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Hallo😋
Hier ist die Fortsetzung von dem vorherigen Kapitel, weil es ja so abrupt aufgehört hat.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen<3
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Ich falle......
Ich höre Marvel noch meinen Namen rufen. Um mich herum verschwimmt alles. Ich habe das Gefühl, ich wäre in der Zeit stecken geblieben, denn das Fallen dauert so ewig lange...
Eigentlich ist Fallen nicht schlimm. Jeder stellt es sich bloß schlimm vor, denn mit Fallen verbindet man nun mal eine Landung. Es ist die Landung vor der wir so große Angst haben.
Ich möchte nicht landen. Ich möchte nicht landen. Ich möchte nicht landen.
Ich möchte nicht sterben. Ich möchte nicht sterben. Ich möchte nicht sterben.
Plötzlich bremst mein Körper und ich spüre einen unglaublichen, schrecklichen Schmerz im Rücken.
Der Schmerz ist unbeschreiblich und ich schnappe nach Luft. Da ich nicht mehr falle, kann ich wieder halbwegs sehen, aber dennoch wackelt meine Sicht und ich sehe überall grelle Punkte und Sterne. Ich bin noch nicht am Boden. Irgendein Ast hat meinen Fall gestoppt.
Mein Rücken rutscht wieder weg und ich falle die letzten paar Meter bis zum Waldboden.
Ich lande auf den Knien und mein restlicher Körper klappt einfach ein.
Mein Rücken..ich kann nicht atmen...so schmerzvoll....ich möchte nicht leiden. Ich möchte lieber sterben.
Ich höre irgendein Rauschen um mich herum, wahrscheinlich bilde ich es mir nur ein. Ich höre Rufe. Mein Name.
Ich höre meinen Vater. Sogar meine Mutter schreit meinen Namen. Ich höre ein Kreischen.
Irgendjemand packt mich am Bauch und zieht mich hoch. Schlaff hänge Ich dort in den Armen der Person. Meine Augenlider flackern... alles ist so verschwommen.
"Sky...bitte! Die Mutationen kommen!", höre ich eine Stimme. Mein verschwommener Blick schweift herum. So viele Menschen. Ich erkenne Clove.
Meine Beine schaffen es, aufzustehen, aber mein Rücken ist taub. Ich blicke auf. Marvel hält mich. Seine Augen, so wunderschön blau, starren mich panisch an. Mit seiner Stütze beginne ich zu laufen.
Konzentriert blicke ich auf meine Füße. Links, rechts, links, rechts.
Warte, sind das meine Füße? Nein, das sind Cloves. Verwirrt suche ich nach meinen Füßen. Das ist so...komisch. Ob andere Menschen auch manchmal ihre Füße verlieren?
"Wo sind meine Füße?", frage ich Marvel, während wir weiter rennen.
Marvel schaut mich entgeistert an. "Sky...deine Füße sind dort wo sie immer sind!", erklärt er mir, völlig außer Atem.
Aus irgendeinem Grund beginne ich zu kichern. Das ist so lustig.
"Ne, wirklich. Ich find' meine Füße nicht", versuche ich ihn kichernd zu überzeugen.
Marvel schüttelt irritiert den Kopf. Er wirft einen Blick über die Schulter. Als er bemerkt, das die Mutationen fast direkt hinter uns sind, hebt er mich hoch und wirft mich über die Schulter.
Nun starre ich direkt in die gelben Augen einer grässlichen Kreatur. Schlagartig bin ich wieder bei Sinnen.
Die Mutation hat eine graue, leder-artige Oberfläche und die Beine sind knochig und biegsam.
Im Gesicht sieht man nur die gelben Augen und einen langen Schlitz, welcher wohl der Mund ist.
Mit weit aufgerissenen Augen starre ich sie an. Immer näher.
Die Kreatur springt.
Schrecklicher Schmerz. Ich weiß selber nicht, wo es schmerzt, aber es tut so weh. Blut läuft an meiner Wange hinab.
Ein erneuter Sprung.
Ich lande hart auf dem Boden. Ein Schrei.
Er klingt so fremd. Aber ich weiß, dass es mein Schrei war.
Mein Herzschlag dröhnt in meinen Ohren. Ich spüre das Blut an mir hinab sickern.
