Tag 1593 - Zielsicher

Ich atmete tief ein um mich zu wappnen, obwohl ich wusste das ganz gleich wie dick und hoch die Mauern sein würden die ich errichtete, sie den Sturm niemals stand halten konnten.
Das Eis in ihren Augen verriet es.
Ihre gleichgültige Miene verriet es.
Ihre ganze abweisende Haltung verriet es.
Ich hatte verloren, bevor sie überhaupt ihren Mund aufmachte.
Der Putz meiner Mauern begann schon zu bröckeln, bevor sie überhaupt angefangen hatte, diese zu attackieren.
Das Mauerwerk begann zu wackeln und ich konnte nur dabei zusehen, wie sie diese zum Einsturz bringen würde.
Unfähig etwas dagegen zu tun.
Unfähig mich dagegen zu wehren.
Unfähig auch nur einen Finger zu rühren um ihr einhalt zu Gebieten.
Und so fügte ich mich den unausweichlichen, mit abgehaltenen Atem und zu Fäusten geballten Händen.

"Was wollt ihr hier?" ,wollte sie von uns wissen, obwohl ihre Stimme nicht gleichgültiger klingen konnte.
"Dich sehen" ,kam es mir unverblümt über die Lippen.
Keine Reaktion.
"Das habt ihr" ,mit einer Handbewegung deutete sie zur Tür, als wäre das dann alles.
Unverwand starrte ich sie weiter an, nicht gewillt überhaupt in die Richtung der Tür zu sehen, zu der sie deutete.
Meine Schwester reagierte mit einen emotionalen, "Sue" ,während Yuzuha erschrocken keuchte.
"Ist das wirklich dein ernst, Sue?" ,kam es ruhig, aber dennoch mit hörbarer Verärgerung in der Stimme von Chifuyu. Die Knöchel seiner Finger stachen weiß hervor und man hörte deutlich, wie er die Zähne zusammen biss.

Ich hätte nicht gedacht oder besser gesagt ich hatte nicht darüber nachgedacht, dass es nicht nur für mich schwer werden würde. Das nicht nur ich emotional involviert war. Auch für die anderen war es nicht einfach. Auch sie hatten sich Sorgen gemacht und vermissten mein Lämmchen. Ganz besonders Chifuyu. Sie war die Schwester seiner großen Liebe. Ein Teil von Baji.
Chifuyu stieß ein ersticktes Keuchen aus, als er auf seine geballten Fäuste starrte. Er drückte sie so fest zusammen, dass sie vor Anstrengung zitterten und auch ohne in sein Gesicht zu blicken, wusste ich das er mit den Tränen kämpfte.

Der Tisch vibrierte und das Glas klirrte, als er seine Faust auf die Tischplatte niedersausen ließ.
"Das kann doch nicht dein verdammter Ernst sein!?" ,seine Stimme überschlug sich, als sein Kopf zu ihr herum fuhr.
Doch noch immer zeigte sie nicht den Hauch einer Reaktion.
Sie war nicht zusammen gezuckt.
Sie hatte nicht ihrer Haltung geändert.
Sie zeigte auch kein Anzeichen von Reue oder Schuld oder überhaupt irgendeine Emotion in ihrer Mimik.
Sie schien kalt.
Emotionslos.
Königlich.
Ohne den Hauch einer Schwäche.

Pah legte den dunkelhaarigen eine Hand auf den Rücken.
"Was wollt ihr von mir? Was soll nicht mein Ernst sein? Das ich euch wegschicke, nachdem ihr mich gesehen habt? Das ich euch nicht herzlich empfange, nach allem was passiert ist? Das ich hier lebe und nicht als Prostituierte in irgendeinem Hinterhof Schuppen gelandet bin? Was genau? Was genau Chifuyu, soll nicht mein Ernst sein?" ,sie sagte dies alles mit so einer ruhigen und gelassen Stimme, dass sie sich blechern anhörte.
Als wäre es gar nicht sie, die die Worte sagte.
Als wäre nur eine Hülle von ihr hier und sie nicht wirklich anwesend.
Als würde sie nichts davon berühren.

