Kapitel 45
"Diana", murmelte Sezuna leise. Für sie kam es nicht in Frage, dass die Krieger Pause machen wollten. Vielleicht war es auch Belynia gewesen, da sie neben Diana wohl das schwächste Glied in der Kette war. Zumindest was körperliche Stärke und Erfahrung betraf.
Der Arzt nickte. Wobei er sich nicht einmal sicher bei den Forschern war. Zwar waren sie oft auf Reisen, aber eher selten im Winter.
Allerdings konnten diese sich wohl vor der Kälte am besten schützen. So wie auch Haru, Haruto und Sezuna geschützt waren. Sie störte die Kälte durch ihre Zauber kaum und so störte es sie auch nicht zu sprechen.
Der blasse Sonnenschein traf auf die Gesichter der Gruppe, als sie endlich eine Rast machten. Sofort bildeten sie einen Kreis, da Akira Haru gebeten hatte, ein magisches Feuer zu errichten, damit sich die Leute aufwärmen konnten. Wortlos kam der Blonde der Aufforderung nach und setzte sich anschließend neben Sezuna. Akira, Belynia, Haruto, Myron und sie saßen zusammen. Auch die Krieger waren unter sich, genauso wie die Forscher. Nur Riku und Kentaro kamen zu ihnen hinüber, um sich zu erkundigen, wie es ihnen erging.
Diana setzte sich ebenfalls zu dem Prinzen, was Haru mit einem tiefen Knurren quittierte. Ihm gefiel es nicht, dass sie ständig da war.
Bevor Diana fragen konnte, ob Akira etwas essen wollte, kam ihr Sezuna zuvor. Sie holte bereits magischen einen Kochtopf hervor, um die ganze Gruppe zu bekochen.
Wahrscheinlich war es auch das Beste, wenn Sezuna für die Gruppe kochte und es den Leuten persönlich übergab. Nur so konnten sie sicher gehen, dass niemand etwas unter das Essen mischen konnte. "Überanstreng dich aber nicht, okay?", flüsterte Haru ihr leise zu. Es war gut, dass er ihre Steine noch am Morgen aufgefüllt hatte.
"Mir geht es gut", versicherte die Rothaarige mit einem Lächeln. Die frische Luft tat ihr gut und sie fühlte sich seit langem wieder freier, als sonst. Ihr hatte es wirklich gefehlt zu reisen.
Der Magier nickte ihr nur zu und beobachtete die Leute ganz genau. Die Krieger waren alle ruhig und besonnen, ihre Waffen trugen sie an ihrem Körper. Entweder auf dem Rücken oder an ihren Gürteln, um schnell reagieren zu können.
Haruto und die beiden Ärzte aus Auris unterhielten sich über neue Arzneien und Heilmethoden, wobei sie ziemlich leise sprachen.
Die Forscher hatten sich allerdings so hingesetzt, dass sich ein Kreis zwischen ihnen bildete und sie flüsterten. Ab und zu warfen sie einen Blick auf die Gruppe, dann auf den Weg. Haru wurde aus ihnen nicht schlau. Anfangs war er begeistert über sie gewesen, doch nun schien es, als konnte er sich nicht mehr ausstehen.
Belynia sprach mit ihrem Mann, aber Diana versuchte die ganze Zeit, der Prinzessin etwas aufzudrücken. Sie lehnte jedoch ab, da sie eigentlich auf das Essen der Rothaarigen wartete.
Das Dienstmädchen gab sich jedoch trotzdem Mühe die Prinzessin zu versorgen und es ihr so gemütlich wie möglich zu machen. Auch wenn ihre Art sehr aufdringlich war.
"Belynia, möchtest du einen wärmenden Tee?", fragte Sezuna leise. Auch wenn die Prinzessin einen Wärmezauber hatte, wollte sie sich vielleicht von innen wärmen.
"Sehr gerne", lächelte sie diese an. Belynia war sehr froh, dass sie einen Wärmezauber bekommen hatte, denn diese Kälte würde sie sonst wohl gar nicht überleben können. Diana war die Einzige, die keinen Zauber von Haru bekommen hatte. Die Krieger brauchten keinen, da ihre Rüstung damit ausgestattet war. Akira und Myron waren ebenfalls mit einem Wärmezauber belegt worden. Haru nahm an, dass Diana wirklich diejenige gewesen war, die um eine Pause gebeten hatte.
Ein hinterhältiges Lächeln lag auf Harus Lippen, denn er hoffte, dass sie bald genug davon hatte und freiwillig umkehrte.
Sezuna holte eine Kanne mit heißen Wasser hervor und goss dieses in eine Tasse mit Tee. Dampf stieg aus und der Duft von Honig machte sich breit.
Die Prinzessin, aber auch Akira und Myron leckten sich die Lippen. Schon lange hatten sie ihren Tee nicht mehr getrunken und fast schon bettelnd hielten beide ihre Hände, welche noch in dicken Fäustlingen steckten, auffordernd hin.
Sezuna lachte leise und verteilte brav den Tee an alle, die einen wollten.
Auch die Krieger wollten gerne eine Tasse Tee probieren, auch wenn ihnen nicht kalt war. Zudem aßen sie eine Kleinigkeit, damit sie gestärkt waren. Auch die Heiler baten um einen Tee und sprachen mit Haru, um sich ein wenig auszutauschen.
