Nur eine Nacht-Mila
Immer wieder warf ich einen Blick auf mein Handy, während ich versuchte einen ordentlichen Lidstrich zu ziehen. Caya hatte mir nicht geschrieben. Warum auch! Ich bin ja auch nicht ihre beste Freundin!
"Mila! Mach das Bad frei!" jammerte mein Bruder vor der Tür. "Gleich!" rief ich und zog in Seelenruhe den Wing. "Mila!" ging das gejammere weiter. Ich seufzte und beschloss doch lieber das Bad frei zu machen bevor der Zwerg noch petzt, obwohl ein Zwerg ist er nicht mehr eher ein pubertierender Gnom!.
Kaum war ich fertig verschwand ich schnell aus der Haustür bevor Mum mir noch sagte ich solle nicht so viel trinken. Zum Glück ist Papa auf Geschäftsreise und kommt erst morgen wieder, wenn es nach ihm ginge dürfte ich jetzt nicht weg.
"Hey Mila! Weißt du wo Caya ist?" wurde ich von unserer Freundin Maja begrüßt, eigentlich wollten wir ja zu dritt auf diese Party. Wobei Caya 100 pro gegen Ende wieder auf Bengt hätte aufpassen müssen. Vielseitigkeitsreiter eben. Mega großes Ego, überheblich wie sonstwas, aber trotzdem einigermaßen erträglich. Wobei wir haben uns seit Jahren nicht mehr richtig unterhalten. Ich schüttelte den Kopf "Nein Caya geht auch nicht an ihr Handy." "Vielleicht konnten sie und Bengt nicht weg" Maja zuckte mit den Schultern. Ich schüttelte den Kopf "Johan lässt sie eigentlich immer weg. Caya bekommt nur die Anweisung auf Bengt auf zu passen und Bengt muss immer versprechen sich zu benehmen.". "Ich wünschte mein Vater wäre auch so cool. Lass uns rein!" Sie zog mich mit zur Tür.
Wir waren vielleicht eine halbe Stunde da, da bemerkt ich ihn. Bengt betrat mit einigen Kumpels den Club. Viele Mädchen sahen ihm Nach. Sie schienen fast zu sabbern und ich konnte es verstehen. Warum ist das Böse nur so schön? Bengt ist im Vergleich zu Caya echt eine Katastrophe. Die beiden sind das beste Beispiel dass es einen guten und bösen Zwilling geben muss! Allein wie er durch die Menge schritt war schon beeindruckend. Grazil und Selbstsicher. Eine wahre Erscheinung.
Ich entschied mich ihn zu fragen wo er Caya gelassen hatte. Mit ruhigen Schritten ging ich auf ihn zu "Hey Bengt. Wo hast du Caya gelassen?". Er ließ seinen Blick über mich wandern "Zuhause. War heute alles etwas viel für sie.". Ich dachte eigentlich er würde sich von mir abwendenden, aber seine auffallend grünen Augen lagen immer noch auf mir. Es war mir ehrlich gesagt etwas unangenehm. Je länger er mich mit diesem Blick ansah, desto unsicherer wurde ich. Sah er schon immer so gut aus? "Wann haben wir uns eigentlich das letzte mal unterhalten?" da war dieser Unterton. Dieser Unterton der mir sofort klar werden ließ was er vor hatte und ich hatte nicht vor ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen. Ich meine wann hat man wieder so eine Chance.....
So kam es wie es kommen musste. Es fing unschuldig mit einem Kuss an und endete in seinem Zimmer.
Allein schon diese Blicke die wir uns zuwarfen hatten klar gemacht wie es enden würde. Ich dacht eigentlich er wäre einer dieser Typen, die sich einfach auf einen stürzen, aber er war eher das Gegenteil.
Er zog mich vorsichtig näher zu sich und ich spürte kurze Zeit später seine Lippen fest auf meinen. Leidenschaftlich erwiderte ich diesen Kuss und fuhr ihm mit einer Hand unters T-Shirt. Seine Lippen wanderten über meinen Hals und ein aufgeregtes kribbeln machte sich in mir breit. Ich zupfte ungeduldig an seinem T-Shirt. Er löste seine Lippen von meinem Hals und zog es zum Glück endlich aus. Das wurde ja immer besser! Dieser Typ hat nicht nur ein wirklich schönes Gesicht, nein auch noch einen Körper für den andere Jungs ziemlich hart trainieren müssten. Mir war nie aufgefallen, dass er einen Hufnagel an einem längeren Lederband um den Hals trug. Vorsichtig fuhr ich mit den Fingerspitzen über seinen Oberkörper. Das Gefühl seiner warmen und weichen Haut unter meinen Fingern war unglaublich. Er machte sich inzwischen auch an meinem T-Shirt zu schaffen und es fand seinen Weg auf den Boden. Mein Herz pochte aufgeregt gegen meine Brust und ich dachte, dass es nicht noch schneller gehen würde. Ich hatte mich total geirrt es schlug immer wirklich noch schneller, als er sich über mich beugte und ich das kühle Metall es Hufnagels auf meiner Haut spürte.
