Tag 1600 - Willkommen Zuhause
Langsam atmete ich durch.
Atmete die Luft von Zuhause ein.
Dem Zuhause, welches ich für mein Lämmchen geschaffen hatte.
Dem Zuhause in den all die Menschen lebten, welche sich auf mich verließen und jene ich nun in den Abgrund zog.
Dem Zuhause welches bald in Schutt und Asche leigen könnte, weil ich nicht bereit war, sie gehen zu lassen.
Ich war niemals bereit dazu.
Damals nicht.
Und heute erst Recht nicht.
Auf all das hatte Izana spekuliert. Meine Schwäche ausgenutzt.
Er hatte von Anfang an die Oberhand über mich gehabt.
Doch auch wenn ich all dies wusste, war ich bereitwillig in seine Falle getappt und hatte alljene die ich kannte, mit hinein gezogen.
Ich hatte sie verdammt und mit dieser Schuld musste ich jetzt leben. Doch war ich bereit jeden Preis zu zahlen, auch wenn ich damit den tot all jener riskierte, die ich liebte.
Denn für mein Lämmchen, würde ich die ganze Welt in Brand stecken, nur damit sie für immer an meiner Seite war.
Nachdem ich Izana zugesagt hatte, war es eine lange Zeit still gewesen. Bis auf das triumphierende Grinsen meines Adoptivbruders, verzog keiner eine Miene. Anschließend hatte der selbsternannte König Tenjiku's angefangen mir mitzuteilen, welche Vorsichtsmaßnahmen ich ergreifen musste, bevor mein Mädchen zu uns kam. Es sollten alle Drogen, jeglicher Tropfen Alkohol, sowie alle Stich und Schusswaffen aus ihrer Reichweite entfernt werden. Desweiteren sollte ich sicherstellen, dass sie sich keinen Strick basteln konnte und zusätzlich sollte sie einen eigenen Rückzugsort bekommen.
Anschließend erklärte Izana mir, dass er sie und Sanzu in einer Woche zu mir schicken würde, bis dahin sollte ich alles geregelt und einen Psychologen eingestellt haben.
Das wir selbst zwei bei uns beschäftigt hatten, interessierte ihn nicht, da er meinte wir bräuchten einen der auf Suizidalengedankengut und Posttraumatischer Belastungsstörung bei Massenvergewaltigung spezialisiert war.
All dies sollte ich binnen sieben Tage erledigt haben, sonst müsste er wen anderes als mein Lämmchen zu uns schicken.
Er war einfach ein mieser Wichser, welcher immer ein Druckmittel in der Hand behielt, um zu bekommen was er wollte und wann er es wollte.
Doch ließ das anschließende Gespräch zwischen Izana und meinem Mädchen, mich ein wenig Genugtuung spüren.
Mein Adoptivbruder war vom Büro aus zu ihr gegangen, um sie über die bevorstehenden Veränderungen zu informieren. Wir sollten draußen warten, als er ins Appartement hinein ging. Die Kraftausdrücke waren jedoch deutlich durch die Tür zu hören. Ebenso das zerdeppern von Geschirr und wie irgendwas zu bruch ging. Ich war schon drauf und dran, in das Appartement hinein zu stürmen, selbst wenn ich mich dabei mit Kakucho anlegen musste, welcher mit uns vor der Tür wartete, doch da erschien der selbsternannte König wieder.
Sein Haar war zerzaust und er hatte einen blutenden Kratzer an der Wange, ebenso wie eine aufgeplatzte Lippe.
"Fragt nicht!" ,meinte er daraufhin nur gereizt, ehe er uns mitteilte, dass Sue tuen würde was er verlangte und damit die Verhandlungen - welche jedoch fast nur zu seinen Gunsten ausgefallen waren, für beendet erklärte.
Das einzige das er uns zugestand war mein Lämmchen oder besser gesagt das einzige, dass mich interessierte. Natürlich entschied er auch, dass Waffengeschäft im Anschluss fifty-fifty zu teilen, sollten wir dann noch am Leben sein.
