Tag 1619 - Blut ist dicker als Wasser
Hallo meine lieben,
da ich jetzt wieder öfter Updates bringe, achtet bitte darauf das ihr kein Kapitel übersprungen habt. Vorgestern oder so hatte ich auch schon eines online gestellt und auch davor könnte es sein, dass ihr welche übersprungen habt.
Bitte vergewissert euch, bevor ihr weiter lest.
Und jetzt viel Spaß beim lesen.
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Mein Lämmchen hatte sich in ihrem neuen Zimmer verbarrikadieret und Sanzu war notgedrungen in das Poolhaus gezogen. Die ganze Nacht über lag ich aufgeregt in meinem Zimmer und obwohl ich mir immer wieder sagte, dass sie sicher nicht die Nacht bei mir vorbei kommen und sich zu mir legen würde, horchte ich bei dem kleinsten Geräusch auf. Jedes Mal flatterte mein Herz vor Freude, nur um im Anschluss enttäuscht zu werden, sobald ich das Geräusch identifiziert hatte. Und was sollte ich sagen, nicht eines hatte sich nach tapsenden Schritten in Richtung meines Schlafzimmers angehört, weshalb ich mich die gesamte Nacht als idioten betiteln konnte. Ich war froh darüber, dass niemand etwas von meinem jämmerlichen Verhalten mitbekommen hatte. Als endlich die Sonne am Firmament erschien, schwang ich mich unter die Dusche und lief nachdem ich alles im Bad erledigt hatte, in die Küche.
„Hah? Schon wach?" , fragte mich mein bester Freund verdutzt, als ich in sein Blickfeld trat.
„Konnt nicht schlafen" ,gab ich ehrlich zu und schaute ihn über die Schulter. Er war dabei das Frühstück zuzubereiten, wie so gut wie jeden Morgen. Es war Ken-chin's Ding, uns alle zu versorgen. Er war mehr Mutti für alles, als mein Vize. Mein bester Freund umsorgte uns alle und dazu zählten die Mahlzeiten, welche er jeden einzelnen Tag für uns zubereitete. Zuerst war Ken-chin ziemlich miserabel, was das kochen anging, doch mit der Zeit hatte er seine Kochkünste so verfeinert, dass man es durchaus essen konnte. Und ab und an, gelang es ihm sogar herausragend gut. Doch da sich sonst niemand fand, der Lust hatte uns alle zu bekochen, würde ich einen Teufel tun, um mich zu beschweren. Den diese gemeinsamen Mahlzeiten, waren das einzige das mich davon abgehalten hatte, gänzlich der Dunkelheit zu verfallen. Ohne das ständige Gewusel in meiner Küche, die kleinen Neckereien am Tisch und das herzliche Lachen nach dem Essen, hätte ich mir längst ein Beispiel an meinem Lämmchen genommen. Ich hätte meine Phantasien in die Tat umgesetzt. Hätte mir einfach einen Strick um den Hals gelegt oder hätte mir eine Kugel verpasst. Vielleicht wäre ich auch einfach vom Dach gesprungen oder hätte eine Überdosis eingeschmissen - wer weiß. Irgendeine der zahllosen Phantasien hätte ich schon in die Tat umgesetzt. Doch anders als bei meinem Lämmchen, welche impulsiv nach einer Klinge griff oder im Rausch ein paar Tabletten zu viel einwarf, hätte ich dies genaustens geplant, sodass ich nicht mehr hätte gerettet werden können. Bei mir hätte es keine dramatischen Rettungsaktionen gegeben. Wenn mich jemand gefunden hätte, wäre es schon zu spät gewesen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wäre ich schon kalt und steif und meine Familie hätte mich nur noch identifizieren dürfen.
