Kapitel 118
Die nächsten Wochen waren gefüllt mit Kleideranproben, Materialien besorgen, Haus bauen und sehr viel Planung. Jeden Tag flog Aurora mehrere Male zwischen dem Schloss und ihrem zukünftigen Zuhause, um Dinge zu bringen, aber auch, um Sezuna, Akira und sogar Haruto abzuholen. Mit dem Heiler hatte sich der Blonde nach einigen Tagen ausgesprochen und es war fast wieder alles beim alten. Er half sehr viel beim Hausbau, achtete aber auch auf Sezuna, dass es ihr gut ging. Die Schwangerschaft machte ihr zu schaffen und sie brauchte viele Pause, die sie auch bekam, solange die Männer am Haus arbeiteten. Das Haus entstand mit Hilfe von Magie und der Kraft der Männer, aber auch mit Auroras Hilfe sehr schnell. Sezuna durfte die Innenplanung übernehmen und mehr als einmal ging sie mit Haru in die Stadt, um die Dinge zu kaufen, die sie brauchten. Das meiste wollte Haru jedoch selbst bauen, um die Kosten zu senken.
Keira, aber auch Belynia hatten mit Sezuna die Kleider ausgesucht, die sie haben wollten. Noch wusste Haru nicht, dass Akira und seine Frau alle Kosten übernehmen würden, weshalb er sehr sparte, was die Inneneinrichtung betraf. Das meiste konnte er mit Magie so bearbeiten, dass es ihren Wünschen entsprach. Es gab keinen Tag, an denen alle erschöpft ins Bett fielen, es aber auch nicht erwarten konnten, am nächsten Tag weiterzubauen.
Es war ein ganz eigenes Gefühl, wenn man sah, wie Schritt für Schritt etwas entstand, was bald das neue Reich werden würde.
Sezunas Augen strahlten jedes Mal, wenn sie das Haus sah und sie fühlte sich schon jetzt so wohl dort, dass sie gern eine Nacht übernachten würde. Doch das ging noch nicht. Es war noch zu kalt und somit würde sie sich und das Kind nur unnötig belasten.
Allerdings hatte Haru angefangen, das Haus regelmäßig zu heizen, nachdem er einen Kamin gebaut hatte. Die restlichen Zimmer wurden mit der Wärme aus dem Wohnzimmer gewärmt, aber auch diese Zimmer besaßen kleine Kamine, damit sie es wirklich warm hatten.
Eric, Marc und ihre Familien waren eingetroffen und verbrachten die Nächte bis zur Hochzeit im Schloss, nachdem Akira ihnen angeboten hatte, dort zu bleiben. Sie nutzten die Tage, um Kituo Cha, aber auch Ausflüge zu Sezunas und Harus Neuem Haus zu machen. Sogar Myron war dabei, da Haru ihn ebenfalls bei der Hochzeit dabei haben wollte.
Für Eric und Marc war der Drache eine Überraschung gewesen, doch nach dem Skorpion in den Ruinen, waren sie auf vieles gefasst.
Aurora beschnupperte die fremden Leute ausgiebig und befand sie als ungefährlich, sodass sie mit ihr fliegen konnten. Die Frage, wo sie die Hochzeit abhalten wollten, war schnell geklärt, denn in Kituo Cha gab es eine wunderschöne Kirche, in der auch die Thronfolger geheiratet hatten. Nach der Trauung würden sie im Schloss zusammen essen und feiern, da dort genügend Platz vorhanden war. Schon tagelang wuselten die Dienstmädchen im Schloss herum, um alles vorzubereiten. Nicht selten war Haru davon genervt, wenn so viele unterwegs waren. Aber ändern konnte er es nicht.
Haru hatte Sezuna gebeten, mit der ersten Nacht im Haus zu warten und es dann am Hochzeitstag einzuweihen.
Die Rothaarige konnte es kaum noch erwarten und schien jeden Tag aufgeregter zu werden.
Da Haru nicht mehr so oft allein war, sondern Akira oder Haruto an seiner Seite hatte, beruhigte sie sich auch ein wenig und schlief auch besser. Doch je näher die Hochzeit rückte, desto aufgedrehter schien sie zu werden.
