Streit-Mila
Ich sah mir die Bilder der Party an während ich noch auf Caya wartete. Sie waren echt ganz schön eindeutig und sie bewiesen dass ich das alles nicht geträumt hatte. Noch wusste ich nicht wirklich mit der ganzen Sache umzugehen. Es klingelte und der Gnom sprintete die Treppe runter. Kurz darauf schrie er "Mila, Caya ist da.". Ich stand von meinem Bett auf und ging gemächlich die Treppe runter.
Die große Blondine streifte gerade Jacke und Schuhe ab, als ich unten angekommen war. "Hey" begrüßte ich sie. "Hey" sie grinste mich an. Da hatte wohl jemand richtig gute Laune. Ihre blauen Augen strahlten förmlich und auf ihren vollen Lippen lag ein Lächeln. "Gute Laune?" ich zog eine Augenbraue hoch und legte grinsend den Kopf schief. Sie tat es mir gleich und meinte "Vielleicht". Der Gnom kam aus der Küche wieder in den Flur und stieß mich unsanft zur Seite. "Ey wenn du scheiß Laune hast! Lass sie nicht an mir aus!" fauchte ich. Er zeigte keinerlei Reaktion. Arsch! Früher war er noch klein und süß und jetzt?!......
Caya zog nur vielsagend die Augenbrauen hoch. Sie und Bengt waren wohl nie so. Zwillinge eben. "Lass uns hoch bevor Mum dich auch noch begrüßen will und sie dich nach deinem Vater und seiner neuen Freundin ausfragt" ich drehte mich zur Treppe, so sah ich nicht sofort ihren verwirrten Blick. "Was meinst du?" fragte sie hörbar verwirrt. Oh Gott, wie sollte ich ihr das nur erklären. "Naja. Ihn hat gestern bei euch im Stall auf der Stallgasse eine Frau geküsst....." vorsichtig sah ich sie an, aber sie wirkte gar nicht überrascht. "Wusstest du das schon?" Sie nickte. "Bengt stand dabei" erklärte sie. "Nein!" ich starrte sie an, als ob sie mich verarschen wollte. "Doch und ich weiß auch wer sie ist und nein sie sind nicht zusammen." jetzt war ich die, die doof guckte. "Wer?". Sie lächelte einfach nur und ich zog sie aus dem Flur hoch in Zimmer. Das musste jetzt ja nicht unbedingt jeder mitbekommen.
"Also?" fragte ich. Sie grinste immer noch. "Ich habe da so eine Hoffnung." Was für eine Hoffnung? Schon bekamen ihre Augen einen träumerischen Ausdruck. "Vielleicht kommen sie wieder zusammen" murmelte sie. Wer sollte wieder mit wem zusammen kommen? Kann Caya sich auch mal ordentlich ausdrücken oder wollte sie mich weiter für dumm verkaufen. Sie hatte meine Gedanken wohl gelesen oder zumindest meinen fragenden Blick gesehen. "Unsere Eltern" löste sie auf. Okay. Das erklärte ihre gute und Bengts schlechte Laune heute in der Schule. "Jetzt mal ganz vom Anfang an. Wie kommst du darauf?" mir war immer klar, dass Caya eine Träumerin ist aber das es inzwischen schon so schlimm ist hätte ich nicht gedacht. "Sie hat ihn geküsst. Sie war nur bei uns um ihn zusehen. Mila du kannst mir sagen was du willst! und so wie er gestern Abend drauf war liebt er sie immer noch. Ich hoffe wirklich das sie wieder zusammen kommen." Ich nickte mit kritischem Blick. " Was sagt Bengt dazu?" fragte ich gerade, als der Gnom die Zimmertür öffnete. "Bengt? Hast du nicht gestern mit ihm telefoniert und habt ihr euch da nicht drüber unterhalten, dass Caya nichts von eurem One Night Stand erfahren darf?" fing er an. Scheiße! Warum jetzt? Ich sah zu Caya rüber, die mich schockiert an sah. Augenblicklich sprang ich auf und wollte mich auf meinen kleinen Bruder stürzen "Ich mach dich fertig!" schrie ich ihn an! und er stürzte sofort die Treppe runter wobei er rief "Mum, Mila bedroht mich schon wieder!". "Mila!" hörte ich da die Stimmer meiner Mutter aus dem Wohnzimmer. "Ehy! Der Gnom lügt!" verteidigte ich mich und darauf folgte ein "Mila, dein Bruder hat auch einen Namen. Hör auf ihn Gnom zu nennen, dann musst du dich auch nicht wundern, dass er dich ärgert." von meiner Mutter. Ich seufzte und entschied mich erst mal das alles Caya zu erklären.
