Kapitel 23

Am nächsten Nachmittag, nach Feierabend.

"MASON DU HAST VOR ALLEN PATIENTEN UND BESUCHERN DOKTOR EPPLER DIE NASE GEBROCHEN!"
Schrie Doktor Janßen Mason an, dieser verdrehte die Augen. Während ich in dem Sessel immer kleiner wurde. Mason hob seinen Arm von der Lehne. "Also Tschuldigung. Ich lass hier doch keine Kollegin beleidigen. " Antwortet er. Janßen drehte sich mit verschränkten Armen um und hatte die Augenbraue in der Höhe. "Kollegin oder Mari?" fragte er. Mason stöhnte. Er stöhnte aber nicht aus Verzweiflung oder Einsicht, er war schlichtweg genervt. In diesem Punkt hatte er sich gar nicht geändert und wahrscheinlich wird er das niemals. "Mason..." Dr. Janßen nahm sich die Brille ab und rieb sich den Nasenrücken. "Ich müsste dich jetzt feuern."
Mason verschränkte die Arme.
"Mehr hast du dazu nicht zu sagen?"
"Ich wollte sowieso zurück in die Staaten. "
Ich sah ihn ruckartig an und er mich. "Ich will nicht, dass unser Kind hier aufwächst. "
Das war etwas, was wir unbedingt besprechen mussten.
"Okay, okay, okay!" Rief der Doktor und wir sahen ihn an.
"Also erstmal, herzlichen Glückwunsch. " Sagte er. "Trotzdem kannst du von Glück sprechen, das du ein hervorragender Arzt bist und ich dich mag. Noch einmal und ich Feuer dich. Dann kannst du deine Kündigung abholen." Mason verdrehte wieder die Augen.
Ich könnte mich maßlos aufregen.
"Ihr beiden könnt gehen."

Ich zog meine Beifahrertüre zu.
Mason strich mit seinen Händen über sein Lenkrad, es herrschte eine angespannte Stimmung, er stöhnte und sah mich dann an. "Eppler???" fragte Er.
Meine Nase kräuselte sich, ich musste lachen. "Wer zur Hölle heißt Eppler mit Namen?!" fragte er nochmal.
Wir konnten beide nicht mehr, wir lachten.
Mason Fuhr. "Das war keine gute Aktion. " Sagte ich. Er verdrehte die Augen. Wir bogen zu Kierans Schule. "Ich lass meine Frau von niemandem beleidigen. " War seine Erklärung und ich seufzte. "Keiner hat das Recht, dich zu beleidigen. Nicht früher, nicht heute."
Ich packte ihn am Oberschenkel. "Lass die Leute doch sagen, was sie wollen. Es ist es nicht wert, dass du deinen Job verlierst."
"Wenn ich sage das du alles wert bist, ist es auch nicht okay." Sagte er und lehnte sich etwas nach vorne, um in zwei Straßen rein sehen zu können. "Naja, jetzt kann ich Wert sein wie ich will, wir können unsere Arbeit nicht verlieren. Alleine wegen dem Baby."
Er seufzte. "Ich habe genug Geld. Du musst nicht arbeiten gehen!"
Bevor ich eine Diskussion starten konnte, hielt er an Kierans Schule. Hier sprinteten wieder einige Kinder heraus, froh, dem Gefängnis, was sich Schule nannte, zu entkommen.
Kieran kam auch heraus. Kam uns zu. Öffnete die Tür und setzte sich. "Heute habe ich alleine bei Musik gesungen. Ich werde Sänger!"
Masons Augen wurden groß. "Das wirst du nicht!" Sagte er barsch.
Ich war leise. Ich wusste, weswegen er so reagierte. "Dieser Job bringt nur Leid und Einsamkeit!"
"Aber Dad!"
Mason antwortete nicht, damit war die Diskussion beendet.

