Kapitel 33

Mason

Meine Mimik verriet nichts, ich sah völlig emotionslos auf die Situation. Meine Gefühle waren komplett abgeschaltet. Genauso wie früher.

Henry saß dort, allerdings nicht gefesselt oder irgendwas anderes in der Art. Lion musste meinem Blick gefolgt sein, denn er sprach: "Oh, wir lassen unsere Kunden nicht fesseln." Ich verdrehte die Augen bei seinen feierlichen Wörtern. Lion hatte schon immer einen totalen Knall, aber seit er diesen Ehemann von Holly über den Jordan gebracht hat und dessen "Firma" übernommen hatte, gezwungenermaßen, hatte er doch leichte Züge eines Psychopathen angenommen.

"Wir machen das mit Erpressung und liefern Wörtern." Er klopfte Henry auf den Rücken, als er an ihm vorbei lief.

Henrys Blick begegnete meinen.

"Das hab ich dir zu verdanken!" zischte er. "Die bringen mich hier noch um!"

Lion hinter ihm lachte, genauso wie die anderen beiden Kerle, die ich nicht kannte. "Keine Sorge, Prinz Eisenherz!" Lachte Lion.

"Wir bringen keine Leute mehr um."

Henry sah zu ihm hoch. "Nicht mehr!?"

fragte er Panisch und Lion lachte wieder.

"Bisschen Erpressung hier, ein wenig Schläge da. Aber keine Tötungen mehr. Das hat mein Vorgänger so gemacht. Ich bin lieb und nett." Er lächelte Henry aufmunternd zu.

"Könnt ihr aufhören zu Flirten?" Fragte ich Und ging auf Henry zu, ich ging vor ihm in die Hocke und sah ihm in die Augen. In seinem Blick war nichts als Hass. Er hasste mich bis in die letzte Ecke seiner Seele. Ich schnalzte mit der Zunge. "So schlimm bin ich doch gar nicht. " sagte ich.

"Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wer verrückter von euch beiden ist! Dein komischer Kumpel oder du!"

Lion stellte sich wieder neben mich, er sah seine Leute an und anscheinend war die Nachricht, dass sie draußen warten sollten, sie gingen nämlich.

"Also bitte, wenn dann bester Freund. " Sagte er. Henry knurrte.

Nachdem er weiß, das er hier nicht umgebracht wird, was ich im übrigen nicht zulassen würde, war dieses kleine Spannbettlaken mutiger.

Meine Stimmung sank noch etwas tiefer und ich verschränkte meine Arme. "Also, raus mit der Sprache. Ich will nur hören, dass du diesen Fucking Schwangerschaftstest gefälscht hast."

Henry sah mich an, als wäre ich Jesus persönlich, er sah nämlich so aus, als würde er nicht daran glauben, was er hier sah.

"DESWEGEN?!" Schrie er.

"Ei, Ei, Ei. Kreischt wie ein altes Waschweib!" Lion kratzte sich im Ohr und ich sah ihn Augen verdrehend von der Seite aus an. "WEGEN SO EINER KLEINEN, MIESEN,SCHLAMPE DIESE GANZE PSYCHO NUMMER?!"

"Oh, das hättest du jetzt besser nicht gesagt." Trällerte mein bester Freund und ging nach hinten, um sich an die Wand zu lehnen und mir die Bühne zu lassen. "Diese, kleine, miese Schlampe..." Sagte ich kühl. "Beleidigst du nie wieder, wenn ich dabei bin." Als ich diesen Satz beendete, stieß ich schnell gegen den Stuhl, mit einem Ruck nach hinten.

Dieser Waschlappen schrie. "Du wirst hier zwar nicht getötet. Gut wird es dir aber auch nicht gehen, wenn du nicht sagst, was Sache ist." Sagte Lion und ich stand auf und sah meinen besten Freund an. Er stand dort mit verschränkten Armen und hatte einen Sehr Schadenfrohen Blick im Gesicht. "Deine Nase ist doch sowieso schon gebrochen. Rede doch einfach." rief ich. Meine Stimme war noch dunkler als sonst, sie hallte hier in diesen Wänden wieder. "Ich sage überhaupt nichts. Ich bin doch nicht dumm! Ich verliere meinen gut bezahlten Job, doch nicht wegen so einer Geld orientierten Fotze!"

Er schrie.

Ich habe ihm in den Bauch getreten.

"Findest du das nicht erschreckend, das du nach sechs Jahren so ein falsches Bild von ihr hast?"

Henry keuchte und krümmte sich, er hatte das Glück, das er relativ gut trainiert war. Jeder andere hätte bei diesen starken tritt, mit meinen Stiefeln, sofort schon die Wahrheit gesagt.

"Wir töten dich nicht, aber für innere Blutungen haften wir auch nicht." kam der Satz von Lion. "Steht Nicht im Vertrag, tut mir Leid." Ergänze ich den Satz.

