Tag 1593 - Irrenhaus
Ein ohrenbetäubender Krach riss mich so abrubt aus dem Schlaf, dass ich direkt auf die Beine sprang. Mit weit aufgerissen Augen, sah ich mich panisch um, bis mein Verstand realisierte, dass es sich bei dem nervenzerfetzenden Geräusch um soetwas wie Musik handelte. Irgendeine Art Heavy Metal Song - bei dem das heavy sehr sehr ernst genommen wurde, dröhnte durch die Lautsprecher, welche in die Decke des Zimmers eingebaut waren. Auch die anderen waren aufgesprungen und hielten sich die Ohren zu, während sie sich gegenseitig schockiert anstarrten. Nur mein Lämmchen drehte sich stöhnend auf die Seite und zog ihr Kissen über die Ohren.
"Was zur Hölle!?" ,fluchte Pah, als Ken-chin zeitgleich verärgert, "Was soll der Scheiss!?" ,ausstieß. Auch Takashi und Yuzuha sagten etwas, doch waren sie für die Lautstärke zu weit von mir entfernt, als das ich heraus hören konnte, was sie gesagt hatten. Doch war es mir sicher das auch sie irgendwelche Verwünschungen ausstießen.
Mein Mädchen drehte sich brummend, sodass ihr Gesicht nun Bekanntschaft mit der Matratze machte und drückte sich das Kissen dabei fester an ihre Ohren.
Dann, als ich mich gerade entschlossen hatte auf uns aufmerksam zu machen, stieß sie ein Fluch aus, rammte ihre Faust in das Kopfteil ihres Boxspringbettes, welches dadurch mit ein Klicken aufsprang. Ihre Hand schoss hinein und mit einen Mal fiel ihr eine Schusswaffe in ihre Handfläche. Keine Sekunde später sprang sie aus dem Bett.
"Ich bring ihn um!" ,entrangen ihr zischend die Worte, als sie - ohne uns zu bemerken, aus den Zimmer stürmte.
Die Musik dröhnte auch vor dem Zimmer aus den Lautsprechern, während ich ihr zügig folgte. Ich sah sie an der gläsernden Balustrade, genau dem Zimmer gegenüber stehen. Auf der Suche nach dem Übeltäter, ließ sie ihren Kopf hin und her streifen. Ich erkannte die Haitani Bruder, sowie Kokonoi und Mucho, welche zügig durch die Gänge liefen und systematisch einen Raum nach den anderen durchcampten. So routiniert wie sie vorgingen, schien es nicht das erste Mal zu sein, dass sie dies taten.
Plötzlich ertönte ein Kreischen, welches ich zuerst fälschlicherweise der Musik zuordnete, doch als Sanzu panisch durch den Wohnraum rannte, dicht gefolgt von Ran, der versuchte ihn zu erwischen, erkannte ich mein Fehler.
Mit schreckgeweiteten Augen, sah ich wie mein Lämmchen kurz zielte und dann auf den pinkhaarigen schoss, welcher gerade Rettung hinter der Couch suchte. Ein schmerzverzerrter Schrei, übertönte die metallischen Bässe, als sie ihn traf. Mein Mund klappte auf, als die Tenjikumitglieder zu Lachen anfingen und meinten das geschehe ihm Recht. Währendessen flitzte mein Mädchen die Treppe hinunter und Ran drehte die Musik leise, ehe er den Song und somit auch die Musikrichtung wechselte.
Als der Freak Tenjiku's mitbekam, wer da zügig auf ihn zumaschierte, rappelte er sich eilig auf, worauf das zierliche Mädchen einen weiteren Schuss auf ihn abzielte. Sofort ging er laut stöhnend in die Knie.
"Was zur Hölle ist das hier für ein Irrenhaus?" ,fragte Takashi, als er neben mich trat. Ich zuckte daraufhin nur ratlos mit den Schultern.
"Keine Sorge, sind nur Gummigeschosse" ,drang von links eine Stimme, welche ich ohne hinzusehen Hanma zuordnen konnte.
Der hatte mir gerade noch gefehlt...
Von meiner Position aus konnte ich sehen, wie meine Kleine auf Sanzu zumaschierte und einen Schuss nach den anderen abgab, bis ihr Magazin leer war. Das Heulen, welches auf jeden Schuss folgte, wurde mit anschließenden Gelächter begleitet.
