Bravertz ~ Wahrheit oder Pflicht

Für die Liebe Nina10448

"Jule, spielst du mit?", Lud Leon den Dortmunder ein sich zu der kleinen Gruppe zu setzen. Marco, Leon, Leroy, Kai und Jonas saßen im Gruppenraum in einem Kreis auf dem Boden und hatten eine Flasche in der Mitte liegen.

"Was spielen wir?", Fragte er.

"Wir spielen Flaschendrehen.", Lachte Marco.

"Ah und ich dachte wir sind alle erwachsen."

"Komm, hab ein bisschen Spaß mit uns." Bettelnd sah Kai ihn an. Diesen großen braunen Augen konnte er noch nie etwas ausschlagen.

"Na gut.", Seufzte er und setzte sich zwischen Marco und Leon. Er setzte sich extra nicht neben Kai, um nicht in die Versuchung zu kommen ihn berühren. Schon als sie für Leverkusen gespielt hatten, war Julian bewusst geworden, das er mehr als nur Freundschaft für seinen besten Freund empfand. Seine Brüder, Marco, Marius und Bernd waren die einzigen die es wussten. Wenn er den anderen Glauben schenkte, war er so offensichtlich, dass es eigentlich jeder außer Kai schon herausgefunden hat.

Jonas drehte die Flasche und sie zeigte auf Marco. Mit einem verschmutzten Lächeln fragte er, "Wahrheit oder Pflicht?"

"Fangen wir mal sachte an mit Wahrheit.", Versuchte Marco seine leichte Nervosität zu verstecken. Julian konnte genau sehen wie nervös sein Kapitän war. Wusste Jonas etwas was er nicht wusste?

"Okay. Wenn aus der Natio würdest du am ehesten küssen?" Wollte der Verteidiger wissen.

"Niemanden.", Stellte Marco direkt klar. Sein Blick flatterte nervös von links nach rechts.

"Lügner.", Grummelte Jonas. "Spucks aus."

"Du kennst die Antwort doch schon, warum fragst du dann überhaupt?" Marco war genervt und etwas beschämt.

"Weil es mir Spaß macht. Also los, sag jetzt."

"Naja er ist ja eh nicht hier. Zählt er überhaupt?"

"Na klar. Also ..."

"Mario.", Seufzte Marco peinlich berührt.

"War doch klar.", Sagte Leon und verdrehte die Augen. "Das weiß doch jeder. Los Marco, Dreh du jetzt."

Der Dortmunder Kapitän drehte die Flasche und sie blieb bei Leon stehen.

"Also.", Grinste Marco. "Wahrheit oder Pflicht?"

"Pflicht.", Sagte er stolz. Marcos Grinsen wurde noch breiter, was fast schon gruselig war.

"Schick Jo endlich die Nachricht die du seit Monaten in deinen Notizen hast."

Leon's Augen wurden groß. "Woher weißt du davon?"

"Ich hab meine Quellen."

Leon sah zu Julian. "Ich habe nichts gesagt, ich schwöre." Julian hob seine Hände und rückte etwas von Leon weg.

"Es wussten aber nur du und Serge davon."

"Leute, ist doch egal.", Versuchte Leroy die Situation zu beruhigen. "Schick jetzt endlich diese verdammte Nachricht. Es wissen übrigens mehr davon als dir lieb ist, nur so als Info. Wenn du ein paar Bier getrunken hast, erzählst du so einiges. Jule hat damit nichts zu tun."

Leon brummte irgendwas vor sich hin, holte aber sein Handy raus und tippte etwas darauf herum. Als er fertig war zeigte er seinen Bildschirm. "Zufrieden?", Fragte er sichtlich nervöser als zuvor. Alle nickten.

Leon drehte die Flasche und sie blieb bei Leroy stehen. "Wahrheit oder Pflicht?", Fragte Leon unmotiviert. Seine Pflicht hat ihm deutlich den Spaß an dem Spiel genommen.

"Pflicht." Fast im selben Moment leuchtete der Bildschirm von Leon's Handy auf. Joshua rief an.

"Finde einen neuen Spieler, ich muss telefonieren.", Rief er nervös bevor er den Raum verließ.

"Irgendwelche Wünsche, wenn ich holen soll?", Fragte der Bayern Spieler.

"Komm wir drehen noch einmal und dann hören wir auf, lass gut sein Leroy. Ich glaube wir haben es zu schnell übertrieben."

"Okay." So wurde die Flasche ein letztes Mal gedreht und hielt vor Kai an. Bis jetzt war der Chelsea Spieler ruhig geblieben und hatte nichts gesagt.

"Wahrheit.", Nuschelte er nur. Was war den mit Kai los? Normalerweise ist er nicht so nachdenklich und macht blöde Witze.

"Wann redest du mit Jule über ... du weißt schon?"

"Ich weiß es nicht.", Murmelte Kai leise. Reden worüber? War er überhaupt gemeint oder der andere Julian?

"Worüber?", Fragte Julian vorsichtig.

"Egal.", Sagte Kai und stand auf. "Ich ... ähm, ich geh jetzt auf mein Zimmer. War ja die letzte Runde." Und schon war er weg. Julian war sich nicht sicher ob er sich eingebildet hat, das Kais Stimme am Ende etwas brüchiger wurde.

"Rede mit ihm Jule. Er leidet genauso unter seinen unterdrückten Gefühlen wie du."

"Woher willst du das wissen Marco?", Hackte Julian nach.

"Man sieht es ihm ersten an und zweitens telefoniere ich oft mit Timo und er erzählt mir häufig wie traurig Kai ist und wie sehr er dich vermisst hat."