Mir passte es natürlich gar nicht, dass ich ohne mein Mädchen an meiner Seite wieder fahren musste, doch brauchte ich auch die benötigte Zeit um alles zu regeln.
Auf dem Rückweg nach Hause, hatte jedoch keiner meiner Familie mich beschuldigt, sie mit in den tot zu reißen, sodass ich als wir in unserer Siedlung ankamen, sie alle bat noch mit zu mir zu kommen.
Doch auch dort reagierten sie nicht so wie ich es gedacht hätte. Sie alle waren mehr an der Lösung des Problems interessiert, als daran mich zu beschimpfen. Takashi bat sogar darum, sich alle Informationen einzuholen, die es über Shōsha zu finden gab und damit Chifuyu nach der Suche des Vergewaltigers alleine zu lassen, damit er sich darauf konzentrieren konnte.
Sie alle versuchten Izana's Plan weiter auszureifen, sodass ich irgenwann einfach gerade heraus fragte, ob sie mich nicht anschreien wollten.
Daraufhin meinte Ken-chin zu mir, dass sie schon alle im Vorfeld darüber gesprochen und sich ausgemalt hatten, wie es ablaufen könnte. Für sie alle schien es von Anfang an eine Variable gewesen sein, die sie ausgiebig diskutiert hatten. Er meinte, sie hätten gedacht das Izana von Anfang an die Karte ausspielt, dass wir nur Sue zusehen bekommen, wenn wir mit Tenjiku Shōsha zerschlagen. Das er sein Gefallen dafür forderen und das ich einlenken würde. Sie waren zwar nicht begeistert von der Idee, doch meinte mein bester Freund, dass wir auch früher gegen stärkere Gang's angetreten waren und gesiegt hatten.
Pah warf ein, dass es zwar eine andere Nummer war, wie damals zu unseren Anfangszeit, doch das wir auch größer und stärker waren, als zu jener Zeit, ebenso wie Tenjiku und das Izana's Plan gar nicht so dumm klang. Daraufhin meinte Chifuyu das sie uns schon lange ein Dorn im Auge waren und wir nur weggesehen hatten, weil sie so weit entfernt waren, doch wenn sie näher an unser Territorium gegrenzt hätten, wir sicher schon vor einer Weile in den Krieg gezogen wären. Sie alle munterten mich auf, zeigten Verständnis und schmälerten meine Schuld.
Doch plagten mich weiterhin Gewissensbisse, da ich wusste das ich selbst nicht zurück gerudert wäre, wenn sie anders reagiert hätten.
Das sie jedoch mit so viel Verständnis reagierten und mir sagten wie wichtig es ihnen wäre, dass mein Lämmchen und ich wieder glücklich würden und das sie dafür auch dieses Risiko in Kauf nahmen, trieb mir die Tränen in die Augen.
Mein Familie und ich arbeiteten verbissen daran, alles zu regeln bis mein Lämmchen eintreffen würde. Yuzuha und Hinata hatten es übernommen, nach einen geeigneten Psychologen zu suchen.
Meine Schwester und Yumi kümmerten sich darum alles verschwinden zu lassen, worum Izana gebeten hatte und das Zimmer meines Mädchens wohnlich zu gestalten. Ich hatte Chifuyu, Souya und Nahoya zur Seite gestellt - sodass er Unterstützung dabei hatte, Akten über unsere Mitglieder anzufertigen Takashi hingegen wurde von Hakkai und Pah unterstützt.
Ken-chin hatte eine Mitgliederversammlung für den Tag nach der Ankunft von meinem Lämmchen einberufen, wo wir allen mitteilen würden, dass wir mit Tenjiku zusammenarbeiteten, um mit ins Waffengeschäft einzusteigen. Wir hatten uns gemeinschaftlich dafür entschieden, dass erstmal nur der innere Kreis Toman's genaueres erfahren sollte, da wir nicht riskieren konnten einen Maulwurf zu haben.
