In Versform Bringt Sich Der Mensch Selbst Zu Papier

Eine meiner liebsten Beschäftigungen
Um die Zeit totzuschlagen
(eine Sisyphos-Aufgabe
Denn die Zeit - der alte Gauner -
Gewinnt jedes Mal)
Ist das Lesen
Von Gedanken,
Nein, Verzeihung,
Von Gedichten.
Ach, ich vertu' mich jedes Mal,
Aber am Ende
Ist das ja auch egal,
Immerhin ist es fast das selbe,
Denn nichts ist so rein,
So voller ehrlicher, ungefilterter Gefühle
Und Gedanken
Wie ein Gedicht.
In Geschichten zeigt sich,
Wer wir gerne wären,
Wie wir sein wollen
Und so weiter,
Ich glaub', der Punkt ist klar.
Doch um ein Gedicht zu schreiben,
Muss man genau wissen,
Wovon man redet,
Wovon man schreibt,
Wovon man denkt.
Ich glaube,
Deshalb schreiben
So wenig Menschen
Gedichte,
Deshalb finden so viele es schwer;
Es ist eben nicht leicht,
Sich völlig preiszugeben,
Einem Leser,
Der am Ende
Womöglich nicht mag,
Was er liest.
Doch, ich schweife ab;
Jedenfalls,
Was ich eigentlich sagen wollte,
Ist:
Gedichte sind toll,
Jedes einzelne grandios,
Denn,
Wenn man wirklich ein Gedicht schreibt,
Und nicht bloß
Ein paar sich reimende Zeilen,
Kann es nur gut werden,
Denn die Gedanken eines Anderen
Sind niemals langweilig.
Ja,
In Versform
Bringt sich ein Mensch
Selbst zu Papier.

Das einzige Problem an Gedichten ist:
Sie sind so schrecklich kurz,
Und leider immer vorbei,
Kurz, bevor man begreifen kann,
Wer der Autor wirklich ist.

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