Kapitel 115

Zu dritt ging es sogar besser voran, da Haru sich nur darauf konzentrieren musste, welche Dinge er brauchte und wohin sie kamen. Es war sehr anstrengend für ihn, da er ständig Magie einsetzte, um die schweren Dinge für Akira an Ort und Stelle zu halten. Bald darauf war der Keller fertiggestellt.

„Hey und wie komme ich jetzt raus?", rief Akira entrüstet, da es keine Tür gab.

Der Blonde lachte leise und ging zu dem Rohbau hinüber. Dort setzte er sich an den Rand der Mauer und sah Akira schweigend an.

„Hast du Akira erzählt, was du dort haben willst? Vielleicht kannst du ihn dort einsperren, wenn er unartig war", grinste er breit über das ganze Gesicht, während er seinen Kopf zu Sezuna wandte.

Diese lag zwischen Auroras Krallen und war eingeschlafen, während die Drachendame die beiden beobachtete. Ihr Kopf lag jedoch auf den Boden und auch sie wirkte, als würde sie bald einschlafen.

„Sieh sie dir an. Wenigstens schläft sie gut und weich", meinte er schulterzuckend und hielt Akira die Hand hin, um ihm herauszuhelfen. Der Prinz schüttelte sich den Staub von der Kleidung ab und sah nach unten. Haru legte einen Schutz um den Bau, damit er weder zusammenbrechen, noch nass werden konnte.

„Ihr werdet bestimmt ein schönes Haus haben. Das sehe ich jetzt schon. Willst du was essen? Ich habe was mitgebracht", fragte er den Blonden. Zusammen gingen sie zu Sezuna hinüber, die schlief. Sie war eine große Hilfe gewesen und er war weiter gekommen, als er angenommen hatte.

Haru ging zu Sezuna, obwohl sie geschützt lag und rüttelte ein wenig an ihrer Schulter. „Willst du etwas essen, Schatz?", fragte er sie leise, aber laut genug, dass sie davon aufwachen konnte.

Ihre goldenen Augen sahen umher und sie brauchte sichtlich, um sich zur orientieren. Auch schien sie kurz zu brauchen, um seine Frage zu verstehen, obwohl sie bereits genickt hatte, bevor sie sich aufsetzte.

„Komm, Akira hat etwas zum Essen mitgebracht", sagte er leise zu ihr und half ihr auf.

"Tut mir leid, dass ich eingeschlafen bin", murmelte sie leise.

„Du hast auch hart gearbeitet. Du verdienst dir die Pause. Übrigens sind die Materialien für heute zu Ende", sagte Haru und klang bedauernd. Die Dunkelheit hatte bereits eingesetzt, die nur durch seine Lichtkugeln erhellt war, damit sie weiterhin hatten arbeiten können.

Haru schnappte sich seinen Mantel von dem Baum, wo er ihn aufgehangen hatte. Dadurch, dass er sehr viel Energie gebraucht hatte und durchgeschwitzt war, fing er an zu frieren.

"Willst du zurück oder die Nacht hier verbringen?", wollte Sezuna müde wissen, während sie mehr schlecht als recht auf Akira zu stolperte. Sie hatte das Gefühl, dass seit der Schwangerschaft ihr kompletter Körper irgendwie anders war.

„Ich muss zurück, weil ich neue Materialien brauche", erklärte Haru ihr. Akira fing Sezuna beinahe auf und hielt sie fest, als er ihr etwas zum Trinken und Essen anbot. Haruto hatte extra einen Wärmezauber um das Getränk gelegt, dass sie es warm trinken konnten.

"Möchtest du zurücklaufen, oder mit uns mit kommen?", wollte Sezuna wissen und nahm das Getränke dankend entgegen.

„Zurücklaufen. Aber ich muss mich erst ausruhen", gestand der Junge. Er gab es nicht gerne zu, Aber er war wirklich erschöpft und müde. Wenn er sich beeilte und sich nicht wieder verlief, konnte er eventuell ein paar Stunden schlafen.

"Wieso kommst du nicht auf Aurora mit zurück?", fragte sie leise. "Ohne dich werde ich sowieso nicht schlafen können."