Eine lange Zeit war es still. Niemand wusste sorecht was er darauf erwiedern sollte.
Chifuyu's Hand war immernoch geballt und sein Blick lag trotzig auf ihr.
Pah's Hand lag immernoch auf dessen Rücken.
Yumi sah immernoch betreten auf ihre Hände.
Emma weinte immernoch leise Tränen.
Ken-chin hatte immernoch tröstend einen Arm um sie geschlungen.
Yuzuha hatte immernoch ihren Blick schockiert auf die Königin gerichtet.
Takashi hielt immernoch die Hand seines Mädchens fest in seiner.
Und ich, ich tat immer noch nichts.
Bewegte mich nicht.
Zuckte nicht.
Blinzelte nicht.
Sagte nichts.
Ich war immer noch gefangen.
Ein Gefangener meiner Angst.
Der Angst davor, dass ich sie mit einen falschen Wort, einer falschen Geste, einer falschen Bewegung, wieder verlieren könnte.
Diese Angst lähmte mich.
Meinen Geist.
Meinen Körper.
Meine Zunge.
Doch durfte ich nicht zulassen, dass ihre Kälte mich erstarren ließ. Denn sie wurde nichts tun, damit ich wieder auftaute.
Ich musste mich selbst daraus befreien.
Denn ich war nicht hier, um nichts zu tun.
Ich war hier um zu kämpfen.
Um sie.
Um mich.
Um uns.

Ich wollte irgendetwas sagen, um die Ketten zu sprengen, die mich gefangen hielten. Doch war mein Kopf wie leer gefegt und meine Zunge wog mit einem Mal mehrere Zentner. Alles in mir kämpfte gegen die Ketten an, die ich mir selbst auferlegt hatte. Ich wusste das ich was tun musste. Das ich was sagen musste.
Ich wollte und konnte sie nicht wieder verlieren.
Es fiel mir unglaublich schwer, meine Lippen zu teilen und meine Zunge zu bewegen. Doch war ich nicht bereit sie wieder aus mein Leben verschwinden zu lassen.
"Ich will dich nach Hause holen" ,kam es mir schlussendlich leise über meine Lippen und erst als ich die Worte ausgesprochen hatte, realisierte ich was genau ich da gesagt hatte.
Meine Muskeln spannten sich an.
Mein Herz fing an zu rasen.
Mein Mund wurde staubtrocken.
Meine Lunge kollabierte.
Fuck!

Ihre wunderschönen Augen huschten zu mir.
Keine Reaktion.
Ihre Augen blieben kalt.
Ihre Haltung entspannt.
Nicht ein Hauch einer emotionalen Reaktion.
Es vergingen mehrere Sekunden, bis sie wieder das Wort ergriff.
Sekunden in denen ich nicht atmen konnte.
"Das hier ist jetzt mein Zuhause, Mikey" ,ich zuckte zusammen. Ich hatte nichtmal bemerkt daß sie ihren Bogen gespannt hatte, doch traf ihr Pfeil zielgenau. Der Schuss war genaustens kalkuliert. Auch ohne den Nachdruck in ihrer Stimme, hätte sie getroffen, doch wollte sie ganz sicher sein, dass alle - wirklich alle, mitbekamen das sie auf mein Herz zielte. Sie wollte das sie sahen wie sie ihn versenkte. Tief. Ohne gewissensbisse. Denn auch wenn es nur ein Name war, so wusste jeder am Tisch was es zu bedeuten hatte.
Man sah es in ihren Augen, die sich geschockt weiteten, auch wenn es schon das zweite Mal war, dass sie mich so nannte. Nicht mehr Manjiro. Ich war nicht mehr ihr Manjiro.
Ich war Mikey.
Wie für jeden anderen auch.
Nichts besonderes.
Einfach nur Mikey.

