Kapitel 3: Kanada
Vier Tage und 36 Stunden später stehe ich an dem nächsten Gepäckband. Kleiner Unterschied, dieses Mal bin ich in Kanada. Die letzten vier Tage sind sehr schnell vorbei gegangen. Ich habe mit Mama telefoniert und ihr die Situation erklärt. Wie schon vor der ersten Reise in die Bretagne hat sie mir Mut gemacht und mich angespornt Jan abzufangen.
Ich denke positiv auch wenn mir eine kleine Stimme in meinem Gehirn sagt, dass Jan schon wieder weg ist.
Während ich also wieder auf meinen Rucksack warte massiere ich meinen Nacken etwas. Ich glaube ich brauche ein Nackenkissen, wenn das so weiter geht.
Hier warte ich nicht ganz so lange, wie in Gran Canaria, weshalb ich relativ schnell in die kühle Luft trete. Es ist noch sehr früh, was man an der noch nicht aufgegangenen Sonne sehen kann, weshalb es nochmal um einiges kälter ist. Ich seufze und ziehe meine Jacke noch enger um mich. Auf solche Temperaturen, war ich jetzt nicht unbedingt vorbereitet.
Schnell laufe ich zu einem der Taxen und steige in das warme Auto.
„Hello. Where are you off to?", fragt mich der Taxifahrer und sieht mich durch den Spiegel durch an. Ich lächle leicht und antworte: „To Hotel Dorion please."
Der Fahrer, der eigentlich eine Frau ist, wie mir gerade auffällt, fährt ohne ein weiteres Wort los. Am Hotel angekommen, bedanke ich mich, gebe der Fahrerin das Geld und steige aus. Seufzend schultere ich meinen Rucksack wieder und trete schnell in die Lobby ein. Die warme Luft schlägt mir entgegen und lässt eine angenehme Gänsehaut über meinen Körper ausbreiten. Ich atme nochmal kurz durch und laufe dann auf die Rezeption zu.
„Hello?", rufe ich, da niemand hinter der relativ schlichten schwarzen Theke steht. Tatsächlich kommt ein älterer Herr und lächelt mich an.
„Hello. What can I do for you?", fragt er mich.
„Has a Jan Zimmermann checked in here?", frage ich und versuche meine englische Aussprache nicht allzu schlimm klingen zu lassen. Der ältere Herr tippt kurz in seinen Computer rum und sieht mich dann mitleidig an.
„Sorry. Mr Zimmermann checked out again yesterday.", erklärt er mir und lächelt mich an.
„Did he leave anything?", frage ich nach, da es langsam zur Routine wird.
„Whats your name?", fragt der ältere Herr.
„Tim Lehmann.", antworte ich verwirrt, da ich zum ersten Mal meinen Namen sagen muss.
Der Herr sieht zufrieden aus und kramt kurz unter der Theke, ehe er mir einen Brief über die Theke zu reicht.
„Anything else?", fragt er mich noch, als ich den Brief an mich genommen habe.
„A room, maybe?", frage ich, woraufhin er nickt und wieder etwas in den Computer tippt.
„How long and semi-pension or full-pension?", fragt er mich. Okay, er ist der erste der wirklich alles gleich klärt.
„Semi-pension, please and I don't know. 3 or 4 days?", antworte ich.
„I enter 4 days for now.", meint er und gibt mir kurz darauf einen Schlüssel mit der Zahl 107. Ich lächle dankbar und begebe mich auf den Weg in mein Zimmer.
Durch die ganzen Ausschilderungen finde ich relativ schnell den Gang mit den 100 und höher Zimmern. Wie in Gran Canaria verbinde ich erstmal meinen Laptop mit dem W-Lan und lege die Klamotten die ich brauche auf den einen der beiden Stühle. Danach öffne ich den Brief und lese ihn mir wieder durch.
Hätte nicht gedacht das du es wirklich schon so weit schaffst und das du nicht aufgibst. Wenn ich nicht wüsste, was du gesagt hast, würde ich denken dass ich dir doch am Herzen liege. Dass ich nicht lache. Na gut. Vielleicht verzeihe ich dir, wenn du mir weiterhin folgst. Bevor du fragst, ich habe meine Quellen und weiß das du mir folgst. Hier das nächste Rätsel:
Luftverschmutzung, Maske, verschiedene Zeitzonen (nur eine gilt), Blinde Kuh ohne Augenbinde. Japaner sind es nicht.
Ja ich weiß das ist teilweise rassistisch, aber mir ist keine andere Formulierung eingefallen. Das sollte nun nicht wirklich schwer sein. Und noch als Tipp nebenbei, dir sollte vielleicht langsam auffallen das es nicht Zufall ist, wo ich übernachte...
Was meinte er mit diesem Tipp? Hat er wirklich eine Logik dahinter? Ich verstehe es nicht. Seufzend blicke ich nochmal in den Umschlag und sehe einen zweiten Zettel. Schnell nehme ich ihn heraus und lese ihn mir durch.
Weil ich ganz genau weiß, dass du es noch nicht verstanden hast: Peking station hostel
Peking? China? Das sind doch mindestens 40 Stunden Flug! Schnell nehme ich meinen Laptop und google das Hotel mit dazugehörigen Flug. Tatsächlich braucht man 48 Stunden, da die Flugzeuge Zwischenstopps in Europa einplanen.
Seufzend buche ich den nächsten Flug, welcher übermorgen um 12 Uhr geht. Wenn Jan gestern erst ausgecheckt hat, dann ist er jetzt noch in der Luft oder an einem der verschiedenen Stopps. Seufzend stelle ich meinen Laptop weg und mache mich auf den Weg runter zur Rezeption. Ich sollte schnell klar stellen das ich doch nur zwei Tage bleibe.
Als das geklärt ist, lasse ich mich wieder im Zimmer auf das Bett fallen und schlafe kurz darauf ein.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück lasse ich mich wieder auf das Bett sinken und öffne Instagram. Jan hat tatsächlich etwas um 4 Uhr in seine Story gepostet. Und wieder ist es dieser Satz.
‚Welches Land ist dein Lieblingsland?'
Was bezweckt er damit? Plant er so seine Reise? Indem er unsere Fans fragt, welches ihr Lieblingsland ist?
Ich seufze wieder, schmeiße mein Handy auf das Bett und stehe auf, um sinnlos aus dem Fenster zu starren. Jetzt, wo ich Jan verloren habe, merke ich wie sehr ich ihn brauche.
Ich war so dumm! Dumm genug, um nicht zu sehen wie viel ich hatte. Jan gibt mir eine Möglichkeit meine Fehler zu begleichen und ich werde sie nutzen!
Meine Entschlossenheit wird noch mehr und egal wie lange es dauern wird und wie viele Länder ich bereisen muss, ich werde Jan finden, suchen und ihm zeigen wer ich bin.
Wer ich wirklich bin und was ich wirklich will!
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Neues Kapitel.
Da niemand auf die Frage im letzten Kapitel geantwortet hat, gehe ich davon aus das ihr kein Interesse daran habt.
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