Kapitel 30

Wo bist du?" Stand in der WhatsApp Nachricht von Mason. Am liebsten hätte ich mit einen Mittelfinger Emoji geantwortet. Ich antwortete nicht.

Wahrscheinlich hatte er gedacht, dass er mich im Apartment antrifft. Aber ich war in der WG.

"Ich finde, du bist zu hart." Sagte Tanja, die sich zu mir auf die Couch setzte. "Tanja, er hat einfach entschieden, ob ich arbeite oder nicht."

"Ich glaube, er hat in erster Linie so gehandelt, weil du es nicht getan hast."

"Ist das dein Ernst?"

"Mari, er hat an euer Kind gedacht. Er weiß, dass du eine starke Frau bist. Das ist aber Gift für das Baby."

"Du hälst jetzt zu ihm?"

"Bitte, das ist jetzt Kinderkram. Er hätte vorher mit dir reden sollen. Aber vom Prinzip her hat er recht. Wie lange hättest du das denn durchgehalten? Die haben an jeder Ecke über dich gesprochen."

Ich sagte nichts.

"Ihr beide, seid die einzigen Personen, die ich kenne, die sich PERFEKT ergänzen."

Sie hatte eine Schale neben sich, mit einigen Cookies drin, einen nach dem anderen nahm sie sich einen. "Du bewegst dich, er bewegt sich. Es ist so, als würdet ihr wissen, was der andere denkt und machen will. Du nimmst ihm Entscheidungen ab, die er in manchen Situationen nicht entscheiden kann und er dir. Und hier war es richtig."

Ich blätterte in meinem Katalog und sah ein Kleid mit viel Tüll. Ich war wütend, dieses Kleid, auch wenn es meinen Vorstellungen entsprach, könnte mir auch nicht helfen. Ich klappte den Katalog wütend zu.

"Er hätte mit mir reden können!" Nuschelte ich und bekam direkt einen Tritt in meine Blase.

Anscheinend regte ich mich viel zu sehr auf. Meinem Baby zu liebe, atmete ich tief ein und aus.

Es klingelte.

"Das wird er garantiert sein." Flötete Tanja fröhlich, sie stand auf, schlüpfte in ein Paar Schuhe und nahm ihren Schlüssel, bevor sie aufmachte. Sie ging an Mason vorbei. "Ich gehe eine Runde Joggen!" rief sie.

Selbst Mason sah ihr verwirrt nach.

Tanja würde eher mit einem Krokodil Catcher als zu Joggen.

Er schloss die Türe und sah mich an und ich sah ihn an. Es sagte keiner was. Er bewegte seine Füße in meine Richtung. "Ich weiß das es nicht okay war, über deinen Kopf hinweg zu entscheiden. "

Meine Lippen kräuselten sich wie von selbst. "Einsicht ist der Weg zur Besserung." murmelte ich.

Und er wagte es, seine amüsierten Flammen in seinen Augen lodern zu lassen, bis er merkte, dass es mich wirklich verletzt hat, nun zog er seine Lippen kraus.

"Mari, es tut mir leid!" Er kam zu mir rüber.

"Selbst über mich reden sie, aber wie man es kennt, ist der Mann nicht die Zielscheibe. Mari, selbst für meine Nerven war es schwer, zu hören, was sie sagten. Da war Schlampe noch das schönste Wort."

Ich atmete tief ein und aus. "Es sind nur Wörter Mason."

"Wörter, die nicht stimmen und wir wissen alle, wie sehr du sowas hasst. Du standest nur noch unter Stress. Das geht nicht fürs Baby und auch nicht für dich. Ich lasse nicht zu, wie du zu Grunde gehst." Er zog mich zu sich und ich landete zwischen seinen Beinen, er legte die Arme um meine Schulter. " Du fühlst dich verraten, das weiß ich, aber du brauchtest Schutz, dein Sturer Kopf stand im Weg."

Darauf konnte ich nichts erwidern, das war wahr, ich sah zu ihm hoch, so dass er falsch rum vor mir erschien, seine grünen Augen durchlöcherten meine.

