Part 14

Etwas verspätet diesmal: Der NaNoWriMo hat meine Aufmerksamkeit gefordert. . Hach, ihr lieben. Das war mal wieder eine schwere Geburt. Aber jetzt bin ich wieder zurück und hab Eric im Schlepptau. 

Enjoy :) 


„Er will deinen Tod."

Ashley unterbrach ihn :„So ein Schwachsinn, ich-" Der Donner, der den Blitzschlag vor dem Haus begleitete war so laut, das Ashley instinktiv zusammen zuckte als Thor sie unterbrach.

„Er spiegelt dich nur Kleines!", bellte er, strenger diesmal. „Northman ist über eintausend Jahre alt, glaubst du ehrlich er weiß nicht, wie er ein junges Mädchen zu manipulieren hat?"

Eine unangenehme Gänsehaut machte sich auf ihrem Körper breit, kroch in ihre Knochen und ließ ihr die Härchen im Nacken zu Berge stehen. Schluckend wand sie sich Eric zu. Thors Worte hatte genau da angesetzt, woran sie die ganze Zeit schon gezweifelt hatte: Insbesondere als Eric ohne ein Wort von der Oberfläche verschwunden war. Nicht einmal ein Zettel hatte er hinterlassen und war zwei Tage weg gewesen. Ihre Vergangenheit hatte ihr bewiesen, dass sie nicht den besten Männergeschmack hatte und auch ohne ihre Selbstzweifel war sie nicht Naiv genug, Erics Vergangenheit, seine offensichtlichen Grausamkeiten und seinen Charakter zu missachten. Es war nur: Sein gerissener Charakter und seine Skrupellosigkeit war, was sie anzog. Es mochte falsch sein, aber dennoch war es wahr. 

Erics Ausdruck war verschlossen, seine Maske perfekt. Das schleichende Gefühl wurde stärker. „Nur ein Satz und du glaubst ihm? Nach allem? Den letzten Jahren und Wochen?"

„Wie wäre es nach den letzten zwei Tagen.", raunte sie zurück. „Willst du mir jetzt vielleicht verraten warum du einfach verschwunden bist? Was genau du getan hast?" Als Eric sie nur weiter eindringlich ansah, aber weiterhin schwieg, hob sie seufzend die Schultern. "Hab ich mir gedacht." Also sah sie wieder zu ihrem exzentrischen Verwandten zurück: „Was genau sagst du Thor?"

Aus ihrem Augenwinkel bemerkte sie, wie Erics Blick neben ihr kalt wurde, als Thor wieder seine Hand nach ihr ausstreckte, in stummer Aufforderung zu ihm zu kommen. Auch das ignorierte sie. Nachdem sie sich keinem der beiden beugen wollte, sahen beide Männer sie verstimmt an.

„Nur durch deinen Tod kriegt er seine ursprüngliche Macht, seine untote Beständigkeit zurück.", erklärte Thor ihr eindringlich, Augen golden glühen „Ich habs ihm nicht verraten, doch er hat's... heraus gefunden!"

Während Eric bei Thors Worten aufgebracht knurrte, verarbeitete Ashley noch die neuen Informationen. Als sie dann verstand, drehte sie sich geschockt zu Eric um. „Das wars! Deswegen bist du einfach so verschwunden. Tauchst verbrannt hier wieder auf", hauchte sie. Eric sah sie mit undurchdringlichem Blick an. „Deswegen hast du Thor gesucht? Um unser Band zu trennen. Wieder vollkommen mächtig, vollkommen du zu werden?!" 

Das du kam ihr über die Lippen wie ein Schimpfwort. Und vielleicht war es das auch. Bilder tanzten durch ihren Kopf. Erinnerten sie an Eric und sie, wie sie sich die letzten Wochen verstanden hatten, wie sie sich tatsächlich... gemocht hatten. Ja, der Sex war außerweltlich und vielleicht verklärte er ihr die Sinne, doch dann fielen ihr die vielen kleinen Dinge dazwischen ein, ihr Flug über ihre Stadt, seine bewundernden Blicke oder die ruhigen Momente auf dem Sofa, wo sie sich in seinen Armen einen Film angesehen und rund um sicher und beschützt gefühlt hatte. 

