Kapitel 1- Das unschlagbare Angebot
Ich verdiene mein Lebensunterhalt mit Modeln und Designen von Unterwäsche. Man bekommt nicht wirklich viel Geld, doch es reicht zum Überleben und ich bin zu nichts Anderen fähig. Eine Eigenschaft von mir ist Talentlosigkeit und wahrscheinlich auch noch Selbstzweifel, die mein Leben durchaus dominieren.
Bis jetzt.
Eines Tages klingelte gegen 10 Uhr mein Telefon. Ich lag währenddessen noch in meinem Bett und bekam während des Aufstehens einen Migräneanfall, dieser vom gestrigen Alkohol verschuldet war. Ich stolperte aus meinem Bett heraus und kämpfe mich zu meinem Telefon. Ring....Ring....
Mein Kopf dröhnte, während ich den Hörer abnahm. "Hallo", sagte ich mit kratziger Stimme, die vom Zigarettenrauch aus dem Burlesque-Club kam. "Miss Meyham?", fragte die helle Männerstimme, die aus dem Hörer drang. "Am Apparat.", antwortete ich knapp, während ich in meiner Handtasche nach Aspirin suchte. "Hier ist ihr Modelagentur FGN! Ich hoffe Ihnen geht es gut! Wir haben ein großartiges Angebot für Sie!", jubelte der Typ von der Agentur. Immerhin war es nicht Neues, dass "meine" Agentur anrief und dies meinte. Immerhin war für sie, auch ein Job für eine Unterwäsche NoName-Marke ein ultrageiles Angebot. Ich musste mir ein seufzen unterdrücken. Ich gab deswegen nur ein stummes "mmmhhh", als Antwort und hatte währenddessen das Aspirin in meiner Würfeltasche gefunden.
"Es kam ein Angebot aus LA", triumphierte der Agentur-Mann, "von Dita von Teese!". Ich verschluckte mich an meiner Aspirin Tablette, deswegen fing ich keuchend an zu husten. "Miss Meyham? Sind sie noch dran?", fragte der Agentur-Fuzzi. Nach Luft schnappend antwortete ich: "Sie meinen, die DITA VON TEESE? Die Burlesque-Queen?" "Ja, steht so auf meinen Unterlagen. Ihnen wurde außerdem ein Flugticket, für heute 15 Uhr hinterlegt.", fuhr er fort. Ich immer noch total perplex: "Was? Nach LA?". "Ja, ich melde mich morgen noch einmal bei Ihnen. Haben Sie einen guten Flug!" "Halt warten Sie... Ich...", aufgelegt.
Äußerlich todwirkend legte ich den Hörer perplex auf das Telefon. In meinem Kopf ratterten meine Gedanken, die ich erst einmal ordnen musste. ICH FLIEGE NACH LA!
Ich blickte auf mein Handy. Zwei Neue Nachrichten, eine von meiner Mutter und eine andere von meinem schäbigen Ex-Freund. Ich schnaubte, doch dann schaute ich auf die Uhrzeit. Was zum fick?! Es ist schon 11 Uhr? Fuck, ich muss meine Sachen packen und ich muss zum Flughafen. Also ich...... und.... Während des Denkens rannte ich umher und packte meine Sachen. Das wichtigste zuerst Unterwäsche, Shirts und Röcke.
Nach nicht mal einer halben Stunde war ich fertig mit Sachen packen und rannte den Treppenflur herunter, um noch ein Taxi zu bekommen.
Schon das dritte Taxi ignorierte mich und fuhr direkt vor mir durch eine dreckige Pfütze. "Du blöder Motherfucker! Fuck you!", schrie ich dem Taxi hinterher. Lilly jetzt reiß dich zusammen, sonst wirst du noch um 21 Uhr hier stehen. Nach gefühlten 10 Minuten hielt endlich ein Taxi an. "Zum Flughafen, bitte beeilen sie sich!", sagte ich hysterisch. Genauso blöd, wie ich mich in diesem Moment fühlte, schaute mich der Taxifahrer an. "Spreche ich chinesisch, zum Flughafen, jetzt!" Das Taxi fuhr los. Ich saß aufgeregt und mit dreckigen Schlamm-Rock auf der Rückbank und konnte nicht stillsitzen.