Eigentlich vertraute ich meinen Mitgliedern blind und sie hatten mehr als nur einmal bewiesen, dass sie sogar ihr Leben für Toman opfern würden, doch seit wir erfahren hatten das der letzte Vergewaltiger unter uns sein sollte, waren wir misstrauisch geworden.
Am Ende der Woche hatten Chifuyu und die Kawata Zwillinge berichte über alle gesammelt, welche in Toman eine höhere Position verwalteten. Diese hatten sie jeweils in zwei Stapel aufgeteilt - nicht verdächtig und genauer anschauen. Sie hatten jedoch noch niemanden gefunden der ihnen wirklich verdächtig schien und so machten sie sich daran, die unter gestellten Mitglieder unter die Lupe zu nehmen.
Takashi, Hakkai und Pah, hatten alle Polizeiberichte hervor gekramt, die sie finden konnten. Diese liefen über einen Zeitraum von über zwanzig Jahren und beinhalteten, Verhöre sowie Zeugenaussagen. Sie hatten darum gebeten, drei von diesen Zeugen aufzusuchen, um mehr in Erfahrung zu bringen, was ich ihnen selbstverständlich gewährte.
Davon verliefen jedoch alle in Sackgassen, da alle drei Frauen spurlos verschwunden waren.
Die Frage war nur, ob sie selbst untergetaucht waren oder ob sie in so kleine Stücke gehackt wurden, dass man sie nirgends mehr finden konnte.
Die letzten beiden Tage, bevor mein Lämmchen ankommen sollte, war ich so nervös, dass ich trotz Medikamente nicht richtig schlafen konnte. Immer wieder lief ich zu dem Zimmer, welches sie bald bewohnen würde und versuchte mir vorzustellen, wie sie durch dieses Zimmer lief.
Meine Schwester hatte es mit Hina zusammen in schlichten beige tönen gehalten, so wie es in ihrem Zimmer in Yokohama der Fall gewesen war. Überall standen Pflanzen und es wirkte einladend und gemütlich. Auch eine große Vitrine - ähnlich jener in der sie Baji's Andenken aufbewahrt hatte, stand auf der gegenüberliegenden Seite des Fensters. Ihr Bett trohnte in der Mitte des Raumes und es kribbelte mir in den Fingern, einfach in dieses zu steigen, obwohl ich wusste das ihr Geruch noch nicht an der Bettwäsche haftete.
Ich war so haltlos verloren...
Am Tag vor ihrer Ankunft konnte ich nichts zu mir nehmen und machte all meine Arbeit an Gewicht zu gewinnen zunichte, als ich mich über der Kloschüssel wieder fand.
Mich plagte Muskelkater, von den vielen Training, welches ich wieder an den Tag legte. In den Jahren der Ungewissheiten, hatte ich viel an Muskelmasse verloren, was ich nun unbedingt wieder aufbauen wollte. Ich nahm die Schlafmittel die der Arzt mir verschrieben hatte und auch die Albträume wurden etwas weniger, was meine Augenringe ein wenig reduzierte. Auch ließ ich mein Haar schneiden, welches mir weit über die Schulter reichte, um es wieder in eine Länge zu bringen, die mein Lämmchen kannte. Ich schnappte meine Schwester - obwohl sie schwanger war und sich nicht so viel anstrengen sollte und ich mich eigentlich um andere Dinge kümmern musste, und ging mit ihr shoppen. Denn meine Klamotten waren ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden, seit ich keinen Wert mehr auf sie legte. Und totz allem, fand ich meinen Anblick im Spiegel mehr als armselig.
Ich atmete tief durch und überprüfte nochmal das alles saß, bevor ich aus dem Bad trat und nach unten lief.
Alle waren da, um mein Mädchen zu begrüßen, welche jeden Augenblick hier ankommen sollte.
Sie lächelten mir entgegen, als Ken-chin einen Anruf erhielt.
