Sehnsucht.
Irgendwie war Sehnsucht immer nur ein Wort, das ich nicht greifen konnte; immer nur etwas, das ich nur aus Erzählungen kannte; immer nur eine Hülle, die zu weit weg war, um deren Inhalt zu erkennen.
Doch auf einmal war da jemand, der mich vollkommen in der Hand hatte, von dessen Worten ich abhängig war und der mir viel mehr schenkte als ich verdient hatte.
Und mit ihm kaum auch die Sehnsucht.
Auf leisen Sohlen schlich sie sich an. Behutsam, um nur nicht entdeckt zu werden. Lange gelang ihr das Versteckspiel. Ich spürte sie, doch war mir ihrer nicht bewusst.
Bis zu einem Abend, an dem mich auf einmal eine ganze Welle an Sehnsucht zu Fall brachte und gierig verschlang.
Nun weiß ich, wie sich Sehnsucht anfühlt.
Sie tut weh. So als würde man mit einem kleinen Streichholz ein riesiges Lagerfeuer im Inneren entzünden, das nur aus einem ganz bestimmten Grund brennt und lodert und sich langsam durch den Körper frisst.
Und ich weiß auch, wie Sehnsucht aussieht. Sie ist klar wie die Tränen, die zu Massen über meine Wangen rinnen und rein wie die Liebe, die mir den Atem nimmt.
Jeder Schrei, mit dem mein Herz ein wenig mehr verbrennt, hallt lang in meinen Ohren nach. Jede Träne verstärkt das Pochen in meinem Kopf um ein Vielfaches.
Doch jedes Wort von ihm macht all das wett, auch wenn die Sehnsucht damit wächst.
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- M. L.
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