Er es war schön gewesen. Gut. Sie waren gut zusammen gewesen, seit sie bereit gewesen waren, sich wirklich aufeinander einzulassen. Das kriechende Gefühl, die Gänsehaut, wurde stärker, umschloss ihr Herz, dass panisch dagegen an zu pochen versuchte. War das alles nur in ihrem Kopf gewesen? 

"Warum hast du nichts gesagt?", flüsterte sie verletzt. Eric zog die Augenbrauen zusammen, Hände vor dem Körper verschränkt. Aber er antwortete nicht. Wieso hatte er sich nicht mit ihr besprochen? Sie wäre mit ihm gekommen, hätte sein Vorhaben unterstützt, wenn es das gewesen wäre, was er wirklich gewollt hätte. Auch wenn es nicht das war, was sie wollte... Sie schluckte den aufkommenden Schmerz hinunter. „Ist es so schlimm mit mir verbunden zu sein, dass du mir nicht einmal Bescheid sagst, bevor du so etwas versuchst?"

Eric zuckte scheinbar nonchalant die Schultern. „Hast du mir Bescheid gesagt, als du unsere Verbindung gekappt hattest?"

Seine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Sie zuckte vor der Emotionslosigkeit zurück.„Da hatten wir uns seit über einem Jahr nicht gesehen, keinen Kontakt miteinander. Diesmal wohnst du seit Wochen in meinem Haus!"

Teilst mein Bett, kennst meine Geheimnisse und Wünsche und Hoffnungen!

„Ashley.", er seufzte tief, kniff sich in die Nasenwurzel. „Es ist, wie du gesagt hattest: Wir sind nie wirklich zusammen gezogen oder haben auch nur eine Beziehung.", stellte er klar.

Von Ich liebe dich zu Du bist nicht mal mein Fuck-Buddy in gerade einmal drei Tagen. Das musste ein neuer Rekord sein. Ihre Hand schoss zu ihrem Herzen. „Wow.", ihr angeknackstes Herz riss einmal sauber in der Mitte durch. Sie fühlte sich, als würde sie langsam, aber kontinuierlich innerlich verbluten. Eric zuckte heftig zusammen. Sie sah es mit einem gewissen Maß an Genugtuung bis ihr einfiel: Klar. Er spürte ihren Schmerz durch ihre Blutverbindung wie einen Phantomschmerz in seiner Brust –Nicht, weil er aufgrund seiner Gefühle für sie mit ihr fühlte.

 Genau wie Thor gerade gesagt hatte. Er liebt dich nicht, er spiegelt dich nur.

"Und du konzentrierst dich ein wenig auf die falsche Information hier, Kleine.", warf Thor grummelnd ein. 

Doof. Doof. Doof.

Ihre Gefühle waren ihn so offen dargelegt, wie ein Buch. Für sie war diese ganze Blutsverbindung und das Teilen von Emotionen neu. Eric hingegen musste das bekannt sein. Sie war nicht naiv genug zu glauben, dass sie die erste war, mit der er in seinen 1000 Jahren eine Blutsverbindung eingegangen war. Nur hatte sie nie wirklich zu Ende überlegt, was das genau zu bedeuten hatte – bis jetzt!

Er hatte ihr seine Gefühle passenderweise in dem Moment gestanden, in dem Ashley ihm bereits verfallen gewesen war: Unabhängig davon ob sie es bereits selber verstanden hatte oder nicht. Ein strategisches Wort da, ein inniger Blick hier und die richtigen Worte zur richtigen Zeit und sie war wie wachs in seinen Händen formbar und weich. Sie war sein: Und sie war darauf herein gefallen.

„Ash...", setzte Eric wieder an und rieb sich die Stelle auf der Brust unter der sein neu erwachtes Herz hoffentlich schön schmerzen musste, doch sie hob abwehrend die Hand.