Ich ging zurück in mein Zimmer und schloss die Tür wieder hinter mir. Schuld bewusst sah ich Caya an. "Ich glaube ich muss dir was beichten" Sie sah noch ruhig aus, das ist das gefährliche an Caya und Bengt. Sie bleiben beide erst unfassbar ruhig und dann kommt's. "Ich hatte was mit Bengt. Ich war sein One Night Stand von Freitagnacht." gab ich zu und Caya's wütend blitzenden blauen Augen verengten sich. Das hieß schon mal nichts gutes. Sie war aber noch ruhig. "Es tut mir echt Leid. Ich weiß nicht wie es so weit kommen konnte." versuchte ich mich zu erklären und hatte mit einem mal richtig angst um unsere Freundschaft. Dann wie aus dem nichts sprang sie auf und fragte schon fast provokativ "War's wenigstens gut? Wie kannst du es wagen dich von meinem Bruder flachlegen zu lassen?! Du bist meine beste Freundin!" dann stürzte sie einfach raus und ich blieb bewegungsunfähig mitten im Raum stehen. Langsam kam wieder leben in mich und auch ich stürzte raus in den Flur. "Caya, warte!" rief ich noch, aber da war sie schon weg. "Fuck!" schrie ich, den Tränen nahe und mein kleiner Bruder grinste mich von unten gehässig an.
Jetzt war es vorbei mit der Beherrschung und ich stürzte mich auf ihn. "Du Arsch! Wie konntest du nur?! Du machst immer alles kaputt!" schrie ich, als ich unter Tränen nach ihm ausholte. Da ging Mama dazwischen. "Mila! Hör auf!" augenblicklich ließ ich meine Hand sinken. Der Gnom blickte mich aus verängstigten Augen an. "Ich glaube wir müssen uns mal unterhalten Fräulein" stellte sie kühl fest und zog mich in die Küche. Ich hätte schwören können, dass der Gnom mich hinter ihrem Rücken ausgelacht hat.
"Mila, was war das gerade?" sie sah mich streng aus ihren braunen Augen an. "Der Gnom hat die Freundschaft zwischen mir und Caya gerade kaputt gemacht!" erklärte ich unter Tränen. Anscheinend traf das einen Nerv bei ihr und ihr Blick wurde weicher. "Jetzt beruhig dich erstmal und erzähl dann in Ruhe was vorgefallen ist." entschied sie und ich wusste ich musste jetzt alles erzählen und vor allen Dingen die Wahrheit. "Caya ist sauer auf mich, weil ich nach der Party am Freitag nicht bei Maja übernachtet habe" fing ich leise an. "Sondern?" jetzt hatte ich Mamas Interesse geweckt. "Bei einem Jungen mit dem Caya auch etwas zutun hat, also etwas mehr...und bevor du fragst ja ich hatte was mit ihm und nein ich will nicht drüber reden!" Sie nickte nachdenklich. "Caya hat keinen Freund oder?" ich schüttelte den Kopf. Sie hatte wohl trotzdem verstanden bei wem ich gelandet war, denn sie sagte einfach nur schon fast vorwurfsvoll "Mila, Mila, Mila was hast du da nur angerichtet!" dann wurde sie wieder ernst und sachlich "Warum hast du dich darauf eingelassen?". "Im wahrsten Sinne des Wortes eine Schnapsidee" gab ich zu. Sie zog die Augenbrauen hoch und atmete hörbar aus. Sie hatte wohl genauso wenig wie ich gedacht, dass sie jemals so ein Gespräch mit mir oder dem Gnom führen müsste. "Ich sage dir nicht umsonst, dass du nicht so viel trinken sollst. Willst du wirklich nicht drüber reden?" ich schüttelte noch einmal den Kopf "Es war eine einmalige Sache es wird sich nicht wiederholen und wir tuen so als ob nichts gewesen wäre" Sie blickte mich kritisch an. "Mila. Sei ganz ehrlich hast du dich in ihn verliebt? Ich hätte damit kein Problem, aber was Jo so von seinem Sohn erzählt ist Bengt nun wirklich kein Kind von Traurigkeit." immer diese besorgten Mütter! "Nein habe ich nicht und jetzt will ich erst mal die Sache mit Caya wieder hinbiegen!" mit den Worten stand ich auf und verließ den Raum.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top