Die Alte und der Herbst

Menschen sind wie Herbstlaub.
Einmal da, immer fort und doch lange da,
die Jungen schütteln erst ab den Staub,
das ist doch klar!

Die Jungen freuen sich.
Die Alte fürchtet die kommende Zeit,
die den Tod kann bringen.
Doch erst einmal sind alle bereit,
fröhliche Lieder zu singen.

Die bunten Felder sind nun weg,
wichen der grauen Leere.
Kein Vogel singt nun keck,
nun machen sie Südländern Ehre.

Jeder Mensch arbeitet froh,
doch wenn die Kälte des Nachts grüßt,
singt der Winter seine eis'ge Droh'.
Der Herbst versüßt der Alten Leben ein letztes Mal,
denn sie liebt die Bäume kahl.

Sie sieht ihren Sohn draußen wie er Holz schlägt,
schließt sie noch einmal ihr gutes Auge.
Sie denkt zurück an alte Zeiten,als sie ihre Geschwister umher trägt.
Am nächsten Tag wäscht ihr Sohn sie noch ein allerletztesmal in der Lauge.

Der Arzt stellt aus den Totenschein,
schließlich schreitez er hinaus in des Herbstes Luft.
Am Abend trinkt er seinen Wein,
am Himmel erscheint ein neuer Stern, ein neuer Meilenstein.

Er denkt zurück an die alte Dame;
und in den Sinn kommt ihm eine uralte Herbstsage. . .

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top