Ich hechtete durch eine Türe ins Freie.
Tanja sah mich an, sie zog gerade an einer Zigarette und aschte danach in einen länglichen, weißen und ziemlich abgenutzten Aschenbecher ab. "Was hast du denn?!" fragte sie.
"Seit Mason Henry die Nase gebrochen hat und alle wissen in welchem Zusammenhang, mussten sie alle nur eins und eins zusammen zählen und alle wissen Bescheid! Die lästern, wo sie nur können!"
"Das kommt davon, wenn man sich so ein Herzstück von einem Mann aussucht!"
Sie drückt ihre Zigarette aus. "Das war doch in Amerika genauso. Du musst damit leben, dass dir sämtliche Frauen am liebsten den Hals umdrehen würden. Und dann ist er noch Vater deines Kindes! Lass sie das erstmal erfahren. Noch sieht man nichts."
"Das dauert aber auch nicht mehr lange." murmelte ich.
Ich hatte schon eine ganz gute Kugel, lange dauert das nicht mehr und mein Kittel kann den Bauch nicht mehr lange verdecken können. "Das wird richtig witzig." Sagte Tanja noch. Sie sah nach vorne. "Schau mal, die Nächsten starren dich an." Ich folgte dem Blick von Tanja, der über eine kleine Wiese mit einer Sitzecke und Mülleimer ging. Dahinter an einem anderen Hinterausgang für Mitarbeiter standen drei Frauen.
Und Jap, sie starrten definitiv mich an und redeten. In dem Moment ging hinter uns dort Türe auf. "Ladys." Hörte ich Mason. Er sah mich und meinen grübelten Gesichtsausdruck und sah dort hin wo Tanja Blick hindeutet.
Er küsste mich.
Als der Kuss zu Ende war, sah ich ihn anklagend an. Schalk stand in seinen Augen. "Dein ernst?" fragte ich und dann bekam ich noch einen Kuss auf die Stirn. "Darf ich meine Frau nicht küssen?"
"Ich bin nicht deine Frau."
"Bald schon, irgendwann." Sagte er.
"Ach, sind wir jetzt alt genug, darüber zu reden?" fragte ich und spielte auf ein Gespräch an, was wir vor sechs Jahren hatten. Er grinste und steckte sich ein Kaugummi in den Mund. "Kannst du aufhören zu rauchen? Ganz so gut habe ich diese Sucht nicht überwunden." Sagte er zu Tanja.
"Hör mal Rambo für Arme, meinst du, ich nehme Rücksicht darauf?" fragte Tanja.
Beide lachten.
Ich stieg aus dem Aufzug aus und biegte zur neugeborenen Station ein, um meine Arbeit wieder zu machen.
Natürlich blieb mir dort auf dem Weg dahin auch nichts erspart. Ich seufzte, Sophia kam auf mich zu. "Du bist echt Gesprächsthema Nummer eins." Sagte sie. "Nicht freiwillig, glaub mir."
Wenns nach mir ginge wüsste es niemand. "Hätte Mason Henry nicht geschlagen, wäre ich jedem egal."
Und wieder einige Schwestern, Die mich anstarrten. "Meine Fresse, ist Mason hier ein Heiliger?!" fragte ich und drehte mich um. "JA! ICH HABE DEN OBERARZT GEVÖGELT! UND TU ES IMMER NOCH, IST GUT JETZT?!" Rief ich den Frauen rüber, die mich schockiert anstarrten.
Sophia neben mir hielt sich den Bauch vor Lachen. "Meine Güte, kann doch nicht wahr sein." Ich öffnete die Türe zur Station, wo mich die Mädels ansahen, die mit mir Zusammenarbeiten. Alle die gerade Schicht hatten, waren in Ordnung und ließen mich in Ruhe. Die Hälfte habe ich angelernt. Sie grinsten. "Hat man das gehört?" Ich ging weiter. "Du vögelst also den Oberarzt? Lass das Doktor Janßen nicht hören." Sagte Mason, der hinter der Anmeldung Papiere las.
Die anderen Mädels lachten laut. "Müsst ihr nicht arbeiten?" fragte ich in die Runde. Sie machten weiter, aber ihr Grinsen konnten sie nicht verbergen. Ich setzte mich neben Mason und zog mir einen Ordner ran.
"Und, wie gut lässt sich der Oberarzt vögeln?"
Fragte er. Natürlich Musste er diesen peinlichen Moment auskosten.
"Kommt auf die Tagesform von ihm an. Vier minus würde ich sagen."
