Kapitel 40
Ardy
"Habt ihr alles?", fragte ich Luna und Chris noch einmal, bevor wir los fuhren. "Alles da.", sagte Luna und Chris stimmte ihr zu. "Dann wollen wir mal." "Passt auf euch auf! Und bringt mir was mit!", rief Hanno uns zu, welcher so früh am Morgen schon wieder high war. Oder immer noch. Das wusste man bei ihm nie so genau. Dann stiegen wir in Chris Auto ein. Er und ich vorne und Luna hinten. Und während Chris nun die ganzen vier Stunden das Auto fuhr, versuchten Luna und ich etwas über ihn herauszufinden. "So wie es aussieht... hat er Facebook.", murmelte Luna leise und schaute angestrengt auf ihr Handy. "Und er arbeitet in einem Autohaus." "Gibt es ein Foto von ihm?" "Ne, kein Foto..." "Okay, aber wir können mal zu dem Autohaus hinfahren.", schlug ich vor. "Vielleicht finden wir ihn da und können ein wenig mehr über ihn erfahren."
(...)
Nach der vierstündigen Autofahrt, welche eine ganze Stunde länger gedauert hat, weil es einen Stau gab, waren wir vor dem Autohaus angekommen. Chris parkte etwas weiter entfernt. Wir hatten uns entschlossen Luna mit einer kleinen Kamera auszustatten. Wir werden alles vom Auto aus beobachten, während sie ihn sucht und ihn ein wenig ausfragt. "Falls er fragt, wir gehören zur Detektei Stahl.", witzelte Chris. Und schon ging es los. Luna ging ins Autohaus und schaute sich etwas um. "Kann ich Ihnen helfen?", fragte eine Frau sie, welche an einem Tresen saß. "Eventuell. Ich wollte mich beraten lassen und habe gehört, dass der Herr Pablo Seidel ganz gut sein soll." "Natürlich. Er ist in seinem Büro. Ich schau mal, ob er kurz Zeit hat." Die Frau verschwand eine Treppe hinauf. Es dauerte nicht lang, bis sie mit einem Mann wieder runterkam. Ich versuchte irgendwas auf der kleinen Schrottkamera zu erkennen, jedoch zeichnete sie nicht das ganze Gesicht auf. Luna begrüßte ihn mit einem Händeschütteln. "Nach was für einem Auto suchen Sie denn?", fragte er. "Nach einem Kleinwagen. Ich bin seit kurzem alleine und brauche nun ein neues Auto." "Okay, dann kommen Sie mal mit. Hier hinten haben wir ein paar Wagen." Er zeigte ihr ein paar Modelle. "Kinder haben Sie wahrscheinlich nicht, oder?", fragte er sie. "Nein, noch nicht. Ich hatte mit meinem Verlobten, welche geplant, sobald wir älter sind. Doch er hat mich verlassen." "Oh, das tut mir leid." "Schon in Ordnung. Er war ein Arsch, wissen sie. Ich musste ihn bei der Polizei anzeigen. Er hat mich geschlagen." Perfekt! Luna hatte genau ins Schwarze getroffen. "Achso? Dann ist es wohl besser, dass er weg ist." "Ja, auf jeden Fall. Deswegen suche ich auch ein neues Auto, er hat es mitgenommen. Unfassbar, dass so jemand noch auf freiem Fuß ist. Aber, egal. Dieses Auto hier, kann es weite Strecken fahren?" "Ja, es ist extra für weite Strecken ausgelegt und hat einen großen Tank." "Sehr gut. Ich habe nämlich Familie in Köln und diese geh ich öfters Mal besuchen. Das ist von hier ja schon gute vier Stunden." "Kommen Sie auch aus Köln?" "Ja, ich bin vor ein paar Jahren hier hergezogen. Aber Sie kommen auch nicht von hier, richtig? Ihr Dialekt ist anders." "Da haben Sie Recht. Ich komme auch aus Köln." "Nein, jetzt ehrlich? Und was hat sie hier her verschlagen, wenn ich fragen darf?" "Oh, nun ja. Eine neue Ehe, sagen wir mal so. Meine Erste... ist etwas gescheitert." Das war eigentlich schon Beweis genug, dass er es wirklich wahr. "Da haben wir ja etwas gemeinsam.", lachte Luna und er stimmte mit ein. Sie redeten noch etwas weiter über Autos, jedoch gab es keine nützlichen Informationen mehr. "Alles klar, ich werde nochmal ein wenig darüber nachdenken und mich gegebenenfalls nochmals melden." "Das ist in Ordnung." "Dann erstmal vielen Dank. Und halten Sie durch, heute ist ja schon Mittwoch." "Ach, ich hab ab morgen sowieso Urlaub." "Noch besser. Dann schönen Urlaub und bis dann." "Tschüß!" Luna eilte wieder zum Auto und stieg ein. "Das war Perfekt!", lobte ich sie. "Danke. Konntet ihr sein Gesicht sehen?" "Nein, leider nicht." "Als ich gesagt habe, dass mein Verlobter mich geschlagen hat, hatte er plötzlich ganz kurz eine komische Miene drauf. So, als ob ich ihn bei irgendwas ertappt hätte." Ich hatte keine Zweifel mehr, dass er es ist. "Gut, jetzt müssen wir nur noch irgendwie herausfinden wo er wohnt." "Hat euer Hackerfreund, dass nicht geschafft?", witzelte Luna. "Ich bin ja froh, dass er überhaupt raus gefunden hat, wie er jetzt heißt und wo er sich niedergelassen hat." "Und wie wollen wir vorgehen?", fragte Chris. "Sollen wir jetzt hier bleiben und darauf warten, dass er Feierabend macht und ihm dann hinterher fahren?" "Nein. Wir gehen jetzt ins Hotel und recherchieren nach seiner Adresse. Das haben wir schon tausend Mal gemacht, sollte also nicht allzu schwer sein."
(...)
Für diesen Satz hätte ich mich selbst schlagen können. Es war wirklich schwer etwas über ihn herauszufinden. Natürlich hatten wir das nötige Equipment nicht, welches wir sonst für Leute hatten bei denen wir versuchten die Adresse raus zu finden. Deshalb rief ich Tim an und hoffte, dass er mit meinem PC im Café etwas herausfand. Denn dort waren Programme drauf, mit welchen es einfacher fiel. Jedoch ist das auch schon wieder zwei Stunden her und langsam verlor ich den Glauben daran, dass wir irgendwie seine Adresse raus bekamen. Luna, Chris und ich saßen an der Hotelbar und tranken einen Cocktail. Dabei überlegten wir, wie wir am Besten vorgehen können. "Er hatte erzählt, dass er morgen Urlaub hat, also können wir am Besten morgen zu ihm fahren, sollten wir seine Adresse heute noch bekommen.", sagte ich und schaute nochmal aufs Handy in der Hoffnung eine Nachricht von Tim zu haben. "Er meinte ja, dass er eine neue Ehe hat. Also müssen wir seine Frau irgendwie aus dem Haus schaffen.", sagte Luna, weswegen ich nickte. "Und bei unserem Glück hat er auch noch Kinder." "Aber, wenn wir morgen früh hinfahren, sind die Kinder ja wahrscheinlich in der Schule oder im Kindergarten.", meinte Chris. "Also wäre nur seine Frau das Problem. Chris oder ich könnten aber zum Haus hingehen, klingeln und sagen, dass wir eine Autopanne haben. Seine Frau würde ihn wahrscheinlich vorschicken und sobald er sich das Problem anguckt, überwältigen wir ihn und nehmen ihn mit." "Klingt nach einem Plan."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top