Kapitel 39
Dankbar nickte er sogar. Dann war er also doch nicht so dumm und Paranoia. Er hatte sich schon Sorgen gemacht.
Sezuna fuhr ihm durch die Haare. "Wir sollten raus gehen und uns ein wenig umsehen, damit du auf andere Gedanken kommst", sagte sie sanft. So würde er nur weiter grübeln, ohne dass es was brachte.
„Vielleicht hast du recht. Wie wäre es, deine Kleider kaufen zu gehen?", fragte er leicht lächelnd. Es würde bestimmt helfen, etwas zu tun und sich ablenken zu können. „Und vielleicht Keira besuchen?", schlug Haru ihr vor und erhob sich schließlich.
Sezuna nickte. "Das ist eine Idee", sagte sie grinsend, auch wenn ihr nicht so ganz danach war.
Da war sie nicht die einzige. Aber Haru war auch der Meinung, dass es besser war als nur dazusitzen und zu grübeln. Vielleicht könnten sie bei Keira weitere Informationen sammeln. Auch wenn Haruto wahrscheinlich dort war.
"Ich nehme nur schnell meine Kräuter", meinte Sezuna, der plötzlich wieder schlecht wurde. Wahrscheinlich durch die Anspannung.
„Wir können auch hier bleiben, wenn es dir nicht gut geht", schlug er vor. Dann würde er an den Anhängern weitermachen.
"Nein, schon gut. Ich denke frische Luft könnte mir nach diesem Schock gut tun", gestand sie leise und mit einem schiefen Lächeln.
„Entschuldige", sagte Haru verlegen. Er wollte sie nicht ständig schocken oder unter noch mehr Stress setzen. Haru zog sich langsam an, wobei es ein wenig unkoordiniert wirkte.
"Willst du dich vorher noch ausruhen?", wollte die Rothaarige vorsichtig wissen.
Der blonde schüttelte den Kopf und meinte, es würde schon gehen. Immerhin klang er dabei zuversichtlich.
Sezuna nickte, behielt ihn aber im Auge. Er wirkte noch erschöpft und das war nicht so gut.
Sobald er angezogen war, stellte er fest, dass Sezuna bereits fertig war. Lächelnd nahm Haru sie an der Hand und legte einen Zauber um ihre Tür zum Schlafzimmer, da er verhindern wollte, dass irgendjemand dort hineinkommen würde, solange sie nicht da waren.
Sezunas Griff um seine Hand wurde kurz ein wenig stärker, bevor sie das Zimmer mit Haru verließ und sie sich auf den Weg in die Stadt machten.
Die Stadt war voll und es dauerte einige Zeit, bis sie den Laden gefunden hatten, wo Sezuna ihre neue Kleidung kaufen konnte. Haru sah auf den ersten Blick, dass es sehr viel an Auswahl gab und er war sich sicher, dass sie hier etwas finden würden.
Die Kleidungsstücke, die es hier gab, waren speziell für Schwangere angefertigt. Daher waren sie sehr weit und die Kleider fiele oft bereits unter der Brust in einen Rock aus. Etwas, was man eher selten sah, doch sicherlich war es sehr bequem mit einem großen Babybauch.
Haru kicherte leise. „Du wirst wohl so ein Hochzeitskleid tragen müssen", flüsterte er ihr grinsend zu. Wenn er ehrlich war, waren die Kleider sehr hübsch und würden ihr sicherlich gut stehen.
Sezuna grummelte ein wenig vor sich hin. Sie hatte ein komplett anderes Hochzeitskleid im Sinn gehabt, doch mit Babybauch würde das nicht mehr gehen. Trotzdem freute sie sich auf die Hochzeit.
„Außer wir heiraten jetzt sofort", kam es Haru in den Sinn, als er ihr Gesicht sah.
"Oder wir warten bis das Baby da ist", bot Sezuna grinsend an. Jetzt müsste sich auch schon ein solches Kleid tragen. "Außerdem muss noch einiges vorbereitet werden und da ich gern Eric und seine Familie hier hätte, sollten wir bis nach dem Ausflug warten."
„Ich eigentlich auch. Nur werden wir nicht viel Zeit haben, wenn das Baby da ist. Also werden wir wohl warten müssen, bis wir zurückkommen", bedauerte Haru richtig. Er wäre bereit gewesen, sogar jetzt zu heiraten und die Feier mit Eric nachzuholen.
Sezuna fuhr ihm über den Rücken. "Wir wollen doch beides, dass es schön wird", lächelte sie zuversichtlich. "Unvergesslich. Nicht schnell und hektisch."
„Schon gut. War ja nur eine Idee", murmelte Haru leise. Ihm war es eigentlich egal, ob Sezuna ein weites Kleid tragen würde oder nicht. Sie würde sowieso wunderschön aussehen, da war er sich sicher.
Ein sanfter Kuss auf seine Wange, war Sezunas Antwort.
Sie hatte alle Zeit der Welt, sich die Kleider auszusuchen, was sie wollte und auch brauchte. Allerdings bestand Haru darauf, dass sie warme Kleidung kaufte. Nicht nur leichte für den Sommer. „Gehen wir danach zu Keira?", fragte er sie leise, solange sie sich umsah.
