Prolog

1 Jahr zuvor

"Sam komm jetzt endlich", höre ich meinen Vater rufen. Ich liege gerade unter einem  Auto und Schraube daran herum. Das ist meine Welt. Eine Welt aus Motoren, Öl und Schmutz. Mit Schwung Rolle ich mich auf meinem  Montagerollbrett unten raus. "Beruhig dich Dad, ich habe noch genügend Zeit", entgegne ich ihm Lachend und wische meine Hände an meinen Overall ab. "Liebling schau mal auf die Uhr", kommt es mit ruhiger, wissender Stimme von ihm. Kurz vor Acht! Ich bin zu spät schnell ziehe ich meine Overall aus und schnappe meine Schulsachen. Verdammt! Ich höre wie mein Dad hinter mir lacht, kurz drehe ich mich um ihm Tschüss zu sagen, doch da wirft er mir eine Schlüsselbund zu. 

"Alles gute nachträglich zum Geburtstag", fügt er noch hinzu und zeigt auf ein Auto in der Ecke wo abgedeckt ist. Mit schnellen Schritten laufe ich hin und ziehe die Abdeckfolie in einem Ruck runter. Darunter steht ein nagelneuer Ford Mustang. Mein Traumauto. Oh mein Gott. Ich rennen auf meine Dad zu und werfe mich in seine Arme. "Danke danke danke", wiederhole ich mich immer wieder vor Freude. "Ist schon gut. Aber du musst jetzt wirklich in die Schule", kommt es von ihm und drückt mich sanft weg.

Vorsichtig lasse ich meine Hand über den Lack gleiten, beim öffnen der Tür kommt mir der Geruch von neuen Leder entgegen. Ich starte den Motor, er schnurrt wie ein kleines Kätzchen, obwohl ein Tiger unter der Haube steckt. Es sind keine 15 Minuten von meiner High School entfernt aber ich koste jede Sekunde mit meinem eigenem Auto aus. Ich besuche gerade das letzte Jahr und will danach auf ein College hier in der Nähe gehen, vielleicht bekomme ich ein Sportstipendium. Neben den Autos ist auch das Football spiele meine große Leidenschaft. Mein Vater unterstützt mich immer und gibt mir den Halt, denn ich brauche.

Nach der Schule

Alle meine Freunde bestaunen mein neues Auto. "Hey Lust auszuprobieren was in der Maschine wirklich steckt?", schlägt einer vor und redet von einem Rennen, die nicht immer ganz legal sind. Ich hab schon öfters an einem teil genommen. Da ich von klein auf mit Autos zu tun habe, fahre ich sehr gut und unter meinen Freunden bin ich eine der Besten. "Wieso nicht? Im verlassenen Industriegebiet ?", nehme ich die Herausforderung an. "Genau." So steigen alle in ihre Autos und dann fahren wir in schon Richtung Industriegebiet.

Ich kann nur mit Musik so ein Renne fahren, deshalb drehe ich sie bis fast zum Anschlag auf. Der Bass ist gigantisch und ich spüre die Vibration. Adrenalin durchflutet meine ganzen Körper. Eine Viertelmeile. Wir machen es nach Ausschlussverfahren. Immer zwei gegeneinander der Bessere kommt weiter. Ich bin in der "Finalen Runde". Der andere Fahrer kenne ich nur flüchtig. Mein Auto beschleunigt sehe schnell und schon sehe ich den Anderen im Rückspiel immer weiter zurück fallen. Gewonnen!

Doch durch die laute Musik habe ich nicht mitbekommen das die Polizei gerade das ganze Gelände umstellen. Irgendjemand hat uns angeschwärzt. So schnell es geht versuche ich von hier zu verschwinden aber gelange in eine Sackgasse. Gerade als ich Rückwerts rausfahren will stellen sich zwei Polizeiwagen mir in den Weg. Super!!!!

