Kapitel 42

"Ich denke, wir werden auf sie verzichten müssen", seufzte Sezuna leise. Dabei hätte sie Keira gern in ihrer Nähe gehabt.

Sie bekam ein Nicken des Arztes als Antwort. „Dabei ist Keira zuverlässig. Wenn Diana wirklich etwas damit zu tun hat, dass die Prinzessin nicht schwanger wird, können wir sie vielleicht auf frischer Tat ertappen", schlug er dann hoffnungsvoll vor. Er war sich sicher, dass sie dann sofort entlassen werden würde.

Sezuna nickte, auch wenn sie das weniger glaubte. Trotzdem war es besser sie bei sich zu haben.

„Ihr entschuldigt mich? Ich werde mit ihrem Vater reden und dann zurück ins Schloss gehen, um die notwendigen Arzneimittel zu holen", sagte Haruto zu ihnen.

Der blonde Magier richtete sich auf und sah auf Sezuna herunter. „Wir sollten auch gehen. Wir haben Informationen bekommen und ich möchte gerne noch an den Anhängern arbeiten", sagte Haru zu ihr.

"Ja", sagte sie und erhob sich, wobei ihr ein wenig schwindlig wurde und sie nach Harus Arm griff, um sich festzuhalten. Doch es wurde fast sofort wieder besser, als sie stand.

„Hoppla", sagte Haru und nahm sie fest in den Arm. Gleichzeitig verließen sie Keira's Zimmer und ihre Wege trennten sich in dem überfüllten Gastraum. Es roch gut nach Essen und ein Gedanke flammte in Haru auf. Was, wenn einer der Köche etwas damit zu tun hatte? Sollte Keira's Familie ebenfalls davon essen, was der Koch zubereitete.

"Ich glaube ich werde dann so langsam anfangen die Sachen für die Reise zu packen", bemerkte Sezuna plötzlich und sah sich in der Stadt um. Sie vermisste schon jetzt ihren Stand, doch die Leute waren informiert, dass sie eine Weile geschlossen hatte.

„Sollen wir einkaufen gehen? Damit wir unsere eigenen Vorräte haben?", schlug der Magier mit den grauen Augen vor. Er wollte kein Essen, dass Diana vielleicht sogar zubereitete. Sein Vertrauen in die anderen war massiv gesunken, sodass er kein Essen oder andere Dinge von ihnen annehmen würde.

"Ja, das wäre denke ich sehr sinnvoll", nickte Sezuna zustimmend. Sie konnte verstehen, warum Haru das wollte und sie selbst war davon überzeugt, dass es besser war, selbst darauf zu achten.

Zusammen gingen sie zu einigen Ständen, um sehr viel einzukaufen, was sie mit einem Zauber haltbar machten. Erst später als sie es eigentlich wollten, erreichten sie das Schloss. Viel sprachen sie währenddessen nicht, aber als sie auf ihrem Zimmer waren und Sezuna anfing, für die Reise zu packen, nahm Haru das Gespräch wieder auf.

„Übermorgen gehen wir los. In der Zeit muss ich die Anhänger fertigstellen. Brauchst du noch irgendwas für die Reise?", fragte er das Mädchen, als er die Bastelmaterialien auf dem Bett zerstreut hatte.

"Ich denke nicht. Sollte mir noch etwas einfallen, werde ich mich melden", sagte sie und war bereits dabei die Rucksäcke zu sortieren und sich einen Überblick über alles zu verschaffen. Ihr kompletter Stand würde auf die Reise mitkommen, damit sie sich Essen zubereiten konnten.

Hoffentlich wurde ihr das nicht zu viel. Haru begann, an den Anhängern zu arbeiten und war für den restlichen Nachmittag fast nicht ansprechbar. Zwar warf er Sezuna immer wieder Blicke zu, ob es ihr auch gut ging, ansonsten war er sehr konzentriert mit den Zaubern einarbeiten. Diana würde sicherlich keinen Anhänger bekommen. Da weigerte er sich dagegen. Bis zum Abend hatte er beinahe alle fertig, es fehlten noch die restlichen drei.

Aber dafür hatte er noch den nächsten Tag. Dann würde er sie alle fertig haben und das wahrscheinlich kurz bevor sie los gingen.

Mit einer Handbewegung ließ er die Materialien auf den Tisch fliegen und streckte sich ausgiebig. „Bist du fertig mit dem Vorbereiten?", fragte er Sezuna lächelnd. Es machte ihn verlegen, dass er ihr keine Beachtung geschenkt hatte.

"Ja, zumindest für heute", murmelte sie und streckte sich.

„Komm her", bat er sie und klopfte neben sich auf das Bett. „Hast du Hunger? Du hast seit heute Morgen nichts mehr gegessen", bemerkte der Blonde stirnrunzelnd.

"Wirklich?", fragte sie und wirkte ein wenig verlegen. "Ich hatte gar keinen Hunger. Aber vielleicht kommen die Kopfschmerzen auch daher", sagte sie mit einem schiefen Lächeln. Sie war so konzentriert gewesen, dass ihr erst jetzt auffiel, dass ihr Kopf schmerzte.

„Lass uns in die Küche gehen und dort essen holen", bat er sie. Da er kein Dienstmädchen mehr hier haben wollte, war es die beste Lösung, es direkt zu holen.