Ich versuche aufzustehen, doch eine der Mutationen schnappt nach meinem Kopf, sodass mein Kopf wieder hinab fällt.
Meine Arme beginnen meinen kompletten Körper weiter zu ziehen. Direkt neben mir saust etwas vorbei und kurz darauf ertönt der Schrei einer Bestie.
Marvel steht direkt hinter mir, zieht seinen Speer aus dem zusammen gesunkenen Körper der Mutation und wirft erneut.
Ich versuche aufzustehen, was mir nach einigen Versuchen gelingt. Mein Kopf schmerzt furchtbar.
Meine Augenlider sind so schwer.
Mit zittrigen Fingern ziehe ich das Messer aus meiner Seitentasche. Wahllos steche ich auf die Mutationen ein. Es kommen immer mehr von ihnen.
Wir schaffen das nicht.
Wir werden sterben.
Meine wackeligen Knie wollen schon wieder einklappen, doch ich zwinge mich dazu stehen zu bleiben.
Marvel riskiert sein Leben für mich. Er hätte auch einfach weg rennen können. Mich im Stich lassen können. Mich sterben lassen können. Ist das ein Beweis dass er mich wirklich liebt?
Je mehr ich auf die Bestien einsteche, desto mehr kommen zu uns. Meine auch so schon schwachen Hände drohen aufzugeben.
"Wegrennen", stammele ich in Marvels Richtung. Ich sehe nicht, wie er darauf reagiert, aber ich schätze dass er mir hinterher laufen wird, wenn ich jetzt fliehe.
Meinen zitternden Beine beginnen zu rennen....so langsam.
Renn weiter Sky! Willst du etwa jetzt schon sterben? Am dritten Tag??
"Nein! Ich möchte nicht", flüstere ich. Ich höre Marvel hinter mir rennen. Ich weiß nicht, in welche Richtung ich renne. Zum See?
Ich habe keine Ahnung wie lange wir schon laufen, aber es ist zu lange. Meine Beine, so schwach, halten es nicht mehr aus.
Ich werfe einen Blick über die Schulter, Marvel ist direkt hinter mir und die Mutationen rennen kreischend einpaar Meter hinter Marvel. Ich weiß dass Marvel schneller rennen könnte, als ich
Er könnte einfach vorrennen. Und ich möchte dass er weiter lebt. Er hat es verdient.
"Renn schneller! Warte nicht auf mich!", rufe ich ihm zu, während ich nach Luft schnappe. Alles schmerzt.
Marvel blickt mich schockiert an und blickt hinter sich. Aber er verschnellert seine Geschwindigkeit nicht.
"Verdammt Marvel! Renn doch vor! Oder sollen wir beide sterben!", schreie ich wütend.
Er muss leben. Wenn ich schon sterbe, dann soll er verdammt nochmal leben.
Marvel reagiert nicht und ich balle wütend die Fäuste.
Er wird nicht schneller als ich rennen, auch wenn er es tun könnte. Aber wenn ich noch schneller renne, wird auch er schneller rennen.....dann könnten wir überleben.
Ich flehe meine Beine stumm an, ein einziges Mal zu rennen. Zu rennen wie noch nie.
Ich beachte den Schmerz nicht Mehr. Weder den in der Schulter, noch den am Kopf. Auch meine Kraftlosigkeit lasse ich jetzt einfach mal außen vor.
Ich laufe bloß. Schneller. Schneller. Ich entdecke etwas Licht durch die Äste und gebe noch ein letztes Mal Gas...
Das Licht blendet meine Augen und ich renne blind weiter. Ich bin auf der Wiese mit dem Füllhorn. Ich renne weiter.
Als sich meine Augen an das Licht gewöhnt haben, schaue ich nervös zurück. Marvel ist immer noch direkt hinter mir, aber die Mutationen sind nicht mehr zu sehen.
Ich laufe zum Füllhorn, meine letzte Kraft schwindet und ich sinke in mir zusammen.
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Das rote Licht der untergehenden Sonne funkelt mir ins Gesicht und ich blinzele. Wo bin ich?
Zuhause in Distrikt 5?
Hoffnungsvoll springe ich auf und eine Welle der Enttäuschung überschwemmt mich. Ich bin in der Arena. Immernoch.