Ich wurde von der Sonne geweckt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich nicht mehr so ganz im Kopf was gestern Nacht passiert war. Bis ich in Bengts schlafendes Gesicht blickte. Scheiße! Ich sollte eindeutig weniger trinken! Überfordert mit der ganzen Situation schloss ich die Augen. Bengt holte mich zurück in diese scheiß Situation "Mila. Ich weiß dass du wach bist." Ich öffnete die Augen wieder und sah ihn an. "Hör mal. Caya darf hier von nichts erfahren! Sie reißt uns sonst beiden den Kopf ab."Ich nickte. Ja Caya würde mit keinem von uns je wieder ein Wort wechseln. "Deswegen wäre es auch am besten, wenn du möglichst schnell verschwindest. Sie schläft jetzt garantiert noch". So kann man One Night Stand auch formulieren. Wir würden jetzt also so tuen, als ob nie etwas gewesen wäre. Das würde sonst meine Freundschaft mit Caya gefährden und das war er mir nicht wert, auch wenn er wirklich attraktiv ist.
Ich zog mich also an und bemühte mich schnell zu verschwinden bevor meine beste Freundin noch Wind von der Sache mit mir und ihrem Bruder bekommen würde. Er begleitete mich zur Tür und wir verabschiedeten und kühl von einander, da kam Caya die Treppe runter.
"Morgen" begrüßte sie ihren Bruder, dann sah sie mich total verwirrt an "Was machst du denn hier?" Scheiße! Jetzt heißt es lügen wie sonst was. "Ich war bis gerade noch bei Maja und wollte eigentlich nur wissen warum du nicht an dein Handy gegangen bist" ich lächelte sie an und sie atmete tief ein. "Komm rein. Ich erklär dir alles. Hast du schon gefrühstückt?" ich schüttelte den Kopf und sie zog mich wieder rein. Bengt und ich wechselten unauffällig Blicke. Er war eindeutig genervt von der ganzen Sache.
Caya schleifte mich in die Küche und schnappte sich zwei Brötchen aus dem Brotkasten "Wart ihr gestern Abend noch feiern?". "Ja." bestätigte ich. "Habt ihr Bengt getroffen?" sie holte Marmelade aus dem Kühlschrank. "Ja, wir haben uns kurz unterhalten. Was war nun gestern los?" versuchte ich vom Thema Party und Bengt weg zu kommen. "Gestern stand unsere Mutter mit einem mal vor der Tür" erzählte sie schon fast nebensächlich. "Und?" ich wusste das Caya sich das insgeheim immer gewünscht hatte. "Papa und sie haben sich angeschrien und Bengt ist auch noch mal fast ausgerastet." Das klang so als hätte sie sich das ganz anders vorgestellt, aber was hatte sie erwartete. Hatte sie erwartet, dass sie wieder eine Familie werden würde? Caya ist eine Träumerin das war sie schon immer, aber das konnte sie nun beim besten Willen nicht erwartet haben. "Ich habe meinen Vater noch nie so gesehen! Sie muss ihm echt weh getan haben." murmelte sie. "Stell dir vor du wärst in seiner Situation! Du wärst doch auch ausgerastet oder?" irgendwie hatte ich das Bedürfnis sie in den Arm zu nehmen. Vorsichtig schloss ich die Arme um sie und sie erwiderte die Umarmung, als wäre ich ihr Fels in der Brandung. Bengt stand jetzt auch in der Küche "Here God, Caya! Vad fan är det nu igen?" Keine Ahnung was er von ihr wollte sie fauchte auf jeden Fall "Försvinn, ditt arsel!" Er verdrehte die Augen. "Wie war dein One Night Stand?" fragte sie ihn. Er grinste "jäkligt bra!". Das machte er jetzt extra! Damit ich nicht mitbekomme wie er es wirklich fand. Arsch.....dachte ich innerlich schmunzelnd.
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