Tief atmete sie durch. In den Schmerz hinein, hieß es nicht so? Ihr Kiefer knackte und protestierte, so sehr biss sie die Zähne zusammen um die Tränen zurück zu halten, aber die Blöße wollte sie sich nicht geben, nach allem, vor ihm jetzt auch noch zu weinen.

„Okay...", flüsterte sie – und trat einen entscheidenden Schritt weg von ihm. „Erzähl, was du zu sagen hast Thor. Eric, unterbrich ihn nicht."

Ihre Stimme klang hölzern. Hohl. Sie spürte die intensiven Blicke der beiden aber war nur darauf konzentriert standhaft zu bleiben.

Thor setzte wieder an. „Mir ist herausgerutscht, dass nur der Tod euch beide wieder voneinander trennen könnte.", gab er mit knirschenden Zähnen zu, gar nicht froh darüber, seine eigenen Fehler ausbreiten zu müssen. „Tod. Ashley. Hörst du. Das ist die Information auf die du dich konzentrieren solltest. Eric wollte wissen, wie die Verbindung zwischen euch beiden sich wieder trennen lässt. War ganz begierig darauf, sie so schnell wie möglich zu unterbinden.", er sah Ashley eindringlich an. Sie kämpfte gegen ihre aufsteigenden Tränen, aber nickte. Sie war sich nicht ganz sicher ob sie unglaublich verletzt oder unglaublich wütend auf diesen sturen, manipulativen Wikinger war. Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem. Die Vorstellung, ihn zu würgen und zu schütteln um zu überprüfen, ob er nun auch Sauerstoff benötigte, war auf jeden Fall sehr zufriedenstellend. Ihr fiel erst auf, das sie seine verlockende Kehle anstarrte, als Eric seine Hand an seine Kehle legte und ihren freien Blick unterbrach. Ihr Blick schoss zu seinen Augen, doch Eric wusste seine Emotionen zu maskieren. 

"...und dann war er verschwunden.", beendete Thor seine Ansprache. 

 Erneut war Ashley bei Teilen der Geschichte geistig weggetreten. Verdammt. Sie blinzelte. 

"Eric will die Verbindung trennen.", wiederholte sie und begann an ihren Fingern aufzuzählen. "Aber der einzige Weg, dass zu erreichen, ist wenn einer von uns beiden stirbt."

Thor nickte. Eric war auffallend still, wirkte mit seinen überkreuzten Armen abweisend und locker, doch die Anspannung in seinen Schultern war deutlich erkennbar. Aber eine Sache verstand sie noch nicht. Sie zeigte auf Eric. "Und dann hat er dich angegriffen?" Sie zeigte auf Erics Erscheinung, die eindeutig aufzeigte, dass er vor nicht allzu langer Zeit von einem Blitz getroffen worden war. Als bei ihrer Annahme Thor die Arme vor der Brust verschränkte und Eric ihn nur mit hochgehobener Augenbraue ansah, wurde es unangenehm. 

Sie sah Thor an. "Nein."

"Er wollte mit der Information verschwinden. Zurück zu dir. Hätte ich ihn einfach zu dir zurück kehren lassen sollen, in dem Wissen das dieser alte, herrsch-süchtige Vampir, dem seine Freiheit genommen wurde, zu meinem Kind zurück kehrt?"

"Kind?!", Eric schossen die Augenbraue nach oben.

"Nein.", sie winkte ab, Thor nicht aus den Augen lassend.. "Er hat nur kein Zeitgefühl, alles unter 300 Jahren ist ein Kind für ihn." Dann, an Thor gewandt. "Und da dachtest du es sei schlau, Eric einfach zu vernichten?!"

Thor nickte. „Ich wollte dich schützen, Kleines..."

Ashley spürte ihr Herz bei Thors Worten schneller schlagen, wobei es immer mal wieder aus dem Takt zu kommen schien.  Es schlug nicht länger im Einklang und mit Wärme, sondern Disharmonisch und schmerzhaft. Wieder war der Schmerz ihrer beider Worte geradezu physisch. Der Muskel in ihrem Brustkorb zuckte und brannte, drückte und schien sich verdrehen zu wollen als wäre es ihm möglich, ihr und diesen Schmerzen auf diese Weise zu entkommen. Trotzdem ließ allein der Gedanke, dass Thor mit seinem nicht gerade umambitionierten Mordversuch Erfolg hätte haben können, ihr Blut zu Eis gefrieren.

