Kampf mit Deimos

Percy schubste mich nach hinten und ging gleichzeitig auf Phobos und Deimos los. Das schien die beiden Brüder zu wundern, aber nicht wirklich zu schocken. Sie sahen eher so aus, als könnten sie nicht glauben, dass Percy wirklich so verrückt war sie beide gleichzeitig anzugreifen. Liebend gerne hätte ich Percy bei seinem Kampf geholfen, aber er hatte mich ja nicht grundlos aus diesem Kampf raushalten wollen. Percy hatte bereits gegen andere Götter gekämpft, darunter auch Ares, der Gott des Krieges und der Vater von Deimos und Phobos, so viel wusste ich, und wahrscheinlich wollte er verhindern, dass ich ernsthaft verletzt wurde. Da wurde mir plötzlich bewusst, dass Percy so handelte wegen meinem Kampf im Zug gegen die Furien. Er hatte sich schreckliche Vorwürfe gemacht, da ich die gewesen war, die am wenigsten Erfahrung gehabt hatte, und er nicht verhindern konnte, dass die Furien mich fast erwürgt hätten. Das gab bei mir auch den Ausschlag zu Percy zu eilen um ihm zu helfen. Ich wollte nicht, dass Percy Fabians Gewohnheiten übernahm. Fabian wollte mich immer beschützen, er tat es sogar noch jetzt und ich hatte schon genug Mühe damit, ihm das auszureden, da konnte ich das nicht auch noch bei Percy tun.

Deimos grinste als er sah, wie ich mit Sturmflut in meiner Hand auf den Kampf losstürmte. Er und sein Bruder schienen nur darauf gewartet zu haben, dass ich kämpfen wollte. Sofort wurde mir bewusst, wie groß mein Fehler gewesen war. Am liebsten hätte ich die Zeit zurückgedreht, damit ich meine Entscheidung, in den Kampf einzugreifen, noch einmal durchdenken konnte, aber Wünschen würde mich auch nicht weiterbringen. Also blieb mir nichts anderes übrig, als weiter zulaufen. Deimos ließ sich sofort aus den Kampf mit Percy zurückfallen und Phobos beschäftigte Percy, sodass dieser nicht sehen konnte, weshalb Deimos sich plötzlich aus dem Kampf raushielt. Phobos schaffte es Percy immer weiter von mir wegzulocken, damit Deimos mich in aller Ruhe fertig machen konnte. Zu spät ging mir auf, dass wir geradewegs in eine Falle gelaufen waren.

Deimos sah mich immer noch grinsend an. Ich war schon längst stehen geblieben und musterte Deimos aufmerksam. Dieser Typ sah zwar so aus, als wäre er nur unwesentlich jünger als Percy, aber er war ein Gott. Außerdem war er der Sohn des Kriegsgottes, auch wenn so einiges an ihm nicht besonders kriegerisch wirkte, wie zum Beispiel seine Manieren. Meiner Meinung nach hatte Deimos ganz klar mehr von seiner Mutter, als sein Bruder Phobos und ich hoffte, dass das seine Schwachstelle war. Nachdem Deimos mich ebenso gründlich gemustert hatte, wie ich zuvor ihn, wurde sein Grinsen noch breiter. Er denkt, ich wär ein leichter Gegner, schoss es mir durch den Kopf. Tatsächlich sah ich bestimmt nicht sehr furchteinflößend aus, obwohl ein fast ein Meter langes Schwert in der Hand hielt. Da ich nur ein paar Tage im Camp trainieren konnte, sah ich vermutlich nicht gerade so aus als würde ich an einer Waffe in der Hand gewöhnt sein. Aber Deimos wusste nichts von meiner offensichtlich angeborenen Fähigkeit mit Waffen umzugehen, erst recht nichts davon, dass ich sogar fast so gut war wie Percy bevor ich auch nur eine Trainingsstunde hinter mir hatte. Das war hundertprozentig ein Vorteil, wenn ich diese Fähigkeit lange genug verstecken konnte. >Was wollt ihr eigentlich von uns?<, fragte ich Deimos um Zeit zu schinden.