Ich atmete durch die Nase ein und durch den Mund aus, da ich wusste was das bedeutete. Mein Lämmchen war angekommen und unsere Wachen wollten das okay für die Durchfahrt bekommen.
Mein Herz sprang regelrecht aus meiner Brust, als mein Vize das okay gab und auf mich zu kam.
"Alles gut?" ,harkte er leise nach, worauf ich nickte und zur Haustür lief.
Ich vergrub die Hände tief in meinen Hosentaschen und blickte auf meinen Fuß, der ein Loch in den Boden vor meinen Haus scharrte.
Die anderen versammelten sich hinter und neben mich.
Immer wieder versuchte ich meine Nervosität durch meine Atmung zu kontrollieren, doch als ich einen herannahenden Motor hörte, setzte er ganz aus. Ich hob meinen Blick und sah wie ein schwarz glänzendes Auto in den Kreisel bog, welcher die Häuser meiner Familie mit meinem Verband. Starr sah ich auf den Lack das Wagens, als er vor meinen Füßen hielt. Durch die getönten Scheiben, konnte man nicht ins innere sehen, doch sprangen die Türen - eine Sekunde nachdem der Motor ausgeschaltet wurde, auf. Auf dem Beifahrersitz saß Sanzu, welcher wie bei den beiden Male zuvor, einen Nadelstreifen Anzug trug und mit einen Mal fühlte ich mich unbehaglich in meinen schlichten schwarzen Shirt und der einfachen Hose. Ich dachte darüber nach, ob mein Lämmchen nun Männer in Anzügen besser gefielen, da auch die Haitani's welche - bei den beiden letzten Malen, getragen hatten, als sie aus der Fahrertür trat.
Wieder trug sie ihre Haare glatt, zu einen hohen Zopf und ein enges beigefarbendes Strickkleid mit Rollkragen, lag eng an ihren viel zu dünnen Körper. Sie trug dieses Mal eine große schwarze Sonnenbrille, welche ihr halbes Gesicht verdeckte und somit nichts von ihren Gefühlen preisgeben konnte.
Unruhig scharrte ich weiter mit dem Fuss, bis sie mit den pinkhaarigen vor mir stand.
"Hi Mikey" ,begrüßte sie mich kalt und obwohl ich damit gerechnet hatte, dass sie ihre Fassade beibehalten und mich nicht bei meinen richtigen Namen nennen würde, traf es mich.
"Hey Lämmchen."
Einen Moment sah sie mich stumm an und wurde genau als sie die Lippen wieder öffnete, von Sanzu unterbrochen.
"Und ich werde nicht begrüßt oder was? Was ein benehmen" ,maulte er beleidigt mit verschrenkten Armen.
"Also zeigst du mir, wo ich und Sanzu gezwungenermaßen unterkommen?" ,wollte sie dann wissen, ohne die anderen zu beachten, doch hatte sie die Rechnung ohne unsere Familie gemacht.
Nahoya war mit einen Satz bei ihr, hob sie hoch und wirbelte sie im Kreis.
"Hey du" ,rief er aus, als mein Mädchen sich zeitgleich gegen ihn stämmte und sich an ihn klammerte, um nicht herunter zu fallen. Eine ihrer Hände hatte sie in sein Hemd gekrallt, drückte sich aber soweit weg, wie es ihr Arm zuließ.
"Lass mich runter" ,verlangte sie, als Nahoya laut lachte und sie weiter im Kreis drehte, "Nahoya" ,kam es nun nachdrücklicher von ihr, worauf er sie an sich herunter gleiten ließ. Noch bevor sie ihre Füße auf den Boden abgesetzt hatte, war auch Souya da und drückte sie fest an sich.
Ich sah wie sie sich versteifte, doch sah ich noch keinen Grund einzugreifen, da selbst der Freak Tenjiku's sich nur umblickte, anstatt seiner Königin zu helfen.
"Ich... Könnt ihr das bitte lassen" ,kam es nun unsicher von ihr, worauf die beiden Jungs sie ansahen.
