Kapitel 101
„Er besorgt so viel es geht und lässt es gleich dorthin bringen, wo du wohnen willst", erklärte Haru ihr leise. Das Holz würde der Blonde selbst verändern, so wie Sezuna es haben wollte. Eigentlich wollte er ihr das später erklären, aber sie strahlte so, dass er es nicht übers Herz brachte, später zu sagen.
"Aber wo?", fragte sie, weil sie den Dämonenwald doch nicht mehr ganz so passend fand. "Machen wir einen Rundflug uns sehen uns um? Vielleicht finden wir eine kleine Insel oder sowas."
„Wir werden sehen", erwiderte Haru ihr. Noch hatte Damian das Holz noch nicht. Er würde sich danach richten, wohin sie gehen würden.
"Wenn wir wirklich nach Alyan Kaynta gehen, wird er das nicht dort hin bringen können. Aber das ist vielleicht auch keine gute Idee", meinte Sezuna leise.
„Wir werden dorthin ziehen", sagte Haru und duldete keine Diskussion. Der Dämonenwald schien ihm sicherer zu sein als andere Plätze. Vor allem, weil der sich wohl von Magie nährte und er wohl da Gefahrlos seine Magie abgeben konnte, ohne zu schaden.
Sezuna seufzte. "Seid doch alle froh, dass ich im Moment nicht diskutieren kann", murrte sie, weil ihr einfach die Kraft fehlte.
„Bin ich auch. Kann ich endlich mal gegen dich gewinnen", erwiderte Haru frech und grinste.
Sezuna erwiderte sein Lächeln. "Dann sollte das Holz erst einmal ins Schloss und von dort per Luft weiter. Oder wir verkleinern es."
„Wir finden schon eine Lösung", erwiderte er schulterzuckend. „Ich kann ihm auch sagen, dass er es erst dorthin bringt. Wobei ich gerne so bald wie möglich anfangen möchte, zu bauen", gestand er ihr. Haru ging auf die Knie, damit Sezuna aufsteigen konnte.
„Möchtest du jetzt etwas essen gehen? Oder zurück ins Schloss?"
"Was dir lieber ist. Ich genieße diw frische Luft", gestand sid und bedankte sich noch einmal bei Belynia für ihre Hilfe.
„Wenn ihr mich nicht mehr braucht, gehe ich zurück ins Schloss", meinte die Prinzessin taktvoll. Sie verstand nicht ganz, was mit Haru los war, aber sie respektierte es, wenn er mit Sezuna allein sein wollte.
"Danke", lächelte Sezuna, die wirklich froh darüber war, dass Belynia so taktvoll und vor allem verständnisvoll war.
„Entscheide, wo du essen gehen willst", meinte Haru und sah in den Himmel, der so blau war, wie schon lange nicht mehr.
"Lass uns noch ein wenig durch die Stadt gehen", bat sie, weil sie noch nicht zurück zum Schloss wollte.
Haru nickte und sie machten einen Spaziergang durch die Stadt, wobei er sie trug. Sie kamen auch an dem Platz vorbei, wo Sezuna ihren Stand hatte. „Ich muss noch die Gebühr zahlen", fiel Haru siedend heiß ein.
"Hattest du nicht im Voraus bezahlt?", wollte sie wissen, weil er ihr etwas in die Richtung erzählt hatte.
„Für den einen Monat ja, aber der Wechsel steht an", bemerkte der Blonde. Sie hatten anfangs, als sie im Magierturm gewesen waren, die Gebühr bereits bezahlt, aber jeden Monat wurde eine neue fällig.
"Ich dachte, die hattest du gleich mit bezahlt", murmelte die Rothaarige und stellte fest, dass sie sich nicht erinnern konnte, weil es sich anfühlte, als wäre ihr Kopf voller Spinnweben.
„Dann gehen wir eben hin und fragen nach", entschloss Haru sich. Es war ja nicht verkehrt, sicher zu gehen. Immerhin konnte er sich auch irren. Es war einfach zu viel in der letzten Zeit passiert.
"Ja, das können wir machen", stimmte Sezuna zu, wobei sie an einem Stand mit heißer Schokolade vorbei kamen.
Haru bemerkte, wie sie ihren Hals verrenkte, um die Waren besser zu sehen und blieb stehen. „Du bekommst ja deine Massage heute noch", seufzte er, weil sie das am Vorabend gesagt hatte. Wobei es viel besser wäre, wenn sie sich von Marco durchkneten lassen würde als von ihm.
"Wenn du nicht möchtest, musst du nicht", murmelte sie leise, klang dabei aber ein wenig enttäuscht.
„Wir werden sehen", sagte Haru und ging zu der Verkäuferin.
„Was kann ich für euch beide tun?", fragte das Mädchen freundlich.
Sezuna bestellte eine heiße Schokolade und dabei funkelten ihre Augen vorfreudig.
Der Magier ließ sie hinunter, damit sie die Tasse annehmen konnte und legte der Verkäuferin das Geld auf den Verkaufstisch. Mit Händen in den Manteltaschen stand er neben ihr, während sie das heiße Getränk genoss.
Dabei sah man ihr an, dass sie erschöpft zitterte. Vor Kälte konnte es nicht sein, da sie einen Wärmezauber um sich trug, der sie davor eigentlich schützen sollte. Und doch beschwerte sie sich nicht und ließ sich kaum etwas anmerken.