Vor nicht einmal zehn Minuten hatte er mich noch sanft ins Bett tragen wollen!, argumentierte diese doofe, noch immer von Eric verfallene Stimme in ihr, versuchte flehend die Zweifel aus dem Weg zu räumen um der Illusion einer Beziehung, einer Vertrautheit, weiter die Möglichkeit zu geben zu wachsen. Das konnte doch alles so nicht richtig sein!

Sie schüttelte den Kopf. „Moment mal.", sie kniff die Augen zusammen und drängte Tränen und Kopfschmerzen zurück. „Nur einen einzigen kleinen Moment!"

„Komm aus dem Kreuzfeuer und lass mich das Problem lösen.", bat Thor sanft. 

Mit jedem Atemzug schien die Logik und diese Stimme in ihrem Kopf, ihrem Herzen weiter miteinander zu streiten, dabei an verschiedenen Teilen ihres Herzens zu ziehen und den sauberen Schnitt mit bösen, scharfen Kanten zu versehen, die entzündet aneinander rieben. Ihr Atem ging flacher, sie bekam nicht richtig Luft.

Eine Sache war ihr besonders aufgefallen. „Moment. MOMENT!" Ashley wandte sich wieder Eric zu. „Sag was!", bat sie ihn.

„Mit meinem schlagendem Herzen bin ich ein halber Vampir.", raunte Eric, der ihr mit seinem Blick, wie einem Magneten folgte. „Angreifbar und unkonzentriert."

Das waren nicht die Worte, die sie erhofft hatte.

Auf der logischen Ebene verstand sie seine Sorge, wirklich. Und wäre er auf sie zugekommen um sie zu bitten, mit ihm gemeinsam eine Lösung finden, anstatt über ihren Kopf und ohne mit ihr zu reden handeln, wäre sie auf ihn, trotz ihres Schmerzes eingegangen.

„Und deshalb willst du mich Tod?", ihre Stimme zitterte, als sie ihn aus großen Augen ansah und die Frage stellte, um die sich die ganze grausame Situation drehte. 

Er biss die Zähne aufeinander, schien mit sich zu kämpfen. Ashley hatte ihn nicht so eingeschätzt, dass er sich vor einer Antwort drücken würde. Selbst nicht, wenn es um etwas wie die Entscheidung um ihr Leben ging. „Du bist mir eine Antwort schuldig.", flüsterte sie.

„Ashley...", stöhnte er. „So einfach ist das nicht, ich..."

Sie hielt ihre Hand hoch. „Doch. Ist es."

Ganz zu Erics Überraschung und Thors Entsetzen kam sie Eric näher und nahm seinen Kopf zwischen ihre Hände. „Eine einfach Frage Eric. Ja oder nein: Willst du die Verbindung trennen?"

Sie alle erstarrten gleichermaßen, als sie die doppelte Stimme in ihrer Frage hörten und eine mystische Atmosphäre sich über den Raum legte. Sie spürte, wie ihre Haut ein elektrischer Schauer entlang lief und ihr Blick sich schärfte. Ihre Augen begannen zu leuchten und Ashley bekam eine Gänsehaut als Eric aus zusammengebissenen Zähnen zischte: „Ja."

Es war nicht Erics Wille gewesen, ihr zu antworten. Mit ihrer gruseligen göttlichen Kraft hatte sie die Antwort geradezu aus ihn hervor gelockt.

Sie zuckte zurück. „Okay."

Eric griff nach ihrem Arm „Ashley".

"Nein!", zischte sie, zuckte zurück. Wieder hatte ihre Stimme diese merkwürdige Klangfarbe angenommen. Eric versteifte sich. "Halt die Klappe und bleib wo du bist."