„Ich brauche ... ein wenig Zeit. Ich komme momentan mit nichts klar", gestand Haru ihr leise. Er gab es nicht gerne zu, Aber er stand nahe am Abgrund, wo er gar nicht sein wollte. Nur der Gedanke an Sezuna und das Kind hielt ihn da, wo er war. Aber das wollte er ihr nicht sagen, weil es nur in Stress ausarten würde. Und in einem Streit. Beides war nicht gut für sie.

"Na gut", murmelte sie leise und Akira deutete Haru an, dass er wenn möglich kurz mit ihm sprechen wollte. Ohne dass Sezuna es hören konnte.

"Na gut", murmelte sie leise und Akira deutete Haru an, dass er wenn möglich kurz mit ihm sprechen wollte. Ohne dass Sezuna es hören konnte.

Haru stand auf und folgte ihm zu dem Rohbau, wohin er ihn führte. Weiter weg von ihr.

"Ich möchte dich nicht beunruhigen", gestand Akira leise und wusste auch nicht, ob jetzt der beste Zeitpunkt dazu war. Trotzdem gingen im Belynias Worte nicht mehr aus dem Kopf. "Ich verstehe dein Bedürfnis dich abzulenken", meinte er leise. "Aber lass Sezuna nicht zu lange alleine. Belynia meint, dass ihr das nicht gut bekommt", gestand er, weil er nicht wollte, dass die Sache für beide vielleicht noch in einer Fehlgeburt endete, weil Sezuna vor Sorge zusammenbrach.

„Es bekommt ihr auch nicht gut, wenn ich ... nicht so bin wie sonst", murmelte Haru und kratzte sich verlegen am Kopf. Es fiel ihm selbst schwer, so viel von ihr getrennt zu sein, aber wenn es ihm nicht gut ging, wollte er sie nicht extra damit belasten.

"Sie wird deine Frau. Sie liebt dich und wenn du nicht da bist und sie nicht weiß, ob du überhaupt noch am Leben bist ...", begann er und schielte zu Sezuna, die sie nicht aus den Augen ließ. "Es ist deine Entscheidung, aber Belynia hatte furchtbare Angst um sie, als sie mit ihr zusammen war. Sie sagte, dass sie sich zwar normal gibt, aber das in ihren Augen ein Schmerz steht, den sie kaum beschreiben kann."

Nachdenklich kaute Haru auf der Unterlippe. Sein Gesicht verdüsterte sich und für einen Moment ballte er seine Hände zu Fäusten. Es half nichts, darüber zu diskutieren. Also nickte der Blonde ergeben.

"Belynia und ich können ihr Gesellschaft leisten, aber so richtig wohl wird sie sich erst fühlen, wenn du in ihrer Nähe bist", meinte Akira, ließ es aber Haru trotzdem frei.

„Hm", meinte der Junge nur müde und fuhr sich über das schmutzige Gesicht. Er wandte sich von Akira ab und ging auf Sezuna zu. „Lass uns gehen. Ich muss morgen früh so früh wie möglich aufstehen", sagte er zu ihr und warf dem Prinzen einen Blick über die Schultern zu.

Überrascht, aber trotzdem langsam erhob sich Sezuna. "Du kommst mit uns mit?", fragte sie sichtlich überrascht.

„Mhm", murmelte Haru und überprüfte noch einmal den Bau, bevor er Akira zu sich winkte.

Dieser kam auf die beiden zu und schenkte Sezuna ein Lächeln. "Gut geschlafen?", fragte er, was sie leicht irritiert nicken ließ. Was hatte sie verpasst?

„Lass uns gehen", bat Haru und trat an Aurora ohne sie zu grüßen heran. Stattdessen bot er Sezuna seine Hilfe an, aufzusteigen.

Sezuna griff nach seiner Hand und ließ sich hochhelfen. Dabei konnte Haru spüren, dass sie zitterte und ihr Griff sehr schwach war. Doch davon ließ sie sich nichts anmerken. Stattdessen lächelte sie zufrieden und versuchte ihre tobenden Gefühle in sich zu verdrängen. Haru war hier und er würde die Nacht mit ihr verbringen. Es war also alles in Ordnung.