Mein Herz krampfte sich gequält zusammen.
Ein leises Keuchen entwich meine Lippen.
Meine Hände fingen an zu zittern.
Ich spürte wie mir Tränen in die Augen schossen.
Meine Lippen pressten sich zusammen.
Alles nur wegen ein Name.
Mein Name.
Mein Spitzname.
Lächerlich...
Doch wusste sie was es mir bedeutet hatte.
Immer noch bedeutete.
Sie hatte genaustens darauf abgezielt.
Ich atmete tief ein und drängte die Tränen zurück. Zog meine Hände auf meinen Schoß - unter den Tisch.
Löste meine Lippen und zwang mich zur Ruhe. Jetzt war nicht die Zeit dafür.
Ich musste mich zusammen reißen.
Ich musste sie wieder in mein Leben holen.

Ich entschied mich einfach weiter zu sprechen, ohne groß nachzudenken. Denn ich wusste, ganz gleich wie sehr ich mir den Kopf darüber zerbrechlichen würde, die richtigen Worte zu finden - ich würde sie nicht finden.
Denn es gab sie nicht - die richtigen Worte.
Jene die alles reparierten was kaputt gegangen war und deshalb ließ ich sie einfach aus mir fließen.
"Nein, ich-... Das ist nicht dein Zuhause. Du bist hier nicht... glücklich."
Da.
Eine Reaktion.
Nur einen winzigen Moment.
Wie ein leiser Windhauch.
Fort, bevor er wirklich da war.
Doch ich hatte ihn gesehen. Diesen Funken, der zu kurz war um ihn zu erfassen, doch war er eindeutig da gewesen. Dieses Flimmern einer Emotion.
"Ach..." ,ein zynisches Grinsen zupfte an ihren Mundwinkel, "dann sag mir Mikey, was macht mich glücklich?"
Leer. Ihre Worte waren leer.
Und diese schiere Leere sagten mir mehr als sie zugeben wollte.
Sie sagten mir das ich Recht hatte.

Einen weiteren Moment sahen wir uns still an. In mir tobte ein Kampf. Ein Kampf darum ob ich einen weiteren Schritt wagen sollte oder ob dies ein Fehler sein würde.
Ich spürte wie die Angst wieder ihre Ketten um mich legte.
Mich bewegungsunfähig machen wollte.
Ich hatte nicht genug Zeit.
Nicht genug Zeit um nachzudenken.
Nicht genug Zeit um abzuwegen, welchen Schritt ich als nächstes gehen sollte.
Ich hatte nur die Wahl vorzupreschen oder mich wieder in die Tiefe ziehen zu lassen.
Mich wieder gefangen nehmen zu lassen.

"Regen" ,presste ich schnell hervor, kurz bevor ich wieder hinab gezogen worden wäre.
Wieder ein Flimmern in ihren Augen.
"Den Regen zu lauschen... macht dich glücklich. Sinnlose Witze. Sakasmus. Musik. Ausgelassen zu tanzen. Rumzualbern. Wenn die Kirschblüten zu blühen anfangen. Wenn Asuka Tsubaki, ein neues Buch rausbringt. Rauszufahren um den Sternenhimmel zu beobachten. Auf meiner CB250T den Fahrtwind zu spüren. Mit deinen Freunden zusammen zu sein. Anderen eine Freude zu machen. Ein älteres Liebespaar zu beobachten. Das alles macht dich glücklich. Das und noch so viel mehr. Aber nicht das hier. Das macht dich nicht glücklich" ,schloss ich leise, aber dennoch fest. Sicher. Ohne ein Zittern in der Stimme. Auch wenn alles in mir drin bebte und betete das dies nicht zu gewagt war.

