Kapitel 22

„Ach du küsst mich doch gerne", grinst er mich frech an. Er weiß, dass es so ist. Auch, dass ich ihn noch liebe.

„Woher willst du das denn wissen", fordere ich ihn hinaus. Er legt wieder seine Lippen auf meine. Diesmal ist es sanft, voller Gefühle.

„Deshalb", raunt er, als er sich löst. Ich sage nichts mehr, sondern schaue nur verwirrt. Scheiße, er hat Recht. Ich küsse ihn immer noch gerne. Das war immer so und wird immer so bleiben. An meinen Gefühlen hat sich die ganze Zeit nichts geändert. Das einzige was zwischen uns steht ist dieser eine Moment. Den einen Fehler den er gemacht hat. Aber wie viel hab ich schon gemacht und er hat mir verziehen und mir immer Verständnis entgegen gebracht. Sollte ich das nicht auch machen?

„Ich will dich wieder meins nennen dürfen, Babe. Kein anderer soll dich küssen, außer ich", sagt er ernst. „Und ich will von keinem anderen geküsst werden", lächele ich.

Gegen meine Gefühle kann ich mich nicht wehren. Ich liebe ihn. Ich kann nur hoffen, dass er mich nicht nochmal verletzt. Das würde ich nicht überstehen. „Heißt das?", fragt er schüchtern. Ich nicke nur. Ein Lächeln zeichnet sich auf sein Gesicht ab.

Gerade als er mich wieder küssen will klingelt es an der Tür. Ich drehe mich um und will gerade auf machen, als er mich an der Hand fest hält, mich wieder zu ihm zieht und mich küsst. Ein Filmreicher Kuss. Wunderschön. „Darf ich jetzt zur Tür gehen?", frage  ich ihn. „Natürlich", sagt er. Ich gehe zur Tür und mache auf.

Vor mir steht eine verheulte Becky. Scheiße. Er hat es nicht gut aufgenommen. „Kann ich paar Tage hier bleiben?", fragt sie. „Natürlich. Komm rein", ziehe ich sie sofort in eine Umarmung. Sie tut mir so Leid. Das muss ein heftiger Streit gewesen sein, wenn sie bei mir bleiben will.

„Was ist denn los?", fragt Scott. „Zack braucht dich jetzt", sage ich nur. „Okay", meinte er irritiert. Er wird gleich mehr verstehen, aber ich kann ihm ja schlecht vor Becky sagen, was los ist. Ich weiß ja nicht, ob sie wirklich will das es alle wissen.

„Wir telefonieren später", informiere ich ihn dann und gebe ihm einen Abschiedskuss. „Seit ihr beide wieder?", fragt Becky, als er weg ist. Ich nicke nur und dann gehen wir hoch in mein Zimmer.

„Also was ist passiert?", frage ich sie. „Er ist ausgerastet. Hat mich angeschrien und gesagt es wäre meine Schuld. Er will kein Baby. Er will das ich es weg mache. Ich glaube, dass kann ich nicht", erzählt sie und bricht wieder in Tränen aus. Hat er nicht gemacht. Da gehören immernoch zwei zu.

„Krass", antworte ich nur dazu. „Ich fahre morgen zum Frauenarzt", sagt sie dann. „Soll ich mitkommen?", frage ich sie dann. „Das wäre schön", antwortet sie.

„Und jetzt lenken wir dich ab von Stress", lache ich. Ich mache uns einen lustigen Film an und bringe ganz viele Chips. Nach dem ersten Film schauen wir gleich noch einen zweiten. Es scheint ihr besser zu gehen. Natürlich nicht komplett gut, aber sie konnte ein wenig abschalten.

„Jetzt erzähl mir, wie es mit dir und Scott wieder passieren konnte", grinst sie. „Naja, die Liebe war ja die ganze Zeit noch da.  Er hat sich doch entschuldigt. Dann meinte er mich ständig küssen zu müssen und das hat mich schwach werden lassen. Auserdem war das mit dem Tanz total süß", erzähle ich ihr. Ich liebe ihn halt, aber nochmal sowas und er ist tot.

„Na toll und jetzt bin ich hier und Stör euch", sagt sie traurig. „Ach komm, dass ist doch gar nicht schlimm", winke ich ab. „Okay, aber du kannst dich gerne mit ihm treffen. Ich will euch nicht in Weg stehen", lächelt sie. „Mach dir keine Gedanken. Jetzt schlafen wir erstmal", meine ich und wir legen uns hin.

In der Nacht werde ich aufgeweckt. „Ruby, es tut mir Leid, dass ich dich wecke", beginnt sie. Becky ist kreidebleich und ich werde sofort hellwach. „Was ist los?", frage ich spanisch. „Ich habe totale Schmerzen", weint sie. „Los, wir fahren ins Krankenhaus", sage ich und ziehe sie mit ins Auto. „Soll ich Zack anrufen?", frage ich sie dort.

„Nein, ich glaube nicht das es ihn interessiert", sagt sie. „Oh Becky", meine ich nur und fahre dann so schnell ich kann. Dort angekommen melden wir sie vorne an. „Sie hat totale Bauchschmerzen und ach ja sie ist schwanger", sage ich der Dame. „Okay, kommen Sie bitte mit", meint sie zu Becky. „Darf ich mit?", frage ich. „Nein nur Familienangehörige", sagt sie. „Oh", mache ich nur und setze mich dann ins Wartezimmer.

Ich schaue auf mein Handy. Zwei Uhr nachts. Scheiße. Ich versuche Scott anzurufen. „Ja?", fragt er total verschlafen. „Scott", beginne ich. „Ruby  was ist los?", fragt er. „Ich bin mit Becky im Krankenhaus", erzähle ich ihm. „Scheiße, was ist passiert?", hakt er nach. „Sie hat schmerzen. Glaubst du Zack würde es wissen wollen?", möchte ich wissen. „Natürlich will er es wissen. Ich werde ihm Bescheid sagen und dann kommen wir", sagt er und legt auf.

Ich hoffe Becky wird nicht sauer sein, aber er muss es wissen. Es ist auch sein Kind. Hoffentlich wird alles gut und es ist nichts schlimmes. Zehn Minuten später kommen Scott und Zack. Ich stehe auf und umarme ihn und küsse Scott zur Begrüßung. „Würde dir schon was gesagt?", fragt er. „Nein, leider nicht. Ich dürfte nicht mit rein", sage ich. „Ich gehe mal nach vorne", meint Zack und steht auf.

„Meinst du es ist was schlimmes?", fragt Scott. „Ich hoffe nicht", antworte ich. „Ich hab mit Zack geredet. Ihm tut es Leid wie er reagiert hat", erzählt er mir. „Das ist doch gut", meine ich und Kuschel mich ein wenig an ihm. Zack kommt wieder. „Ich gehe jetzt zur ihr. Wenn ihr wollt könnt ihr nachhause", sagt er. „Hier hast du mein Schlüssel", sagt Scott und gibt diesen Zack.

„Wollen wir zu dir fahren?", fragt er. „Ich will aber wissen was mit Becky los ist", sage ich. Das macht mich wahnsinng nicht zu wissen was los ist. Am Ende verliert sie noch das Baby. „Ich rufe dich sofort an, wenn ich was weiß", versichert er mir.

„Kannst du fahren?", frage ich Scott. Er nimmt mir die Schlüssel ab und fährt uns zu mir. Wir legen uns ins Bett, aber ich bekomme kein Auge zu. Meine Gedanken kreisen nur um Becky. Gott, lass nichts schlimmes passiert sein.

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