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«Felix, kommst du, nachdem du dich fertiggemacht hast, bitte mal zu mir?», fragte mich mein Trainer nach dem Training.
Ich wusste warum er mit mir reden wollte: Ich hatte einfach nur scheiße gespielt.
Das mit dem Duschen konnte ich wohl vergessen, wenn ich den Bus bekommen wollte. In der Umkleide zog ich mir schnell frisch Sachen an, benutzte so viel Deo, dass mein Körpergeruch einigermaßen überdeckt war, und machte mich zu meinem Trainer auf. Er erwartete mich schon draußen. «Hör mal Felix, wir wissen beide, dass du besser spielen kannst, und wir wissen beide, dass du an irgendwas oder irgendwen gedacht hast, während des Trainings. Irgendetwas beschäftigt dich, ich bitte dich mir zu sagen, was es ist», redete mein Trainer. Ich war mir vollkommen bewusst, dass das der Junge aus der Schwimmhalle schuld war. Ich bekam ihn einfach nicht aus meinem Kopf. Seine Schönheit und seine Augen. Seine Perfektheit. Ich würde es meinem Trainer sagen, aber was sollte ich den sagen? So etwas wie: «Ja, das ist so ein Typ aus der Q1 von meiner Schule, der sieht verdammt heiß aus und ja, ich glaube ich stehe auf den.» Das konnte ich ja wohl nicht bringen. Anstatt die Wahrheit zu sagen, sagte ich einfach nur: «Schulstress halt.» Mein Trainer schaute mich nicht überzeugt an: «Das glaubst du dir ja wohl selber nicht.» Nein, tat ich auch nicht. «Geh nachhause, aber klär das. Wenn du weiter so bescheiden spielst, kannst du bei dem Spiel gegen den 1. FC Köln nicht mitspielen", sprach der Mann vor mir mit Nachdruck. Ich nickte und machte mich auf den Weg um den Bus noch zu bekommen.
Gegen 18:10 Uhr war ich bei dem Haus von der Freundin von meiner Schwester. Nachdem ich geklingelt hatte, öffnete ihre Mutter und sah mich lächelnd an: «Oh, Hallo Felix. Ich denke du bist hier um Maren abzuholen, richtig?» Ich nickte freundlich. «Warte bitte kurz hier, ich hole sie schnell», sagte sie und verschwand im Haus. Ein paar Minuten nach dem Jelkes Mutter gegangen war, kam sie mit meiner kleinen Schwester und Jelke wieder. Als Maren mich sah kam sie freudig auf mich zu gelaufen und quiekte meinen Namen. Dann umarmte sie mich bzw. meine Beine. «Hallo Kleine», sagte ich während ich über ihren kleinen Kopf strich. Sie war schon süß. «Zieh dir mal deine Schuhe an», forderte ich sie mit einem Lachen auf den Lippen auf. Sie folgte meiner Anweisung und schlüpfte in ihre kleinen Schühchen. «Wo ist denn deine Jacke?», wollte ich von Maren wissen. Sie schaute hilflos zu der Mutter ihrer Freundin. Diese lachte, holte besagtes Kleidungsstück aus dem Schrank und gab sie meiner kleinen Schwester. Maren zog sich die Jacke über und kam dann zu mir gelaufen. «Kannst du den Reisverschluss zu machen? Ich kann das noch nicht», fragte sie mich leise. Ich hockte mich vor sie und schloss ihren Anorak.
Ich hatte sie wirklich lieb.
Zum Schluss verabschiedete sich Maren noch von Jelke und ich mich von ihrer Mutter. Ich ergriff die Hand meiner Schwester und ging mit ihr zum gegenüberliegenden Supermarkt.
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