Die Musik dröhnt immer noch, ich drehe sie leiser. "Heben Sie die Hände so, dass ich sie sehe!", schreit mich ein Officer mit erhobenen Waffe an. Langsam hebe ich die Hände, so das er sie sieht. "Und jetzt ganz langsam die Türe öffnen und aussteigen. Keine ruckartigen Bewegungen, verstanden!", weißt er mich mit fester, tiefer Stimme an. Auch das mache ich. "Mit dem Gesicht zum Auto", kommt es wieder von ihm. Ich drehe mich um und keine Sekunde später spüre ich wie man meine Hände auf den Rücken mit Handschellen festmacht.

Auf dem Polizeirevier

Ich warte schon eine gefühlte Ewigkeit, dass mein Dad mich abholt. Davor habe ich ein langes Verhör mitmachen dürfen. Das größte Problem ist das der Officer mit meinem Dad gut befreundet ist. "Sam, komm, Adam (mein Vater) ist da", kommt es von ihm, müde stehe ich auf und folge ihm in einen Raum. Mein Dad schaut nicht gerade erfreut aus das er seine Tochter von hier abholen darf. Währe ich schließlich auch nicht. Mein Wagen steht bei ihnen auf dem Revier und kann in den nächsten Tagen abgeholt werden. Ohne irgendwas zu sagen geht mein Dad mit mir zu seinem Auto. Drinnen ist ein unangenehmes schweigen. Ich wäre dafür das er mich anschreit oder irgendwas anderes aber das hier ist schlimmer. Auf seinem Gesicht erkenne keinerlei Ausdruck. So fahren wir eine ganze Weile. "Mach das nie wieder", durchbricht er die Stille. "Ich...", fange ich an doch werde unterbrochen. "Weißt du eigentlich was für eine Angst ich hatte, als man mich anrief und sagte ich könne dich vom Revier abholen? Sicher nicht! Da hätte alles passieren können. Du bist den Wagen heute das erste mal gefahren und du kanntest das Auto noch nicht, wie es sich bei solchen Geschwindigkeiten verhält.", fährt er in einem lauteren Ton fort. "Es tut mir leid", kommt es von mir leise. "Ich hätte es nicht ertragen können  auch noch dich zu verlieren", sagt er nun mit besorgter Stimme. Erst jetzt bemerke ich wie viel Sorgen er sich gemacht hat und es legt sich was schweres auf meine Brust. Schuldgefühle. "Es tut mir wahnsinnig leid", wiederhole ich nochmal mit zitternder Stimme. "Hast du wenigsten Gewonnen?", frägt er nun amüsiert. Ich lach kurz auf. Ich liebe meine Dad dafür, dass er nicht lange auf einen böse ist. "Oh ja und wie ich gewonnen habe", sage ich stolz. "Dann hat es sich wenigsten gelohnt.", kommt es von ihm lächelnd. "Nun ja, auf eine Anklage hätte ich gerne verzichtet", sage ich etwas niedergeschlagen. "Da habe ich Neuigkeiten. Die Anklage wird fallen gelassen,  sie drücken nochmal ein Auge zu.", erklärt er mir. "Echt. Zum Glück" "Du musst mir nur versprechen, so was nie wieder zu machen" "Ja, ich verspreche es dir", sage ich mit ernster Stimme.

"Ich hab dich lieb, Liebling", sagt mein Dad mit sanfter Stimme und wuschelt mit einer Hand durch meine Haare. Die Augen aber immer fest auf die Straße gerichtet. "Ich dich auch, Dad", sage ich und schaue zu ihm, ein leichtes lächeln ziert seine Lippen. Mit einem guten Gefühl drehe ich mich zu Fahrbahn zu und schaue aus der Windschutzscheibe. Ein helles Licht kommt auf uns zu. Das gute Gefühl wird von Angst verdrängt.  Das Licht hüllt unser ganzes Auto ein bis ich nichts mehr sehe.......

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