Mason sah hoch. "Vier Minus?!" Frage er.
Sophia hinter uns lachte laut und Mason drehte sich um. "Musst du nicht irgendwas machen?" Fragte, er musste aber grinsen.
Ich setzte mich ins Auto und seufzte laut. "Meine Güte. Du wirst niemals jemanden mehr auf die Nase hauen." Sagte ich. Ich lehnte meinen Kopf an. "Ich habe geboxt Mari, geboxt."
Ich verdrehte die Augen und mein Blick, mit dem ich Mason bedeckte, sagte alles. "Kannst du mich bei mir raus lassen? Ich bin hundemüde und das geht schneller. "
Er sagte nichts und sah auf die beleuchtende Straße. Es war kaum noch jemand unterwegs, die Busse waren leer und es fuhr kaum noch ein Auto. Typische kalte Nächte. "Nein." Sagte er.
"Wie Nein?"
"Ich habe sechs Jahre vergeudet ohne dich. Ich meine, ich hab die Zeit genutzt, ich habe zu Ende studiert, ich bin zur Therapie und zum Psychologen gegangen, ich habe deutsch gelernt. Aber ohne dich war das nichts."
Boah meine Güte, dieser Typ wusste genau, wie das auf mich wirkte. "Ich war wahnsinnig stolz auf mich in der Zeit aber ohne dich, war das nichts wert. Dazu bist du schwanger, wir haben ein Haus gekauft. Ich werde keine Nacht mehr ohne dich schlafen. "
"Ich liebe dich." Sagte ich schlicht.
"Ich liebe dich." antwortete er.
"Das löst das unser Problem nicht." Mein Tonfall war trocken, ich war wirklich müde. Es wird Zeit, dass ich was gegen den Eisenmangel bekomme, den die Schwangerschaft mit sich bringt. Die Bäume schwebten an uns vorbei und ich sah den hell erleuchteten Hauptbahnhof. Wie wird das Leben als Mutter sein? Wie wird das Leben als Eltern sein?
Wir waren an einer Ampel am Stehen.
"Woran denkst du?" fragte Mason.
Ich lächelte vor mich. "Ich denke daran, dass bei uns gar nichts nach Plan läuft."
Ich merkte wie ich schief grinste. "Wir sind Damals erst zusammen gekommen und hatten DANACH erst unser erstes date. Wir haben uns getrennt. Hatten Keine richtige Beziehung und kriegen ein Baby."
Er lachte. "Wir sind nicht normal Mari, gewöhn dich dran. "Aber erinnere mich nicht an dieses date, ich weiß noch wie nervös ich war. Ich habe mich nicht mal getraut, dir was davon zu sagen. "
Ich lachte aber wurde ernst.
"Meinst du, wir überstehen das? Das Eltern sein? Als... Wir?"
Mason war weiter gefahren und hielt an. Wir waren da.
Er drehte sich zu mir. "Mari, wir überstehen alles. Wir werden glücklich sein, wenn wir selbst Großeltern sind."
Ich stieg aus und Mason machte es mir nach und schloss die Autotüre. "Was machst du?" Fragte ich. "Du hast mich nicht verstanden oder? Keine Nacht mehr ohne mich."
Ich nahm seine Hand und drückte sie. Ich sah ihn an.
"Keine Nacht mehr."
Er küsste mich.
Wir kamen gerade in die WG, als ich etwas sah. Was ich nicht sehen wollte.
Mason stand hinter mir. "Oh my Gosh." Sagte er.
"Könnt ihr nicht klingeln?!" Rief Tanja, als sie uns sah. Ein halb nackter Yoshi ging von ihr runter. "Ich werde mich an diese Kombination nie gewöhnen. Ich brauche Kaffee." Sagte Mason und ging an mir vorbei. Tanja zog sich hastig ihr Shirt an. "Klingeln?" Ich hielt meinen Schlüssel hoch. "Ich woooohne hier!" rief ich. "Noch. Könntet ihr die Aktionen so lange in deinem Schlafzimmer weiterführen?" Ich ging an der Küche vorbei und sah, wie Yoshi sich neben Mason auch einen Kaffee ein schüttete. Mason amüsierte sich prächtig.
"Entschuldigung?" Rief Tanja. "Ihr seid zu schnell, wir kommen mit dem Kinder machen nicht hinterher!" rief sie mir nach.
Und Mason hörte ich durch die ganze Wohnung lachen.
Schlafen... ich musste dringend schlafen.
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