Kapitel 1
1 Jahr später
Ich höre mein Wecker klingen und müde mache ich ihn aus. Noch fünf Minuten. doch aus den fünf Minuten werden fünfzehn. Schnell stehe ich auf und verschwinde im Bad, dort dusch ich schnell, binde meine Haare zu einem straffen Pferdeschwanz zusammen und ziehe meine Brille auf. Außerdem ein weites T-Shirt und eine Jeans, wo etwas zu weit ist. Make-up benutzte ich schon lange nicht mehr. Das perfekte Outfit um nicht auf zufallen. Anschließend gehe ich in die Küche und schnappe mir einen Apfel zum Frühstück. In der früh esse ich eigentlich kaum etwas. Heute ist mein erster Tag am College in Brooklyn, New York. Im letzten Jahr ist viel passiert. "Guten Morgen", sage ich zu Evelyn , doch wie immer ignoriert sich mich. "Bin weg", füge ich noch beiläufig hinzu und gehe. Mit dem ersten Bus fahre ich zu Paco, mein bester Freund, ihn kenne ich schon mein ganzes Leben und er besitzt eine Autowerkstatt, die er von seinem Vater übernommen hat als er mit dem College fertig war.
Dort arbeite ich auch, um mein "Taschengeld" aufzubessern. Bei der ersten Station steige ich aus. Von dort aus brauche ich nur zwei Minuten bis zu seiner Werkstatt. "Paco", rufe ich durch die offen stehende Tür. Kurz drauf sehe ich ihn auf mich zulaufen. Sein Oberteil des Overalls hat er um seine Hüften gebunden. Sein einst weißes Shirt ist nur noch ein paar Stellen weiß, der Rest ist schwarz vor Öl. Immer wenn ich ihn sehe vergesse ich meine Sorgen und bin in seiner Nähe glücklich. "Buenos dias, Sam", begrüßt er mich mit spanischen Akzent und umarmt mich stürmisch. Auch wenn seine Familie schon lange hier in den Staaten lebt, hört man immer noch das sie einst aus Mexiko kamen. Paco ist ein Kopf größer, seine Haut ist braun gebrannt, er hat schwarze Haare und warme braune Augen. Er ist wie ein Bruder, denn ich nie hatte. "Wie oft muss ich es noch sagen, ziehe keine weiße Sachen zum Arbeiten an", kommt es von mir amüsiert. "Warum bist du eigentlich hier. Müsstest du nicht im College sein?", lenkt er ab. "Ich wollte dich halt noch sehen" Skeptisch schaut er mich an. "Ok ok, eigentlich wollte ich mit meinem Auto fahren", gebe ich mich geschlagen. "Bist du dir sicher?", frägt er mich besorgt.
Sicher? Nein das bin ich mir nicht. "Irgendwann muss ich ja wieder die Bestie aus dem Käfig lassen", entgegne ich ihm. "Dann komm mal mit", kommt es von ihm und läuft in die hinterste Ecke der Werkstatt, ich folge ihm. Wie damals ist er mit einer Folie abgedeckt. Als ich hinterm Steuer sitze und meine Hand langsam darüber gleiten lasse kommen die Erinnerungen an die Nacht vor einem Jahr wieder hoch.
Rückblick
Ich kann nichts mehr sehen, dass Licht ist zu hell. Ein schrilles Geräusch höre ich, bis ich merke das es von mir kommt da ich panisch schreie. Mein Dad versuchte noch auszuweichen schafft es aber nicht. Ein lauter Knall und Sekunden später ist alles Leise. Das war der Tag an dem ich alles verloren habe was mir wichtig war. Der Tag an dem ich gestorben bin.
Rückblick Ende
Tränen sammeln sich in meinen Augen, schnell blinzle ich um die Tränen zurückzudrängen. "Alles in Ordnung?", höre ich Pacos besorgte Stimme. Ich nicke kurz und starte den Motor. Langsam fahre ich Richtung College. Auf dem Parkplatz sind schon etliche belegte Plätze, fast ganz hinten ist noch eine Reihe frei. Ich parke, nehme meinen Rucksack und steige aus. Du packst das! Mit erhobenen Kopf gehe ich Richtung Eingang. Auf dem Weg dort hin fährt ein Auto an mit vorbei. Ein Falco F7 schwarz. Ein Wagen den ich mir nie leisten könnte. 200000$ wenn nicht sogar mehr. Dem Fahrer würdige ich keines Blickes, meine Aufmerksamkeit liegt bei dem Wagen. Eine Schönheit. Ich schaue wieder nach vorne und gehe weiter Richtung Sekretariat. Dort bekomme ich einen Plan von dem Gelände, einen Stundenplan mit meinen Vorlesungen und eine Menge Bücher. Die Bücher verstaue ich in meinem Rucksack und mit dem Plan gehe ich vor die Tür. Etwas überfordert schaue ich auf die Pläne. Erste Stunde Geschichte Raum 104. Hier ist Gebäude A und ich muss in Gebäude C. Auf geht's!
Noch unschlüssig wohin ich laufen muss bleibe ich etwas seitlich von der Tür stehen, als plötzlich jemand in mich rein läuft.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top