"Auch Gummigeschosse können ziemlich üble Wunden hervorrufen" ,kam es verstört von Yuzuha, als das schwarzhaarige Mädchen ihre Waffe achtlos auf den Boden fallen ließ und dann in Richtung der Küche verschwand.
Daraufhin kicherte Hanma nur und begab sich auch nach unten.
Ich sah zu den anderen herüber, worauf einer nach den anderen meinte, er müsste ins Bad. Daraufhin brach bei uns das reinste Chaos aus, als sie sich darum stritten, wer als erster in das angrenzende Badezimmer durfte. Ich war mir ziemlich sicher, dass sich es auch hier oben einige Bäder mehr gab, welche wir benutzen könnten, doch war ich jetzt schon psychisch so ausgelaugt, dass sich dies auch physisch zeigte und ich ihnen einfach nur völlig fertig wieder in Sue's Zimmer folgte. Ich setzte mich vor dem Bett auf den Boden und wartete darauf, dass ich an der Reihe war, während ich mir überlegte was ich als nächstes zu tun gedachte.
Nachdem wir uns alle etwas frisch gemacht hatten, standen wir wie bestellt und nicht abgeholt in dem Zimmer. Wir sahen uns alle nacheinander an, nicht schlüssig was wir jetzt machen sollten.
Mit dem was uns hier erwartet hatte, hatte niemand von uns gerechnet und nun waren wir alle ratlos. Schlussendlich lagen jedoch alle Augen auf mir und warteten darauf wie ich entschieden würde, weshalb ich mich schweigend auf den Weg nach unten machte. Schon bevor ich den Treppenabsatz erreicht hatte, sah ich alle vom inneren Kreis Tenjiku's - bis auf Izana und Kakucho, in der Küche.
Ran und Rindou waren in der Küche beschäftigt und der Rest hatte sich entweder an einer der Wände oder am Küchentresen angelehnt, wenn er nicht auf einen der Hocker saß, wie mein Lämmchen. Diese hatte ihnen Kopf auf eine ihrer Hände gestützt, während sie mit der anderen eine dampfende rosa Tasse hielt.
Sie sah ziemlich müde aus und schien die anderen zu ignorieren, welche sich angeregt unterhielten. Nur Sanzu tat es meinem Mädchen gleich. Er saß genau am anderen Ende und damit soweit wie möglich von der Königin Tenjiku's entfernt. Dabei hatte er eine Schnute, wie ein dreijähriger aufgesetzt, den man den Lolli geklaut hatte.
Als ich mit den anderen das Ende der Treppe erreicht hatte und vorsichtig in Richtung der Küche lief, verstummten nach und nach die Unterhaltungen. Ich atmete tief durch, als ich drei Schritte hinter ihr stehen blieb.
"Sue" ,machte Ran mit einem Kopfnicken auf uns aufmerksam, bevor ich überhaupt zu sprechen ansetzen konnte.
Träge drehte sie ihr Gesicht in unsere Richtung, bis unsere Augen sich traffen. Doch blieb die erwartete Reaktion aus. Ich dachte, sie wurde geschockt oder überrascht reagieren, doch sah sich mich mit einer Resignation an, welche mir wie Eiswasser durch die Venen rauschte.
"Hey Lämmchen" ,kam es vorsichtig von mir, nachdem sie mich einen weiteren Moment einfach nur angestarrt hatte. Ich sah sie tief einatmen, ehe sie ihr Gesicht wieder abwendete.
"Oi!" ,machte Ken-chin, als sie ihre Tasse an die Lippen hob. Mit einer Handbewegung ermahnte ich meinen Vize still zu sein. Ich wollte nicht das irgendeiner von ihnen etwas sagte oder tat, dass die Situation verschlimmern konnte, besonders da sie alle zuvor auch kein Ton herausgebracht haben.
Gestern.
Und heute auch nicht.
Ran flüsterte ihr etwas ins Ohr, worauf sie mit den Kopf schüttelte, nachdem sie den Kaffeebecher sinken ließ. Anschließend drehte sie sich auf den Hocker zu uns um. Jedoch vermied sie den Blickkontakt und besah sich den Boden zwischen unseren Füßen, als könnte sie dort antworten finden, auf Fragen die sie nie gestellt hatte. Alle Augen waren angespannt auf uns gerichtet. Nur Hanma schien von der Situation amüsiert zu sein, da sein Gesicht ein breites Grinsen zierte.