"Ja, ich würde sie auch gern sehen", gestand Sezuna leise und hatte bereits drei Kleider auf dem Arm. Dabei ging sie jedoch die Preise durch und kalkulierte ein, ob sie sich die Dinge auch leisten konnte. Auch wenn sie wusste, dass Haru noch immer Geld hatte, wollte sie dieses lieber sparen.
Dabei sollte sie eigentlich wissen, dass er ihr alles kaufen würde, was sie wollte und brauchte. Durch ihren Stand hatte sie Geld verdient und dass er noch genügend Geld von seinem Ersparten hatte, machte es leichter, diese Dinge zu kaufen. Auch mit der Arbeit bei Haruto hatte er Geld verdient und es würde mehr werden, wenn sie zurückkamen.
Wortlos folgte Haru ihr durch den Laden, gab nur ab und zu Tipps oder kleinere Kommentare, ließ ihr ansonsten die Freiheiten dabei.
Dennoch sah er sich die Kleidungsstücke an, die sie anprobierte, da Sezuna Harus Meinung wichtig war. Immerhin musste er sie darin sehen.
Bis jetzt hatte Haru sie in all ihren Kleidern schön gefunden. Und die neuen standen ihr ebenfalls sehr gut.
Warum das nur Schwangere trugen verstand er nicht, da sie auch an schlanken Personen gut aussahen.
"Mit Babybauch geht das sogar", meinte sie ein wenig schief lächelnd. "Ich mag es nicht, wenn die Luft so leicht unter die Kleidung fahren kann", erklärte sie ihm ungefragt und zupfte ein wenig an dem Stoff, der sanft über ihren Bauch fiel.
Haru setzte ein freches Grinsen aus, da ihm etwas dabei durch den Kopf ging. Seine Kopfschmerzen hatten nachgelassen, was er Sezuna und Haruto zu verdanken hatte. Hauptsächlich Sezuna, denn sie hatte ihn dazu gebracht, an andere Dinge zu denken. "Ich freue mich schon darauf, wenn du sie tragen wirst", meinte er noch immer grinsend, als hätte er etwas im Hinterkopf dabei.
Haru fragte sie, ob sie noch etwas brauchte, oder ob sie zu Keira gehen sollten.
"Ich denke wir können bezahlen", sagte sie und machte sich mit Haru zusammen auf den Weg in Richtung Kasse, um den Laden zu verlassen und Keira besuchen zu gehen.
"Weißt du, in welcher Taverne sie lebt?", fragte er auf den Weg durch die Stadt. Haru konnte sich nicht an einen Namen erinnern, dass er jemals gefallen war.
"Ja, ich habe durch die Leute am Stand herausgefunden, wo sie wohnt", erklärte Sezuna gut gelaunt. Heute war es schön sonnig, wenn auch nicht warm. Aber der Wind war angenehm und so genoss sie die Umgebung.
Deshalb folgte Haru ihr einfach. Wenn sie es wusste, war es auf jeden Fall gut. Er würde sich auf jeden Fall verlaufen. "Ob Haruto wohl noch dort ist?", überlegte er laut.
"Möglich. Er wollte ja zu ihr und hatte auch länger Zeit", meinte Sezuna nachdenklich, die sich jedoch nicht ihre gute Laune verderben ließ.
"Dann sehen wir mal, was wir herausbekommen", erwiderte Haru noch relativ ruhig. Anscheinend hatte er sich wieder erholt. Dass er jetzt schon gegen einige Gedanken kämpfte, merkte man ihm nicht an. Er versuchte, Sezunas Ratschlag zu folgen und seiner Magie ein Gefühl zu geben, dass es nichts gab, wo sie ihn beschützen musste.
Sezuna strich ihm über den Arm. "Wir besuchen einfach nur eine Freundin", korrigierte sie ihn.
"Deine Freundin", korrigierte er Sezuna wiederum und lächelte breit. Er hatte das Dienstmädchen akzeptiert, aber richtige Freunde waren sie nie geworden. Das lag auch nicht einmal in seinem Sinn, sich mit so vielen Menschen anzufreunden.
"Ja, gut, okay", winkte Sezuna ab, die nicht darüber diskutieren wollte.
Haru legte seinen Arm um ihre Schultern und zog sie an sich. "Ich habe es nicht böse gemeint, okay?", sagte er leise entschuldigend. "Trotzdem mache ich mir irgendwie Sorgen um sie, auch wenn du sie besser kennst als ich. Wenn es nach mir ginge, würde sie mitkommen anstatt dieser grässlichen Diana."
Sezuna runzelte ein wenig die Stirn. "Ich weiß gar nicht, warum Diana uns eigentlich begleitet. Es gibt ja noch mehr Dienstmädchen. Ob die anderen vielleicht nicht wollten?", fragte sie sich laut und lehnte ihren Kopf kurz an Harus Seite, um zu zeigen, dass sie ihm nicht böse war. Sie hatte nur keine Lust auf Diskussionen gehabt.
"Genau das ist der Grund. Warum ausgerechnet sie, wenn es noch so viele andere gibt?", wollte Haru von ihr wissen. "Als ich sie das erste Mal gesehen habe, kam schon ein komisches Gefühl hoch. Ihre Art, wie sie ist, gefällt mir einfach nicht", versuchte der Blonde sich zu erklären. "Ist dir eigentlich aufgefallen, dass Diana meistens den Tee gebracht hat, wenn wir in der Bibliothek waren?"
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