Kapitel 39
Brendan
Ich wache auf, weil etwas fehlt, oder eher jemand. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass sie mir erlaubt hat, die Markierung zu vollenden. Es war einfach unglaublich. Doch wo ist sie jetzt?
Ich folge dem Band und finde sie im Wohnzimmer. Ben sitzt mit schreckgeweiteten Augen auf dem Boden vor dem Sofa und verfolgt das Tun meiner Mate. Sie wirbelt regelrecht herum im Wohnzimmer und macht es sauber. Als Ben mich entdeckt fährt er wütend auf. "Sie hat mich eiskalt vom Sofa geworfen. Die Kissen ausgeschüttelt und hat dann begonnen zu putzen. Nimm sie mit oder ich werde sie aufwecken." Ich knurre ihn an "Sprich gefälligst leiser. Man sollte einen Schlafwandler nicht wecken." Doch dies scheinen die falschen Worte zu sein. "Ich kann so laut sein, wie ich will, da sie taub ist." schreit er mich an. Gerade will ich ihn zurechtweisen, als eine Stimme mich herum fahren lässt "Was ist denn hier los?" Stella steht müde im Türrahmen und reibt sich die Augen. Dann besieht sie sich die Situation "Schlafwandelt Katarina wieder?" Wesentlich beruhigter antwortet Ben "Ja und wirft mich vom Sofa." "Das hat sie mit mir auch schon gemacht. Nimm es nicht persö... Was hat sie da am Hals? Das war vorhin noch nicht da." Bevor Stella näher zu Katarina kommen kann, erfasst Ben die Situation, schnappt sich Stella und verlässt mit einer kleinen Verbeugung das Zimmer. Stella scheint viel zu perplex und müde zu sein, um überhaupt zu reagieren.
Dann wende ich mich Katarina zu. Sie scheint gerade fertig mit dem Wohnzimmer zu werden, da will sie in die Küche. Ich berühre sie sanft am Arm. Und ehe ich es realisiere, hängt sie an mir dran wie eine Klette. Ich wickle meine Arme um sie herum und halte sie fest. Mein Wolf schnurrt wohlig auf. Sie hat ihren Kopf auf meiner Schulter abgelegt. Ich schalte überall das Licht aus und gehe dann wieder in das Zimmer von Katarina. Buddy hebt verschlafen seinen Kopf und steckt ihn dann wieder unter seine Pfote, nachdem er sieht, dass wir auch wieder ins Bett gehen. Ich sitze mit Katarina im Bett und will sie von mir lösen, doch sie hält sich verdammt fest. Auch nach viel Mühe, bekomme ich sie nicht los. Naja egal, also rutsche ich runter und liege nun. Katarina auf mir. Ihre Arme um meinen Nacken und auf jeder Seite von mir hat sie ein Bein. Doch sie schläft einfach weiter. Ich lege die Decke über uns und genieße dann den engen Kontakt zu meiner Elfe.
Katarina
Langsam werde ich wach und sehe tatsächlich mal Licht. Ungewöhnlich dass ich nicht unter der Decke versteckt bin. Dann spüre ich die Wärme unter meiner Wange. Ich öffne ein Auge und sehe, dass ich auf Brendan liege. Eine Hand fährt meinen Rücken hinunter und löst einen Schauer aus. Ich schaue auf. "Dein Herzschlag hat dich verraten." "Du kannst meinen Herzschlag hören?" "Ja, vor allem wenn es so ruhig ist." Traurig meine ich "Ich werde deinen nie hören können." Er streicht mir eine Strähne hinters Ohr "Das nicht, aber du kannst ihn fühlen." Gleichzeitig nimmt er meine Hand und legt sie über sein Herz. Erst spüre ich nichts, doch dann fühle ich immer stärker, wie sein Herz schlägt. Dann fällt mir etwas ins Auge. Ich rutsche etwas höher und sehe dann eine Art Tattoo. Ich fahre langsam den Linien nach. Es ist ein Vollmond mit Wolken. Wenn man genau hinsieht sieht man drei Triskelen. Eine im Mond und zwei in zwei Wolken. "Das ist wunderschön, hattest du das gestern schon?" frage ich ihn. Er lächelt "Das ist die Markierung, du hast dasselbe genau dort, wo ich dich gebissen habe." Meine Augen werden groß. Schnell rappel ich mich hoch und gehe ins Badezimmer.