Sezuna nickte und streckte sich noch einmal, bevor sie auf Haru zuging und sich an ihn schmiegte. "Mir ist nach Marcos Massagen aufgefallen, wie verspannt ich die letzte Zeit eigentlich gewesen bin", bemerkte sie und rieb ihre Wange an seiner Brust.

„Es tut mir leid, dass ich nicht so gut wie er bin", flüsterte er und kicherte leicht, da sie ihn damit kitzelte. Haru wusste, dass er keiner war, der ständig andere anfassen wollte. Nicht einmal Sezuna am Anfang. Doch das hatte sich erheblich verbessert.

"Aber ich wäre dir dankbar, wenn du mir vielleicht ab und an ein wenig die Schultern massieren könntest", sagte sie mit einem verführerischen Unterton.

„Hey ... vielleicht erinnerst du dich nicht daran, aber ich habe dich die letzten Wochen so gut wie immer massiert und gekrault", protestierte der Blonde empört. Natürlich würde er nie so gut sein wie dieser Verrückte. Aber er brauchte es ja auch nicht wirklich.

Sezuna lachte leise. "Ich will dich doch nur ärgern", zwinkerte sie und grinste ein wenig.

Schnaubend stupste er ihre Nase an. „Wenn er so gut ist, wirst du wohl jedes Mal in die Stadt gehen müssen, um dich durchkneten zu lassen", sagte Haru lächelnd zu ihr. Vielleicht war das auch besser so.

Sezuna stemmte die Hände in die Hüfte. "Das kommt überhaupt nicht in Frage. Auch wenn ich mich an Marco gewöhne, werde ich mich nicht ohne deine Gesellschaft von einem anderen Mann anfassen lassen."

Haru winkte ab. „Als ob er dir was antun würde", meinte er kopfschüttelnd. „Du vergisst, dass ich bald die Prüfung ablegen muss und dann viel arbeite."

Er nahm ihre Arme von den Hüften und küsste ihre Finger.

"Dann lässt du mich viel alleine", sagte sie ein wenig niedergeschlagen und schien schon wieder ihre Momente zu haben, in denen ihre Stimmung sehr schwankte.

Haru nahm sie in den Arm und drückte sie fest. „Ich muss arbeiten, damit ich euch ernähren kann ...", flüsterte er. Auch wenn es ihm nicht ganz gefiel, dass er sie alleine ließ. „Aber ich habe vor, eine Praxis zu bauen, sobald wir das Haus bauen. Wenn ich bis dahin die Prüfung abgelegt habe und einige Stammkunden habe, werde ich von zu Hause arbeiten", verriet er ihr. Allerdings sind würde er auch ab und zu in die Stadt müssen, wenn er andere besuchen musste, die nicht kommen konnten.

"Das klingt gut, aber denkst du, sie kommen zu dir wenn wir dort im Wald wohnen?", fragte Sezuna ein wenig skeptisch.

Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Das war schließlich der Grund, warum ich nicht so weit von Kituo Cha leben wollte. Auch wenn das Kind hier zur Schule geht, legt es jeden Tag einen enormen Weg zurück", erwiderte er nüchtern. Selbst mit den Tunneln in den Bergen wäre es wohl noch weit. Dazu müssten sowieso erst einmal die Tunnel sicher gemacht und mit Lichter ausgestattet werden.

"Wir finden schon einen Weg. Vielleicht ziehen wir dann für diese Zeit während der Schulzeit hierher, oder gehen arbeiten, während das Kind in der Schule ist, dann gehen wir am Morgen immer zusammen", schlug Sezuna vor.

Langsam nickte er. Trotzdem machte er sich Sorgen, sie alleine zu lassen, wenn sie einen Anfall bekommen sollte.

„Lass uns zur Köchin gehen. Dann kannst du deine speziellen Wünsche vortragen", lächelte er schließlich und stand auf, damit sie gehen konnten.

"Oh, ich hoffe wirklich, dass sie Gemüse da haben, das mit Honig gebraten wurde", schwärmte Sezuna. Das hatte ihr Keira einmal gebracht und sie hatte es sehr genossen.

Der Magier lachte leise und reichte ihr die Hand. Wieder legte er den Schutz um ihr Zimmer, bevor sie sich auf den Weg machten.

In der Küche, die sie wenig später erreichten, herrschte viel Betrieb und die Köchin lachte über das ganze Gesicht, als sie Haru entdeckte. „Endlich bringst du sie Mal mit", rief sie erfreut und umarmte den Blonden. Ihre rundliche Figur deutete an, dass sie wohl für ihr Leben gern aß. „Du musst Sezuna sein! Ich hoffe, das Essen schmeckt dir, was wir zubereiten!", wandte sie sich an die Rothaarige. Ihre schwarzen Haare steckten unter einer Haube, sodass keine Haare in das Essen gelangten.

Sezuna machte große Augen. Wieso umarmte die Frau Haru so plötzlich und er ließ es auch noch zu. "H-Hallo", brachte sie überrumpelt hervor.

Auch Haru lachte. „Sezuna, das ist Elda. Sie war diejenige, die immer das Essen zusammengestellt hat und die auf deine Wünsche einging", stellte er die Köchin breit grinsend vor.

Haru und sie hatten sich mit der Zeit angefreundet, wenn er für die Rothaarige Essen geholt hatte.

"Es freut mich. Das Essen war immer perfekt", versicherte sie mit einem Grinsen. "Und es schmeckt sehr lecker."

„Was darf es denn heute sein?", fragte Elda und ihre blauen Augen blitzten aufgeregt.

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