Doch dann sah ich es. Zu viel. In ihren Augen war zu viel zu lesen. Als würde sie jede Emotionen innerhalb von wenigen Sekunden wahrnehmen. Ohne Ausnahme. Ich sah alles.
Und dann mit einen Wimpernschlag, waren sie wieder verschwunden. Verschlossen hinter Eis. Gefangen hinter den türkis ihrer Augen.
Mir wurde mit einen Schlag kalt.
Falsch.
Es war der falsche Weg.
Das wußte ich in diesen Moment mit Sicherheit, doch nun war es zu spät.
Die Worte ausgesprochen. Nichts und niemand könnte sie jetzt noch zurück nehmen, um sie neu zu formen. Nichts würde dies was jetzt kommen würde ändern können. Das wusste ich mit Sicherheit.
In der kurzen Zeit, in welcher sie mich wieder einfach nur ansah, riss ich meine Mauern mit Höchstgeschwindigkeit hoch. Höher und höher baute ich sie. Und als ich fertig war, baute ich eine zweite und eine dritte. Versuchte mit aller Macht mein Herz - oder das was davon übrig war, zu schützen. Doch sie hatte es schon einmal geschafft, einen Pfeil über die Mauern zu schießen und ich war mir sicher das sie es auch dieses Mal schaffen würde. Das die Mauern die ich baute zwecklos waren. Dennoch baute ich weiter und weiter.

Ich sah sie tief einatmen und wusste das jetzt meine Zeit gekommen war. Das jetzt der Todesstoß kommen würde.
"Sue!" ,versuchte auch Ken-chin mein Herz zu verteidigen, ohne das sie ein Wort gesagt hatte. Auch er hatte gespürt, dass es vorbei war.
Das sie zielte.
Ihren Bogen gespannt hatte.
Nur noch darauf wartete den Pfeil abzuschießen.
Ihr Blick glitt zu meinen Vize, welcher langsam und nachdrücklich seinen Kopf schüttelte.
Doch ihre Augen waren unerbittlich.
"Lass es" ,bat er nun leise, doch drang ein Grollen in seiner Stimme mit, wie ich es noch nie vernommen hatte.

Sie erhob sich. Ihr Stuhl kratze über den Parkettfußboden, als sie ihn zurück schob. Dann drehte sie sich wieder zu uns.
"Ich bin nicht mehr das Mädchen von damals, Mikey. Also Vergleich mich nicht mit ihr" ,kam es ihr nun müde über die Lippen, ehe sie sich abwendete und in Richtung der Eingangstür lief.
Panik erfasste meinen Körper.
Das konnte es nicht gewesen sein.
Das durfte es nicht gewesen sein.
Sie durfte nicht einfach so gehen.
"Doch bist du. Du versteckt es vielleicht, aber ich weiß das du immer noch die gleiche bist. Ich kenn dich, wie niemand sonst" ,versuchte ich sie verzweifelt aufzuhalten.
Sie blieb abrupt stehen und warf ihren Kopf über die Schulter, zu mir.
Alles in mir spannte sich an.
Dumm... Ich war so dumm... Ich hätte sie gehen lassen sollen... Ein anderes Mal mit ihr reden sollen...
Dies erkannte ich, als unsere Blicke sich traffen. Ken-chin legte mir die Hand auf die Schulter und drückte sie fest. Versuchte mir halt für den Sturm zu geben, den ich selbst herauf beschwören hatte.

