Kapitel 20

„Und du liebst ihn noch?", fragt er mich irgendwann. Ich zeige Ben gerade die Stadt und wir wollen gleich zusammen zum Mittag essen. Warum er mir direkt so eine persönliche Frage stellen muss. Keine Ahnung.

„Wie kommst du darauf?", lache ich. „Ich hab deine Blicke doch gesehen. Du hast ihn mit deinen Augen verfolgt", sagt Ben. Doch so unauffällig von mir.

„Wieso sollte ich dir das jetzt erzählen? Wir kennen uns nichtmal", meine ich nur dazu. „Aber vielleicht hab ich eine objektive Meinung dazu", wirft er ein. Gar nicht so schlecht überlegt. Also erzähle ich ihm die Story, von Anfang an. Er hört aufmerksam zu. Es tut auch gut es jemandem zu erzählen, der davon sonst keine Ahnung hat.

„Okay, naja da hat er wirklich scheiße gebaut", grinst er am Ende. „Sag ich doch", meine ich nur dazu. „Wenn er es ernst meint, wird er dir es die nächsten Tage zeigen. Ob du ihm verzeihen kann, dass kann ich dir nicht sagen und auch kein anderer. Am Ende musst du auf dein Herz hören und ich glaube das will ihn", ja Unrecht hat er nicht. Mein Herz schreit nach ihm. Es sehnt sich so sehr nach ihm, aber mein Kopf der weiß was er getan hat.

"Und jetzt erzähl mir was über Nancy", grinst er. „Sie ist auch die Ex von Scott. Vorher hatte sie blonde Haare, sah aus wie Barbie. Naja ich find sie ist ne ziemliche Knalltüte, aber wer es mag", lache ich. Ich wusste er findet gefallen an ihr. „Stellst du sie mir richtig vor?", fragt er. „Muss ich mal Becky fragen, ob wir was zusammen machen können. Warte ich schreib ihr mal", sage ich.

»Hey, was macht ihr? Ich trinke gerade ein Kaffee mit Ben und er würde gerne unsere Barbie kennen lernen«, schreibe ich ihr. Kurze Zeit später kommt eine Nachricht »Sind bei uns. Sie ist auch da. Kommt rum«. „Los, komm", sage ich zu Ben und stehe auf. Dann fahren wir zu Becky nach Hause.

Fünf Minuten später sind wir da. „Hey", begrüßt sie uns. Wir gehen ins Wohnzimmer und da sitzen schon alle. Ben setzt sich sofort zu Nancy und beginnt mit ihr ein Gespräch.

„Wollen wir ein Film schauen?", fragt Anni. Ich stehe immer noch im Wohnzimmer rum. „Klar gerne", stimmt ihr Nicky zu. „Setz dich doch", meint Scott zu mir und ich setze mich hin. Natürlich ist nur noch neben ihm ein Platz frei. Als wäre es Schicksal.

„Hattet ihr ein Date?", fragt er mich. „Ja klar und es war scheiße, deshalb flirtet er mit Nancy", sage ich sarkastisch. „Sorry", raunt er mir ins Ohr.

Anni macht einen Film an und ich tue so als würde ich konzentriert hin schauen. Ich bin aber total in Gedanken versunken. „Woran denkst du", flüstert er mir rüber. Ich schaue ihn verwirrt an und versinke sofort in seinen Augen.

„Mensch Zack, ich will jetzt nicht kuscheln", zickt Becky von der anderen Seite. Oh, was ist denn da los. „Dann halt nicht", mault er. Sie steht auf und geht raus. Ich folge ihr sofort. Sie muss mir sagen was los ist und dann komme ich vielleicht auch auf andere Gedanken.

Draußen rauchen wir eine Zigarette. „Was ist los bei euch?", frage ich. „Ich... Ruby ich... Also...", stottert sie los. „Was ist denn?", frage ich. „Mir wird total schlecht, wenn er kuschelt und gegen mein Bauch kommt. Ich weiß auch nicht wieso", erzählt sie mir dann. „Bekommst du deine Tage?", frage ich sie. Sie grübelt kurz nach und fängt dann an zu fluchen. „Was ist denn?", hake ich nach. „Ich hätte sie vor zwei Tagen bekommen sollen", gesteht sie dann. „Scheiße, glaubst du... Bist du vielleicht schwanger?", will ich wissen. „Ich hoffe nicht. Ruby was mache ich jetzt?", wird sie panisch. „Los, wir fahren jetzt zur Apotheke und dann zu mir und machen einen Test", schlage ich vor. Wir brauchen Gewissheit.

„Und was sagen wir den anderen?", fragt sie. „Lass das meine Sorge sein", grinse ich. Also gehen wir wieder rein. „Wir fahren kurz weg okay?", informiere ich die andern. Verwirrte Blicke. „Ich muss kurz nach Hause, meine Eltern wollen was und ich nehme Becky kurz mit", sage ich dann. „Okay", sagen die anderen.

„Soll ich alleine rein gehen?", frage ich sie. Becky sitzt nervös auf den Beifahrersitz. Sie nickt nur, also laufe ich schnell rein. „Wie kann ich Ihnen helfen?", fragt die Apothekerin. „Ich brauche einen Schwangerschaftstest", antworte ich darauf. Sie holt mir einen und ich bezahle schnell. Danach fahren wir zu mir. Die Stunde der Wahrheit. Ich wüsste nicht was ich in Ihrer Situation tun würde.

„Und?", frage ich. „Ich kann nicht rauf schauen", antwortet Becky und kommt aus der Toilette. „Was mache ich, wenn ich schwanger bin", bricht sie in Tränen aus. „Wir schaffen das Süße. Vielleicht bist du es auch gar nicht", tröste ich sie. „Zack wird ausrasten", weint sie weiter. „Beruhige dich", sage ich. „Schau rauf", meint sie und gibt mir das Ding. Scheiße, zwei Striche.

„Und?", fragt sie. „Becky", beginne ich. „Scheiße, ich bin schwanger", weint sie wieder. „Ja, Süße, aber wir packen das. Ich werde dich bei allem unterstützen",sage ich. „Ich weiß nicht, ob ich es behalten will", antwortet sie darauf. „Rede erstmal mir Zack und entscheidet es dann zusammen", beruhige ich sie weiter. Die arme tut mir so Leid. 

Eine halbe Stunde sind wir wieder bei Becky zuhause. Sie hat sich einigermaßen beruhigt. Dennoch hat sie Angst vor Zacks Reaktion. Und ich kann es total verstehen. Oh Mann. Aber ich werde immer für Sie da sein.

Wir setzen uns zu den anderen. „Wollt ihr auch ein Bier?", fragt Zack uns. „Nein", antwortet Becky und ich stimme zu, damit sie nicht alleine ist. „Wieso nicht?", fragt Zack sie. „Ich will einfach nicht", antwortet sie darauf. Er schaut sie zwar verwirrt an, aber sagt nichts dazu.

„Ist alles okay?", fragt Scott mich. „Natürlich", lächle ich ihn an. Ich habe ihr versprochen nichts zu sagen. Sie weiß noch nicht wann sie mit Zack reden will. Ich meinte zwar sie soll es sofort tun, aber sie will es nicht und am Ende ist es ihre Entscheidung. Egal, wie sie sich entscheidet ich werde für sie da sein. Sie wird es ihm schon sagen, wenn sie soweit ist.

Wir schauen noch einen Film und ich merke, wie ich immer müder werde und mein Kopf zur Seite fällt und meine Augen sich schließen.

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