"Mensch haben wir dich vermisst" ,meinte dann der Junge mit den pfirsichfarbenden Haaren, nun wehmütig zu ihr.
"Willkommen Zuhause" ,sagte dann sein blauhaariger Bruder, worauf ihr Kopf in seine Richtung ruckte.
Die Kawata Zwillinge waren nicht mit in Yokohama gewesen, doch wussten sie ganz genau, was dort passiert war.
Doch schien das die beiden nicht davon abzuschrecken, mit ihr so umzugehen, als wäre sie nie weg gewesen.
"Das ist total unfair, als ich Sue umarmen wollte, ist sie panisch weg gesprungen" ,bescherte sich meine Schwester, worauf Ken-chin und auch ein paar der anderen, leise zu Lachen anfingen.
"Vielleicht sollten wir jetzt nochmal unser Glück versuchen, da Smiley anscheind den Bann gebrochen hat" ,meinte Chifuyu nun grinsend, worauf auch er auf mein Mädchen zutrat und Souya beiseite drängte. Einen Augenblick später, hatte er seine Arme um sie geschlungen und fest an sich gedrückt.
"Ich hab dich vermisst" ,hauchte er nun erstickt, wobei er sie noch einen Tick stärker drückte. Die Arme meines Lämmchens schwebten nutzlos in der Luft, anscheind nicht sicher ob sie ihn von sich stoßen oder zurück drücken sollte. Ich sah wie Sanzu eine Augenbraue hob, jedoch sagte er nichts dazu.
Meine Schwester trat einen zögerlichen Schritt vor, blieb dann aber doch stehen. Niemand traute sich irgendwie den dunkelhaarigen Jungen und seinen letzten Anker zu Baji zu stören. Erst Recht nicht, als seine Schultern anfingen zu beben.
Alle schwiegen und auch Nahoya trat einen vorsichtigen Schritt zurück, um ihnen ein wenig Raum zu geben. Mein Lämmchen ließ ihre Arme schlapp an ihre Seite fallen, als man ein Schlurzen von Chifuyu vernahm. Ich wusste nicht ob sie einfach überfordert mit der Situation war oder ob sie unbedingt in ihrer Rolle bleiben wollte, doch hätte mein Lämmchen von damals nie einfach nur da gestanden und die Umarmung ertragen. Sie hatte ihre Arme genauso fest um ihn geschlungen und ihn noch lange nach seinen Zusammenbruch gehalten, damit ja kein Buchstück verloren ging und anschließend mit ihm zusammen alles wieder zusammen gestetzt.
Nach einen weiteren langen Moment, ließ er sie vorsichtig los und wischte sich über die Augen.
"Sorry" ,hauchte er gebrochen, doch zeigte sie keine Reaktion. Mein Lämmchen stand einfach nur da, sah ihn an und trat dann ein Schritt zurück.
"Schon gut" ,kam es genauso emotionslos wie alles andere von ihr, bevor sie wieder in meine Richtung sah, "also zeigst du es mir jetzt?"
Darauf ertönte ein Zischen und mehrstimmiges Kreuchen.
Ich atmete tief durch, nickte dann aber zaghaft. Niemand versuchte sie mehr zu umarmen, als sie hinter mir ins Haus trat.
Sie sagte nichts bis ich sie zu ihrem Zimmer führte und die Tür öffnete.
"Wenn gehört das Haus?" ,wollte sie dann wissen, worauf ich wieder zu ihr sah. Ich hatte nicht mitbekommen, dass uns auch unsere Familie gefolgt war. Sie standen im sicheren Abstand im Flur und sahen kritisch zu dem zierlichen Mädchen.
"Meines" ,beantworte ich ihre Frage knapp, wobei ich wieder zu ihr sah. Ich wusste nicht was für eine Reaktion ich erwartet hatte, doch als sie ihre Lippen zusammen presste, zoh sich mein Herz schmerzhaft zusammen.
