Prolog: Was hab ich getan?


Fuck. Fuck, fuck, fuck!

Wieso? Wieso bin ich nur so blöd? Wieso bin ich nur so ein Dummkopf?
Ich könnte mich selbst schlagen, aber das würde mir nichts bringen.

Mit einem Tempo von 70 Kilometern pro Stunde rase ich durch die Innenstadt Kölns. Das Tempolimit ist mir gerade scheiß egal! Jan könnte sich etwas angetan haben und das nur wegen meiner Dummheit!

Bitte, Jan! Bitte hab nichts Dummes gemacht! Wobei, so unwahrscheinlich ist das gar nicht. Immerhin habe ich eine Woche gebraucht, ehe mir klar geworden ist was ich da eigentlich gesagt habe.
Okay, Mama musste nachhelfen, aber ich habe es für meine Verhältnisse schnell verstanden.

Vor Jans Wohnung angekommen, parke ich in Rekordzeit ein und falle fast aus meinem Auto. Schnell schlage ich die Autotür zu, schließe mein Auto ab und renne über die Straße. Ich weiß dass das unvorsichtig ist, aber es kommt gerade eh kein Auto.

Ich nehme meinen Schlüssel für Jans Wohnung, die ich für den Notfall bekommen habe, und schmeiße ihn noch einmal runter. Fluchend bücke ich mich und hebe die drei Schlüssel, welche an einem Schlüsselring befestigt sind, auf. Der Größte ist der für die Tür unten. Der Kleinste für den Briefkasten und der mit einer runden Grifffläche für Jans Wohnung.

„Komm schon!", murmle ich, während ich so schnell wie möglich versuche den Schlüssel ins Türschloss zu stecken. Endlich habe ich es geschafft und öffne die Tür, ehe ich den Schlüssel wieder aus dem Schloss ziehe. Danach folgt ein, für mich, relativ schneller und anstrengender Sprint die Treppe nach oben.
Warum muss Jan auch ganz oben wohnen?

Vor seiner Wohnungstür angekommen, stütze ich mich auf meinen Knien ab und atme nochmal schnell tief durch. Meine Atmung beruhigt sich zwar, aber mein Herz schlägt immer noch unglaublich schnell. Trotz dem rasenden Herzen schließe ich die Tür auf, die komischer Weise verschlossen ist. Also richtig verschlossen. Musste ich sonst den Schlüssel nur einmal drehen, muss ich ihn heute zwei Mal drehen, damit die Tür aufspringt.

Nun überkommt mich doch Unsicherheit, weshalb ich nur vorsichtig in die stille Wohnung trete. Ungewöhnlich für Jan.
„Hallo?", rufe ich, doch bekomme keine Antwort. Kein Schluchzen oder wütenden Schrei von Jan oder Gisela.

„Jan? Bist du da?", rufe ich nochmal und schließe die Tür hinter mir. Wieder bekomme ich keine Antwort. Weder von Gisela noch von Jan. Panik macht sich in mir breit, weshalb ich schnell durch alle Räume renne. In keinem finde ich Jan.

Das Schlafzimmer ist das letzte Zimmer, welches ich durchsuche. Dort fällt mir auf das Jans Koffer nicht da ist, weshalb ich mein Handy hervor nehme. Wieder versuche ich ihn anzurufen, doch wieder werde ich enttäuscht. Anscheinend hat er mich wirklich geblockt.

Geschafft lasse ich mich auf Jans gemachte Bett nieder.
Was habe ich nur getan? Wie kann ich ihm sagen, was meine Meinung dazu ist? Wie? Und wo ist er? Wer könnte das wissen? Wer?

Verzweifelt vergrabe ich meinen Kopf tiefer in meinen Händen.
Denk nach Tim. Denk nach!

Marion! Sie weiß bestimmt wo ihr Sohn sich befindet! Schnell springe ich auf und stürme aus der Wohnung. Auf der Hälfte der ersten Treppe, die nach unten führt, bleibe ich stehen und drehe wieder um. Die Wohnung sollte wieder abgeschlossen sein.

