Eltern-Mila
Ich war echt erstaunt Bengt bei uns auf der Ranch anzutreffen. Wir hatten echt Spaß, obwohl ich einsehen musste, dass Pocahontas nix gegen ein VS Pferd ist. Ly ist allerdings auch hypernervös und ich kurz echt angst um Bengt. Dieser Idiot! Warum steigt er aufs Pferd obwohl er es eigentlich noch nicht darf?
Unsere Wege waren kurz davor sich zu trennen, da kamen wir wieder auf unser Wettrennen zu sprechen. "Bohar! Bengt! jetzt hör auf!!" meinte ich lachend."War die Schmach für dich doch zu groß?" grinste Bengt. Ich schüttelte den Kopf. "Wie sieht es eigentlich mit deinem Wetteinsatz aus?" er sah mich mit diesem Blick an, der mich rasend machte. "Du denkst auch nur an das eine oder?" fragte ich. Sein Grinsen wurde breiter und seine grünen Augen glitzerten belustigt "Nö, ich hab auch noch meine Vielseitigkeitsturniere im Kopf." Diese Antwort passte einfach nur so zu ihm! "Gut, sagen wir du und ich um acht? Ich muss nur gucken wie ich meinen Bruder beschäftigt bekomme." Er lachte "Mein Gott Mila! Der ist 13 Jahre alt, drück ihm einfach irgendein Computerspiel in die Hand und der bekommt gar nicht mit, dass du verschwindest" Wo er recht hatte, hatte er recht.
So bekam mein Bruder gegen sechs von mir ein neues Spiel in die Hand gedrückt, welches er schon etwas länger haben wollte. "Gnom. Ich hab dir was mich gebracht!" flötete ich, als ich ohne Klopfen in sein Zimmer stürmte. "Bohar Mila! Klopf an!" fauchte er. "und hör auf mich Gnom zu nennen!" giftete er weiter. "Ist dir Giftzwerg lieber? oder möchtest du vielleicht das hier haben?" ich schwenkte das Spiel durch die Luft. Sofort wurden seine Augen groß und glitzerten voller Vorfreude. "Mila, habe ich dir jemals gesagt wie sehr ich dich liebe. Du bist die geilste Schwester überhaupt!" rief er und wollte nach seinem Objekt der Begierde greifen. Ich zog es aber wieder aus seiner Reichweite "Nee, nee kleiner so einfach ist das nicht! Das ist an eine Bedingung geknüpft. Ich bin gleich nicht, da und weiß auch nicht wann ich wieder komme. Du sagst Mum und Papa nichts davon. Hast du mich verstanden?". Er nickte wild und ich drückte ihm das Spiel in die Hand und verließ sein Zimmer wieder. Nur um mich fertig zu machen.
Ich ging gerade über den Flur und wollte die Treppe runter, da stand mein Bruder in seiner Tür. "Wo willst du eigentlich hin? Zu Maja auf jeden Fall nicht aufgebrezelt wie du bist. Lass mich raten du verschwindest zu deinem neuen Typen, oder? Ist das nicht Caya's Bruder?" er grinste. "Geht dich nichts an! Gnom. Geh spielen!" meinte ich noch und raste die Treppe runter. "Tschüss. Bis morgen früh!" rief ich noch und schloss dann die Haustür hinter mir.
