Kapitel 15
Mit einem mulmigen Gefühl gehe ich mit Aiden in einen leeren Raum. Die anderen bleiben vorne draußen stehen. Wahrscheinlich damit ich nicht abhauen kann. "Was ist eigentlich los mit dir?", fragt mich Aiden aufgebracht. "Ich weiß nicht von was du redest?", tut ich auf unschuldig. "Verdammt Sam! Du reagierst seit Tagen nicht mehr auf anrufe oder Nachrichten von uns. Du gehst uns aus dem Weg wenn du auch nur einen siehst schlägst du ne andere Richtung ein. Also was ist dein Problem!", schreit er mich an und kommt auf mich zu. Wieder fühle ich mich in die Enge getrieben so wie an dem Abend. Panisch versuche ich an Aiden vorbei zu kommen, doch er hält mich an meinem Handgelenk fest. "Lass mich sofort los!", zische ich, Tränen sammeln sich in meinen Augen durch die Schmerzen. Doch Aiden bemerkt es glaub in dem Moment nicht. "Du tust mir weh", füge ich noch hinzu. Sofort lässt er mich los. Ausgelaugt setze ich mich auf einen Stuhl. Aiden nimmt gegenüber von mir platz.
"Warum kommst du nicht mehr zum Training?", frägt er ruhiger nach. "Es hat was mit dem Abend zu tun als wir feiern waren. Ich habe was getrunken, dass mit Drogen oder so ähnlich voll war. Ein Typ hat mich begrabscht, wollte mich ", bei dem letzten Wort breche ich ab. Zu Schockiert bin ich noch, dass mir so was fast passiert wäre. Aiden sagt nichts, er wartet das ich weiter spreche. "Das nächste woran ich mich erinnern kann war das ich in einem fremden Haus aufgewacht bin und dann bin ich weggerannt." "Warum redest du nicht mit uns darüber?" Weil es mir peinlich war. Ich war gedemütigt, hatte einen riesen Hass auf mich selbst" "Sam wir waren es wo dich von dem Typ befreit haben. Ich habe dich zu mir gebracht, zur Sicherheit. Du bist vor mir weggerannt. Ich wollte dir alles erklären aber du gabst mir keine Chance dazu." Total aufgebracht schaue ich Aiden an. "Weist du eigentlich welche Angst ich hatte?! Was ich durch gemacht habe?", schreie ich ihn voller Wut an und schlage mit meinen Fäusten auf seine Brust ein. "Sam Sam", versucht er mich zu beruhigen und hält meine Hände fest. Er zieht mich fest an sich und umarmt mich so das ich mich nicht mehr bewegen kann. Ungehalten laufen mir die Tränen runter. Alles was sich in der Zeit angestaut hat kommt jetzt raus. Mit der Zeit beruhige ich mich wieder. Aiden hält mich nur im Arm und streicht beruhigend mir über den Rücken. Doch der tut immer noch weh. Schmerzend ziehe ich die Luft ein. "Was hast du?", kommt es besorgt von ihm. Gerade wollte ich es ihm sagen da geht die Tür auf und die ganze Jungs kommen rein. Sie schauen mich besorgt an. "Hey Leute", sage ich mit schwacher Stimme. "Du wolltest gerade was sagen" "Ähm ja. Der Typ hat mich so sehr gegen die Wand geschlagen das er jetzt ne neue Farbe hat.", erkläre ich. "Darf ich es mal sehen?", frägt Triss vorsichtig nach. Unentschlossen schaue ich in die Runde. Mit zitternden Händen ziehe ich mein Pulli nach oben. Die Jungs ziehen scharf die Luft ein. "Darf ich?" "Was?", frage ich Triss. "Ich studiere Medizin. Dürfte sicher gehen das nichts gebrochen ist?" "Ich war schon bei einem Arzt. Emma hat mich dazu gezwungen" "Darf ich dennoch. Nur zur Sicherheit." "Meinetwegen." Vorsichtig tastet er meinen Rücken ab, doch Triss hat recht kalte Hände und es tut einfach noch extrem weh. Ich verzieh mein Gesicht vor Schmerz. "Kannst du bitte aufhören", sage ich plötzlich und springe auf. "Tut mir leid", entschuldigt sich Triss sofort. "Hab jetzt nichts gemerkt das was gebrochen ist, nur starke Prellungen" "Sag ich doch!", fauche ich ihn an und ziehe meinen Pulli wieder nach unten. "Das war eine dumme Idee", sage ich noch und verlasse mit schnellen schritten den Raum. "Sam, warte", ruft Aiden hinterher. Ich renne auf den Parkplatz und will in mein Auto einsteigen. Nur weg von hier, weg von allen. Tränen laufen mir die Wange hinunter. Aiden hat mich gerade noch rechtzeitig eingeholt bevor ich die Türe schließen kann. "Es bringt nichts davor wegzurennen. Wir wollen dir nur helfen. Du bist uns wichtig geworden", sagt er mit ruhiger Stimme. Ich lasse meinen Kopf auf das Lenkrad sinken und atme einmal tief durch. "Es ist nur.... Wie soll ich sagen. In meinen Leben läuft seit langen nichts mehr rund und es macht mich einfach fertig." "Da kommen wir ins Spiel. Wir werden dich von allem ablenken", kommt es amüsiert von ihm. Ich muss leicht lächeln. "Später haben wir noch Training vielleicht kommst du ja auch noch vorbei. Emma kannst du auch gerne wieder mit bringen. Der Coach wolle eh noch was mit uns besprechen" "Ich muss schauen ob es zeitlich passt. Wenn ja dann komme ich mit Emma zusammen. Sie ist eh total begeistert von euch.", antworte ich ihm. Aiden grinst mich überheblich an. Kopfschüttelnd starte ich mein Auto, Aiden geht einen Schritt zurück, so kann ich ausparken und fahre nach hause.
