* Kapitel 49 - "dieses Mal."

»newt«

Ich konnte die ganze Zeit nicht aufhören aus dem Fenster zu starren.  Ich erinnerte mich an so viele Momente mit ihm. So viele kleine Dinge.

Wie zum Beispiel an das erste Mal wo ich in seine schönen braunen Augen sah. Ich habe es geliebt,  wie er alles hinterfragt hat. Ich weiß es noch, als wäre es gestern gewesen, aber musste inzwischen bestimmt ein halbes Jahr her sein. Wenn nicht noch länger.

Oder als wir wegen der Anweisung von Gally in den Wald mussten und Dünger holen mussten. Ich war immer glücklich an seiner Seite gewesen seit dem er bei mir war. Er war der einzige bei dem ich jemals Liebe und Geborgenheit gespürt habe. Dafür aber auch richtiges Leid und Schmerz aber selbst wenn wir uns gestritten haben habe ich ihn immer geliebt, vom ersten Tag an.

Wie er sich immer wegen der kleinsten Schramme sorgen um mich gemacht hat. Ich schniefte kurz und Tränen bahnten sich meine Wangen hinunter. Ich hasse mich das ich ihn zurück gelassen habe. Ein Kurzer Satz nahm mir allerdings bald meine negativen Gedanken. Oder verdrängten si für einen kurzen Augenblick.

"Wir sind bald im Paradies." hörte ich Mary fröhlich sagen. Daraufhin schloss ich meine Augen und schlief entlich ein.



»minho«


Newts Kopf kippte auf meine Schulter, während er seine Arme fest um seinen dünnen Oberkörper schlang.
Seufzend rutschte ich in meinem Sitz weiter runter und lehnte mich an die lehne.
Der kleine hatte so etwas nicht verdient. Er war so unglaublich glücklich mit Thomas an seiner Seite.

Nach einigen Minuten bramste der Wagen quitschend ab und kam zum stillstand. Newt hob verwirrt seinen Kopf und sah mich verschlafen an.
 
"War's bequem?" fragte ich leicht lächelnd und zog die Tür neben uns auf. Seufzend stieg ich hinter Newt aus und sah mich kurz um. Ich würde später noch genug Zeit dafür haben.

"Hey, Newt?" fragte ich und legte eine Hand auf seine Schulter. Er drehte sich zu mir und sah mich abwartend an.

"Du solltest dich aus ruhen. Das war heute alles zu viel, denke ich." der jüngere nickte nur und folgte mir als ich zu einem der vielen Zelte lief, die auf dem großen Strand Bereich errichtet waren.

Ich betrat mit ihm zusammen das Zelt und deutete auf eines der Betten. Newt schlenderte zu jenem hinüber und lies sich schlaff auf die Matte sinken. Ich lächelte matt und wollte gerade wieder das Zelt verlassen um ihn etwas Ruhe zu geben, als er mich auf hielt.

"Minho?" fragte er mir brüchtiger Stimme und sah zu mir hoch. Ich sah ich fragend an.

"Glaubst du, wir hätten es alle schaffen können wenn WCKD nicht da wäre? Also wären wir dann noch kamplett?" fragte er zittrig und sah auf seine Hände. Mir auf der Lippe herum beißend ging ich zurück und setzte mich neben ihn.

"Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Ich weiß, dass wir viele an das Virus verloren haben, aber hat WCKD uns mal ernsthaft jemanden genommen außer unsere Erinnerungen? Wir haben viele Freunde verloren, dass ist mir bewusst. Aber wie viele Tode sind WCKDs schuld?" ich hielt kurz inner um meine Wörter zu sortieren.

"Weißt du Newt, ich habe mich mal eine Nacht lang, als wir in einem dieser Häuser gecampt haben, mit Thomas unterhalten. Wir haben darüber geredet, dass wir das alles schaffen werden. Vielleicht nicht alle, aber viele. Und wir hatten Recht. Wir haben es geschafft. WCKD lebt zwar noch, aber wir sind hier. In Sicherheit. Thomas hatte recht, er hat gesagt das alles besser wird. Und es ist besser. Wir sind hir, mit unseren Freunden. Mit unserer Familie. Eigentlich wollte ich sagen, dass wir jetzt keine Angst mehr haben müssen, aber Newt? Ich habe Angst. Angst um dich. Ich will ganz ehrlich sein." ich holte kurz Luft, ehe ich fort fuhr.