Meine Beine geben unter mir nach und erst jetzt bemerke ich den stechenden Schmerz in meiner Schulter wieder.
Ein paar Meter weiter entdecke ich Clove dicht neben Cato liegen. Glimmer liegt mit etwas Blut im Gesicht da und schläft. Marina lehnt mit geöffneten Augen am Füllhorn, aber ich Blick ist geistesabwesend. Ist sie tot?
Aber kurz darauf wird ihr Blick wieder klarer und sie bemerkt mich. Sie nickt mir nur schwach zu und starrt wieder ins Leere.
Aber wo sind Marvel, Ian und Peeta?
Ich erhebe mich wieder und versuche den Schmerz am Rücken auszublenden. Langsam und leicht humpelnd verlasse ich das Füllhorn und entdecke Marvel am See sitzen. Ist schon der nächste Tag? Oder habe ich nur ein paar Stunden geschlafen?
Wortlos setze ich mich neben Marvel und betrachte ihn. Seine Augen schweifen am Horizont entlang, ganz schwach ist das andere Ufer zu sehen. "Danke", flüstere ich leise und er blickt mich an. Sein sonst so fröhliches Gesicht ist ernst und müde.
Seine Lippen formen ein schwaches Lächeln und er zieht mich in eine Umarmung.
Ich atme seinen beruhigenden Duft ein und schließe meine Augen.
Nach einiger Zeit kommen Cato und die anderen zu uns. Ian und Peeta sind ebenfalls da und ich frage mich wieso sie nicht die Chance genutzt haben, um wegzulaufen. Die untergehende Sonne lässt die Wiese und das Füllhorn fast dunkelrot erscheinen.
Das leise Klingeln eines Fallschirms holt mich zurück in die Realität und ich schaue mich um. Für wen ist er bestimmt?
Etwa für mich? Hat Ivette es geschafft ein paar Sponsoren für mich zu gewinnen?
Doch kurz darauf klärt sich die Frage und Enttäuschung überkommt mich, als der Fallschirm direkt zu Catos Füßen segelt. Klar, zu wem auch sonst? Warum sollten die Sponsoren Geld für einen anderen Tribut verschwenden, wenn es noch Cato gibt?
Ich schlucke und versuche, nicht allzu enttäuscht auszusehen.
Das Sponsorengeschenk ist eine gelbliche Creme, die anscheinend für die Wunden ist.
Meine Wut verblasst ein wenig, als ich etwas gerührt bemerke, dass Cato die Creme zu aller erst Clove gibt, damit sie ihre Wunden eincremen kann. Erst danach behandelt er seine eigenen Verletzungen.
Cato überlegt kurz, um unseren Plan für morgen zu uberlegen.
"Ich schlage vor, wir schlafen jetzt ein wenig. Die erste Wache Übernehmen Marina und Marvel. Danach ich und Peeta und dann Clovie und "
"Nenn mich nicht Clovie", knurrt Clove und Cato nickt schnell.
"Ja klar, also Clove und Sky. Und danach sind noch Ian und Glimmer dran", beendet Cato seinen Plan und alle nicken zustimmend.
Erschöpft lehne ich mich schließlich an das Füllhorn ubd schließe die Augen. "Schlaf gut, Fuchs", flüstert Marvel neben mir und ich lächele leicht. Zum ersten mal in der Arena fühle ich mich sicher, denn Marvel hat die erste Schicht. Er hat mich heute gerettet, er hat auf mich gewartet und er hätte sich außerdem für mich geopfert. Ich versuche die Tränen zurück zu halten. Ich stehe in seiner Schuld. Und diese Schuld kann ich nur bezahlen, wenn ich ihn gewinnen lasse.
Ich kann ihn nicht sterben lassen, ich...liebe ihn.
Aber dann erscheint in meinem Kopf das Gesicht meines Vaters. Dieses müde, traurige Gesicht. Diese braun, grauen Haare, die glanzlos und matt auf seinem Kopf liegen und die kleinen Grübchen, die in seinen Backen erscheinen, wenn er lacht. Dieses hoffnungsvolle Gesicht, das auf mich wartet, das mich braucht.
Ich muss meinen Vater über Marvel stellen. Mein Vater ist wichtiger. Ich MUSS gewinnen.
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Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen 😋
Lg
Melody 🌾
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