Kapitel 3
Ardy
Nachdem ich zu Ende erzählt hatte, beschloss ich mal in den Keller zu gehen um zu schauen wie es dort aussah. Da dies "nur" ein Café war, kam zum Glück noch nie die Polizei hier her. Denn unten im Keller stellten wir die Drogen her, welche wir dann verkauften. Die Hälfte der Gang verdiente nur durch diese Drogen ihr Geld, die andere Hälfte ging währenddessen noch arbeiten. "Ein seltener Besucher.", begrüßte Gabriel mich. "Hey, wie sieht es aus?", fragte ich. "Hat sich nichts verändert seitdem du weg warst." "Habt ihr viel verkauft?" "Das Übliche." Ich nickte und ging wieder hoch zu Chris. "Sag mal, wer hat eigentlich die Kasse solange übernommen?" "Tim.", antwortete er. Ich schaute mich im Café um. "Wo sind sie eigentlich?" Chris zuckte mit den Schultern. "Ich habe ihnen geschrieben, dass du wieder hier bist. Keine Ahnung ob sie noch vorbeikommen wollten." "Naja, egal." Ich drehte mich um zur Theke. "Gibst du mir einen Kaffee?" Janus nickte. Er war der Chef des Cafés und achtete darauf, dass alles nach seinen Vorstellungen lief. Endlich trank ich wieder einen richtig guten Kaffee, der nicht nach Abflusswasser schmeckte. Ich hörte wie ein weiteres Auto vor dem Café parkte. Ein Lächeln machte sich auf meinen Lippen breit. "Scheiße, man. Du bist wieder da!" Stegi kam auf mich zu gerannt und umarmte mich herzlich. Auch Tim begrüßte mich und überreichte mir die Kasse. "Ich hoffe du bist damit zufrieden." Ich öffnete die Kasse und zählte das Geld schnell durch. "Es hätte niemals besser laufen können. Danke." "Kein Problem." "Und wie war es im Knast?", fragte Stegi und setzte sich auf den Tresen. "War es hart?" Ich schüttelte den Kopf und erzählte auch ihnen alles und sehr detailliert.
(...)
Nach eineinhalb Jahren wachte ich endlich mal wieder total entspannt und ausgeschlafen auf. In der Küche wartete bereits das Frühstück für mich. "Ich dachte, dein erster Tag in Freiheit solltest du entspannt starten und deswegen habe ich extra Frühstück gemacht.", erklärte Hanno. "Danke, Bro.", gab ich zurück und setzte mich an den Tisch. Auch Chris kam jetzt dazu und war sehr erstaunt über das Frühstück. "Übst du dich als Koch?" "Vielleicht." Auch Chris setzte sich nun dazu und gemeinsam fingen wir an zu Frühstücken. "Ich kann mich gar nicht mehr dran erinnern, wann wir zuletzt zusammen am Tisch saßen und gefrühstückt haben." "Stimmt, sollten wir öfters machen.", schlug Hanno vor. "Das schaffen wir doch sowieso nicht. Alleine, weil du bis 16 Uhr pennst, wenn du wieder die ganze Nacht drauf bist.", lachte ich. "Könntest Recht haben." Hanno war tatsächlich auch in der Gang, doch meistens war er keine große Hilfe, weil er nur Frauen und Drogen im Kopf hatte. Und trotzdem, wenn es drauf ankam, war er immer sofort zur Stelle und half wo er konnte. Ich genoss die Zeit mit meinen beiden Freunden und hatte gar nicht bemerkt wie sehr ich sie eigentlich vermisst hatte. Doch diese Idylle blieb nicht lange, als ich einen Anruf von Stegi erhielt.
Ardy: "Ja?"
Stegi: "Lasse ist im Park und hat mega Stress mit der Polizei."
Ardy: "Scheiße... Ja, ich geh hin."
"Ich bin nicht mal 24 Stunden zuhause und schon muss ich wieder die ganze Scheiße ausbaden.", meckerte ich. "Lasse?", fragte Chris. "Wer sonst?" Ich schnappte mir meine Autoschlüssel und fuhr schneller als ich eigentlich durfte zum Park. Ich hatte das Auto nicht mal zum Stehen gebracht, da sah ich bereits die Polizei. Lasse stand in dem Parkbrunnen und machte andere Leute nass. "Kommen Sie da jetzt sofort raus!", rief einer der Polizisten. "Bringen Sie mich doch dazu!", rief Lasse zurück und kickte Wasser raus, welches fast einen der Polizisten traf. "Lasse!", rief ich und die Polizisten, sowie Lasse drehten sich zu mir um. "Lass den Scheiß und komm da raus!" "Ey du bist wieder da!", freute er sich. "Komm da jetzt sofort raus!" "Ist ja gut. Ist ja gut." Lasse kam aus dem Brunnen raus. "Tut mir leid. Er macht das nicht nochmal. Wirklich nicht." "Ich will es hoffen. Ardy, pass mehr auf deine Leute auf." "Sorry.", entschuldigte ich mich erneut. Als Lasse nichts sagte gab ich ihm mit meinem Arm einen harten Stoß gegen den Arm. "Tut mir leid." Der Polizist nickte und entfernte sich. Erst jetzt sah ich, wer der zweite Polizist war. Das war einer von diesen jungen Polizisten die gerade ihre Ausbildung beendet hatten. Er war damals im Gefängnis dabei. Sieht so aus, als würde ich ihn wohl noch öfters sehen.
Taddl
"Du hast ihn Ardy genannt. Kanntest du ihn?", fragte ich meinen Kollegen. "Es gibt niemanden der ihn nicht kennt. Du kannst jeden Polizisten in der Stadt fragen. Jeder wird ihn kennen." "Hat er schon soviel angerichtet?" "Er saß bis gestern wegen schwerer Körperverletzung im Gefängnis. Damals hat er einen Passanten geschlagen, keine Ahnung was ihn dazu geleitet hat." Ich wusste doch, dass er mir bekannt vorkam. Ich hatte ihn gestern im Gefängnis bei der Führung noch gesehen. "Doch das ist nicht der Grund warum ihn jeder kennt. Er ist der Boss einer großen Gang hier in der Stadt. Und ein paar aus seiner Gang machen hier manchmal Ärger. Oft kommt Ardy dann vorbei und kann sie in letzter Sekunde aus der Scheiße holen." "Und was macht die Gang sonst so? Ist sie sonst noch nie auffällig gewesen?" "Noch nie. Wir hatten mal den Verdacht, dass sie etwas mit Drogen zu tun haben. Aber wir haben bei niemandem etwas gefunden. Ich denke es sind einfach nur ein paar Freunde, welche etwas aufmüpfig sind. Trotzdem musst du bei ihnen vorsichtig sein. Ein paar von ihnen wollten schon Waffen gegen uns einsetzten und auch Ardy hatte damals eine Waffe bei sich. Er ist kein unbeschriebenes Blatt. Ich glaube ja, dass er gefährlicher ist, als er zu sein scheint. Doch uns fehlen die Beweise und deswegen dürfen wir sein Haus nicht durchsuchen. Auch wenn ich das wirklich schon gerne einmal gemacht hätte." Ich nickte interessiert und fragte mich was an seiner Vermutung dran war. War Ardy wirklich gefährlich? Gestern im Gefängnis kam er mir so ordentlich und verantwortungsvoll vor.
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