Und heute war sie es besonders, denn es war einen Tag vor der Hochzeit und das Kleid würde ankommen, damit sie es noch einmal anprobieren konnte.
Haru war allerdings nicht begeistert, dass sie die letzte Nacht getrennt verbringen würden. Allerdings bestand Akira auch darauf, damit sie sich am Morgen in Ruhe fertig machen konnten.
Dafür musste Haru in ein anderes Zimmer ziehen, was er nur mit Widerwillen tat. Dafür freute er sich aber umso mehr auf die Zweisamkeit, die er mit Sezuna haben würde.
Hätte diese Sache vor Tagen die Rothaarige noch völlig fertig gemacht, so wusste sie jetzt, dass Haru nicht allein war und nicht in seinen eigenen Gedanken gefangen.
Sie selbst verbrachte den Abend mit Belynia und unterhielt sich mit ihr, wie sie sich schminken konnte. Bisher hatte Sezuna auf diese Art verzichtet, denn sie sah keinen Grund ihr Gesicht zu bemalen, auch wenn es durchaus schön sein konnte. Aber für Haru wollte sie so schön wie möglich aussehen.
Passend zum Kleid sollten es hellblaue Lider und sanft rote Lippen werden. Dazu ein wenig Puder auf die Wangen.
Ihr Schleier war in ihren Fokus eingearbeitet wurden, der ebenfalls perfekt zu dem Rest passte.
Haru hatte nie mit ihr darüber gesprochen, ob er schon einen Anzug hatte oder nicht. Dadurch, dass er die meiste Zeit am Haus gearbeitet hatte, schien er nicht viel Zeit dazu zu haben.
Dennoch stand sein Anzug bereits in seinem neuen Zimmer bereit. Akira, aber auch Myron waren bei ihm, während er ihn betrachtete. Es war für ihn nicht schwer gewesen, diesen auszusuchen und er freute sich darauf, ihn zu tragen. Die beiden Freunde waren eine große Hilfe dabei gewesen und hatten ihn beraten, was passen könnte. Seine weißen, edlen Handschuhe lagen ebenfalls für den nächsten Tag bereit. Akira würde der Trauzeuge sein, das hatten sie schon abgesprochen.
Da die Hochzeit nun doch ein wenig größer geworden war, als angenommen, hatten auch Keiras Eltern einen großen Teil dazu beigetragen, denn sie waren im Schloss, um zusätzlich für das Essen zu sorgen.
"Ich erinnere mich noch, wie aufgeregt ich war, als ich Belynia geheiratet habe", meinte Akira, der deutlich in Erinnerung schwelgte.
„Mach mich nicht noch nervöser als ich es schon bin!", tadelte Haru den Prinzen mit hochgezogenen Augenbrauen. Seine Anspannung war deutlich zu spüren und mehr als einmal hatte er das Gefühl, ohnmächtig zu werden. Unruhig lief der Blonde im Zimmer auf und ab.
„Sagst du Haruto bitte noch, dass ich in zwei oder drei Tagen wieder zum arbeiten komme? Die Hochzeit und der Hausbau haben ... ganz schön viel gekostet und wir müssen Geld für das Kind sparen", bat er Akira. Das war zurzeit seine einzige Sorge, dass sie nicht mehr genug Zeit hatten, zu sparen.
"Mach dir da mal keine Sorgen", kam es nüchtern von Akira. "Ich bin mir sicher, dass Haruto dir, wenn es hart auf hart kommt, einen Vorschuss gewährt", sagte er, bevor er sich verraten konnte. "Komm, setz dich zu mir und trink einen guten Schluck Wein. Der wird dich beruhigen", bat er ihn.
Seufzend kam er der Bitte des Prinzen nach. Ja, wahrscheinlich würde Haruto das tun, da hatte Akira recht. Trotzdem machte es ihm Sorgen.
Haru nahm den Kelch, den der Schwarzhaarige ihm reichte, dankend an. Er war keiner, der oft Alkohol trank, aber jetzt brauchte er es irgendwie. Schon sehr lange hatte er keine Gelegenheit, aber auch kein Bedürfnis dafür verspürt.