Doch gerade weil ich diese Familie hatte - meine selbst gewählte Familie, inklusive meiner leiblichen Schwester, war ich immer noch am Leben. Zwar hatte mich hauptsächlich die Hoffnung, dass mein Lämmchen am Leben sein könnte, am Leben erhalten, doch ohne meine Familie hätte ich diese Hoffnung niemals mehr spüren können. Dies konnte ich nur spüren, weil sie mich nie in Stich gelassen hatten und da sie mich nie haben fallen lassen, konnte ich auch diese Hoffnung nicht fallen lassen. Ich verdankte ihnen so wahnsinnig viel. Ich verdanke ihnen nicht nur mein Leben, nein - ich verdankte ihnen ein lebenswertes Leben, auch wenn ich davor lange die Augen verschlossen hatte. Hatte es durch den Verlust und die Trauer nicht sehen können, doch tief in meinem Herzen wusste ich es. Und ohne sie, hätte ich auch niemals mehr die Chance erhalten, mein Mädchen wieder in mein Leben ziehen zu können. Also ganz gleich wie die Sache ausgehen würde. Ob wir die Zerschlagung Shósha's überlebten oder nicht. Oder ob ich es schaffte, mein Lämmchen wieder bei mir an der Seite zu haben oder auch nicht, ganz gleich - ich verdankte meiner Familie alles. Einfach alles.
Und deshalb lächelte ich jeden von ihnen an, als sie nach und nach, in mein Haus kamen und sich an den großen Küchentisch setzten.
„Na, da ist aber jemand wahnsinnig glücklich darüber, dass sein Lämmchen endlich in sein Haus gezogen ist" ,meinte Chifuyu, der mit einem Mal den Raum betrat.
Alle sprangen auf und fielen ihm um den Hals. Ich wusste das er gestern von seiner fehlgeschlagenen Mission heimgekehrt war, doch meinte er das er erst heute vorbei kommen wollte. Es hatte mich ein wenig stutzig gemacht, dass er nicht sofort zu uns kam. Auch das er nach dem offiziellen Abbruch seines Auftrages darum bat, einige Tage später erst zurück zu kommen. Aus einigen Tagen, wurden insgesamt zehn.
Zehn Tage, in welchen er mit Kazutora alleine in einer ein Zimmer Wohnung verbracht hatte.
Zehn Tage, in welchen er auf engsten Raum mit demjenigen verbracht hatte, der Schuld am tot seiner großen Liebe trug.
Zehn verdammte Tage, in welchen wir nur ein tägliches - mir geht es gut, ich komme bald nach Hause, erhalten hatten.
Unsere Theorien reichten davon, dass er Kazutora langsam die Haut vom Körper abzog, bis hin zu einem Mord im Affekt, doch war der Tiger zusammen mit Chifuyu gestern gesund und - na ja, so munter wie Kazutora nun mal sein konnte, wieder in unserer Siedlung angekommen.
Weshalb die große Frage nun lautete, was zur verfickten Hölle, hatten er und Kazutora - jener den er so verabscheute, solange in einer ein Zimmer Wohnung gemacht - ohne das Blut geflossen wurde. Natürlich meinte ich dabei ausschließlich Kazutora's Blut - den unser Tiger hätte sich eher beide Augen ausgestochen und sich vor einen Zug geschmissen, als das er Chifuyu auch nur ein Haar gekrümmt hätte. So viel war ich mir sicher.
Doch auch wenn uns allen diese Frage auf der Zunge brennen musste, so stellte sie dennoch keiner. Selbst auch dann nicht, als er sich an seinem Platz setzte, der mehrere Tage leer geblieben war.
„Also..." ,begann er und grinste mich breit an, „läuft es gut!?"