"Und was hat dich dazu veranlasst, dass du meintest ich würde mit dir unter einen Dach leben?"
Schock und eine gewaltige Schmerzwelle erfasste mich, sodass ich keuchend die Luft ausstieß und erstmal keine Worte fand.
Nicht heulen! Nicht heulen!
Drängte ich die Tränen zurück, welche sich sofort ihren Weg Bahnen wollten.
"Boah... Seit wann bist du so eine bitch geworden?" ,schauzte Pah sie an.
"Pah!" ,wies ich ihn sofort zurecht, froh darüber einen Ausweg aus der Scharm und dem Schmerz zu finden.
"Was ich hab doch Recht?! Auch wenn sie ihre Rolle spielen möchte, gibt es ihr noch lange..."
"Pah!!!"
Stille.
Panisch sah ich wieder zu meinen Mädchen, doch galt ihr Blick nicht mir. Sie sah zu unserer Familie, doch konnte ich durch ihre Sonnenbrille keine Regung erkennen.
Ich atmete einmal tief ein und aus, als ich ansetzten wollte mich zu entschuldigen.
"Seit dem Tag, an dem mein Leben endete. Ich spiele keine Rolle. Sue Baji ist tot."
"Tch... Wer's glaubt"
Pah kassierte einen Ellenbogen von Takashi, doch blieben die anderen stumm.
"Also hast du noch eine andere Unterkunft für mich, denn ich werde nicht hier schlafen" ,meinte die Königin Tenjiku's dann entscheiden, wobei sie wieder zu mir sah. Mein Mund öffnete sich, ohne das ein Wort meine Zunge verließ.
Ich atmete tief ein, bevor ich meine Worte zurecht legen konnte.
"Ich... Hier gibt es ein kleines Poolhaus" ,meinte ich dann unsicher, worauf sie mir dann zunickte und ein knappes "gut" ,verlauten ließ.
Sanzu trotte meinem Lämmchen wie ein Welpe hinterher und ich fragte mich, ob sie mit ihm zusammen ins Poolhaus ziehen wollte. Eigentlich war für ihn das Poolhaus vorgesehen gewesen, doch ich wollte ihm auch nicht das Zimmer meines Lämmchens geben. Andererseits kam es für mich erst Recht nicht in Frage, dass er mit ihr dort einzog. Eher würde ich mein eigenes Zimmer für ihn räumen, doch interessierte es mein Mädchen nicht wirklich, was ich wollte. Zwar gab es in meinen Haus, hoch drei weitere Zimmer, welche für ihn in Frage kamen, doch hatte ich auch herzlich wenig Lust mit ihm unter einen Dach zu leben. Früher waren wir zwar Mal Freunde gewesen, doch die Beziehung die er zu meinem Lämmchen führte, ging mir gewaltig gegen den Strich.
Als wir am Poolhaus ankamen, zeigte ich ihr, wie der Türcode lautete und anschließend betraten wir die kleine Küche, an welchen ein winziges Wohnzimmer grenzte. Zwischen den beiden angrenzenden Räumen führte ein Zugang zu den kleinen Bad, sowie zum Schlafzimmer. Alles war in schlichten grau tönen gehalten und war geradezu klinisch steril.
"Danke das nehme ich" ,meinte sie dann zu mir, bevor sie sich an Sanzu wand, "bringst du mir meine Koffer? Anschließend kannst du dir dein Zimmer zeigen lassen."
Ein riesengroßer Stein in der Größe des Jupiters fiel mir bei ihren Worten vom Herzen, als Sanzu sich mit den Worten, "jawohl meine Königin" verbeugte und aus dem Poolhaus lief.
Anschließend drehte sie sich wieder zu mir.
"Wenn das dann alles war, sehen wir uns morgen früh. Gute Nacht, Mikey."
Blinzeld sah ich sie an, während sich meine Hände sich immer wieder zu Fäusten ballten.
"Gute Nacht Lämmchen."
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