Der Blonde setzte sich hinter sie und zog dann Akira hoch. „Sie kann los fliegen", sagte er leise zu der Rothaarigen. Ihm war kalt und er war müde, es war ein langer Tag gewesen und irgendwie war er froh, dass er sein Mädchen bei sich hatte.

Diese kuschelte sich an Haru und übermittelte Aurora die Anweisung, dass sie los fliegen konnte.

Der Drache erhob sich und breitete die Flügel aus, als wolle er erst einmal testen, ob sie auch alle dort waren, wo sie sollten. Als sie feststellte, dass niemand rutschte, ging ein Ruck durch die Gruppen, als sie mit einem Sprung in die Luft abhob.

„Sei doch vorsichtig", fuhr Haru die Drachendame an, als er spürte, dass Akira ein wenig gerutscht war. Er hatte keine Lust, dass einer von ihnen fiel. Dennoch warf er einen Blick auf den begonnenen Bau und wirkte ein wenig zufrieden. Seine Arme hatte er um Sezuna geschlungen, um sie zu halten. Er spürte, dass es ihr nicht so gut ging. Wahrscheinlich hatte sie nicht genügend gegessen und es war zu viel für sie gewesen.

Ihr Kopf ruhte an seiner Brust, weshalb er bald darauf mitbekam, dass sie schon wieder eingeschlafen war.

Was auch vielleicht gut war, denn sie brauchte in der letzten Zeit einfach mehr Ruhe. Schweigend verlief der Flug, nicht einmal mit Akira fand ein Gespräch statt, da der Prinz ebenfalls seinen Kopf an Haru gelehnt hatte. Er war wohl genauso erschöpft wie Sezuna. Da die Rothaarige nun schlief, musste er Aurora wohl vertrauen, dass sie die kleine Gruppe zurück zum Schloss brachte.

Die Drachendame setzte vorsichtig zum Landeanflug ab und kam schließlich im Garten an. Sie legte sich sogar hin, damit die drei absteigen konnten.

Sezuna wachte nicht einmal auf, sodass Haru sie auf den Arm nahm, bevor er herunterglitt. Akira konnte wenigstens selbst hinunterklettern, sodass Haru für einen Augenblick Zeit hatte.

Er wandte sich an den Drachen und sah sie aufmerksam an. „Danke, dass du auf Sezuna aufgepasst hast", sagte er leise zu ihr.

Sie gab ein zufriedenes Geräusch von sich, das an ein Schnurren erinnerte und dann stupste sie Haru leicht mit der Schnauze an, was dafür sorgte, dass er ihre Stimme hörte.

Erschrocken wich Haru einen Schritt zurück. Was wollte sie damit bezwecken? Konnte er sie nur verstehen, weil er Sezuna im Arm hielt, die ihre Schuppen als Kette trug?

Als sie ihn nicht mehr berührte, war ihre Stimme wieder weg und der Drache sah fast schon traurig aus.

Nachdenklich sah der Junge den Drachen an. Vorsichtig trat er wieder einen Schritt auf sie zu, denn er konnte ihre Stimme nicht mehr hören. Haru schloss seine Augen und nickte leicht, dass er bereit war, mit ihr zu reden.

Langsam kam sie näher und legte ihre Schnauze ganz leicht an Harus freie Haut. So schien sie die Verbindung zu ihm aufzubauen und Haru hörte ihre Stimme. Sie war weiblich und sanft, als sie ihm für seine Hilfe und Heilung und vor allem für seine Gesellschaft dankte.

„Du schmeichelst dich aber nicht gerade ein?", fragte er Stirnrunzelnd, hielt aber den Kontakt mit ihr aufrecht, es war schwer für ihn, mit ihr zu reden. Drachen waren anders als Menschen.

Haru hörte etwas, dass fast klang, als würde er ihn und seine Frau mögen und auch die frage, ob sie später mit ihrem Kind spielen durfte, war zu vernehmen.

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