Kapitel 34

Der Zigste Laden.
Das Zigste mal anprobieren.
Das Zigste mal auf einem Hocker stehen.
Ich hasse Hochzeiten!

"Tanja! Ich gehe in einer Jogginghose und einen Pullover zum Altar! Ich habe die Schnauze voll!"
Meine beste Freundin schüttete sich wieder Sekt ein. Mittlerweile glaube ich, sie kommt nur mit, um zu trinken. "Du findest dein Kleid schon noch. Vielleicht nicht heute, oder nächste Woche aber irgendwann!" Sie trank 8schon wieder.
Und dazu stand ich auch noch in einen der teuersten Läden für Hochzeitsmode. Ich fühlte mich so unwohl wie man nur konnte, überall wurde an einem rum gezupft.
Wenn ich es nicht besser wüsste, das ich sowas hasste, würde ich es auf meine Hormone schieben.
Von klein auf wollte ich immer eine Hochzeit. Ein Prinzessinnen Kleid, die liebe meines Lebens.
Jetzt würde ich der liebe meines Lebens aber am liebsten den Hals umdrehen und mir liebend gerne einen Kartoffelsack umstulpen lassen
Herr Gott nochmal.
"Was hat er sich eigentlich dabei gedacht, als er mir den Antrag machte?"
"Ehm.. Das er dich liebt?" Fragte Tanja Perplex.
Sie musste nun Stunden mein Gemotze ertragen, sie tat mir leid, ich seufzte.
"Ich find hier nichts. Lass uns weiter." Ich nahm meine Tasche. "Sicher? Ich fand das eine gar nicht so schlecht!"
"Ja, Tanja. Ausschnitt bis zum Bauch aber. Mach doch einfach deine eigene Hochzeit."
"Niemals."
Die Türe ging auf und wir verließen den Laden. Nebenan war direkt der nächste.
"Ich muss heute noch Möbel kaufen, eine Küche Planen.. diesen Typen für die Hochzeit treffen."
Meine Schritte waren schnell, hektisch und feste. Ich hatte keine Lust mehr. "Komm schon, ich will es hinter mir haben!" Rief ich.
Und dann packte mich meine blonde beste Freundin an der Hand und stoppte mich.
"Im Ernst." Sagte sie streng.
"Du machst jetzt mal halblang."
Eine Verwunderung machte sich in mir breit und so sah ich sie auch an.
"Wir hatten in der frühen Pubertät mal ein Gespräch, weißt du noch? Dein Selbstbewusstsein ging da langsam den Bach runter."
"Das war oft, werd genauer." Mein Tonfall war trocken.
"Du hast dir sowas hier genau gewünscht. Genau das! Du dachtest du würdest niemals heiraten, keiner würde dich je für dich interessieren. "
Nun packte sie auch meine andere Hand und sah mich an.
"Ich weiß, das Glück aufsaugen und genießen, kannst du nicht so gut und du willst nicht wahrhaben, dass du das verdient hast, nur weil du nicht so viel Geld hattest wie der Rest unserer Schule. Aber bitte." Sie drückte meine Hände noch fester.
"Du hast so sehr gelitten und nie an dich geglaubt. Jetzt hast du einen wunderbaren Kerl gefunden, du bist schwanger. Und du? Du hetzt hier her, als würde dich jemand ermorden wollen."
Meine Augen sahen ohne Unterbrechung in ihre.
Sie hatte recht.
"Du hast damals so hart gekämpft, dass Mason sich dir öffnet, dann hast du sechs Jahre lang gelitten und nun hast du alles bekommen, was du wolltest!"
Sie hob die Hand, schloss die Augen und zog die Haut zwischen den Augenbraue zusammen. "Erfüll mir nur diesen einen Wunsch,dass du glücklich bist. Okay?" Sagte sie angestrengt. Die Leute um uns herum, Auf dieser vollen Einkaufsstraße, sahen sie an. Meinem Mund entkam ein Lachen. "Ja. Du hast recht. Ich versuche es."
Sie legte den Arm um meine Schulter und regte die Faust in die Luft.
"SO WOLLEN WIR DAS DOCH! LASS UNS DICH UNTER DIE HAUBE BRINGEN!" Rief sie, ich war peinlich berührt und sah die Leute an die sich erschraken.