"Weißt du Mikey..." ,begann sie, als sie sich umdrehte und wieder auf uns zukam, "was mich heute glücklich macht?"
Sie kam gut einen Meter vor mir zu stehen. Ein böswilliges Lächeln zierte ihre Lippen. Ich hörte wie die andern versuchten sie davon abzuhalten, ihre nächsten Worte an mich zu richten, doch schenkte weder ich, noch mein Lämmchen ihnen Beachtung.
"Menschen zu töten. Ihr warmes Blut auf meiner Haut zu spüren. Ihr Wimmern in meinen Ohren zu hören. Mir einen Schuss zu setzen. Ein richtig geilen Tripp zu haben. Und Sex. Am besten mit mehr als nur einen Mann gleichzeitig. Die es mir richtig besorgen. Am liebsten während ich in den Blut meiner Opfer bade und mein Tripp ihren Höhepunkt hat. Das macht mich jetzt glücklich. Das bin ich jetzt...." ,sie sah mir die gesamte Zeit fest in die Augen. Blinzelte nicht. Keinen Augenblick zuckte eine Emotion über ihr Gesicht.
Mit jeden Wort Schnitt sie ein Loch in meine Mauern. Es war kein Pfeil den sie abschoss. Nicht dieses Mal.
Sie riss sie einfach nieder.
Nicht Stein für Stein.
Gewaltsam.
Sie achtete nicht darauf, wohin die Steine fielen. Ob sie noch wen anderes, als mich trafen.
Rücksichtslos.
Und sie war erst zufrieden, als sie sie komplett zum Einsturz brachte.
Erst dann spannte sie den Bogen.
Ohne zu warten das der Schutt sich gelegt hatte, ließ sie die Sehne los und sah dabei zu wie ihr Pfeil sein Ziel fand.
"...vergiss das Mädchen das du vor Jahren gekannt hast. Sie ist tot. Mit ihren Bruder zusammen gestorben. Sie kommt nicht wieder. Find dich damit ab. Bau ihr ein Grabstein. Begrab sie, wie ich sie begraben habe."

Alles zog und zerrte.
Spannte sich an.
Zerbarst in mir.
Mein Herz pulverisierte.
Ein ersticktes Keuchen kroch meine Kehle hinauf. Schmerzerfüllt. Aussagekräftig. Nicht aufhaltbar.
Tränen sammelten sich sinnflutartig.
Schwappten über. Rannen schneller hinab, als ich meine Hand heben konnte. Meine Sicht trübte sich. Ein Rauschen in meinen Ohren verschlang jedes Umgebungsgeräusch.
Lächerlich... Peinlich... Erbärmlich...
Ich wusste nicht wie viel sie noch von meinen zusammenbruch mitbekam, doch schämte ich mich so sehr vor ihr, dass es alles verschlimmerte.
Sie durfte mich nicht so sehen.
Sie durfte nicht sehen, wie labil ich war.
Ich musste mich zusammen reißen. Mein Gesicht waren.
Ich stand sprunghaft auf und lief zur Dachterrasse und ließ mich dort auf den Boden gleiten. Drückte die Handballen gegen die Augen, bis es schmerzte. In dem Versuch die Tränen am fließen zu hindern.
Ich begann durch die Nase ein und den Mund auszuatmen, doch war dies schwieriger als gedacht.
Am liebsten hätte ich geschrien.
Den Schmerz hinaus geschrien.
Doch musste ich mich zusammen reißen.
Ich musste.

Irgendwann drangen wieder Geräusche an mein Ohr. Ken-chin sagte etwas. Dann Takashi und Yuzuha.
Wütende Worte.
Verzweifelte Worte.
Verwunderte Worte.
Dann Emma.
Mitleidig.
Chifuyu.
Aufgebracht.
Verärgert.
Pah.
Sauer.
Wieder Takashi.
Erklärend.
Verwirrt.
Doch alles was sie sagten, vermischte sich zu einen Einheitsbrei. Nur genuschelte unverständliche Worte.
Nichts davon konnte ich genau raushören.
Dann etwas das ich überall heraushören würde.
"Sue" ,immer wieder "Sue."
Es war eine rege Diskussion über mein Lämmchen, an dem ich nicht Teilhaben konnte, weil ich mich nicht im Griff hatte.
Wütend wischte ich mir über mein Gesicht und zwang mich aufzustehen.
Als ich wieder in den Wohnbereich trat, verstummten alle.