Am frühen Morgen und viele Gesichtsprellungen später saß Henry wieder auf dem Stuhl. "Was eine Kunst." kommentierte Lion, der gerade aus einem Kaffeebecher trank und Henrys Gesicht ansah. Ich tat es ihm nach, der Kaffee brannte in meinem Hals und er half mir, wach zu werden.

"Ich werde alt." Sagte ich und stellte den Becher auf den Boden. "Ich sag es dir. Mit Kindern bist du nur müde! Und dabei ist der kleine bald Dreizehn."

"Du idiot, ich habe ein Baby zuhause, meinst du, wie müde ich bin!?"

Henry sah uns an, als wären wir völlig irre.

"Weißt du das Geschlecht schon?"

Ich verschränkte die Arme und stand breitbeinig da, nach diesen Stunden wurde dieses Biker Outfit zu warm, obwohl hier alle Fenster eingeschlagen waren und kalte Temperaturen herrschten.

"Wir kriegen ein Mädchen."

"Oh cool. Dann können Summer und sie miteinander spielen, wenn ihr rüber gezogen seid."

Ich nickte "So Ist der Plan."

Ich hörte Ed Sheeran und seufzte.

"Moment, meine Verlobte." Ich packte an all meine Taschen und suchte, zog dann mein Handy raus. "Was ist?"

"Wir haben halb sieben morgens. Wo bist du? Dein Bett ist kalt." Maris Stimme war verschlafen. Mein Herz flackerte und ich ging raus. Raus an den komischen Kerlen, die uns den Kaffee holten, aber ansonsten unverändert dort standen.

"Ich.. Habe Sachen geklärt. Ich hole Brötchen und dann komme ich."

"Mason, willst du mich verarschen? Wo bist du?"

Mein Atem ging schneller. Ich konnte sie nicht anlügen.

"Ich kitzel Henry gerade die Wahrheit heraus und dann komme ich sofort."

Stille.

Ich hörte nur ihren Atem

"Das ist nicht richtig."

"Das Mobbing gegen dich war auch nicht richtig."

Wieder Stille.

"Bis gleich." Sagte sie dann irgendwann.

"Ich liebe dich." Sagte ich noch und legte sofort auf.

Ich ging wieder in den Raum rein.

"Wie Herzzerreißend." kommentierte Henry.

Und schon holte ich aus und brach ihm wahrscheinlich schon wieder die Nase. Er lag auf dem Boden und hielt sich das Gesicht.

Gerade wollte ich wieder hin, als Lion mich stoppte. Genauso wie früher.

"Ist gut jetzt, ne Leiche kann ich nicht einfach verschwinden lassen."

Mein Blut kühlte sofort ab.

Lion kniete sich zu ihm herunter. "So. Du hast echt durchhaltevermögen bewiesen. Anscheinend ist dir dein Körper völlig egal, aber anscheinend dein Geld und deine Zukunft nicht. "

Henry hielt sein Gesicht weiterhin und Lion verdrehte die Augen, als er ihn an der Schulter zurück schubste. Er lag nun auf dem Rücken.

"Wenn du nicht willst, dass ich meine Kontakte spielen lasse und dir deine komplette Berufliche Laufbahn ruiniere, sagst du jetzt die Wahrheit."

Henry war echt stur, er war zäh, das musste man ihm lassen.

Er sagte keinen Ton und hielt den Blickkontakt mit Lion stand.

Dieser seufzte.

"Der versucht echt zu verhandeln. Willst du nicht meiner Firma beitreten? Du hast echt Rückgrat. "

"Lion!" Zischte ich.

"Wir bringen dich nach Hause, nachdem du die Wahrheit gesagt hast und kriegst ein Schweigegeld, alles klar? Und danach wirst du uns nie wieder sehen. Mr. Und Mrs. Chaplin wandern eh bald aus und denke gar ich erst daran, uns zu verpfeifen. Das bringt eh nichts."

Henry verdrehte die Augen und sah zur decke.

"Ich wars. Natürlich war ich es. Die Teile gibt es überall zu kaufen, verdammt. Die alte hat mich nicht einmal angepackt. Wahrscheinlich sonst niemanden auf der Welt. Wahrscheinlich hat sie es nicht mal drauf!"

Verdammt,ich konnte mich nicht mehr zurück halten und trat ihn gegen das Gesicht.

"MASON ER IST OHNMÄCHTIG!" Schrie Lion.

"Sei froh, dann labert er auf der Rückfahrt nicht so viel."

Ich setzte mir den Motorradhelm auf. "Macht ihr das?"

"Jap, im Service inbegriffen."

Ich wollte gerade fragen, was er als Gegenleistung haben wollte, aber er las meine Gedanken.

"Ich habe dir schon gesagt, außerdem ging es um meine beste Freundin. Das hier war

Gratis."

Ich lief aus dieser komischen Fabrik, der Wald hier war dicht und ziemlich einsam.

Die Blätter unter meinen Füßen knirschten.

Ich war heilfroh, als ich auf meiner Maschine saß und abhauen konnte.

Richtung nach hause.

Nun konnten wir uns um alles kümmern.

Das Haus.

Die Schwangerschaft.

Die Hochzeit.

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