Chifuyu wusste nur von den positiven Dingen. Niemand hatte ihn mitgeteilt, was mein Lämmchen getan hatte. Weshalb seine Mission abgebrochen wurde und auch nichts von ihrem Suizidversuch. Weshalb es nicht verwunderlich war, dass er davon ausging das mein Mädchen und ich, so gut wie wieder ein Paar waren. Das dies jedoch weiter von der Wirklichkeit entfernt war, als das Schweine fliegen konnten, musste ich ihn wohl oder übel jetzt übermitteln. Es war nicht so, dass wir diese Dinge Absicht vor Chifuyu geheim gehalten hatten, doch ließen es die Umstände auch nicht wirklich zu, ihm davon zu berichten. Nicht nur das er von seinem Prepaid Handy, nur täglich spartanische Nachrichten verschickte, bevor er es zu unser aller Sicherheit wieder aus stellte, auch wäre es nicht wirklich eine Sache gewesen, die man ihn kurz am Smartphone erklären sollte. Zudem dann auch nur per Textnachricht. Deshalb war es wohl an mir, ihn die Freude aus dem Gesicht zu wischen.
Ich sammelte mich, denn es gefiel mir ganz und gar nicht, ihn über den Stand der Dinge aufzuklären. Doch ich wollte auch niemand anderen diese Aufgabe aufbürden. Ich wusste das es auch den anderen nicht leicht fallen würde und alles was mein Lämmchen betraf, war zudem auch mein Zuständigkeitsbereich.
Doch gerade als ich meinen Mund aufmachen wollte, um ihn über die Vorkommnisse aufzuklären, starrte er auf einen Punkt über meiner Schulter und mit einem Schlag schien alle Freude aus seinem Gesicht wie weggefegt und Schock und entsetzten machte sich darin breit. Ohne hinzusehen, wusste ich das mein Mädchen den Raum betreten haben musste, obwohl dies absolut nicht ihre Zeit war. Normalerweise bekamen wir sie vor dem Nachmittag nicht zu Gesicht und wenn doch, dann niemals vor elf Uhr und das auch nur wenn irgendetwas anstand, vor dem sie sich nicht drücken konnte.
„Morgen... hey Chifuyu" ,kam es gelassen von einer lieblichen Stimme, hinter mir, welcher man noch den Schlaf anhörte.
Der heute schwarzhaarige atmete geräuschvoll ein und klammerte sich an dem Tisch fest, als hätte er Mühe sich aufrecht zu halten. Mehrfach versuchte er anzusetzen, doch verließ kein Laut seinen Mund. Meine Kleine, ließ sich davon jedoch nicht beirren und lief in die Küche, um sich einen Kaffee einzuschenken. Man hörte wie die Flüssigkeit in den Becher geschüttet wurde, doch blieb es ansonsten ruhig. Niemand sagte ein Wort und wo die einen betreten zu Boden starrten, sahen andere mitleidvoll entweder zu Chifuyu, mein Lämmchen oder mir. Ersterer verfolgte jedoch mit seinen Augen, jede Bewegung von der Königin, bevor er mit einem Mal aufsprang und in Eiltempo zu ihr lief, als wäre dies überlebenswichtig. Hastig nahm er ihr den Becher aus der Hand und legte einen Arm als Stütze um sie.
„Lass... lass mich das machen" ,gab er unruhig von sich, wobei seine Stimme vor Besorgnis zitterte.
Stirnrunzelnd blickte sie ihn an und versuchte sich von ihm wegzudrücken, doch der grünäugige stellte nur den Becher zügig beiseite und legte ihr den zweiten Arm um, als trage er Sorge das sie gleich umkippte. Anscheinend verstand er nicht das dies nur ein Versuch war ihm zu entkommen.
„Könnte jemand mal helfen!?" ,donnerte Chifuyu so heftig, dass sich seine Stimme überschlug.
Rasch stand ich auf, wobei mein Stuhl über die Holzdielen kratzte und auch Takashi, Nahoya und Souya standen zügig auf. Ken-chin stellte rasch die Pfanne auf den Tisch, welche er gerade zu uns rüber brachte und meine Schwester, sowie Yuzuha klammerten sich erschrocken an Hakkai, welcher neben ihnen saß. Nur Pah schien Chifuyu's Aufschrei nicht zu erschrecken, obwohl auch seine Frau sich an ihn klammerte, als befürchtete sie einen Bombenangriff.