>Ach, Kleine. Nimm das Schwert runter, dreh dich um und geh zurück nach Hause. Wenn du das tust muss ich dich nicht töten und ich bin mal ehrlich: Ich habe keine Lust kleine Mädchen zu töten oder auch nur zu verletzen<, erwiderte Deimos etwas traurig. Ich hatte also Recht gehabt: Deimos hatte etwas von Aphrodite.

>Und wo ist deiner Meinung nach mein Zuhause? Nur damit ich weiß, wohin ich zurückgehen sollte<, sagte ich Deimos und versuchte nicht mal meine Angst zu unterdrücken. Gegen einen Gott kämpfen, war etwas das mir nämlich höllische Angst einjagte.

>Na, Deutschland<, erwiderte Deimos etwas verwirrt. Ich hatte ihn mit meiner Frage aus dem Konzept gebracht. >Geh zurück zu deiner Familie und komm nie wieder zum Camp. Am besten wäre es du brichst den Kontakt zu den anderen Halbbluten und zu den Göttern ab, dann kannst du deiner Prophezeiung vielleicht noch entkommen<, fuhr Deimos fort. Jetzt hatte er mich aus dem Konzept gebracht. Ich hatte keine Ahnung von welcher Prophezeiung er sprach, aber so wie er sich ausdrückte, stand da nicht erfreuliches drin. Aber ich durfte mich jetzt nicht ablenken lassen, sonst würde Deimos mich überwältigen.

>Erstens: Ich kann nicht nach Hause oder zu meiner Familie zurückkehren, weil ich weder das eine noch das andere habe. Zweitens: Es ist meine Aufgabe den Ophiataurus zum Olymp zurückzubringen und du wirst mich nicht davon abhalten<, sagte ich. Deimos schien richtig traurig darüber zu sein, dass ich mich so entschieden hatte. Er seufzte, hob dann sein Schwert wieder und richtete es auf mich.

>Dann lässt du mir keine andere Wahl, als dich zu töten<, sagte er und griff an.

Er war verflucht schnell. Hätte ich nicht mit einem schnellen Angriff gerechnet, hätte er mich bereits bei seinem ersten Schlag in zwei Hälften geteilt. So konnte ich allerdings noch gerade mein Schwert zwischen seiner Klinge und meinem Kopf bringen. Deimos ließ sich davon nicht entmutigen und schlug immer wieder zu. Er war nicht nur schnell, sondern auch kräftig und raffiniert. Als er bemerkte, dass seine Schnelligkeit mich nicht so verängstigte wie er es geplant hatte, ging er in die Defensive um herauszufinden was ich so draufhatte. Zu meinem Pech war Deimos ein Stratege und nicht wie sein Vater, ein Krieger, der einfach nur drauflos schlagen wollte. Aber ich ließ mich nicht auf dieses Spielchen ein. Sobald Deimos in die Defensive ging, ließ ich mein Schwert sinken. >Aha<, meinte Deimos und gab seine passive Haltung auf. Er richtete sich auf und sah mich neugierig an. Ich schien ihn wirklich verblüfft zu haben. Sollte er mich also umbringen, konnte ich wenigstens in dem Wissen sterben, dass ich ihn mehr als nur einmal völlig vor dem Kopf gestoßen hatte. Beruhigende Vorstellung. >Du bist gar nicht so schlecht im Zweikampf. Woher wusstest du, dass ich in die Verteidigung gehen würde, sobald du meine schnellen Angriffe abgeblockt hattest?<, fragte Deimos neugierig. Da erkannte ich seine Schwachstelle. Er war zwar nicht leicht in Rage zu bringen, er überlegte erst bevor er angriff, aber er war viel zu neugierig. Wenn ich es schaffte ihn wegen seiner Neugier abzulenken, konnte ich es schaffen ihn zu besiegen. Deshalb antwortete ich ihm auch nicht, sondern lächelte nur leicht. >Nun sag schon<, bettelte Deimos und ich konnte sehen wie Deimos von Sekunde zu Sekunde wütender wurde, weil ich ihm nicht antwortete. Damit hatte ich ihn am Haken, ich wusste wie ich Deimos schlagen konnte.

