Kapitel 8
"Wieso holt Dad mich nicht ab?" Fragte Kieran noch auf seinem Skateboard, als er auf mich zukam. "Ihm ist ein Eingriff dazwischen gekommen." Erklärte ich und nickte dann zu ihm rüber. "Wieso hast du eigentlich keinen Helm?" Ich ging ums Auto rum und öffnete ihm die Beifahrertüre, alles noch manuell. Er zog sie auf und setzte sich rein. Er war für sein Alter schon so groß, daß er keinen Kindersitz brauchte. "Weil ich keinen brauche, ich fahr wie ein Profi."
Ich erspare mir eine Moralpredigt, dass auch Profis Helme haben, das soll Mason übernehmen. Als ich los fuhr und an der Ampel stand, bemerkte ich immer wieder das Kieran zu mir rüber schaute. Nach dem zigsten mal, sah ich ihn an. "Was hast du?" fragte ich. "Du siehst tatsächlich so aus wie auf dem Foto von Dad."
Oh.. Wann hören diese Proben auf? Ich muss bei allem, was diese zwei Männer machen und sagen, aufpassen, dass ich nicht los lache oder dahin schmelze.
"Du kennst das Foto?" Fragte ich und fuhr weiter als eine Ampel wieder auf grün sprang.
An einem Zebrastreifen ließ ich ein paar Grundschüler durch und beschimpfte eine eine Frau, die meinte einfach über die Straße zu gehen, obwohl Grundschüler bemerkenswerterweise über den Zebrastreifen liefen. Zum Glück hörte sie es nicht.
"Ja. Dad hatte das oft einfach so in der Hand."
Ich seufzte innerlich. "Ich finde das Foto hübsch. Ihr seht da beide so hübsch und jung aus."
"Ich mag das Foto auch." Antwortete ich ihm. Ich konnte ihm schlecht erklären, dass selbst dort sein Vater im Kopf hatte, mich einfach nur zu verarschen.
Angekommen war Mr.Jones gerade am Staubsaugen. " Jetzt hast Du keine Möglichkeit mehr deinen Kopf zu verlieren und nicht nachhause zukommen!" Rief sie und Kieran verdrehte die Augen. "Ich habe die Zeiten wirklich vergessen!" beteuerte er. und er brachte seinen Rucksack in sein Zimmer.
Mr. Jones schnaubte. "So. Ich habe erstmal Feierabend, bis Mason heute Abend wieder weg ist." Sagte sie und schnappte sich ihre Jacke. Nachvollziehbar, wobei ich wirklich glaube, dass Mason ein besserer Arbeitgeber ist, als seine Eltern.
Es war eine Totenstille und ich stand völlig sinnfrei in der Gegend Rum.
Ich schnalzte einmal mit meiner zucke und klatschte verloren in meine Hände.
Bis ich auf die Idee kam zum Kühlschrank zu gehen und ihn aufzumachen. Er war voll mit zig tausend Sachen. Ich rief nach Kieran Der aus seinem Zimmer blickte. "Was ist?"
Ich m!chte den Kühlschrank zu. "Hast du Hunger?"
Die Türe öffnete sich gerade als Kieran und ich am Tisch saßen und unsere Spaghetti auf die Gabel drehten.
Mason sah uns verdutzt an. "Was ist denn hier los?" Fragte er. "Boah Dad. Sie kann besser kochen als Mr.Jones und besser als du sowieso."
"Ich weiß.. " Murmelte Mason und zog seine Jacke aus. "ist da noch was von da?" fragte er und ging zum Herd. Kieran nickte mit vollem Mund. Mason begutachtete uns zögerlich und ich im Übrigen auch, was tat ich hier? Ich sollte nicht hier sein. Aber ich hatte Kieran seit gestern so ins Herz geschlossen, ich konnte ihn jetzt nicht alleine lassen. "Wenn Das jetzt zu viel war, tut es mir leid, ich wollte Kieran ni-" Mason hob die Hand."Mari. Es ist alles in Ordnung. " sagte er ruhig und ich sah auf meinen Teller."
Er setzte sich neben mich und sah Kieran an, der gegenüber von uns saß. Er hatte mir gerade von der Schule erzählen als Mason Auch nochmal nachfragte. "Ich hatte heute Streit und dann ist das eskaliert Und ich hab ihm voll eine rein gehauen." Sagte er mit etwas Stolz. Ich trank schnell, damit ich mein grinsen verbergen konnte
"Kieran. Gewalt ist keine Lösung! Sowas kann man mit Worten klären!" Sagte Mason und ich spuckte vor lauter Schock das Wasser aus, was ich gerade noch in meinem Mund hatte.
" Was hast du denn?" fragte Kieran. Ich hustete wie bescheuert und sah Mason an, der mich anflehte, nichts zu sagen.
Das Mason einem Schulkind sagt, das er keine Gewalt anwenden soll, obwohl er auf alles los gegangen ist, was falsch gehandelt hat, ist pure Comedy. "Alles gut kleiner." Sagte ich hustetend. "Ich bin nur an einige Sachen aus der Schule erinnert worden." Ich räusperte mich nochmal. "Auf jeden Fall...!" Fiel mir Mason fast schon mit Panik ins Wort, was auch Kieran nicht entging, denn dieser schaute seinen Dad seltsam an.