„Chifuyu lass mich einfach los, okay? Mit mir ist alles in Ordnung, also kein Grund so ein Alarm zu machen" ,behaupte mein Mädchen, wobei sie den ehemaligen Freund ihres Bruders fest in die Augen sah. Fassungslosigkeit machte sich auf dessen Gesicht breit.
„Was?" ,gab er ungläubig von sich, „Soll-... soll das etwa ein Scherz sein?"
„Ein Scherz ist es wohl er, was du hier für einen Aufstand machst."
„Ich?... ich mache einen Aufstand? Hast-Hast du mal in den Spiegel angeschaut?"
Mein Lämmchen rollte mit den Augen und versuchte sich abermals von den schwarzhaarigen los zu machen. Jedoch ohne Erfolg.
„Seit wann bist du so eine Dramaqueen geworden?"
„Dramaqueen?"
„Ja, Dramaqueen. Es ist nur halb so schlimm, wie du gerade machst."
Abermals versuchte sie sich zu lösen.
„Könntest du mich jetzt bitte mal los lassen!" ,forderte sie nun und schien dabei sichtlich genervt. Chifuyu blinzelte.
„Jetzt sofort, Chifuyu!"
„Chifuyu" ,meinte ich nun sanft, worauf sein Kopf zu mir herum wirbelte und er mich mit einer Mischung aus Unglaube und Verachtung anblickte, doch endlich konnte sich meine Kleine aus seinen Klammergriff lösen.
„Hey Mikey war das sicher nicht" ,versuchte mich mein Vize zu verteidigen, obwohl ich nicht mal glaubte das Chifuyu das jemals angenommen hatte. Mein Lämmchen schnappte sich wieder den Becher und wollte an ihm vorbei treten, doch hatte sie die Rechnung wohl ohne der großen Liebe ihres Bruders gemacht. Er trat ein Schritt zur Seite, um ihr den Weg zu versperren.
„Wie ist das..." ,er schnaufte und versuchte sich wohl zu sammeln, bevor er abermals ansetzte, „Wie zur Hölle ist das passiert?"
Er hob seine Hand und berührte sachte den Verband an ihrem Hals. Dieser war nur noch einen kleinen Stück Mulltuch gewichen, welches mit Tape über der Naht befestigt wurde. Ein Glück das er sie nicht mehr mit einem komplett bandagiertem Hals gesehen hatte, sonst wäre er sicher auf der Stelle zusammen gebrochen, nach seinem aktuellen Verhalten zu urteilen.
Mein Mädchen zuckte vor seinen Fingern zurück.
„Das..." ,setzte sie an, doch wurde sie von Chifuyu gleich darauf unterbrochen, als er auf weitere sichtbare blaue Flecken und Wunden deutete, welche schon begannen zu verblassen.
„Un-Und die da?"
Seine Stimme klang, als wäre er den Tränen nahe. Etwas das ich nur all zu gut verstehen konnte. Immer wenn meine Blicke auf diese deutlichen Zeichen meines Versagens fielen, ging es mir genauso.
„Chifuyu..." ,kam es nun sanfter von meinem Lämmchen, „....es ist okay."
„Okay? Okay? Was kann daran okay sein!?" ,schrie er nun wieder und brachte damit das zum Ausdruck, was wir alle fühlten.
Man hörte mein Lämmchen seufzten.
„Chif-..." ,begann sie abermals beschwichtigend, wurde jedoch Rüge unterbrochen.
„Nichts Chifuyu! Tu es nicht ab, als wäre das nichts!" ,fuhr er sie an und ich hielt dies für mein Stichwort endlich einzugreifen, ich machte einen Schritt auf die beiden zu, als der Vize der ersten Division sich zu uns drehte und gebrochen fortfuhr, „und ihr!? Ihr wusstet davon und habt nichts gesagt? Habt ihr es etwa nicht für nötig befunden, mir hiervon zu erzählen..."
