It hurts [Destiel; Smut)

Cas duschte. 

Nein, um ehrlich zu sein duschte er nicht, er rieb sich den Schmutz gewaltsam von der Haut, die schon ganz gerötet war. Es war Schmutz, den man nicht sehen konnte, Schmutz, der aber trotzdem da war. 

Er starrte geradeaus an die beschlagene Glastüre vor sich, wollte seinen geschundenen Körper nicht sehen. Den Körper, den Dean sich benommen hatte, den Körper, den Cas ihm geschenkt hatte. 

Ein schweres Gefühl lag ihm auf der Brust, er schluckte hart, doch es wich nicht. Zittern tat er schon lange, er konnte sich nicht beruhigen. Er wusste, dass er blutete, er spürte das Brennen und stechen, roch das Blut. 

Warum hatte er das getan? Warum hatte er seine Jungfräulichkeit, seine Würde, alles, was er noch hatte, verschenkt? Warum hatte er sie Dean Winchester geschenkt?

Er sank auf den Boden, rollte sich zusammen und weinte, schluchzte leise, hoffte, dass der Schmerz, körperlich wie seelisch, endlich aufhörte. 

Castiel wollte schreien, doch er konnte nicht. Seine Kehle ließ es nicht, er war zu schwach, zu benutzt, zu tot. 

Der junge Mann war alleine auf der Welt. Mit seinen Eltern hatte er sich gestritten, er war deswegen auch ewig nicht mehr zuhause gewesen, nirgends wurde er akzeptiert, sein bester Freund hatte keine Zeit mehr für ihn und war suizidal, nur Dean war ihm noch geblieben, bis vor Kurzem zumindest. 

Er musste sein Leben alleine auf die Reihe kriegen, dass hatte ihm der Winchester klar und deutlich gesagt, als er ihm solange ins Gesicht geschlagen hatte, bis er halb bewusstlos war. 

Der Schwarzhaarige sah keinen Ausweg mehr, nichts machte mehr Sinn. Er konnte nicht begreifen, warum ihn denn niemand liebte, warum er ungeliebt war, warum man ihm nur weh tun konnte, warum man ihn nicht lieben konnte. 

Es tat weh, verdammt weh, doch er musste damit klar kommen. Er musste es irgendwie akzeptieren, dass er ungeliebt war und das immer bleiben würde. 

Mittlerweile glaubte er sogar, dass er es nicht verdiente, geliebt zu werden, dass er es verdiente, sich selbst so sehr zu hassen, dass er es verdiente, vergewaltigt zu werden, dass er es verdiente, zu sterben. 

Plötzlich wurden seine Handgelenke gepackt, er wehrte sich nicht, wimmerte nur leise weiter, merkte, wie er hoch gezogen wurde, wie zwei Finger in ihm verschwanden, wie er geküsst wurde, geküsst von diesen weichen Lippen, die leicht nach Kaugummi schmeckten. Er lehnte leise winselnd gegen den Älteren, genoss dennoch die Zuneigung, da er dadurch wenigstens ansatzweise etwas fühlte, auch wenn es grobe Berührungen waren. 

Immer wieder erwiderte er die Küsse, wollte dieses einzig Gute erhalten, wollte es nie enden lassen, das Dean immer noch der Mann war, den er liebte, obwohl der ihn wie ein Stück Dreck behandelte. 

Der Braunhaarige war hart, das merkte Cas, obwohl er die Augen fest zusammen gekniffen hatte. Dean wollte Sex, wollte nur ein Spielzeug, dass schon beinahe kein Mensch mehr war. 

Die kräftigen Hände packten ihn an den Schultern und drehten ihn um, drückten ihn gegen die kalten Fließen der Wand und er spürte, wie die Eichel des anderen seinen Eingang streifte, wie sie den Weg nach drinnen suchte. 

Dann stieß er sich plötzlich ganz in ihn, er war viel zu groß, viel zu lang, viel zu dick, viel zu schmerzhaft. 

Wortlos und langsam fickte er ihn, der Blauäugige war nicht mal ansatzweise erregt. 