"Ich weiß nicht, ob ich das alles noch einmal mit dir durchstehen kann. Das erste mal, im Labyrinth, war es schon echt schwer dich wieder auf die Beine zu bekommen. Am Ende ist es dann Thomas gewesen, welche dich wieder zu dem Newt gemacht hat, denn ich kennen gelernt hatte als ich in der Box hoch kam. Er hat dich wieder happy gemacht. Und ich weiß, wie wichtig du ihm warst. Ständig habe ich gesehen wie er dich beschützt hat, selbst wenn es nur Kleinigkeiten waren wie Teresa. Er hätte sich immer vor dich geworfen. Egal bei was. Er hat dich wieder zurück ins leben geholt und dir geholfen dort auch zu bleiben. Aber Newt, ich weiß nicht was jetzt wird. Dieses Mal ist es anders. Ich kann nicht das was er gemacht hat. Ich kann dich nur bitten. Ich bitte dich, dass du das durch stehst. Weiter lebst. Es gibt immer noch Menschen die dich lieb haben. Die dich zu ihrer Familie zählen. Newt, du warst die erste Person die ich kannte. Zumindest die Erste, an die ich mich erinnern kann. Du bist meine Familie. Genauso wie alle anderen hier. Und bitte, bitte lass mich nicht auch noch alleine. Ich habe in den letzten Jahren schon viel zu viele Freunde verloren. Ich nicht auf noch dich verlieren..."
Schweigend saß er neben mir und blinzelte seine Tränen weg.

"Ruh dich aus. Schlaf ein wenig." schlug ich vor und stand auf. Anschließend verließ ich das Zelt und marschierte über den großen Platz zu einem Weiteren Zelt, in welchem Aris und Pfanne saßen.

"Wie gehts ihm?" fragte Aris und rutschte etwas um mir Platz zu machen. Dankend setzte ich mich und lehnte mich an eine stabile Zeltstande.

"Er schläft, hoffentlich." sagte ich und schloss kurz die Augen.

"Ich.. habe Angst das er das alles nicht schafft, versteht ihr?" fragte ich müde.

"Du meinst wegen Thomas? Ja, ich habe mir auch schon Gedanken gemacht. Aber ich denke, wenn wir ihm helfen. Ihm Mut machen. Wir einfach für ihn da sind, wird das schon." sagte Aris und tätschelte kurz meine Schulter, ehe er auf stand und das Zelt verlässt. Wir alle hatten einen Freund verloren. Wir alle haben eine Person verloren die wir geliebt hatten.

"Sicher das du ihn alleine lassen willst?" fragte Pfanne besorgt und sah zu mir rüber. Ich schüttelte den Kopf.

Ich fuhr mir kurz durch die Haare und stand dann wieder auf. Ich ging  zurück zu dem Zelt, indem Newt hoffentlich seelenruhig schlief.
Es war wirklich keine gute Idee von mir gewesen, ihn alleine zu lassen.
Als ich das Zelt betrat erstarrte ich. Es war leer.

"Newt? Newt!" fragte ich und ging zu seinem Bett rüber. Das einzige was ich vorfand, war ein kleiner schmuddeliger Zettel.

Tut mir leid, Minho. Vielleicht klappt es ja dieses Mal.
-Newt

Ich schloss kurz die Augen, ehe ich raus rannte und mich um sah.

"Newt!" rief ich, doch der einzige der reagierte, war Pfanne. Er kam auf mich zu und nahm mir den Zettel aus der Hand. Er las die zwei Zeilen, ehe er mich in eine Umarmung zog. Er wusste genauso gut wie ich, was Newts Worte zu bedeuten hatten. Wir beide wussten, was Newt vor knapp zwei Jahren versucht hatte.

Vielleicht hatte Newt ja recht gehabt, vielleicht hat es dieses Mal geklappt mich alleine zu lassen.

---1196Wörter---

Holy... Es ist NOCH nicht vorbei...

Überarbeitet
18. Februar 2018

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