"Ich habe ihn auch sehr vermisst."

"Ich weiß Juli, du hast dich bei mir und Marius oft genug darüber ausgeheult.", Schmunzelte der BVB Kapitän. "Los geh jetzt und werde endlich wieder richtig glücklich. Ich muss noch ein Wörtchen mit Jonas haben."

Der Gladbacher zog spielerisch seinen Kopf ein.

"Komm Jule, ich muss eh in die Richtung von Kais Zimmer und begleite dich ein Stück.", Sagte Leroy und stand auf. "Mit viel Glück haben wir zwei neue Paare am Ende des Tages."

"So schnell geht das nun auch wieder nicht. Erstmal reden und dann auf ein paar Dates gehen oder so. Nichts überspringen, sonst geht's schief.", Schmiss Jonas noch ein.

"Recht hast du. Ihr jungen Hüpfer solltet euch Zeit nehmen.", Stimmte Marco zu.

"Na komm jetzt." Zusammen machten sich Leroy und Julian auf in Richtung der Zimmer. Julian wurde mit jedem Schritt nervöser.

"Du weißt, wir sind immer für dich da, wenn was sein sollte.", sagte Leroy noch zu Julian als sie kurz vor Kais Zimmer waren.

"Danke das weiß ich sehr zu schätzen.", Lächelte Julian. Mittlerweile waren sie an Kais Zimmer angekommen. Leroy drückte kurz seine Schulter als Zeichen das alles gut werden wird und ging weiter.

Julian holte noch einmal tief Luft und klopfte an Kais Tür. Nichts tat sich, keine Geräusche kamen aus dem Zimmer. Er klopfte nochmal. "Kai?", Fragte er vorsichtig. Immer noch keine Reaktion. "Harvy, komm mach bitte die Tür auf. Ich weiß das du da bist."

Langsam öffnete sich die Tür und Kai stand vor ihm mit glasigen Augen und Tränenspuren auf seinen Wangen.

"Kai.", Sagte Julian sanft. Er erwischte sich wie er die Spuren von Kais Wangen wischen wollte, hielt sich dann aber doch zurück. "Kann ich reinkommen?"

Kai machte etwas Platz und ließ ihn ins Zimmer. Julian zögerte kurz, doch zog Kai in eine feste Umarmung.

"Ist es wegen dem was Leroy gesagt hat?", Versuchte Julian herauszufinden was mit Kai los war. Kai nickte.

"Worüber sollst du mit mir reden?", Fragte Julian.

"Egal.", Nuschelte Kai.

Julian drückte ihn etwas von sich. "Es ist nicht egal, wenn es dich so fertig macht. Ich hasse es sich so fertig zu sehen."

"Ich hab dich vermisst.", Gestand Kai.

"Ich hab dich auch vermisst, sehr sogar. Marco und die anderen waren schon richtig genervt."

Das ließ Kai ein wenig lächeln. "Timo und Mase waren auch sehr genervt."

"Können wir kuscheln?", Fragte Kai schüchtern nach ein paar Minuten.

"Klar. Komm.", Julian zog Kai in Richtung Bett. Es war zwar Kais Zimmer aber das war beiden egal. Julian legte sich auf den Rücken und Kai auf seine Brust. Er begann die lockigen dunklen Haaren seines besten Freundes zu kraulen.

"Ich würde dich am liebsten nie wieder gehen lassen.", Hauchte Julian. Kai hob seinen Kopf und blickte ihm tief in die Augen.

"Musst du leider. Ab Montag bin ich wieder in England."

"Bis dahin ist es ja fast noch eine ganze Woche hin. Lass uns einfach die Zeit zusammen genießen. Wir bekommen das schon irgendwie hin, dass wir uns häufiger treffen."

"Ich hoffe das du da Recht behältst.", Seufzte Kai.

Julian setzte sich auf und zog Kai auf seinen Schoß. "Wir schaffen das. Du bist neben meiner Familie die wichtigste Person in meinem Leben." Julian strich mit einer Hand gedankenverloren über Kais Wange und ließ sie dort nach einigen Minuten ruhen. Er sah Kai in die Augen. Sie strahlten Unsicherheit aber auch Hoffnung aus.

"Kai ...",Versuchte Julian seine Worte zu finden. Über Gefühle zu sprechen war nie seine Stärke.

"Ich weiß Jule. Mir geht es nicht anders."

"Aber ..."

"Du musst es nicht aussprechen, ich weiß das du Gefühle für mich hast. Ich sehe die Liebe und Zuneigung in deinen Augen. Mir geht es genauso."

Kai legte seine Arme um Julians Nacken und zog ihn zu sich um ihre Lippen miteinander zu verbinden.

"Jetzt will ich dich nie wieder hergeben.", Murmelte Kai nachdem sie sich gelöst hatten.

"Darüber machen wir uns jetzt am besten noch keine Gedanken. Lass uns die Tage einfach genießen. Wir werden diesmal Zeit füreinander finden." Julian küsste Kai nochmal um seine Worte zu bestärken.

"Bleibst du heute Nacht hier?", Fragte Kai.

"Natürlich. Ich bleibe so lange wie du mich hier haben willst."

"Perfekt." Lächelte Kai.

Sie blieben den ganzen restlichen Abend in Kais Bett liegen und tauschten ab und zu zärtliche Küsse aus, bis sie aneinander gekuschelt einschliefen. Als sie am nächsten Morgen Hand in Hand zum Frühstück kamen freuten sich alle für sie beiden und ein "endlich" kam von irgendwo. Die beiden konnten nur lächeln als sie sich zu ihren Freunden setzten.

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