Kapitel 12:
Am nächsten Morgen wache ich mit roten, gequollenen Augen auf. An wirklichen Schlaf war nicht zu denken, denn ich hatte nur eine Frage im Kopf: WIESO? Wieso ich? Wieso jetzt? Wieso hat er mir den Abschlussball versaut.
Einfach nur einen Grund zu wissen, wäre schön. Aber dafür müsste ich mit ihm reden, was ich definitiv nie wieder in meinem Leben tun werde. Warum auch? Um mir Lügen anzuhören? Damit er mir sagen kann wie Leid es ihm weh tut? Wer es glaubt. Mit Nancy? Wieso mit ihr? Die dummen..., okay die Schimpfwörter die ich für Sie übrig habe sollte ich lieber nicht aussprechen. Ich hasse die beiden so sehr, für das was sie mir angetan haben.
Hätte ich mich einfach nur nicht für NYU entschieden. Das habe ich doch nur für ihn getan. Ich dachte... Ich liebe ihn doch. Jetzt darf ich ihn jedesmal mit ihr sehen.
Wieder beginne ich zu weinen, aber nicht aus Traurigkeit, sondern aus Wut über ihn und auch über mich. Er hat mich einfach fortgestoßen an dem Tag, der eigentlich schön sein sollte. Der Abschluss unserer High School.
Das letzte Jahr war so voller Höhen und Tiefen. Okay, ich dachte die Tiefen hätten wir überwunden, als wir endlich zusammen gekommen sind. Wahrscheinlich war ich auch nur ein dummes Spielzeug für ihn.
Es klopft an meiner Tür. "Nein", schreie ich. Mir egal wer da ist. Ich will niemanden sehen. "Was ist den los?", kommt meine Mutter rein und ich erzähle es ihr. "Mom, ich hätte mich nie für die NYU entscheiden sollen", weine ich wieder.
"Süße, werd jetzt nicht sauer, aber du kannst immernoch nach Harvard gehen. Ich hab ihnen nicht abgesagt. Du hast mich drum gebeten, aber irgendwie konnte ich nicht", klärt sie mich auf. Sie hat nicht?
"Oh mein Gott wirklich", wische ich mir die Tränen weg. Ich kann nach Harvard gehen? Weg von hier, von ihm. Ich glaube, dass sollte ich tun.
"Du bist die Beste Mom, ich werd nach Harvard gehen. Am besten fahre ich schon heute, um mir eine Wohnung zu suchen und alles", sage ich.
Sie schaut mich leicht verwirrt an, aber sagt nichts. Mein Entschluss ist gefasst.
Als sie raus geht hole ich meinen Koffer hervor und schmeiße wahllos alles rein was ich zu fassen bekomme. Als dieser voll ist nehme ich den nächsten und schmeiße wieder alles rein. In einen kleineren Koffer packe ich meine Schminke und dann bringe ich alles runter in meinen Wagen. Danach laufe ich wieder hoch und Dusche mich und ziehe mir eine Jogginghose und Shirt an. Alles was ich von Scott noch hier habe stecke ich in eine Tüte.
Im Wohnzimmer sitzen meine Eltern. „Ich fahre los und melde mich wenn ich da bin und ja informiere euch über alles", sage ich zu meinen Eltern. Beide stehen auf und nehmen mich lange in den Arm. „Ich werde vor Collegebeginn noch mal herkomme", schniefe ich. „Hier dein Geschenk zum Abschluss", sagt meine Mama und gibt mir eine Karte. „Da ist Geld für die Wohnung und alles drauf", erwähnt mein Dad. Ich bedanke mich und verabschiede mich dann von Ihnen. Ich hätte nie gedacht, dass unsere Beziehung einmal besser wird. Jetzt bin ich auch traurig meine Eltern nicht mehr jeden Tag bei mir zu haben.
Ich fahre als erstes zu Scott. Das schlimmste zu erst. Ich Klingel und Maja macht mir auf. „Du bist ja da", freut sie sich. „Wieso wer ist noch da?", frage ich. Wenn es Nancy ist haue ich sofort wieder ab. „Cody und so", sagt sie und ich laufe hoch.
„Wie konntest du das tun?", höre ich Anni ihre Stimme. „Ich... Ich", stammelt er. „Ich dachte, du liebst sie. Du bist so ein Arschloch und am liebsten würde ich dir eine knallen", schreit sie. Ich mache die Tür auf. „Echt lieb beste Freundin, aber du würdest dir nur deine Hand brechen", grinse ich. „Ruby", flüstert Scott. „Ach kennst meinen Namen noch ja? Gestern wüsstest du ja Anschein nicht mal mehr das du eine Freundin hast, naja jetzt Ex", meine ich gelassen und werfe ihm die Tüte an den Kopf. Innerlich sterbe ich ohne Witz.
„Ich bin auch nur da um meine Sachen zu holen. Gut, dass ihr auch da seit, weil ich bin dann auch weg", rede ich weiter. „Wie weg?", fragt Anni. „Ich geh jetzt doch nach Harvard. Ich muss mir eine Wohnung suchen und alles. Ich kann nicht hier bleiben", sage ich. „Danke Scott", blafft sie ihn an. Er sitzt immer noch steif auf seinen Sofa.
Beim genauen Betrachten sieht er echt schlecht aus, aber wahrscheinlich hat er noch die ganze Nacht mit Nancy gefeiert. In seinem Bett. Boa, ich könnte kotzen. Ich packe schnell meine Sachen zusammen.
Danach nehme ich alle einmal in den Arm. Bei Anni Ist es am schlimmsten, weil sie sehr doll weint und ich auch mit anfangen muss. „Pass gut auf sie auf", sage ich dann zu Cody. „Pass du gut auf dich auf", flüstert er zurück. „Ich geh dann mal", sage ich schnell. „Scott? Willst du nichts sagen?", mault ihn Zack an. Becky neben ihm hat auch Tränen in den Augen. Doch er bleibt stumm und sagt nichts. „Ich denke es ist alles klar", meine ich und gehe zur Tür raus. Ich mochte Abschiede noch nie. Unter anderem Umständen hätten wir noch eine Party gehabt, als Abschied, aber so will ich einfach nur weg. So schnell wie möglich. Ich brauche einfach den Abstand von ihm. Ich will ihn nicht jeden Tag sehen müssen.
„Gehst du schon?", fragt Maja. „Ich ziehe heute um, Süße", sage ich. „Aber wieso?", sofort beginnt sie zu weinen und ihre Mama gesellt sich zu uns. „Ist was zwischen dir und Scott vorgefallen?", fragt sie und ich nicke. Maja reißt sich von ihrer Mutter los und rennt nach oben. Ich höre nur wie sie Scott anschreit, der Rest, was sie genau sagt ist zu unverständlich. „Es tut mir Leid", flüstere ich und gehe.
Jetzt fehlt nur noch Nicky. Ich fahre hin. „Hey", begrüßt sie mich. „Ich gehe doch nach Harvard und das heute schon", falle ich mit der Tür ins Haus. „Aber wieso?", sofort bilden sich Tränen in ihren Augen. „Das sollte dir Scott erklären", antworte ich. Ich kann das jetzt nicht nochmal alles erzählen. Dann würde ich zusammen brechen. Danach umarmen wir uns sehr lange.
Ich steige in meinen Wagen, stecke mir eine Zigarette an und geben die Adresse von meinem neuen Zuhause ein. Vier Stunden fahrt. Auf ins neue Leben.
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