Evelyn sitzt am Esstisch und stopft sich die Reste von gestern rein. Hauptsache sie muss nichts kochen. So kenne ich sie. Bei diesem Anblick koche ich schon wieder innerlich. Es geht hier nicht um mich, ich bin alt genug um mich selbst über Wasser zu halten aber Emma noch nicht und ich kann auch nicht immer da sein. Das sollte eigentlich die Aufgabe von Evelyn sein aber sie kassiert nur das Geld das sie vom Staat bekommt ein, damit sie Pflegekinder aufnimmt. "Schmeckts?", frage ich sie genervt. Sie schaut mich nur missbillig an und stopft sich weiter das essen in den Mund. Kopfschüttelnd gehe ich in mein Zimmer und lerne ein wenig für die morgigen Vorlesungen. Ich schaue auf die Uhr und sehe das es zeit ist Emma von der Schule abzuholen. Also schnappe ich mir meine Sachen und verlasse das Haus ohne noch was zu sagen. Vor Emmas Schule warte ich. Sie kommt mit Marc auf mich zu. "Hey ihr beiden. Lust mit zum Training zu kommen? Dein Bruder wird sich sicher auch freuen.", frage ich die beiden. Sofort stimmen sie zu. "Na dann steigt mal ein" Ich fahre los und nach ein paar Minuten bin ich auf dem Parkplatz, ich sehe die Autos der anderen schon da stehen. Gemeinsam gehen wir zum Feld. Die Jungs sind schon mitten im Training. Emma und Marc setzten sich auf den Tribüne und ich gehe zum Coach. "Hallo Coach.", begrüße ich ihn. Erst jetzt bemerkt er mich. "Sam hab dich gerade gar nicht gesehen. Wie geht es dir? Du kannst noch nicht spielen oder? Die Jungs haben ein wenig erzählt." "Nein es geht leider noch nicht aber sie meinten du willst noch was besprechen" "Ah ja der Rektor hat mit mir über die Idee geredet wo du ihm vorgeschlagen hast", kommt es von ihm. Das habe ich fast vergessen. Der Coach pfeift alle zusammen. Die Jungs begrüßen mich alle und ich sie. Louis sieht das ich seinen Bruder mit gebracht habe. "Läuft da was zwischen den zwei?", fragt er mich. Ich schaue zur Tribüne und sehe wie Marc gerade Emma zum lachen bringt. Ich habe sie lange schon nicht mehr so lachen gesehen. "Hättest du da ein Problem damit?" "Nein ganz und gar nicht. Emma ist was besonderes und Marc ist seit er sie kennengelernt hat verändert." Da kann ich nur zustimmen Emma hat sich seit dem auch ein wenig verändert. "Also wenn gerade alle da sind dann möchte ich gerne mit euch was besprechen", frägt der Coach an. Alle schauen ihn neugierig an. "Aber Sam kann es glaub besser erklären.", richtet er das Wort nun an mich. "Ähm ja also. Vor kurzem habe ich gesehen wie die Cheerleader andere Frauen fertig machen. Welche wo sich nicht trauen sich gegen sie zu währen. Da habe ich den Vorschlag gemacht das diese Frauen mit uns zusammen trainieren. Ich würde aber auch an den anderen Tagen wo bei uns kein Training ist ihnen die Grundkenntnisse beibringen. Damit sie uns nicht zu sehr aufhalten. Das ist jetzt nicht böse gemeint aber das es halt ein fließender Übergang ist.", erkläre ich ihnen. Ich schaue die Jungs an, man sieht das sie überlegen. Dann gehe sie etwas weg und bilden einen Kreis wo sie sich miteinander besprechen. Nun kommt Aiden auf mich zu da er ja der Kapitän ist. "In Ordnung wir sind dabei.....
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