Ich wurde aber leider nicht fündig und so lief ich durch ein Möbelhaus.
Als ich zum gefühlt hundertsten mal vor einem Bett stand, was mir für vierhundert Euro doch zu teuer war, hörte ich Mason hinter mir mir theatralisch stöhnen.
Auf einmal sah ich seine Kreditkarte vor meiner Nase.
"Ich habe nicht umsonst eine American Express Platinum Card. Weißt du wie viel ich darauf machen kann?"
"Will ich das Tageslimit überhaupt wissen?" Sagte ich mit einem leicht angewiderten Gesichtsausdruck.
"20.000. Könntest du dann bitte einfach nur ein Bett kaufen?! Ich will Hotdogs."
Und sofort musste ich schmunzeln. "Ja. Ich will auch Hotdogs!" Hörte man Kieran von weiter vorne.
Meine Finger zupften an meiner Oberlippe. "Ich weiß nicht." Ich hörte beide Männer stöhnen.
"Boah, ich will aber diese Couch!" Rief Mason wie ein kleiner Junge und steuerte auf eine große schwarze Couch zu.
"Wir haben nicht so ein großes Wohnzimmer. " erinnerte ich ihn.
Ich bemerkte, wie ich von unserem Wohnzimmer sprach..Es war wirklich unwirklich.
Mason verzog das Gesicht, als er realisierte, was ich gesagt habe. Mir wurde warm ums Herz. Er stand Wieder auf und sah sich um was ich auch tat und dann sah ich eine Couch, mit passendem Sofa In einem hellen braun. Sie hatte etwas von Barock, aber nicht zu viel. Mason trat hinter mich "Du nimmst die Couch und ich das Bett, was ich haben wollte, was du mir aber verboten hast."
Mein Köpfchen war wirklich am nachdenken aber dann drehte ich mich zu ihm um und sah zu ihm hoch. Eine seiner augenbraue war hoch gezogen und dieser Funken, das er es witzig fand, das ich zu ihm, den riesen hochsah war wieder da. Seine Arme waren verschränkt. "Dein Bett hat einen Preis von Sieben tausend Euro!" Sagte ich eindringlich. "Ja und? Das Bett war der Hammer. Was man da alles machen kö-" Ich hielt ihm den Mund zu. "Okay. Kannst du haben aber sei leise!"
Nun wackelte er mit seinen Augenbrauen. "Was davon?" Ich seufzte und drehte mich wieder um, ich zeigte auf die Couch und dann in die Richtung des Bettes. "dann noch die Küche." murmelte ich. "Gut, das dass Häuschen am See schon fertig ist."
"Wie sieht es mit deinem Hochzeitskleid aus?" Mason lief neben mir her und schob den Einkaufswagen, der voller Kram war, Bilder, Blumen, Kerzen, Bettwäsche, Vorhänge. Da konnte ich mich nicht zusammenreißen.
"Ach, frag nicht! Ich habe wieder nichts gefunden. Es ist nichts dabei, es gibt nicht das eine Kleid, was ich unbedingt will."
"Zumindest nicht hier." Hörte ich ihn, mein Kopf legte sich leicht zur Seite, ich sah, wie Kieran sich auf verschiedene Bürostuhle setzte.
"Was meinst du?" fragte
ich.
"Charlotte hat auch Hochzeitskleider. "
Sofort war ich Feuer und Flamme. Charlotte habe genauso wenig gesehen wie alle anderen die Jahre.
"Meinst du das ginge?"
"Für Ihre aller Liebste Mari? Definitiv. Weißt du was ich mir alles anhören musste vor sechs Jahren? Scheiße.." ein Lachen entkam ihm.
"Was... Sagt deine Schwester zu der Situation? Dein... Vater?" Nun war ich verunsichert.
Wir kamen bei den Küchen an und waren uns von vorne an einig, dass wir eine Küche kauften, die zum Haus passte.
Mason öffnete eine der Schränke und sah hin Nein.
"Meine Schwester brennt darauf, dir Blumen hinterher zu werfen und Tante zu spielen." Er ging weiter zu einem Kühlschrank wo er den Kopf schüttelte. "Keine Ahnung was mein Vater denkt. Der hat auf nichts geantwortet, der hat aber auch zu tun."
"Hier ist eine Küche Dad!" Rief Kieran. "Ihr wolltet doch so eine Altedingsbumsküche!"
"Kieran, das heißt Landhaus. Nicht Altedingsbums." Sagte ich.
"Sieht halt alt aus!"
Mein zukünftiger Ehemann lief vor und lachte, während ich die Augen verdrehte. "Er hat doch recht, die sehen doch älter aus!" Rief er mir zu.

Wir hatten Kieran schon mal vor zu den Hot Dogs geschickt, mit jeder Menge Kleingeld, damit wir in Ruhe mit dem Verkäufer der Küchen sprechen konnten.
Mason hörte aufmerksam zu und klärte die Maße und regelte die Termine für die Montierung und hörte sich alle Angebote an. Und ich saß daneben, verstand einfach null und beobachtete die Azubine, die neben ihrem Chef saß und Mason begaffte und fast sabberte. Mittlerweile macht mir das nichts mehr aus und ich schmunzelte über solche Dinge. Allerdings, und das war die größere Frage, was hatte sie für eine Störung, dass sie auf so ca 10 Jahre ältere Männer stand?
Ich räusperte mich.
Wohl etwas zu laut, Mason und der Typ sahen mich an, ich merkte, wie ich rot anlief.
"Alles okay?" fragte Mason.
"Natürlich. Macht weiter mit eurem.. Dingsbums da."
Seine Lippen zuckten, aber er täuschte den seriösen Mann weiter vor.
Irgendwann gaben sie sich die Hände und auch die Azubine kam auf ihre Kosten. Ich hörte ihr Höschen förmlich flattern.

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