Man hörte deutlich den Schmerz und die Enttäuschung in seiner Stimme, weshalb ich versuchte ihm die Sachlage aus unserer Sicht dazulegen, doch er hörte nicht zu.
„Wir wollten es dir sagen, aber doch nicht am Telefon."
„War ich euch nicht wichtig genug? War euch das nicht wichtig genug!?"
Da war nichts anderes in seiner Stimme, als abgrundtiefe Enttäuschung. Und ja, wahrscheinlich hatte er recht und wir hätten es ihm eher sagen sollen, doch empfanden wir es als falsch, es im so zu sagen - vielleicht war das ein Fehler. Nein, anscheinend war das ein Fehler.
Alle blieben wie eingefroren, nicht sicher mit welchen Taten oder Worten wir das was wir versäumt hatten, wieder gut machen zu können. Sue war Familie. Auch für ihn und es wäre unsere Pflicht gewesen ihm mitzuteilen, wenn einer aus unserer Familie sich verletzte. Doch war die Sachlage hier auch keine gängige. Mein Lämmchen hatte ja nicht einfach einen Unfall und sich dabei verletzt. Nein, sie hatte sich verkauft und selbst in Lebensgefahr gebracht und das mehr als einmal.
War das etwas, dass man einfach jemanden - einem Familienmitglied am Telefon mitteilt? Nein. Ganz klar, nein! Aber wir hätten darauf bestehen müssen, dass er nach Hause kommt, um ihn dann persönlich über die Geschehnisse zu informieren...
„Es tut mir leid, Chifuyu. Du hast recht, wir - ich hätte es dir erzählen müssen."
„Was erzählen müssen?" ,drang es von einer Stimme hinter mir. Einer Stimme, welche wieder einmal durch sein wahnsinnig schlechtes timing glänzte.
„Du!!!" ,drang eine unmenschliche Stimme aus Chifuyu's Mund, wobei seine vor Zorn glühenden Augen auf Sanzu lagen. Alle Köpfe, einschließlich meiner, wirbelte zu den pinkhaarigen herum.
Dieser zeigte mit gerunzelter Stirn auf sich selbst, worauf ein wütendes stampfen ertönte, dass jede Millisekunde schneller zu werden schien und noch bevor irgendeiner kapierte was hier geschah, stand Chifuyu vor Sanzu und schmetterte seine Faust in das Gesicht des Freaks, sodass dieser nach hinten auf meine Veranda flog. Der pinkhaarige schaffe es nicht mal zu bereifen was gerade passiert war, da war der Commandant der ersten Division auch schon über ihn und schlug abermals zu. Es war als hätten wir uns alle telepathisch darauf geeinigt, dem was da gerade vor unseren Augen geschah Einhalt zu gebieten, da wir uns die ein Schwarm gleichzeitig auf die Szenerie zubewegten. Ich gelangte als erster zu den beiden, da ich über meine Couch sprang. Sofort schnappte ich mir Chifuyu's Arm, um ihn daran zu hindern ein weiteres Mal zuzuschlagen, doch hatte auch ich heute meine Rechnung ohne unseren jüngsten gemacht, denn dieser registrierte innerhalb eines Wimpernschlages was ich da tat und holte mit der linken aus, um den Tenjikumitglied eine gegen den Kiefer zu verpassen.
Da sprang Ken-chin auf die andere Seite und umfasste den linken Arm, des schwarzhaarigen.
„Oi!" ,kam es gereizt von Chifuyu, wobei er über die Schulter in Richtung meines besten Freundes blickte.
Gerade als wir ihn von Sanzu runter zogen, sah ich im Augenwinkel wie der Freak ein gehässiges Grinsen aufsetzte und anschließend dessen Faust auf das Gesicht des Kleinen traf.
Chifuyu stieß ein Schmerzenslaut aus, worauf sich der Blick meines Vizes und mir begegnete.
Und wir verstanden uns ohne Worte.
Mit einem Schmunzeln auf den Lippen ließen wir zeitgleich die Arme von unseren jüngsten frei, worauf sich Panik in Sanzu's Augen spiegelte und wir einen Schritt zurück traten.