Tatsächlich erkenne ich dasselbe Tattoo genau zwischen Hals und Nacken. Es ist wunderschön, aber auch schwer zu verstecken. Meine Mutter wird durchdrehen, wenn sie das sieht. Sie hasst Tattoos. Aber das ist mir egal, es ist wunderschön. Da ich gerade im Bad bin, mache ich mich auch fertig.
Nach mir geht auch Brendan ins Bad, küsst mich aber vorher noch. Dann gehe ich in die Küche. Dort sind schon Ben und Stella wild am diskutieren. "Ich fasse es immer noch nicht, dass du mich einfach mitgenommen hast. Das war Entführung." wirft sie ihm vor. "Wo hätte ich denn sonst schlafen sollen? Katarina hat hier alles sauber gemacht." "Ich habe gar nichts gemacht." werfe ich nun ein. "Ach nein? Und wer hat mich sonst bitte schön vom Sofa geschmissen, um eben dieses auszuklopfen. Du bist geschlafwandelt." fügt er dann noch beruhigter hinzu. "Deswegen ist es hier immer so sauber. Ich putze im Schlaf. Und ich habe mich schon gewundert, warum ich nicht putzen brauche." Beide schauen mich sprachlos an, ehe sie sich wieder dem Frühstück zu wenden, das ganz klar von Stella stammt. Ich setze mich hin und beginne auch zu frühstücken. Es dauert nicht lange und Brendan kommt ebenfalls dazu.
Wir sind alle fast fertig, als Brendan und Ben mitten in ihrer Bewegung erstarren. "Was ist mit ihnen?" fragt Stella. Und ohne darüber nachzudenken antworte ich "Die werden wohl gerade über den Mind-Link angesprochen." Als mir meine Wörter gewahr werden schaue ich mit großen Augen zu Stella. "Ähm, also ich meine, dass, also" Von ihrer plötzlichen Bewegung, sie haut mit der flachen Hand auf den Tisch zucke ich erschrocken zusammen. "Ich wusste doch ich, ich kenne den Begriff Luna. Die beiden sind Werwölfe oder?" Mit offenem Mund schaue ich sie an. "Was ist passiert?" "Ihr seid Wölfe oder?" wiederholt sich Stella.
Nun schauen die beiden sie mit großen Augen an. "Was? Woher?" fragt Brendan und auch ich habe langsam den Schock überwunden. "Naja, der Pilot hat Katarina Luna genan... Oh mein Gott. Du bist eine Luna?" wendet sie sich mir zu. "Ja?" antworte ich ihr, auch wenn es mehr nach einer Frage klingt. "Das ist so cool, meine Freundin ist die Luna eines Rudels. Aber um zurück zu kommen. Mein Vater war ein Werwolf und meine Mutter ein Mensch. Mein Bruder ist auch ein Werwolf, doch ich bin nur ein Mensch. Aber dadurch kenne ich einige Begriffe, auch wenn mein Dad versucht hat, mich daraus zu halten." erklärt sich Stella. "Puh, dass macht es so viel leichter." atmet Ben auf. "Wieso? Was sollte es einfacher machen?" "Weiß du was Mates sind?" "Ja?" "Tja, wie soll ich das sagen, aber wir sind Mates." Und dabei zeigt Ben zwischen sich und Stella hin und her. Stella lacht los und bringt prustend "Du und ich? Niemals, wir sind viel zu unterschiedlich." Ben schaut daraufhin wie ein getretener Welpe aus. Ich stehe auf und ziehe Brendan mit mir mit. Das sollen die schön ausdiskutieren. Meiner Meinung nach, passen die Beiden nämlich perfekt zusammen.
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