Ich musste laut lachen. Mason verdrehte die Augen. "Du kannst sowas mit Worten klären, du bekommst nur noch mehr Ärger, wenn du deine Fäuste einsetzt."
Ich musste schon wieder laut lachen und Mason drehte sich nun zu mir. "Könntest nun bitt-" doch auch er musste jetzt lachen. "Ihr seid beide echt seltsam." Sagte Kieran worauf wir wieder alle lachten.
Als Mrs. Jones rein kam, verabschiedeten wir uns und gingen in die Tiefgarage. Mason in sein Wagen und ich in meinen kleinen, geliebten Schrotthaufen. Wir waren hier beide fehl am Platz und ich war froh, nicht mit Mason fahren zu müssen. Wir hatten viel zu viel miteinander zu tun.
Als Tanja uns die Türe auf machte, stutzte sie zu erst, ließ uns aber dann natürlich rein. "Yoshi und ich wollten gerade bestellen. Was wollt ihr haben?"
Mason legte seine Jacke über die Couch, als er Tanja ansah. "Pizza mit Ananas." Sagte er. Tanja verdrehte die Augen. Wann die beiden so dicke geworden sind, ist mir ein Rätsel. "Bestell mir irgendwas. " antwortete ich und ging in mein Zimmer. Ich musste mich umziehen. ich schloss die Türe und lehnte mich gegen diese, ich atmete tief ein und aus. Ich hätte nicht für Kieran kochen sollen, obwohl das absurd war. Der Junge kam von der Schule und hatte wahrscheinlich Hunger und es war witzig, aber es hatte verdammt nochmal alle Gefühle für Mason wieder hoch geholt. Seinen Duft, seine Stimme, Seine Augen, seine Haut, seine Haare. Einfach alles schrie meinen Namen. Wenn ich ihn lachen sah, hatte ich das Gefühl, ich drehe durch. Mein Herz polterte durch den ganzen Körper und mein Hirn sendete absolut nicht jugendfreie Signale.
"Ich bin keine Siebzehn mehr! Verdammt, Mari reiß dich zusammen!" Fluchte ich über mich. Ich lief im Zimmer auf und ab und strich mir über meine Stirn. Also entweder ich habe mich niemals Entliebt und ich habe wirklich alle Gefühle nur versteckt oder ich bin dabei, mich zu verlieben. Wieder. Ich regte mich tierisch auf. Ich hatte mit Henry alles! zugegebenermaßen, er nervte und irgendwie konnte ich ihn kaum aushalten aber er war nett, freundlich, aufmerksam.
Alles, was Mason auch war.
Nein. Stopp.
Mason hat geschauspielert.
Es klopfte. "Alles in Ordnung?" fragte Tanja.
Ich stammelte ein 'ja', was ihr wohl nicht gefiel. "Was ist los?" Fragte sie, als sie die Türe schloss, sie sah mich an.
"Ich glaube ich verliebe mich wieder in Msson!" Sagte ich schon fast panisch.
"Oh gott sei dank, Henry ist geschichte!" Murmelte sie und mein Blick verriet ihr, dass dies nicht das war, was ich hören wollte.
Sie kam auf mich zu und packte mich bei den Schultern. Sie sah das kleine Stück herunter, da ich nach wie vor ihr nur bis zur Nasenspitze Ging. " Was genau ist daran jetzt schlimm? " ich seufzte auf ihre Frage und setzte mich aufs Bett. "Ich will das nicht! Ich will niemanden, der mich am Ende so behandelt hat."
Sie setzte sich zu mir. "Hör mal, ihr solltet wirklich, wirklich reden. Mason hat niemals aufgehört dich zu lieben. "
"Dann erzähl du mir das doch! Himmel , Herr Gott nochmal!"
"Du bist momentan echt oft über Gott am Fluchen, das ist nicht sehr christlich." Kommentierte sie.
"Tanja!"
Sie faste meine Hand. "Mir steht es nicht zu, dir etwas zu erzählen. Das ist Masons Aufgabe."
Ich stand auf. "Echt jetzt? Diese Sätze habe ich vor sechs Jahren genug gehört!"
Tanja stand auf. "Ich hab dir Ente süß sauer bestellt. Jetzt watschel mit deinem heißen Hintern heraus und setz dich gefälligst Zu uns!"
Ich hatte mir einen großen langen Pullover angezogen und darunter nur kurze Shorts. Ich saß jetzt neben Mason auf der Couch, mit meinem Ente süß, sauer auf dem Schoß und schaute Harry Potter. Mason hatte die Füße auf den Tisch gelegt und aß gespannt seine Pizza, während er in den Fernseher guckt und Harry dabei zuguckt, wie er vor einem ungarischen Hornschwanz... also einen Drachen davon flog. Ich seufzte, die Szene habe ich schon eine Millionen Mal gesehen. Im Gegensatz zu Mason, war ich nicht so gespannt, ich verlor mich immer wieder in meinen Erinnerungen von vor sechs Jahren.
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