Ohne auf eine weitere Gelegenheit zu warten, nutzte der schwarzhaarige seine Chance und schlug donnernd auf den am Boden lehnenden ein. Vielleicht war es falsch, dass wir Chifuyu seinen Frust an Sanzu auszulassen, zuließen und höchstwahrscheinlich war das hier nur ein großes Missverständnis - da ich mir sicher war, das der Commandant der ersten Division meinte, dass der Freak Schuld an den Verletzungen meines Lämmchen's trug, doch hätte dieser nicht es so scharmlos ausnutzen dürfen, das Chifuyu handlungsunfähig war und erst recht hätte er sich dieses dreckige Lachen nicht erlauben sollen.
Selbst Schuld.
Blut ist nun mal dicker als Wasser und Sanzu gehörte definitiv nicht zu meiner Familie.
Ganz anderes war es jedoch bei meinem Mädchen der Fall.
„Chifuyu!" ,forderte sie ihn auf, aufzuhören doch dieser war gerade in einem Rausch gefangen und hörte ihr nicht zu. Das Blut spritzte auf die Dielen meiner Veranda und auch wenn mein Lämmchen immer wieder forderte das es aufhörte, fand ich es ganz nett.
Sehr nett sogar.
Es war die reinste Genugtuung.
Bis zu dem Moment als sich meine Kleine dazwischen warf.
Panik wallte in mir auf und noch bevor es aus dem Ruder hätte laufen können, packte ich den schwarzhaarigen am Kragen und zog ihn mit einem Ruck von Sanzu runter.
Obwohl ich wusste das ich schnell genug gehandelt hatte, suchten meine Augen hektisch ihr Gesicht und ihren Körper auf frische Wunden ab.
„Mach das nie wieder!" ,fuhr ich sie aufgebracht an, doch wendete sie sich ab, bevor ich ausgesprochen hatte und betastete das Gesicht ihres Lakaien, als wäre es aus Glas. Dies ließ mich wiederum nur noch mehr kochen.
„Sue!" ,der Stachel der Eifersucht ließ ihren Namen wie Zischen klingen.
Böse drehte sie ihr Gesicht wieder zu mir.
„Ja, ja!"
Bedeutete ja, ja, nicht leck mich am Arsch?
Doch gerade als ich meine Schimpftirade fortsetzten wollte, schlug ihr Sanzu ihre Hand weg.
„Benimm dich nicht immer wie eine Glucke, Sue! Mir geht es gut!" ,kam es bissig von den pinkhaarigen, bevor er sie von sich von schob und sich auf raffte. Erstaunt blinzelte ich. Nie und nimmer hätte ich gedacht, dass Sanzu je einmal so beschämt sein könnte, dass er sie nicht mit ihrem Titel ansprach.
Naserümpfend sah er zu uns und spuckte dann Blut auf den Boden.
„Was zur verfickten Scheisse sollte das, huh!?"
„Du! Das ist alles deine Schuld!" ,schrie ihn Chifuyu an, welcher sich nun auch wieder hochgerappelt hatte.
„Was zur Hölle soll meine Schuld sein!?"
„Das! Sue!" ,erwiderte der Commandant der ersten Division belegt. Stirnrunzelnd sah Sanzu wieder zu seiner Königin. Diese seufzte schwer.
„Sanzu ist nicht daran schuld, Chifuyu. Das bin ganz alleine ich gewesen. Niemand außer mir trägt Schuld daran. Ich bin einen Deal eingegangen, der hierzu geführt hat" ,erklärte mein Lämmchen, wobei auch sie vom Boden aufstand und der Unglaube mit einem Mal deutlich Chifuyu's Gesicht zierte.
Und dann sagte sie mit einer so lieblichen Stimme etwas, dass nicht zu den Klang ihrer Stimme passen wollte.
„Ich habe mich verkauft und anschließend versucht mich umzubringen."
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