Der Schluck, den er genommen hatte, verblieb für einen Moment in seinem Mund, um die Süße davon zu genießen. Einmal hatte Akira ihm einen sauren Wein angeboten, den Haru sofort ausgespuckt hatte. Seitdem achtete der Prinz darauf, nur süßen Wein zu haben.
Es war ein Honigwein, von dem Akira wusste, dass er auch Belynia schmeckte. Allerdings hatten sie für die beiden Frauen extra ein Getränk gemacht, das schmeckte, beruhigte, aber keinen Alkohol enthielt. Sezuna durfte keinen Trinken, wegen des Kindes.
Ob Akira Haru darauf hinweisen sollte, dass auch seine Frau Geld hatte? Immerhin war das meiste, was Haru ausgegeben hatte, wieder bei ihr gelandet.
Nachdenklich starrte Haru auf seinen Anzug. „Was habt ihr eigentlich mit euren Hochzeitskleidern gemacht? Die trägt man doch nur einmal ... eigentlich eine reine Geldverschwendung. Aber wenn es Sezuna glücklich macht ... ist es alles auf der Welt wert", meinte er leise.
Er wusste, dass Sezuna sich darauf freute, wieder Kaffee und Wein trinken zu können, sobald das Kind da war. Der Blonde konnte sich schöne Abende vor dem Kamin vorstellen, wie sie sich zusammen entspannten.
"Ihr könnt sie mit Magie umfärben", schlug Akira vor. "Auch wenn das bei Sezunas Kleid Verschwendung wäre, und sie anziehen, wenn wir euch zu offiziellen Bällen einladen. Solltet ihr Lust dazu verspüren", meinte er nüchtern. So hatten es Belynia und er auch getan. "Belynia hat ihr Kleid aber für unser Kind aufgehoben. Sollte es ein Mädchen werden."
„Du hast doch nicht etwa vor, uns zu einem Ball einzuladen?", fragte Haru entsetzt und verschluckte sich an seinem Getränk, da er gerade in diesem Moment getrunken hatte. Akira wusste doch, dass sie dafür nicht geschaffen und es ihnen zu viele Menschen waren. „Für euer Kind ist das auch etwas, was es später braucht. Und wenn es ein Junge wird, zieht es deinen Anzug an."
"Ich werde euch einladen und hofften, dass ihr kommen werdet. Aber es wird eure Entscheidung sein", meinte Akira mit einer wegwerfenden Handbewegung. "Ich wurde schon von so vielen Leuten gedrängt, euch doch einzuladen."
„Von vielen Leuten? Wer denn bitte? Hat sich Dai übrigens erholt?", fragte er Akira, denn sein Vater war vor wenigen Tagen von seiner Reise unversehrt zurückgekommen. Das hatte Haru beruhigt, denn er hatte sich Sorgen um den König gemacht. Außer, dass Dai sehr müde gewesen war, war alles mit ihm in Ordnung.
"Meinem Vater geht es gut", bestätigte Akira. "Aber er meinte, dass er wohl bald in den Ruhestand gehen wird. Es wird Zeit für mich", erklärte er und es schien ihn ein wenig zu belasten.
Das konnte der Blonde nachvollziehen. Auch die Tatsache, dass es noch keinen Thronfolger nach Akira gab, war belastend. Dennoch hatte Haruto gemeint, dass Belynia gute Chancen hatte, bald ein Kind zu erwarten.
"Ich hätte euch beide gern auf meiner offiziellen Krönung", erklärte Akira mit einem schiefen Lächeln. "Ich kenne zwar viele Leute, aber du bist der erste, den ich wirklich als Freund bezeichnen würde."
„Das kann ich nur zurück geben", meinte Haru nüchtern. Er war wirklich der einzige, der er als einen engen Freund betrachtete. Haruto war an zweiter Stelle.
„Ich denke, es lässt sich einrichten. Sezuna wird sich bestimmt freuen, eine Gelegenheit zum tanzen zu bekommen."
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