„Willst du lieber zurück ins Schloss?", fragte er das Mädchen. Sie mussten es nicht übertreiben. Vor allem, da es ihr noch nicht gut genug ging. Wenigstens hatte er das mit Damian geklärt.
"Erst essen", sagte sie mit einem liebevollem Lächeln.
„Wohin willst du?", fragte er. Haru konnte auch alleine zum Magierturm gehen und das mit dem Stand klären.
"Ich weiß noch nicht", murmelte sie leise und reichte die leere Tasse zurück.
„Zu Keira? Dann können wir gleich nachfragen, wie es ihrer Mutter geht", schlug er ihr vor.
Sezuna nickte. "Das ist eine sehr gute Idee", sagte sie und strahlte.
Der Junge ging in die Hocke, damit sie aufsteigen konnte. Die Straßen waren ziemlich belebt, aber man merkte auch, dass die Menschen in einer festlichen Stimmung waren. Haru hatte sich bereits davor gefragt, auf was sie sich vorbereiteten. Die Lichter der Stadt waren um einiges gewachsen, sodass es selbst in der Nacht beinahe taghell war. Hier und dort sah man Menschen mit vollen Taschen schnell laufen, Kinder quengelten vor allem an den Ständen mit Spielzeug.
Wahrscheinlich bereiteten sie sich auf das Fest vor, das bald anstand.
"Wie lange wird Damian für das Holz brauchen?", fragte Sezuna leise und an ihn geschmiegt.
„Einen Teil kann er bis nächste Woche liefern lassen. Den Rest einige Wochen später", erklärte Haru ihr, wobei er sich genau umsah. Die Stimmung in der Stadt war sehr gut und er fragte sich, ob sie überhaupt wussten, was geschehen war. Erneut schüttelte er den Kopf und versuchte, den Gedanken zu vergessen. „Damian hat versprochen, mehr zu besorgen, wenn ich es brauche."
Sezuna nickte leicht. "Möchtest du dann morgen mit Aurora fliegen und wir schauen uns um, wo das Haus am besten hinpasst und bereiten dort alles vor?"
„Wer?", fragte Haru verwirrt. Von was sprach sie?
Sezuna lachte. "Entschuldige. Ich meine den Drachen. Ich habe ihr jetzt einen Namen gegeben", verkündete sie und klang stolz dabei.
„Du hast was?", fragte der Junge sie skeptisch. „Woher willst du überhaupt wissen, wo sie ist?" Haru sah die Rothaarige an, als hätte sie den Verstand verloren. Manchmal kam sie wirklich auf seltsame Ideen.
"Ich spüre sie durch die Drachenschuppen", antwortete sie leise. "Manchmal spricht sie noch zu mir."
„Ich verstehe. Ich glaube nicht, dass ich mitkommen will. Sie mag mich sowieso nicht", meinte er schulterzuckend.
Die beiden kamen an einem seltsamen Laden vorbei, der ähnliche Dinge ausstellte, wie die, welche Sezuna in der Nacht benutzt hatte. Haru lächelte, schluckte aber auch gleichzeitig schwer, weil es einige Teile gab, die alles andere als angenehm aussahen.
"Sie mag dich sogar sehr", korrigierte Sezuna ihn und musste schmunzeln, als sie spürte wie er schluckte. "Was hast du denn gesehen?", fragte sie leise.
„Nichts", wehrte er ab. „Und nein, sie mag mich nicht. Der Todesblick hat mir gereicht. Sie akzeptiert mich nur wegen dir", korrigierte er wiederum Sezunas Worte und lief weiter. Sonst würden sie nie bei Keira ankommen, wenn sie dort stehen blieben.
Sezuna seufzte. "Ich habe heute einfach nicht die Kraft zu diskutieren", murmelte sie und lehnte ihren Kopf wieder zurück. "Willst du mir nicht sagen was du gesehen hast?"
„Nein", erwiderte er und erreichte endlich die Taverne. Er hatte auch nicht die Lust zu diskutieren, deshalb schwieg er lieber.
Sobald sie die Tür öffneten, schlug ihnen eine Hitze und der Geruch von gutem Essen entgegen. Keira schien zu bedienen, aber sie konnten auch eine Frau sehen, die anscheinend ihre Mutter war.
Sie sahen sich wirklich ähnlich und Keira lachte und strahlte über das ganze Gesicht.
"Es scheint ihr besser zu gehen", bemerkte Sezuna leise und sah sich nach einem freien Tisch um.
Aber alles schien voll zu sein. Als Keira die beiden jedoch entdeckte, rannte sie förmlich auf die beiden zu. „Ihr kommt uns besuchen? Oh wie ich mich freue!", strahlte sie und zog Haru einfach an seinem Arm in Richtung Küche, obwohl der es gar nicht mochte, einfach so angefasst zu werden.
Aber da er nur folgen konnte, wenn er nicht wollte, dass Sezuna vielleicht noch herunterfiel, oder andere Leute sie noch störten, fügte er sich.
Sezuna auf seinen Schultern lachte leise.
„Papa, Mama, das sind Sezuna und Haru", stellte sie die beiden Magier vor. Ihre Eltern standen gerade zusammen am Tresen und tauschten Tabletts aus.
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