Zitternd holte sie Luft, räusperte sich. Das Gefühl, die Kraft in ihr schien wieder etwas abzuflauen. Erst dann traute sie sich vorsichtig zu sprechen, sich an Thor zu wenden "Was sind dann unsere Optionen. Außer dem Tod?"

Thor sah sie als Antwort nur mitleidig an. "Ashley..."

"Tja, dass ist keine Option, oder?", sie drehte sich zu Eric "Eric, willst du zufällig sterben?"Er sah sie nur mit hochgezogener Augenbraue an. "Hab ich mir gedacht. Ich auch nicht unbedingt. Die Winter hier im Norden sind zwar hart und ich muss mein Eigengewicht in Vitamin D Tabletten schlucken, um nicht in eine Winterdepression zu fallen, aber trotzdem erscheint mir Mord durch einen Geliebten dann doch etwas extrem."

Da war sie wieder: Ihre Angewohnheit ins Faseln zu geraten, wenn sie kurz davor stand, die Beherrschung zu verlieren. Das musste mit ihrem rasenden Puls zu tun haben. Auch die Luft schien nicht richtig im Kopf anzukommen, dass ihr etwas schwindelig wurde. Kurz kippte der Boden ihr entgegen, aber das Straucheln konnte sie zurückhalten. 

Als sich ihr Blick wieder fokussierte, war ihr nicht entgangen, mit welcher Intensität Eric sie beobachtete. Als sei er bereit zuzuschlagen. Es war schon etwas gruselig... Unauffällig trat sie näher an Thor. 

"Es wäre am einfachsten, du würdest mich einfach...",  setzte Thor an, machte wieder einen Schritt um sie herum, um den Weg gegebenenfalls für einen gezielten Angriff frei zu haben. Wieder stellte sie sich in den Weg, schüttelte den Kopf. 

"Alternative.", forderte sie. 

Aus den vereinzelten Donnerschlägen hatte sich vor ihrem Haus ein gewaltiger Sturm zusammen gebraut. Thor war angepisst. Gewaltig. Trotzdem schien er zu zögern, bevor er in sanfter Stimme die Worte sagte, mit denen er sie überzeugen wollte.

 „Es war kein Zufall, dass Eric in deinem Leben aufgetaucht ist – Nicht wegen Tom, sondern wegen dir und deiner Verbindung zu deiner Großmutter."

Sie gefror zu Eis. Sah Thor ungläubig an. Eigentlich hätte sie seine Behauptungen mit einer einzelnen Handbewegung weggewischt.

So ein Quatsch. Er war genauso schockiert gewesen, als ihre Verwandtschaft offenbart worden war. Es war Tom gewesen, der sie damals an die Vampire verraten hatte. Der mitbekommen hatte, wie wertvoll sie tatsächlich aufgrund ihres Blutes war und welchen Profit sich aus ihr schlagen lassen würde. Eric war nur hinter Monroe her gewesen und das sich ihre Wege gekreuzt hatten, war...

Es war das Gefühl von Panik, welches sich über das Blutband zu Eric ausbreitete, dass sie mitten in ihrem Gedanken stockte. Seinem Gesicht war absolut nichts abzulesen, doch in seinem inneren rumorte es bei Thors Worten gewaltig. So gewaltig, dass sie unter der Macht der Gefühle erneut ins Straucheln geriet.

„Er hat..."

„NEIN!", donnerte Thor. "Dieser Vampir hat meiner Familie schon genug Sorgen beschert. Er ist der Grund, weshalb du verfolgt wurdest, verletzt wurdest. Himmel, wie viel muss der Mann dir denn noch antun, damit du erkennst, dass es Zeit ist, zu gehen. Er ist der ist der Grund, weshalb du in einem Pflegeheim aufgewachsen bist!", fuhr Thor sie an.

Ashley schüttelte den Kopf als ihr Nacken zu brennen begann, ihre Tränen ihr den Hals zuschnürten. Auf die Worte allein hätte sie vielleicht nicht gehört. Doch sie spürte was in Eric vor ging. Wie er seine Panik unterdrückte und sein Gefühle herunter fuhr. Wie Thor sie vorsichtig beobachtete, seine Stimme jedoch ruhig und sachlich blieb, während er immer weiter erklärte: „Wie Monroe, wie alle alten und mächtigen Vampire war auch Eric auf der Suche nach Personen, die seine Macht stärken könnten. Es ging von der ersten Minute an um dich. Dein Blut, dein Potential."