Mit einen patschenden Geräusch, traffen ihre nackten Füße den Holzfußboden, als sie von ihren Hocker sprang. Keine Sekunde später stürze meine Schwester auch schon los, um sie in ihre Arme zu schließen.
"Sue" ,entkam es ihr teils freudig und teils schlurzend, ehe Emma mit einer erhobenen Hand und einen zügigen Schritt zur Seite, aufgehalten wurde.
Verwirrung und Enttäuschung machte sich auf dem Gesicht meiner Schwester breit, als mein Lämmchen ihre andere Hand hob und mit dessen Ballen gegen ihre Stirn drückte.
"Ich kann das jetzt nicht" ,entwich es dem schwarzhaarigen Mädchen, als sie ihre Augen schloss und tief durchatmete, bevor sie wieder zu Emma sah.
"Ich kann das jetzt nicht!" ,wiederholte sie. Wo ihre Stimme zuvor kraftlos geklungen hatte, war sie nun fest. Erbarmungslos. Entschlossen.
Ehe sie ihre Hand runter nahm und es abermals wiederholte.
Eine einzelne Träne rann meine Schwester hinab, worauf Ken-chin mit zwei Schritten bei ihr war und sie in ihre Arme zog. Ein strafender Blick seinerseits traf mein Lämmchen, doch schien sie dies wenig zu interessieren.
"Ich geh duschen" ,kam es seufzend von ihr, während sie sich schon auf dem Weg zu der Tür, neben der Küche machte. Als sie diese öffnete, erhaschte ich einen Blick auf ein pompöses, in weiß und gold gehaltenes Badezimmer.
"Sanzu bring mir was zum anziehen" ,befehligte sie den pinkhaarigen, welcher sofort aufsprang um dessen nachzukommen, obwohl er zuvor noch so ausgesehen hatte, als wäre er zutiefst beleidigt mit ihr.
Als sie die Tür hinter sich schloss, ließ sie uns mit einen beklemmenden Gefühl inmitten der Tenjikumitglieder stehen, welche uns weiter kritisch beäugten.
Sanzu nahm immer zwei Stufen gleichzeitig, als er die Treppe hinauf in das Zimmer seiner Königin lief, während wir mit Blicken erdolcht wurden. Ich fragte mich womit wir solche Blicke verdient hatten, da wir uns seit wir hier waren, nichts zu Schulden kommen lassen haben, als Ken-chin genau das Aussprach was ich dachte.
"Kaffee?" ,fragte Ran daraufhin ungerührt, ohne die Frage meines besten Freundes zu beantworten.
Ich blinzelte mehrmals.
"Denke, verzichte" ,kam es mir ausdruckslos über die Lippen. Daraufhin wanderte der Blick des älteren Haitani's reihum, worauf alle bis auf Yuzuha ablehnten.
Wofür sie auch promt ungläubige Blicke von uns erntete.
"Was? Ohne Kaffee halte ich das hier nicht aus" ,versuchte sie sich zu verteidigen, ehe sie die ausgestreckte Tasse aus Ran's Hand entgegen nahm.
Daraufhin verwies er uns dazu, am Esstisch Platz zu nehmen.
In diesen Moment erschien auch Sanzu wieder, welcher einfach mit den Klamotten ins Badezimmer lief. Man hörte das Wasserrauschen durch die geöffnete Tür, weshalb ich verdutzt mitten in der Bewegung verharrte. Auch die anderen meiner Familie blieben wie angewurzelt stehen und sahen sich skeptisch an. Doch anscheind fanden nur wir die Aktion merkwürdig, denn der innere Kreis Tenjiku's schien es nichts auszumachen. Und auch aus dem inneren des Bades drangen Wortfetzen zu uns durch die halb geöffnete Tür, welche nicht danach klangen als würde sie ihn wütend anfauchen, was er hier drin machte, wenn sie nackt unter der Dusche stand. Es klang er wie ein Plausch unter Freunden, welche gemütlich zusammen auf der Couch saßen.
Mir stellten sich die Nackenhaare auf, während ich mich zwang, nicht genauer darüber nachzudenken.