Sezuna verteilte den Tee und man sah ihr nicht an, ob sie sich über das Interesse freute oder nicht. Sogar Diana erhielt einen, weil sie eben zur Gruppe dazu gehörte.
Allerdings sah sie nicht besonders erfreut aus. Warum, das war nicht zu erkennen. Missmutig starrte sie in die Tasse und schwieg. Der Blonde beobachtete sie genau und lächelte leicht grimmig. „Sezuna, komm und setz dich zu mir", bat er sie, als sie den Tee ausgeschenkt hatte. Er wollte sie gerne bei sich haben. Nicht, dass sie sich zu sehr verausgabte.
Sie schenkte ihm ein Lächeln und kam zu ihm, um sich an ihn zu kuscheln. Ihren Blick hatte sie jedoch noch auf den Topf mit dem Essen gerichtet, das gleich fertig sein würde.
„Wie geht es dir?", fragte er sie leise. Falls ihr schlecht sein sollte, sollten sie früh genug eingreifen. Haru war froh, dass sie den Trank schon vorbereitet hatten. Sein Blick fiel auf die Forscher, die sich ein wenig absonderten. Ihm gefiel es nicht, dass sie mitkamen, denn dadurch wurde er nur an die dumme Waffe erinnert, die sie gefunden hatten. Ein Schnauben verließ seinen Mund, der als eine kleine weiße Wolke aufstieg.
Sezuna, die etwas sagen wollte, hielt jedoch inne und betrachtete ihn bei dem Geräusch nachdenklich. "Stimmt was nicht?", fragte sie leise.
„Nein, nichts", wehrte Haru ab, ließ aber nicht die Augen von den Forschern.
„Tut mir leid, hast du was gesagt?", fragte er dann, da der Junge glaubte, er hätte es nicht gehört, weil er in Gedanken gewesen war.
Sezuna seufzte. "Nein, habe ich nicht. Alles in Ordnung", sagte sie und schmiegte sich an ihn.
„Brauchst du deinen Trank? Und hast du Hunger?", wollte er leise von ihr wissen. Sie hatte am Morgen nicht viel gegessen, da sie so früh aufgebrochen waren.
"Ich brauche keinen Trank", murmelte sie leise. "Aber Hunger habe ich schon", bemerkte sie leise.
„Gut, du solltest dich stärken", lächelte er sie leicht an. Wann immer jemand sprach, stiegen weiße Wölkchen in den Himmel. Die fahlen Sonnenstrahlen waren starken gewichen und brachten den Schnee um sie herum zum glänzen, sodass es aussah, als würden eine Millionen Diamanten um sie herum liegen. „Wie ist das eigentlich jetzt mit der Steinhexe?", fragte Akira, der sich zu ihnen gebeugt hatte, die beiden. Er erinnerte sich, dass sie diese noch einmal besuchen wollten. Konnte vielleicht auch einer der Heiler der Hexe helfen?
"Sobald wir wieder an die Tunnel kommen, würde ich kurz versuchen, ob ich sie finde", meinte Sezuna leise. "Wir wollen uns aber nicht lange dort aufhalten. Aber ich mir sicher, dass sie uns einen leichteren Weg durch die Tunnel zeigen kann."
„Wie machen wir es mit der Gruppe?", fragten der Prinz und der blonde Magier gleichzeitig. Es war nicht gut, wenn sie sich trennten. Vielleicht würden die Forscher dann sogar darauf bestehen, sie als Versuchsobjekt mitzunehmen. Mittlerweile traute Haru ihnen alles zu.
"Sie kommen mit uns mit", meinte Sezuna, als wäre überhaupt nichts dabei. "Es ist doch besser, wenn wir schneller ankommen", sagte sie und wusste nicht genau, was Akira und Haru wollten. Ihr war auch klar, dass die Forscher vielleicht an der Steinhexe interessiert waren, doch Sezuna würde sie davon abhalten ihr auch nur zu nahe zu kommen.
„Wer läuft dann an der Spitze und wer am Ende?", wollte Haru dann wissen. Es war klar, dass Sezuna vorne laufen musste, um sie zu finden. Da er den anderen nicht mehr trauen konnte, würde er am Schluss sein müssen. Doch der Magier wollte nicht, dass sie getrennt waren. Durch die engen Tunnel würde es schwer werden, bei etwas einzugreifen, falls etwas passieren würde.
"Ich hätte gesagt, dass ich sie einfach rufe und wir dann mit ihr, Akira und Belynia vorn laufen", schlug Sezuna vor, die auch noch nicht genau wusste, wie sie laufen sollten.
„Und wer passt von hinten auf?", fragte er nun und runzelte die Stirn. Ihm gefiel die Konstellation überhaupt nicht, aber etwas anderes fiel ihm auch nicht ein. Was, wenn einer der Krieger mit ihnen vorne laufen würde? Jedoch vertraute er keine, mehr, auch wenn sie noch so gut sein mochten. Haru zermarterte sich das Gehirn, was am besten wäre.
"Haruto bleibt hinten", schlug Sezuna vorsichtig vor. Sie vertraute ihn noch am meisten.
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