Ich weiß nicht wie viel Uhr es war, als ich wach wurde. Es waren Schritte und Stimmen im Flur die mich weckten. Bengt schlief immer noch wie ein Stein mit beiden Armen fest um mich. Es fühlte sich gut an hier so neben ihm -oder eher zur hälfte auf ihm- zu liegen, allerdings beunruhigten mich die Stimmen im Flur. Darunter auch eine Frauenstimme. "Wann kommt Caya wieder?" fragte sie. "Sie wollten gegen Mittag, wieder da seien." hörte ich Johan antworten. "Ich wollte jetzt an den Stall und auf die Jungpferdekoppel. Weckst du dann Bengt? Vielleicht will er ja später mit zu den Jungpferden." "Ja mach ich. Der wird sich freuen mich zu sehen" sie klang kritisch. "Wenn das deine einzige Sorge ist" das hat Johan so an sich, er hat oft diesen belustigten Ton in der Stimme. Er wirkte bei ihm allerdings nie unfreundlich, ganz im Gegenteil. Anscheinend küssten sich die beiden auf dem Flur. Dann verabschiedete er sich von ihr. Bengt neben mir wurde langsam wach. In der Zwischenzeit war die Frau zur Zimmertür gegangen und drückte langsam die Klinke runter. Fuck! Bengt neben mir dachte wohl dasselbe nur sprach er es auf Schwedisch aus "Jävla!" Die Tür öffnete sich fast geräuschlos und Mutter von Bengt und Caya stand im Türrahmen "Ach nee. Dieses mal sagt ihr es Caya aber bitte sofort ne. Keine Sorge ich werde mich dazu nicht äußern" sie sah uns nur noch einmal kurz an, dann schloss sie die Tür. "Eure Mutter ist mir soeben sympathisch geworden" meinte ich lachend. "Ich mag sie immer noch nicht!" murmelte er immer noch verschlafen. Ich musste schmunzeln. Das war auch etwas das ich mittlerweile über Bengt gelernt hatte. Er braucht bis er mit jemandem wirklich warm wurde. Er schloss noch einmal für einen kurzen Moment die Augen, dann wandte er den Kopf zu mir. "Was ist jetzt eigentlich mit uns?" fragte ich. Er zuckte mit den gut bemuskelten Schultern. "Können wir es nicht doch vielleicht miteinander versuchen?" ich kam mir so dumm bei der Frage vor. "Mila. Ich bin nicht so der..." ich unterbrach ihn "der Gefühls- und Beziehungsmensch. Ich weiß!" "Ich kann sowas einfach nicht!" betonte er. Ich schüttelte den Kopf "Du willst es nur nicht, da du dich dann jemandem öffnen müsstest und jemand das gegen dich verwenden könnte, aber glaub mir! Ich mag dich wirklich, auch wenn ich das manchmal gar nicht verstehen kann!" stellte ich klar und stand auf. Er sah mir dabei zu wie ich meine Klamotten wieder anzog und meinte zu mir "als ob ich so drauf wäre". Ich drehte mich wieder zu ihm und ließ mich, inzwischen komplett angezogen, auf die Bettkante sinken "Doch. Du lässt niemanden außer Caya wirklich nah an dich ran". Ich lächelte ihn an und fuhr ihm noch einmal über die Wange bevor ich aus der Tür verschwand.
Zuhause wartete die nächste Überraschung auf mich. Ich wollte gerade die Haustür aufschließen, da wurde die Tür schon aufgerissen und Mum sah mich besorgt an. "Mila wo warst du? Wir haben uns Sorgen gemacht!". Hatten wir wirklich schon so spät? Sie trat aus dem Türrahmen und ließ mich in den Flur. Dort stand Papa mit seinem Handy in der Hand "Maus. Wo warst du?" "Na wo wohl?!" kam es vom Gnom. "Nee oder? Mila!" Mum sah mich schockiert an. "Kann mir auch mal einer sagen was hier los ist?" Papa wirkte ehrlich verwirrt. "Lasse gehst du bitte nach oben. Du musst das jetzt nicht mitbekommen" wandte sich Mama an den Gnom. Der auch sofort kuschte. "So Mila. Jetzt bitte sofort die Wahrheit!" Mum sah mich an. Papa sah fragend zwischen uns hin und her. "Wo warst du?" ich sah Mum nicht an und murmelte leise "Bei Bengt". "Ach so bei Bengt! Ich nehme an nicht zum Mathe lernen" Oh Gott warum wurde sie ironisch. "Nee, irgendwie so nicht!" ich spürte schon wie ich rot wurde. "Hab ich das gerade richtig verstanden? Du hast eine Beziehung mit Bengt Sjögren?" Papa starrte mich an, als ob ich gesagt hätte ich könne fliegen. "Nicht so direkt!" murmelte ich. "Was heißt hier nicht so direkt?" Papa guckte jetzt auch wenig begeistert. "Naja, wir haben vielleicht zwei/drei Mal die Nacht miteinander verbracht" Jetzt sah ich Papa deutlich an, dass er enttäuscht von mir war und Bengt am liebsten klar machen würde, dass er die Finger von seiner Tochter lassen sollte "Bitte was?!? Warum? Warum Bengt? Mila, er tut dir nur weh! Wenn ich daran denke was Jo so alles von ihm erzählt hat!" er sah mich eindringlich an "Mila! Halt dich von ihm fern!" Mum räusperte sich "Elise!". Jetzt verstand ich nichts mehr. Was hatte jetzt Oma damit zutun? Er atmete tief ein und nickte nur leicht "Ja ich fange wirklich schon an, wie meine Mutter. Tut mir leid Mila, aber du musst selber wissen worauf du dich einlässt."
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