Im Augenwinkel sah ich wie Ken-chin den Kopf schüttelte und anschließend mit Emma an der Hand zu den großen Esstisch herüber ging, um sich mit ihr zu setzten. Ich blieb jedoch noch so lange wie angewurzelt stehen, bis sich alle meiner Familie gesetzt hatten. Selbst als ich endlich auch am Kopfende platzgenommen hatte, war Sanzu noch nicht aus dem Badezimmer heraus getreten. Einen Augenblick später meinte Kokonoi wohl, dass er sich an der Unterhaltung beteiligen wollte und verschwand auch in dem Bad.
"Was zum Teufel!?" ,entfuhr es Pah leise. Was dem Grad seiner Verwirrung nur noch deutlicher machte, da er so gut wie nie leise sprach.
Nach und nach verzogen sich auch die anderen Tenjikumitglieder. Zum Glück ging kein weiterer mehr ins Bad, doch wohin sie verschwanden wusste ich nicht und es war mir auch ziemlich egal.
Irgendwann trat Kokonoi wieder aus dem Bad und ging davon, doch blieb Sanzu immer noch an Ort und Stelle. Kurz darauf tauchten die Haitani's im Anzug wieder auf und kamen zu uns am Esstisch. Ran stellte ein Wasserglas auf den letzten Platz der linken Seite des gegenüberliegenden Kopfendes und legte daneben drei verschiedene Pillen ab.
"Was ist das?" ,entfuhr es mir auf der Stelle, worauf der ältere Haitani mir ein Lächeln schenkte.
"Oh wenn ich gewusst hätte, dass du auch was willst, hätte ich dir was mitgebracht... sorry."
Ich schnaufte abfällig.
"Ein Irrenhaus. Dies ist wirklich ein Irrenhaus" ,nuschelte Chifuyu leise, welcher auf der linken Seite neben mir saß, wobei er den selben Ausdruck wie zuvor Takashi verwendete.
Dies hier war wirklich ein Irrenhaus...
Ihm gegenüber saß Ken-chin, welcher den lilahaarigen niederstarrte. Eigentlich war es nicht die Art meines Vizes seinen Unmut nicht verbal auszudrücken, doch wusste er wie wichtig mir das hier war, weshalb er und auch die anderen, ihren Mund hielten. Sie alle versuchten ihr Entsetzen nicht in Worte zu fassen, doch war es ihnen allen ins Gesicht geschrieben. Dafür schätze ich meine Familie umso mehr. Sie alle waren alles andere als begeistert, wie es hier zuging, doch versuchten sich alle zusammen zu reißen. Meinetwegen.
Ran setzte sich auf den Platz, neben jenen er das Wasserglas abgestellt hatte und saß somit links auf den vorletzten Platz. Sein Bruder setzte sich ihm genau gegenüber. Anscheinend hatten sie eine genaue Sitzordnung, welche sie auch jetzt einhielten, ohne das Izana anwesenden war.
Das hieß also das der Platz mit dem Glas höchstwahrscheinlich der meines Lämmchen war, da sie die Position der Königin in der Gang Einnahm. Am Kopfende würde - so wie ich, wohl Izana sitzen und neben Rindou musste dann wohl Kakucho's Platz sein. Ich schluckte schwer, als ich darüber nachdachte, dass dann wohl auch die Pillen für sie bestimmt waren. Die einzige andere Möglichkeit wäre noch Sanzu, doch hatte er eigentlich nicht den Rang, neben meinen Adoptivbruder zu sitzen.
Während ich weiter missmutig auf die bunten Tabletten blickte, kam Sanzu aus dem Bad. Dieser verschwand jedoch sofort, ohne uns eines Blickes zu würdigen. Einen Moment später erschien mein Mädchen, mit einer schwarzen Stoffhose und einen spitzenbesetzten Body, über welchen sie ein Blazer gezogen hatte. Ihre Haare hatte sie wieder in einen hohen Pferdeschwanz gebunden und es war noch immer keine Spur einer einzigen Locke. Ich fragte mich ob dies von dauer war oder ob ich irgendwann nochmal das Glück hätte, ihre wundervollen Locken zu betrachten.