Wir kamen in einem babymarkt an. "Muss ich echt da mit?" Maulte Kieran. "Wenn du nicht willst, dass du einen Kinderwagen mit pinken Leomustern schiebst, als der große Bruder, dann ja, Kumpel." Sagte Mason und Kieran machte würgerige Geräusche. Ich musste lachen.
Wir gingen durch die Schiebe-Türe und meine Hormone gingen mit mir durch. Hier waren überall Kinderwagen, Sitze für das Auto, Tragetücher und auch anderes Zeug, was man nicht unbedingt bräuchte. Mason nahm sich einen Kinderwagen und schob ihn vor sich her. "Der ist mir unsympathisch. " Sagte er, als er die Bremse testete.
Ich kam gerade aus einem anderen Gang, als ich sah, wie er mit einem anderen Kinderwagen sachte umher fuhr und mein Herz wurde schwer und warm gleichzeitig. Ich verglich ihn mit dem zwanzigjährigen Mason, mit dem Teenager, der so verloren war, dass er nicht mehr ein oder aus wusste.
Es lagen nur sechs Jahre dazwischen, aber es war bis auf ein paar Augenblicke nichts mehr übrig von dem verunsicherten Jugendlichen. Im Leben hätte ich damals in der Aula nicht daran gedacht, dass wir zusammen ein Baby bekommen. Bei diesen ganzen Sticheleien, wäre mir niemals in den Sinn gekommen, dass er mal unseren Kinderwagen fährt, auch wenn ich ihn dort schon mehr liebte als mein Leben.
Ich habe es mir mit Achtzehn erträumt, das ja.
Aber niemals dachte ich wirklich, dass es wahr sein könnte.
"Der Schwarze ist in Ordnung. " Sagte er auf einmal. Ich kam zu ihm. vollgepackt mit Zeug, was wir im Leben nicht bräuchten, nur wegen meiner Hormone und so sah auch Masons Blick aus. Er sagte aber nichts. Er ließ mich machen.
Aus Liebe.
Oder aus Angst, dass ich ihn umbringe, ich war mir nicht sicher.
"Schwarz ist im Sommer zu warm." Argumentierte ich.
"Aber weiß wird zu schnell dreckig."
Wir sahen uns an und lachten.
Er nahm meinen Kopf in seine Hände und küsste mich.
So lange, bis Kieran anfing zu würgen. "Ich wollte euch den Kinderwagen zeigen, den ich cool finde und ihr macht rum!"
Mason öffnete ein Auge beim Kuss, sah auf seinen Sohn und ließ mich dann los.
"Glaub mir, so sieht nicht rummachen aus!"
Ich schlug ihn heftig gegen die Rippe.
Wir gingen Kieran hinterher und er stand vor einem hellblauen Kinderwagen, der auf dem. Verdeck Sterne in verschiedenen Farben hatte. "Da sind rosa Sterne, das passt doch!" rief er.

Wir kamen in Masons Apartment an und stellten den hellblauen Kinderwagen mit den Sternen ab und ich die zwei anderen Tüten.
Bei mir in der WG war kein Platz, es musste alles hier hin.
"Ich gehe nie wieder Babysachen kaufen!" Sagte Mason und ließ sich auf seine Couch fallen.
Ich machte Fotos für Tanja, meine Mutter und Lion, den ich wieder in meinem Handy unter Kontakte hatte.
"Oh, warte." Sagte Mason und fing genauso wie ich an, Fotos zu machen.
"Weder meine Schwester noch mein Vater wissen von ihrem Glück. "
"Du hast.. Zu deinem Vater Kontakt?" Sagte ich unsicher und er nickte. "Meine Mutter war das Biest. Er war nur ein Waschlappen, was blind vor Liebe war. Meine Mutter ist manipulativ." Er drückte einmal und sendet.
"Mal schauen wer zuerst einen Herzinfarkt bekommt." Sagte er.
"Wo wir direkt beim Thema sind." Sagte ich und er wusste, worauf ich hinaus wollte, er verdrehte die Augen. "Du willst in die Staaten zurück?"
"Mit dir natürlich. " Sagte Er.
"Mason, ich hab hier ein Leben aufgebaut. "
"Du würdest in Amerika sofort einen Job bekommen. Genauso wie ich."
Ich seufzte.
"Ich habe das Haus von Charly komplett sanieren und renovieren lassen. Ich dachte.."
Er sah vor sich. "Tut mir leid, das war eine dumme Idee. Ich hätte dich fragen sollen." Er grinste schief.
Ich seufzte. "Was hat dein Therapeut eigentlich zu deinen Fähigkeiten gesagt, nicht sofort alles als Kritik an dir selber zu sehen?"
Er räusperte sich. "Das wollte ich nicht bearbeiten." Ich seufzte, zog meine Augenbraue hoch und lehnte mich an der Lehne der Couch an. "Ich habe kein Problem in Amerika zu wohnen. Ich habe aber ein Problem damit, in der ersten Zeit mit Baby nicht meine Mutter bei mir zu haben. "
Er sah vor sich und nickte dann. "Versteh ich." Sagte er dann. "Wir suchen uns hier was."
Ich sah blinzelnt durch den Raum. "Was?"
"Yoshi redet eh die ganze Zeit davon, das er sich wünscht mit Tanja zusammen zu ziehen! Also worauf warten?"
"Hast du eigentlich eine gespaltene Persönlichkeit, Mason? Was sagt der Therapeut dazu?"
Er schnalzte mit der Zunge musste dann aber doch lachen, er drehte sich zu mir. "Ich bin nicht umsonst hier her gekommen. Ich hab alles auf eine Karte gesetzt, wegen dir." Er fasste meinen Bauch an und sah mir in die Augen.
Wie immer hypnotisieren mich seine hellgrünen Augen. "Wegen euch."
Ich stöhnte. "Ja Gut okay. Du hast mich. Suchen wir erstmal was hier in Frankfurt!"
Er stand auf und küsste mich auf die Stirn. "Ich pack die Sachen weg. Bleib du ruhig sitzen." Sagte er und ich lehnte mich zurück und gähnte.
Was geschah hier?
Mein Teenager-Ich saß in einer Ecke und hechelte vor sich hin.
Gut, das tat die Erwachsene Frau gerade auch.

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