Kapitel 44
Ardy
"Ardy! Wach auf, verdammt!", schrie Luna mich an. Ich rieb mir die Augen und setzte mich aufrichtig hin. "Was ist, man?", fragte ich verschlafend. Er jetzt sah ich, dass auch Hanno in meinem Zimmer stand. "Die Bullen sind im Café!" Sofort war ich hellwach. "Fuck! Wie spät ist es?", fragte ich während ich mir etwas anzog und mein Messer suchte. "Sieben Uhr." "Morgens?!" "Ne, Abends. Natürlich Morgens." "Woher wisst ihr, dass sie da sind?" "Janus und ein paar andere wollten hingehen und noch Sachen holen, damit wir so schnell es geht mit dem Streik anfangen können. Dann haben sie gesehen, dass die Bullen schon da sind." "Dieser Pisser hat doch gesagt, dass wir bis einschließlich heute Zeit haben!" "Was der Bürgermeister sagt und was er tut sind zwei unterschiedliche Dinge." Da musste ich Luna zustimmen. Als wir am Cafe ankamen, waren bereits mehrere Polizisten da und ich musste einfach beten, dass sie die Drogen nicht fanden. Ich stieg aus und ging auf meine Gang zu, welche vor dem Café stand und die Polizei nicht rein ließ. "Ardy, wir müssen hier wirklich rein und ein paar Sachen sicherstellen, welche nicht euch gehören." "Zum Beispiel?" "Den Tresor im Keller." Ja, wow. Den hatten wir schon lange gefunden und aufgesprengt. Und was war drin? Nichts. "Schon klar. Aber die Abmachung mit dem Bürgermeister war, dass wir bis einschließlich heute Zeit haben. Und heute ist noch nicht vorbei." "Nun ja, das stimmt. Aber wir brauchen diese Wertsachen." "Und wir müssen unsere Sachen da noch raus holen. Können wir uns nicht auf einen Deal einigen? Sie geben uns bis 15 Uhr Zeit alles, was uns gehört rauszuholen und danach gehört dieses Café Ihnen?" Der Bürgermeister seufzte und nickte dann. "Einverstanden. Punkt 15 Uhr." "Versprochen." "Alles klar, dann werden die Kollegen um 15 Uhr wiederkommen." Ich nickte und wartete bis sie abgehauen waren, damit ich mich an die Gang wenden konnte. "Versteckt die Drogen so gut es geht. Wir brauchen Schlösser und Ketten, damit wir die Türen und Fenster abschließen. Schließt jede Tür und jedes Fenster ab. Außer den Haupteingang. Lasst den offen. Zu dem komme ich später." Und schon setzte sich die ganze Gang in Bewegung. Die Polizei und der Bürgermeister waren naiv zu glauben, dass wir ihnen das Café einfach überlassen.
(...)
Die Drogen waren versteckt, die Fenster und Türen abgeriegelt. "Wir werden vor dem Haupteingang mehrere Autos stellen. Ein Auto wird so stehen, dass man ins Café rein kann, jedoch erst durch das Auto klettern muss. So können ein paar von uns immer noch ins Café gehen und Essen und Trinken holen. Aber die Polizei kommt nicht mehr rein. Ich denke nicht, dass sie alle durch das Auto durchgehen. Ein paar werden aufs Dach gehen und ein paar auf oder neben den Autos. So streiken wir. Aber friedlich. Ich will, dass keine Beleidigungen fallen oder irgendjemand handgreiflich wird. Verstanden?" Alle nickte mir einverstanden zu. Und dann ging es los. Wir platzierten mehrere Tische und Stühle auf dem Dach und vor das Café. Ich ging mit Luna, Stegi, Tim und Chris aufs Dach. Es war ein warmer, sonniger Tag und eigentlich konnte man es hier ganz gut aushalten. Ich schaute auf die Uhr. Wir waren schnell fertig und hatten eigentlich noch eine Viertelstunde Zeit. Doch es wäre nicht der Bürgermeister gewesen, wenn er nicht überpünktlich kommen würde. Und so sahen wir wie erneut mehrere Polizeiautos vor fuhren, mittendrin das Auto des Bürgermeisters. Alle stiegen verwirrt aus und schauten sich um. Ich stand von meinem Platz auf und lief bis zum vorderen Ende des Daches. "Wir werden das Café nicht so einfach hergeben!", rief ich nach unten. "Ardy, das Café gehört nicht euch!", rief einer der Polizisten. "Es gehört der Stadt!" "Und was wollt ihr tun? Uns alle hier mit Gewalt runter holen, obwohl wir nur friedlich streiken?" "Wir geben euch jetzt die Zeit freiwillig runter zu kommen!" Ich zuckte mit den Schultern und setzte mich wieder an meinen Platz. Da konnten sie lange warten.
Und das taten sie auch. Sie warteten wirklich lange. Ganze drei Stunden waren vergangen und immer noch standen ein paar Polizeiwagen da. Wir ignorierten sie, hatten uns bereits ein Feuer angemacht und grillten über diesen, außerdem lief laute Musik. "Ich hätte jetzt wirklich Bock einen Joint zu rauchen.", seufzte Hanno, weswegen ich nur lachte und die Augen verdrehte. "Runter da!", rief plötzlich jemand. Ich stand erneut auf und ging schauen, wer dort schrie. "Kommt da jetzt runter oder wir werden gegen jeden von euch eine Anzeige schreiben." "Dann haben Sie ja erstmal lange zu tun!", rief ich ihm zu. "Wir werden hier nicht runter kommen!" "Okay, dann müssen wir Sie da eben weg holen!" "Machen Sie das!" Der Polizist ging zurück um sich mit einem Anderem zu beraten. Dieser nickte und holte sein Funkgerät raus. Ich schaute mich um und sah mitten in der Ansammlung Taddl. Unsere Blicke trafen sich und sofort entfachte eine noch größere Wut in mir. Ich schaute ihn kurz mit zusammengekniffenen Augen an, ehe ich mich umdrehte und wieder zu den Anderen ging. "Was haben sie jetzt vor?", fragte Luna. "Keine Ahnung. Aber sie sind in der Unterzahl und werden uns hier nicht alle wegbekommen." "Meinen die wirklich, dass sie uns mit einer Anzeige drohen können? Lächerlich.", lachte Chris. "Leute... Wir sind in den Nachrichten.", sagte Stegi plötzlich und drehte sein Handy zu uns um. Tatsächlich gab es einen Artikel über uns und gerade in diesem Moment gab es eine Liveübertragung. Ich ging auf den Link und sah eine Nachrichtensprecherin und im nächsten Moment eine Übertragung vom Café aus einem Helikopter. Ich schaute nach oben und sah dort diesen Helikopter. Ernsthaft? Hatten die Medien nichts besseres vor als über so einen langweiligen Streik zu berichten?
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top