Kapitel 16
Ardy
Diese Amateure nahmen unseren Vorschlag an und eine Stunde später befanden wir uns Auto auf dem Weg zu der verlassenen Farm. Wir waren mit sieben Leuten und drei Autos unterwegs. Da es eine Anfängergang ist, wird uns wahrscheinlich sowieso nichts passieren. Doch damit sie nicht wieder auf die Idee kommen jemanden von uns zu entführen oder zu bedrohen, gingen wir mit mehreren Leuten hin um ihnen Angst zu machen. Das sollte schließlich nicht so schwer werden.
Wir waren endlich bei der Farm angekommen. Eigentlich schon 15 Minuten zu spät. Wir gingen auf die Wiese, vor der Farm und schauten uns um. Warum waren sie noch nicht hier? Plötzlich hörte ich ein Rumpeln aus der Farm. Die Tür wurde aufgestoßen und Karla kam herausgestolpert. Sie ging ein paar Schritte auf uns zu und brach dann auf dem Boden zusammen. Sofort eilte ich zu ihr. Sie war blutverschmiert, doch ihr Puls war regelmäßig und bewusstlos war sie auch nicht. Sie hatte am Arm und an den Beinen Schnittverletzungen. Ich schob ihr T-Shirt hoch, denn auch dieses war voller Blut. Zum Vorschein kamen weitere Schnittwunden. Außerdem hatte sie überall blaue Flecken. "Travis, nimm sie mit und kümmer dich um sie." Travis nickte, half Klara hoch und stieg mit ihr ins Auto. Ich schaute mich nochmal um und plötzlich verstand ich was hier abging. "Das ist eine Falle...", sagte ich leise, jedoch so, dass es jeder verstand. Als ich meinen Satz gerade beendet hatte, löste sich ein Schuss, welcher mich knapp verfehlte. "Zurück zu den Autos.", sagte ich weiterhin so leise und ruhig es ging. Doch es war bereits zu spät. Aus der Farm kamen mehrere Leute raus, welche uns sofort angreiften. Einer von ihnen packte mich von hinten und zog mich in die Farm. Ich griff nach seinem Arm, schubste ihn so von mir weg und gab ihm dann einen Tritt gegen das Schienbein. Er schubste mich gegen die Wand und gab mir einen harten Schlag in den Magen, weswegen ich mich kurz krümmte. Er nutzte die Zeit um mich auf den Boden zu schleudern. Als er nah genug war zog ich mit meinem Fuß sein Bein weg, sodass auch er auf den Boden fiel. Schnell stand ich wieder auf, gab ihm einen Tritt in die Rippen und holte ihn am Kragen wieder hoch. Ich schubste ihn gegen die Wand und gab ihm einen Schlag mitten ins Gesicht. Er fing an aus seiner Nase zu bluten und auch seine Lippen waren aufgeplatzt. "Wer seid ihr und was wollt ihr von uns?!" Er antwortete nicht, sondern schubste mich wieder weg und versuchte mir einen Schlag ins Gesicht zu geben, welchem ich aber gekonnt auswich. Ich nahm ihn in den Schwitzkasten und schmiss ihn dann auf den Boden. Ich gab ihm mehrere Tritte in die Rippen und den Magen. Als er mit letzter Kraft versuchte wieder aufzustehen, gab ich ihm einen Tritt in den Rücken. Ich setzte mich auf seinen Rücken drauf und hielt sein Gesicht auf den Boden gedrückt. "Antworte mir verdammt!" "Kleiner Wichser...", keuchte er nur. Okay, das reichte mir jetzt. Ich wühlte in meiner Hosentasche und wollte gerade mein Messer rausholen, als noch einer von ihnen in die Farm kam. Schneller als er reagieren konnte, nahm ich meine Waffe und löste einen Schuss, welcher ihn direkt in die Brust traf. Er sank zu Boden und würde vermutlich erstmal nicht mehr aufstehen. Also wandte ich mich wieder dem Typen unter mir zu. Ich zog seinen Kopf hoch und legte dann das Messer an seine Kehle an. "Gib mir eine Antwort.", sagte ich leise und voller Wut. "Die Stadt braucht keine zwei Gangs.", sagte auch er wütend. "Verpisst euch." Ich übte Druck auf das Messer aus, sodass sein Hals etwas anfing zu bluten. "Wir waren zu erst hier.", sagte ich. "Nein, wart ihr nicht. Ihr seid-" Wieder wurde die Tür zur Farm aufgestoßen, doch dieses mal war es Chris. "Wir müssen hier weg." "Sag deinem Boss, dass ich keine Lust auf dumme Spielchen habe." Ich ließ den Kopf des Typen los, gab ihm noch einen Tritt in die Seite und ging zu Chris. Der Typ, welchen ich angeschossen hatte, lag röchelnd auf dem Boden. Ich ignorierte ihn und ging mit Chris raus. "Wo sind die Anderen?" "Sie sind weggefahren. Aber irgendwo im Wald verstecken sich noch Leute die-" Wieder löste sich ein Schuss. "Schießen.", beendete er seinen Satz. Ich eilte mit Chris zum Wagen und sofort fuhren wir los. "Wurde irgendjemand verletzt?" "Tim. Aber ich weiß nicht wie schlimm." "Wer ist bei ihm?" "Stegi." Sofort wählte ich die Nummer von Stegi, doch es ging keiner ran. Fuck! Dann wählte ich die Nummer von Tim, doch auch da kam lange von der anderen Seite nichts.
Tim: "Ja?"
Ardy: "Mein Gott, wozu habt ihr Handys, wenn ihr nicht ran geht? Wie geht's dir?"
Tim: "Ist in Ordnung."
Ardy: "Was haben sie getan?"
Tim: "Einer hat mich mit nem Messer angegriffen. Aber es ist nur so halb schlimm, wie es aussieht."
Ardy: "Fahrt ihr ins Krankenhaus?"
Tim: "Nein, wir fahren zu mir. So schlimm ist es nicht."
Ardy: "Was ist mit Stegi?"
Stegi: "Mir geht's gut."
Ardy: "Okay. Bleibt zuhause und ruht euch aus. Tim, behandel deine Wunde. Ich hab keinen Bock dich noch mit einer Blutvergiftung im Krankenhaus besuchen zu dürfen. Wir treffen uns morgen um 10 Uhr im Café. Ich muss mit allen sprechen."
Stegi
"Er ist ein guter Boss.", sagte Tim und legte auf. "Auch, wenn er es nicht hören will." Ich hielt vor Tims Wohnung an und wollte ihm gerade aus dem Auto helfen, als er bereits vor mir stand. "Geht es?", fragte ich besorgt. "Jaa, wie gesagt, so schlimm ist es nicht." Ich schloss seine Wohnungstür auf und holte Verbandszeug aus dem Badezimmer, während Tim sich ins Wohnzimmer begab. "Zeig her." Tim zog sein Shirt aus und zum Vorschein kam eine, immer noch blutende, Wunde. "Sieht fies aus.", meinte Tim nur. "Das ist es auch. Meinst du nicht, dass wir nicht doch zum Arzt gehen sollten?" "Und was sollen wir dem sagen? 'Wir wurden von irgendwelchen Typen angegriffen, die bewaffnet waren. Und außerdem sind sie eine Gang. Oh, und wir auch.' Das geht nicht." "Wie du willst. Dann mach ich es halt."
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