Allen in allem, sah sie sexy und elegant aus, als sie mit ein paar riemchen Sandaletten in der Hand auf uns zu kam.
Auch ihr Blick, zuckte nicht einmal in unsere Richtung. Sie sog wortlos ihren Stuhl zurück und reichte Ran ihre Schuhe, als sie sich setzte. Die Pillen waren so schnell erst in ihrer Hand und dann in ihrem Mund gelandet, dass ich gar nicht mitbekommen hätte das sie sie schluckte, wenn sie nicht das Wasserglas an ihre Lippen gehalten hätte. Stumm betrachte ich sie dabei, wie sie sich in ihren Sitz drehte und ihre Beine verführerisch auf Ran's Schoß gleiten ließ.
"Wir müssen uns heute nochmal mit Haganio treffen. Ruf ihn an und vereinbare Zeit und Ort" ,kam es ihr leicht genervt über die Lippen, als Ran eine Sandale über ihren Fuß zog.
Ein Lächeln erschien auf den Lippen des älteren Haitani's.
"Wie ihr wünscht, meine Königin" ,erwiderte er sinnlich, bevor er ihr einen Kuss auf ihre Fessel drückte und die Schnalle durch den Verschluss ihres Schuh's zog.
Eifersucht brodelte in mir hoch, während ich ihn scharf beobachtete.
Am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte ihn von ihr weg geschleift, doch blieb ich wie der letzte Idiot weiter auf meinen Stuhl sitzen, zu nichts weiter fähig, als ihn mit meinen Blick zu erdolchen.
"Rin, könntest du dich bitte gleich mit Shuji um die Leichen kümmern" ,bat die den jüngern Haitani, welcher genervt brummte, jedoch ergeben nickte.
"Klar, was denn sonst" ,meinte er, als Ran nun den zweiten Schuh verschloss und ihr abermals einen Kuss auf ihre helle Haut drückte. Doch blieb es dieses Mal nicht nur bei einen. Er fing an sich eine Spur ihr Bein hinauf zu küssen, wobei er ihre Hose immer weiter hinauf schob.
Meine Hand ballte sich zur Faust und jemand stieß ein fassungsloses Keuchen aus, als er bei der Hälfte ihrer Wade ankam.
Ein Knurren entfuhr mir, worauf sich ihre trägen Augen auf mich richteten. Ran ließ sich jedoch nicht beirren und auch mein Lämmchen ermahnte ihn in keinster weise.
Es war als wäre ich in einen parallel Universum gefangen.
Nichts ergab mehr Sinn.
Alles spielte verrückt und nichts war mehr so wie ich es kannte.
Mein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen, als Ran ihre Kniekehle erreicht hatte.
Ich hörte wie nun auch einige meiner Familie kaum an sich halten konnten und einer nach den anderen leise Flüche aussprach.
In den Moment streckte mein Mädchen einen Finger aus und beugte sich vor, um diesen unter das Kinn von Ran zu positionieren.
Langsam hob dieser seinen Kopf.
"Ich muss mich jetzt um etwas kümmern. Geht" ,kam es monoton von ihr. Ihre Stimme klang hölzern. Es fehlte jeder Hauch von Wärme.
"Sicher?" ,harken die Brüder zeitgleich nach.
Sie schoss kurz ihre Augen und atmete einmal kurz durch, bevor sie sie wieder öffnete.
"Ich muss mich doch nicht wiederholen, oder?"
"Natürlich nicht meine Königin. Wie ihr wünscht" ,erwiderte Ran, bevor er vorsichtig ihre Beine von seinen Schoß nahm. Rindou erhob sich und kam zu seiner Königin herüber. Er drückte ihr ein Kuss auf ihr Haar.
"Nur einen Anruf entfernt" ,sagte dieser leise zu ihr, ehe auch Ran ihr einen Kuss auf ihr Haar hauchte und anschließend mit seinen Bruder verschwand.
Kaum hatten sie die Tür hinter den Wohnbereich zugezogen, sah sie wieder zu uns. Wir waren allein. Keine Tenjikumitglieder in Sicht oder Hörweite. Das erste Mal seit über vier Jahren. Als unsere Blicke sich trafen und ich die Kälte darin erblickte, wusste ich das jetzt das unausweichliche kam und dies mit Sicherheit nicht so enden würde wie ich es mir erhoffte.
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