Kapitel 7

Eine Woche ist vergangen, in der wir beide nicht miteinander geredet haben. Eine scheiß Woche. Ich habe das Gefühl, dass unsere Beziehung längst vorbei ist, wenn nicht endlich jemand den ersten Schritt tut, aber nein wir sind beide so unglaublich stur.

In der Schule haben wir uns noch nicht mal nebeneinander gesetzt. In den Pausen haben wir uns ignoriert und nachmittags haben wir uns meistens nie gesehen. Keiner wollte den ersten Schritt machen. Wenn habe ich mich nur mit den Mädels getroffen und nicht mit allen. Klar, die sind jetzt irgendwie auch total genervt von uns und unseren Zoff.

Ständig redet jemand auf mich ein, dass ich den ersten Schritt machen soll, aber wieso sollte ich? Nur, weil ich mich entscheiden soll? Klar, habe ich sie schon getroffen, aber warum soll ich direkt zu ihm hin. Ich habe nichts falsches getan oder? Nein, definitiv nicht. Er hat Scheisse gebaut. Schon wieder. Ich hatte mich vielleicht nie auf ihn einlassen sollen. Vielleicht was das alles ein Fehler. Ich liebe ihn, aber durch diese Woche fühle ich mich soweit von ihm entfernt. Leider. Ich vermisse ihn doch, aber bin zu stur, den ersten Schritt zu machen. Er aber auch. Dennoch fühle ich mich auch im Recht. Man ist das Scheisse.

Ich habe dafür sehr viel gelernt und kann jetzt alles perfekt. Jeden Tag habe ich Angst, dass ich eine Nachricht bekomme, dass es vorbei ist. Aber ich bin auch so enttäuscht von ihm. Enttäuscht darüber, dass er meine Wünsche nicht akzeptiert und respektiert. Das es nach ihm gehen muss, egal was ich dabei empfinde. Es geht dabei um seine Ziele und Träume und nicht um meine. Klar, ich verstehe ihn. Er liebt mich so sehr, dass er sich keine Fernbeziehung vorstellen kann. Er will mich jeden Tag um sich haben. Und das will ich auch. Keine Frage. Ich liebe ihn doch auch.

Aber es bedeutet auch was, wenn man in Harvard studieren darf. Das kann nun mal nicht jeder. Danach hast du viel bessere Chancen. Es geht nun mal um meinen Beruflichen Werdegang, der ebenfalls sehr wichtig ist. Vielleicht sogar wichtiger, denn wer weiß, ob unsere Liebe es überhaupt noch weiter hin besteht. Vielleicht endet sie auch schon, wegen unserer Sturheit. Aber soll ich für meine Liebe auf das verzichten.

Muss ich dafür ein Opfer bringen? Können wir beide nicht ein Kompromiss finden? Ach ja, dafür müsste man ja reden, was wir nicht tun. Würden wir denn so leiden, wenn wir eine Fernbeziehung führen? Das wissen wir doch noch gar nicht. Es könnte doch auch klappen. ich meine, sogar bei Nicky und Tim hat es geklappt und die haben sich nicht so oft gesehen, wie wir es könnten. Jedes Wochenende könnten wir uns sehen. Fünf Tage sind nicht lange. Quatsch, im nullnommanix sind die doch um. Aber sowas von. Zack Zack und schon wieder Wochenende. Also. Soll er sich mal nicht anstellen, wie ein kleines Baby. Ich weiß, dass wir reden müssen, aber ich habe Angst, sobald ich sage ich gehe, dass es dann wirklich vorbei ist. Genau das will ich nicht.

Ich weiß was ich will, nämlich beides, nur anschein kann ich nicht beides haben. Ich muss mich entscheiden. Liebe oder Eliteuni? Karriere oder den Mann, den ich liebe. Er oder Harvard.

Mein Herz sagt bleibt und mein Kopf sagt geh, aber auf wen höre ich? Ganz eindeutig auf mein Herz. Ich habe noch nie jemanden so geliebt, wie ihm und das will ich nicht verlieren. Für nichts auf der Welt, auch nicht für so eine Uni.

So eine Woche, wie diese will ich nicht wieder erleben. Ich will dieses Gefühl wieder. Ich will ihn wieder. Also setze ich mich in mein Auto und fahre zu ihm. Wir müssen reden, sonst führt das wirklich zu nichts. Dann gebe ich halt nach, aber wie sagt man so schön der klügere gibt nach. Unsere Beziehung, dass auf das was wichtig ist.

Überrascht öffnet Miranda mir die Tür. "Mensch, du hier", grinst sie dann.
Ich muss auch einfach lächeln. "Er ist oben", meint sie und ich gehe die Treppe hoch.

Mein Herz klopft wie verrückt als ich die Tür auf mache.

"Ruby", schaut Scott mich an und legt seinen Controller weg. "Wir müssen reden", setze ich mich auf das Bett. Er nickt nur.

"Es tut mir Leid, bitte mach nicht Schluss mit mir", beginnt er. Hat er echt Angst, dass ich ihn verlassen würde. Wegen Harvard oder seiner Aussage?

Ich lege meine Lippen auf seine. Dieser Kuss ich könnte mich einfach darin verlieren. Es ist so  als würden wir alle unsere Gefühle in diesen Kuss stecken.

"Ich...", versucht er es. "Ich bleibe hier. Ich werd auf die NYU gehen", sage ich dann.

"Wirklich", scheint er mir überrascht zu sein. "Dachtest du, dass ich mich gegen dich entscheiden würde? Ich liebe dich und nur du bist mir wichtig", meine ich.

"Es war falsch von mir dich vor die Wahl zu stellen, aber der Gedanke, dass du gehen könntest hat mich wahnsinnig gemacht. Ich konnte nicht mehr klar denke", klärt er mich auf.

"Schon okay", meine ich. Nein, eigentlich ist es gar nicht okay. Es war scheiße von ihm, aber ich will mich einfach nicht mehr streiten. Ich will, dass nur noch hinter mir lassen und vergessen was war.

"Nein, ist es nicht und das weißt du auch. Es war egoistisch von mir und ich habe nur an mich gedacht. Es tut mir wirklich Leid. Aber ich freue mich sehr, dass du hier bleiben wirst. Ich liebe dich", küsst er mich.

Wenigstens sieht er seinen Fehler ein. Ich weiß, ich habe sie richtige Entscheidung getroffen. Bei der NYU kann ich auch einen sehr guten Abschluss machen. Im Endeffekt liegt es an mir.

"Wirst du mit Becky, Zack und mir in die WG ziehen?", fragt er mich. " Das muss ich erstmal mit meinen Eltern besprechen. Ich meine es macht Sinn  näher an der Uni zu wohnen, aber ich weiß nicht, was sie davon halten, wenn ich ausziehe", kläre ich ihn auf.

"Ich musste Mom ganz schön überreden bis sie Ja gesagt hat. Maja ist richtig traurig deswegen, ich musste ihr versprechen mindestens 2 Mal die Woche zu kommen", erzählt er mir.

"Sie liebt halt ihren großen Bruder", lächel ich. "Dich liebt sie viel mehr. Sie hat übrings mindestens eine Million Mal nach dir gefragt", ach ist sie nicht süß.

Ich gehe rüber zu ihr ins Zimmer und wir spielen zusammen noch ein wenig, bis sie ins Bett muss. Dann verabschiede ich mich auch. Scott hätte gerne gehabt, dass ich bei ihm schlafe, aber ich weiß auch nicht. Ich wollte lieber nach Hause.

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