Als das erledigt ist, renne ich die Treppen runter und steige draußen schnell in mein Auto.
Wieder rase ich mit 70 durch die Innenstadt und komme eine halbe Stunde später bei Jans altem zu Hause an. Ich klinge Sturm, woraufhin mir eine eher schlechtgelaunte Marion entgegen tritt. Kurz sieht sie mich überrascht an, ehe ihr Gesichtsausdruck wieder leicht angesäuert wird.

„Was willst du denn hier?", fragt sie mich.
„Marion, bitte. Ich weiß ich habe Scheiße gebaut!", will ich anfangen mich zu erklären, doch sie unterbricht mich.

„Oh ja! Das hast du! Weißt du eigentlich wie gekränkt Jan ist? Du hast ihn nicht nur wehgetan, du hast ihn auch noch enttäuscht! Du bist ein verdammt schlechter bester Freund!", sagt sie und verschränkt die Arme.
„Ich weiß und ich schäme mich, aber es tut mir leid!", versuche ich zu Wort zu kommen.

„Das musst du nicht mir sagen!", unterbricht Marion mich wieder.
„Ich will mich ja auch bei Jan entschuldigen, aber er ist nicht mehr in seiner Wohnung!", erkläre ich mich.
„Kannst du es ihm verübeln?", fragt Marion mit hochgezogener Augenbraue.
„Nein.", murmle ich und senke meinen Blick.

„Was willst du denn nun hier?", fragt sie mich.
„Ist Jan bei dir?", frage ich zurück.
„Offensichtlich nicht, sonst hätte Gisela dir schon jede Menge Kommentare an den Kopf geworfen!", beantwortet Marion meine Frage.

„Kannst du mir bitte sagen, wo er ist?", frage ich und sehe sie hoffnungsvoll an. Marion scheint mit sich zu hadern, weshalb ich nochmal sage: „Bitte! Ich will alles wieder gut machen!"
„Na gut. Er ist in die Bretagne geflogen.", seufzt sie schließlich. Verwirrt blicke ich Marion an.

„Warum die Bretagne?", frage ich.
„Hättest du ihn dort vermutet?", fragt sie mich, woraufhin ich den Kopf schüttle.
„Na siehst du. Er wohnt im Balthazar Hôtel & Spa Rennes – Mgallery. Das liegt in der Hauptstadt von der Bretagne.", erklärt sie mir.

„Danke Marion! Ich verspreche ich mache alles wieder gut!", bedanke ich mich glücklich lächelnd und setze mich wieder ins Auto, um zu mir zu fahren.

Sobald ich bei mir bin, fahre ich sofort meinen Laptop hoch, um ein Ticket nach Renne zu buchen. Das Problem ist das der nächste Flug erst in zwei Tagen geht. Zum Glück sind allerdings noch ein paar Tickets verfügbar.

Als das erledigt ist, suche ich mir meinen Rucksack heraus und fange an zu packen. Gerade bin ich dabei meine technischen Geräte zusammen zu suchen, da fällt mir eine Handybenachrichtigung auf. Jan hat etwas in seine Story gepostet und diese wieder für mich sichtbar gemacht. Ich klicke darauf und lese mir den Text durch.

„Welches Land ist dein Lieblingsland?", steht dort, während der Hintergrund einen Sonnenuntergang zeigt. Verwirrt mache ich mein Handy wieder aus und packe mein Handy weg. Kurz denke ich noch über die Story nach, ehe ich mich wieder aufs packen konzentriere.

Zwei Tage später ist es soweit. Ich sitze im Flugzeug und versuche mich die nächsten 80 Minuten darauf vorzubereiten Jan gegenüber zu stehen und mich für meine Fehler zu entschuldigen.

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Bitte schön.

Das erste Kapitel ist fertig😊

Du kannst stolz auf mich sein noo_inspiration 🙃

Hoffe ihr seid gespannt, wie es weitergeht :)

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