Als Deimos zu wütend war, um noch länger ruhig auf eine Antwort zu warten, griff er an. Wieder war er verflucht schnell, aber seine Wut ließ ihn unvorsichtig werden. Nach seinem siebten oder achten Schwerthieb, die ich alle mühsam abwehren konnte, holte er zu weit aus. Sein Schwert war länger als meins und mit diesem Schlag hatte er mir vermutlich den Kopf abschlagen wollen, doch dadurch konnte ich mein Schwert schnell nach vorne stoßen. Ich traf Deimos nicht richtig, aber der Schlag ließ ihn taumeln. Er sah zuerst nach unten auf seine Rüstung, die ein Schnitt aufwies, und dann mich ungläubig an. Vermutlich hatte er noch nie von einem dreizehn jährigen Mädchen einen Gegenschlag kassiert, deshalb schien er so verblüfft, dass seine Wut plötzlich verraucht war. In seinen Augen sah ich absoluten Unglauben. >Man hat mir gesagt, du wüsstest nicht mal seit drei Wochen von deiner Abstammung. Du wärst ein absoluter Amateur im Umgang mit Waffen<, murmelte Deimos schockiert. Das war meine Chance. Deimos war so verwirrt, dass er nicht mit einem Angriff rechnete. Also tat ich das Naheliegende: Ich griff an.

Vielleicht hätte mein Plan sogar funktioniert, wäre da nicht Phobos gewesen, der wie von Blitz getroffen auf einmal anfing laut aufzuschreien. Deimos und ich sahen erschrocken zu Phobos. Er lag im Sand und krümmte sich vor Schmerzen. Percy stand über ihm. Soweit ich das feststellen konnte, war er unverletzt und nur etwas schwer am Atmen. An seinem Schwert lief eine goldene Flüssigkeit hinunter. Ichor, das Blut der Götter, dachte ich und wusste was geschehen war. Percy hatte gegen Phobos gekämpft, war allerdings stärker gewesen, was ja nur sinnvoll war, schließlich hatte er den Gott des Krieges, Phobos Vater, besiegt, da würde er wohl kaum von einem von Ares' Söhnen geschlagen werden. Mir wurde bewusst, dass Deimos jetzt noch mehr aus der Fassung gebracht worden war, als er es noch vorhin gewesen war. Also verfolgte ich meinen ursprünglichen Plan und griff ihn an.

Deimos war ein schneller Denker, er wich meinen Angriffen aus, war aber dennoch total von mir überrumpelt worden. Ich war dieses Mal diejenige, die Angriff und Deimos war definitiv ein besserer Angreifer, als Verteidiger. Er verlor oft das Gleichgewicht und stolperte jedes Mal, wenn ich ihm einen Hieb verpasste, den er abwehren musste. >Hör auf!<, schrie er verängstigt und wütend zugleich. >Ich habe auch keine meiner göttlichen Fähigkeiten eingesetzt. Das ist unfair, wenn du deine einsetzt< Ich war verblüfft hörte allerdings nicht auf Deimos anzugreifen. Ich wusste nicht was er damit meinte, dass ich meine göttlichen Kräfte einsetzen würde... Bis mir auffiel, dass um uns herum ein Tornado wütete, der von mir auszugehen schien. Das machte mir selbst höllische Angst und der Tornado reagierte darauf. Ein kräftiger Windzug hob Deimos hoch und warf ihn in den See, danach war der Tornado verschwunden. Ich war richtig geschockt über meine Kraft und das zu Recht. Mit dem Tornado verschwand nämlich auch meine Kraft. Meine Sicht war total verschwommen und ich hatte das Gefühl, als würde der Boden unter mir wanken. Verschwommen sah ich wie Percy auf mich zu rannte. Er rief mir irgendetwas zu, aber ich verstand nicht was. Drei oder vier Meter war er noch von mir entfernt, als meine Beine unter mir nachgaben und ich noch während des Falls auf den Boden bewusstlos wurde.


Also Hey erstmal. Ich wollte nur mal erwähnen, dass es nicht mehr viele Kapitel geben wird, da sich Für den Olymp - Das Kind der Verbindung langsam dem Ende nähert. Es wird keinen Epilog geben, da ich wahrscheinlich/vielleicht eine Fortsetzung veröffentlichen werde. Geschrieben habe ich da schon so neun Kapitel, aber es kommt darauf an wie dieser 1. Teil hier bei euch ankommt, danach richtet sich auch wann und ob überhaupt die Fortsetzung veröffentlicht wird. Wäre nett wenn ihr mir dazu mal Feedback geben könntet

Bis bald:)

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