Nicht wie früher, wo er von Dean geliebt wurde, wie der Ältere ihn sanft genommen hatte, ihm die Welt zu Füßen gelegt hatte. Nun war nichts mehr so wie damals. Hart, kalt, schmerzhaft, so war der Sex nun. 

"Warum fickst du mich immer noch?", schluchzte er, die Tränen vermischten sich mit dem Wasser, das auf die beiden nieder prasselte. 

Der Grünäugige antwortete nicht, umfasste fest Cas' Glied und pumpte es, wollte nicht, dass dieser diese Frage nochmal stellte. 

Leises Wimmern entwich der Kehle des anderen, der nun noch heftiger zitterte.

"Warum fickst du sie noch?"

Als er das hörte, zog Dean sich abrupt aus ihm, ohrfeigte ihn, nachdem er ihn zu sich gedreht hatte. 

"Dir steht es nicht zu, solche Fragen zu stellen."

"Beantworte mir nur eine Frage", er schluchzte, seine Augen waren gerötet, "Lohnt es sich, auf dich zu warten?"

"Ich werde dir das nicht beantworten."

Er schrie auf, ließ all den Schmerz raus und sank zu Boden, kauerte sich zusammen, versuchte, seinen Körper vor Dean zu schützen, seine Seele, alles, was er besaß. 

Der Winchester sah auf ihn hinunter, keinerlei Emotionen lagen in seinem Blick. 

"Ich liebe dich", flüsterte er nach einem kurzen Moment der Stille. 

"Und was ist mit ihr? Liebst du sie etwa auch noch?"

Dean kniete sich zu ihm, nahm wieder die dürren Handgelenke des anderen, die schon blaue Flecken aufwiesen, da er sie so oft grob gepackt hatte. 

"Ich bin nicht fähig, nur einen Menschen zu lieben, Cas", hauchte er und wollte ihn küssen, doch er verweigerte. 

Cas verweigerte es zum ersten Mal, verweigerte zum ersten Mal diese Zärtlichkeit. 

"Es lohnt sich also nicht, auf dich zu warten."

Etwas brach in ihm, nahm ihm das letzte bisschen Lebenswillen, brachte ihn noch mehr aus der Bahn. 

"Ich... Ich kann das nicht... Ich kann kein solches Leben führen... Und ich will auch nicht weiter deine Hure sein..."

Er stand auf, war wackelig, sah die Knutschflecken an Deans Hals, wovon ihm übel wurde, da er sie nicht gemacht hatte. 

Dean bemerkte den Blick, seine Augen wurden trüb.

"Sie... sind nicht von ihr..."

"Du... Du betrügst uns beide?!" Sein Magen krampfte, er zitterte nun wieder.

"Ich... erkläre es dir wann anders."

"Nein, jetzt!", schrie er ihn an, krallte sich an die glatte Brust des Winchesters. 

"Wieso interessiert es dich denn überhaupt?"

"Sag es mir. Sofort."

"Vergewaltigungen bringt man schneller hinter sich, wenn man sich nicht wehrt", nuschelte er, sah weg, da er sich schämte. 

"Du..."

Er stotterte, wusste nicht, was er sagen sollte. 

"Du lässt dich ficken?! Einfach so, ohne dich auch nur minimal zu wehren?!"

Er schlug gegen Deans Brust, der zusammen zuckte, wieder brach etwas in ihm. 

"Es war mir egal. Ich fühle nichts mehr, ich habe dabei nichts gefühlt, ich wollte es nur schnell hinter mich bringen."

In Deans Kopf tauchten Bilder auf, die er verdrängen wollte, weshalb er den anderen wieder küsste, der zu überrumpelt war, um sich zu wehren und es deshalb zuließ. 

Der Winchester hob ihn hoch, drückte ihn gegen die Wand, aus Reflex umschlossen Cas' Beine das Becken des anderen und er wurde schnell genagelt, stöhnte diesmal, da der Schmerz zu groß war. 

Beide stöhnten und weinten, Dean versuchte es zu verbergen, der andere nicht, da der Winchester ihn schon so oft schon weinen gesehen hatte.

Irgendwann ergoss sich der Winchester in ihm, benutzte ihn, wurde wieder kalt, löste sich und ging. 

Er ging und kam nicht wieder. 

Für Jahre. 


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