Ich schaffte es noch rechtzeitig zu meinem Flug. Während des Fluges schlief ich die ganze Zeit, bis zur Landung. Keine Ahnung, wie ich ADHS-Kind, dies geschafft habe. Als der Flieger landete, war es gegen 1 Uhr nachts. Ich lief mit meinem Dreck-Rock in den Terminal des Flughafens, ich möchte nicht wissen, was die anderen über mich dachten. Eine verrückte Frau mit verstrubbelten Haaren, Sonnenbrille und dreckigen Rock. In dem Terminal standen viele Leute, wahrscheinlich Freunde und Familie von den anderen Flugpassagieren. Ich lief mit meinem High-Hehls die Treppen herunter und schaute mich nervös um. So jetzt bin ich hier und nun? Soll ich hier schlafen? Einsam und verwirrt schaute ich mich weiter um. Ich ging währenddessen Richtung Ausgang.
Nach einer Weile kam ein riesiger, glatzköpfiger Mann auf mich zu. Er schaute zuerst auf ein Bild in seiner Hand und dann schaute er mich an. Der Wandschrank von Mann kam auf mich zu. Ich ging einen Schritt zurück, denn der Mann wurde immer riesiger als er auf mich zu kam. "Sind Sie Lilly Meyham?", sagte er mit einer extrem tiefen Stimme. Ich antwortete zögerlich: "Ähm ja, dass bin ich." Er schaute zuerst in mein Gesicht und dann auf meinen beschmutzten Rock. Ich lächelte beschämt und meinte zögerlich: "Ich hatte da einen kleinen Unfall. Also ich ......" Er unterbrach mich: "Kleines Mädchen, ich habe schon viel schlimmer Dinge gesehen." Er versuchte während er dies sagte zu lächeln. Ich lächelte währenddessen immer noch schüchtern und beschämt. Kleines Mädchen nannte er mich, dass fängt ja schon gut an. Entweder ist es wegen meiner Kleinwüchigkeit oder ich sehe aus wie das kleine Mädchen aus einem Dorfladen.
„Ach ja, mein Name ist Joe.", sagte er um das bedrückende Schweigen zu beenden. „Wollen wir? Ich nehme deine Koffer und du kannst dich dann in der Limousine umziehen, denn wir fahren eine Weile bis zum Hotel.", sprach er während er meine Koffer an sich riss. Habe ich gerade Limousine gehört? Wie geil ist das denn? LA gefällt mir jetzt schon!
Als wir an der Limo angekommen sind, suchte ich aus meinem Koffer einen sauberen Rock. Joe hielt mir die Tür auf. „Bitte, mach dir keine Umstände, ich bin noch dazu fähig die Autotür zu öffnen und zu schließen.", antwortete ich mit einem lockeren Lächeln auf den Lippen. „Daran musst du dich jetzt gewöhnen, Kleines.", er zwinkerte mir zu während er dies sagte. Wieso gewöhnen? Es ist doch immerhin nur ein Job, der wahrscheinlich nicht länger als eine Woche andauern würde. Joe ist ein echt netter Typ und dass sage ich wirklich nicht oft, immerhin bin ich nicht gerade der geselligste Mensch.
Wir fuhren etwa eine Stunde bis zum Hotel. Ich zog mich währenddessen um und schaute danach aus dem Fenster. Die vielen Lichter waren schon fast hypnotisierend. Nach etwa einer Stunde sind wir am Hotel angekommen. Ich konnte meinen Mund kaum schließen. Wie abgefahren ist das denn?! Joe hielt vor dem fucking Beverly Hills Hotel! Nun war ich wieder total nervös. Joe öffnete mir die Tür. Ich sprang vor Freude hin und her. Joe musste lachen. „Was lachst du da? Ich bin total aufgeregt! Ich soll im fucking Beverly Hills übernachten." „Ich glaube Kleines, dass du erst einmal schlafen gehen muss. Morgen wird ein anstrengender Tag.", sagte er väterlich besorgt. „Geht klar, Joe! Ist Dita auch hier?" „Alles zu seiner Zeit.", antwortete der Smoking-Mann.
Als wir das Hotel betraten, nickte Joe dem Rezeptionisten zu und führte mich zum Fahrstuhl. Wir fuhren in das oberste Stockwerk. Joe ging voraus und öffnete die Tür meiner Suite. Ich konnte es nicht glaube, dort stand ein Himmelbett, eine riesige Minibar und das Zimmer war größer als meine Wohnung! „Voll abgefahren", rief ich voller Freude und Euphorie. Joe lachte und wünschte mir eine Gute Nacht. „Bis morgen, Kleines!"
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