"Was ist los?" ,kam es kraftlos, dennoch fordernd über meine Lippen. Mehrerer Blicke wurden ausgetauscht. Immer noch war keiner der Tenjikumitglieder anwesend. Wir waren immer noch allein in dem Appartement.
"Was ist los?" ,wollte ich dieses Mal mit mehr Nachdruck wissen. Ich wusste das ich sicherlich lächerlich aussah, mit meinen rot verheulten Augen, doch sollte es meine Familie dennoch nicht an meine Autorität zweifeln lassen.
Ken-chin seufzte laut und verärgert, bedeutete dann aber Yuzuha zu sprechen.
Sie sah mich einen Augenblick prüfend an, während sich mein Blick verdunkelte, da mir immer noch nicht berichtet wurde was hier los war.
"Ich und Taka-Chan, sind Sue hinterher, nachdem sie... Na ja, ich wollte sie zur Rede stellen und bin ihr hinterher. Taka-Chan wollte mich zurück halten, aber schlussendlich schaffte ich es doch zu ihr oder besser gesagt, fast. Sie scheint nicht mitbekommen zu haben, dass ich hinter ihr her bin. Auf jeden Fall bog sie um eine Ecke ab und brach dann auf einmal zusammen. Erst war ich geschockt und wollte zu ihr um ihr zu helfen, aber dann hörte ich sie laut schluchzen und versteckte mich mit Taka-Chan. Dann war da aufeinmal Izana. Er blieb seufztend vor ihr stehen und sah zu Sue runter. Er ließ sie erst einen Moment weiter weinen, bevor er sich zu ihr kniete und dann meinte er, - du wolltest es doch so. Warum weinst du jetzt? Bereust du es, sie von dir gestoßen zu haben? Daraufhin schüttelte Sue ihren Kopf, aber sie weinte weiter. So herzzerreißend. Dann hob Izana sie hoch und meinte, "was mache ich nur mit dir, huh? bevor sie davon gingen" ,Yuzuha beendete ihre Schilderung und sah mich eindringlich an, doch brauchte mein Hirn erstmal etwas um zu verarbeiten, was sie mir da erzählt hatte.

Bereust du es, sie von dir weggestoßen zu haben?
"Das rechtfertigt noch lange nicht ihre Worte" ,meinte Ken-chin verärgert, worauf Pah dem zustimmte.
Bereust du es, sie von dir weggestoßen zu haben?
"Aber anscheinend wollte sie das gar nicht sagen. Sie wollte uns nur von sich stoßen" ,versuchte meine Schwester mein Lämmchen zu verteidigen.
Bereust du es, sie von dir weggestoßen zu haben?
"Das hat sie auch geschafft" ,schnaufte Chifuyu, worauf Takashi meinte "aber es muss einen Grund dafür geben und der ist sicher nicht, dass sie Mikey unbedingt verletzen wollte"
Bereust du es, sie von dir weggestoßen zu haben?
"Hat sie aber!" ,fauchte mein Vize aufgebracht, "und das ist nicht zu entschuldigen, ganz gleich aus welchen idiotischen Grund sie das getan hat."
Bereust du es, sie von dir weggestoßen zu haben?
"Das mag sein, dennoch sollten wir rausfinden, warum sie das getan hat. Denn das sie das absichtlich getan hat, ist nun klar" ,meldete sich Yuzuha wieder zu Wort.
Bereust du es, sie von dir weggestoßen zu haben?
Pah war gerade dabei seinen Mund wieder zu offenen, als ich ihn zuvor kam.
"Ich werde mit Izana sprechen" ,brach ich die hitzige Diskussion ab.
"Mikey" ,kam es mitleidig bin meinen Vize, sodass ich meine Augen auf ihn richtete. Ich wusste das er dagegen war. Weil er mir den Schmerz ersparen wollte. Doch konnte ich nicht aufgeben, wenn nur der winzige Hauch einer Chance bestand, sie wieder zu bekommen.
Auch wenn ich vor nicht Mal fünfzehn Minuten geglaubt hatte, dass es alles vorbei war, so hatte mir Yuzuha's Beobachtung neuen Mut verschafft.
Bereust du es, sie von dir weggestoßen zu haben?
"Ich werde sie zurück holen und dafür muss ich erstmal mit Izana sprechen."

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