Helle grüne Augen, auf meine dunklen grünen. Ich fasste ihn an der Wange an. "Nenn mich altmodisch, aber ich will, dass es meiner Frau und Familie gut geht und dann muss ich als Mann auch mal andere Register ziehen."

Und schwups, ich setzte mich gerade hin.

Gut, etwas schwerfälliger als ohne Kind im Bauch, aber ich saß. Mason drückte mich noch mit hoch und ich hörte ihn schmunzeln.

"Was für Register, Mason?" Als er nicht antwortete, fragte ich nochmal: "Mason?"

Er sah mich nur an.

"Ich mache kaum was." Sagte er knapp. Ich bekam ein ungutes Gefühl und sah ihn eindringlicher an. "Gut, ich hab ihn bei der Ärztekammer gemeldet. Okay?"

"Mason, der kann seinen Job verlieren!"

"Du machst dir wirklich über jedes Arschloch sorgen."

Darauf konnte ich auch nichts sagen, es war leider meine Art, bei jedem was gutes zu sehen.

Er richtete sich gerade auf und man merkte, dass sein superhelden Kopf anfing nach zu denken, er hatte immer eine ganz eigene Art an, wenn er seinen vollen IQ einsetzte. "Sieh mal, er will unser Leben zerstören. Er war bestimmt in dich verliebt, wer wäre das nicht?" Er lächelte. "Aber, er hat eine Grenze überschritten und doch, er war es auch mit dem Schwangerschaftstest. Du hast ihn einen Korb gegeben. Und das kann er nicht verkraften."

"Vielleicht Bin ich das auch schuld? Sechs Jahre hatte er Hoffnung und eigentlich war ich nie über dich hinweg."

Seine Augen wurden schockierend groß.

"Bist du wahnsinnig? Du bist gar nichts Schuld! Du warst zu tiefst Verletzt! Du wolltest sehen, ob du auf jemand anderen eingehen kannst, was du nicht konntest!" Nun grinste er.

"Verständlicherweise, ich bin so ein guter Fang."

Schon fast automatisch schlug ich ihn gegen die Seite, das war fast schon normal.

"Du hast ihm offen und ehrlich gesagt, was nun ist. Er ist gekränkt, verständlich aber nicht in so einem Ausmaß! Er ist ein Waschlappen."

"Solange du mir glaubst, ist alles in Ordnung."

"Natürlich glaube ich dir!"

Oh, er grinste schon wieder so dämlich. Sein Golden Retriever grinsen, wo ich schwach wurde, aber auch genau wusste, dass er nur Blödsinn im Kopf hatte.

"Wenn ich die Möglichkeit hätte, mit mir selber zu schlafen, würde ich auch nie wieder mit jemand anders schlafen wollen!"

Ich sah ihn an. "Das hast du jetzt nicht wirklich gesagt."

Sein Kiefer arbeitete, bis er in Gelächter fiel.

Am nächsten Morgen stieg Mason aus meinem Wagen. Ich hatte sowieso nichts zu tun, also konnte ich auch fahren, auch wenn ich sagen muss, dass ich froh bin, dass er aus meinem Hugo aussteigt, er war nur am meckern, dass mein Auto ihm nicht genügend Platz bietet.

Was kann mein Hugo dafür, dass er unmenschlich lange Beine hat?

"Hau ab." Sagte ich, als er ausstieg, er grinste und sah noch mal in mein Auto.

"Habe gerade entschieden, dass du mich mit Hugo wieder abholen kannst."

"Ich hasse dich."

Er schloss die Türe. "Ich dich auch."

Wir standen auf dem Mitarbeiterparkplatz und man sah uns an und einige waren auch wieder am tuscheln.

Henry stand an seinem Auto und Mason musste an ihm vorbei.

Mein Körper spannte sich automatisch an, aber er tat nichts, er schlenderte schlaksig wie immer, als sei ihm alles egal, an ihm vorbei.

Ich wusste nicht, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war und auch Henry hatte einen leichten Anflug an Verwirrtheit.

Allerdings beschloss ich, dass ich da nicht weiter darüber nachdenke und mich weiter in die Hölle der Hochzeitskleider widme.

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