Eric knurrte bedrohlich, Worte wollten ihm noch immer nicht über die Lippen kommen. Er kämpfte gegen ihre Beschwörung gegen an, gegen ihr Verbot, sich in das Gespräch mit Thor einzumischen, dass konnte sie spüren,  doch weder Ashley noch Thor reagierten auf ihn. „Er hat euch gefunden, als du vier warst – „

Ein Teller, der wohl in Erics näherer Umgebung gewesen war, flog an die Wand und unterbrach Thor mitten im Satz: Mehr Bestätigung brauchte Ashley nicht, dass Thors Worte der Wahrheit entsprachen. Thor sah aus, als wolle er weiter sprechen und so sehr Ashley die Wahrheit auch hören wollte, so konnte sie einfach nicht mehr. In der Hütte war es still, das ihre Stimme schneidend klang als sie ausatmete. Aus dem kleinen Riss in ihrem Herzen wurde ein ernst zu nehmendes Stück, das heraus zu brechen schien. Das sich löste, das zerbröselte.

„Oh." Der Schmerz des Verrats kam aus mehreren Richtungen und traf sie tief. „Wieso?", flüsterte sie. Thor antwortete, aber sie konnte nur Eric ansehen, wie er auf Thors Worte reagieren würde.

In seinen Augen flackerte die pure Wut, während er gefesselt und Mundtod ihr gegenüber stand. Seine Blicke schienen Bände zu sprechen, dass sie ihnen versuchte auszuweichen.

„Er hat dich gesucht. Das Mädchen, das einen Vampir manipulieren konnte.", antwortete Thor.

Eric hingegen sah sie an. Hielt sie mit seinem Blick gebannt. Sie erinnerte sich zurück: Ihr erstes Aufeinandertreffen im Fahrstuhl. Wie er an ihrer Adresse gewesen war. Nicht Toms. Die Wohnung war über ihren Namen gelaufen, weil Tom und James durch ihre Vorstrafen für keinen Mietvertrag in Frage gekommen wären. Tom war von Monroe nach diesem Überfall in einen Vampir verwandelt worden – aber Eric hatte auch nach Monroe gesucht gesucht. Nein. Nicht Monroe. Sie. Das Mädchen, dass sich als Waffe würde einsetzen lassen können.

„Vampire sind machthungrige Geschöpfe." Thor hielt nichts zurück. „Es tut mir leid Kleines, aber für Northman warst du von der ersten Minute nur ein Mittel zum Zweck. Das Kind deiner Großmutter – Das du in einer hübschen Verpackung kommst, war bestimmt noch ein Bonus und ich bin sicher, dass er zwischenzeitlich wirklich Spaß an der ganzen Sache hatte... Aber das du ihn nun an dich gebunden, anstatt dich von ihm an sich binden lassen hast..."

Sie erkannte an Erics Mimik, dass ihm auf ihre Forderung, stillschweigend neben ihr stehen und ihnen zuhören zu müssen, mehr als nur eine Beschimpfung einfielen, doch äußerlich blieb er stumm und still. Es war gruselig. Ein kleiner Teil ihrer Selbst konnte verstehen, warum Eric das in seinem Leben nicht gebrauchen konnte. Die Macht, die sie zwangsweise über ihn ausüben konnte. 

Sie  hätte ihm versprechen können, diese Macht über ihn niemals zu missbrauchen. Doch würde sie im Ernstfall, mit Meinungsverschiedenheiten oder in Streitsituationen, auch zu ihrem Wort stehen können? Im Aufruhr ihrer Gefühle hatte sie  Eric komplett ihrem Willen unterworfen, ohne dass es ihre Absicht gewesen war. Wie würde es sein, wenn Eric zu seinen Vampir-Politken zurückkehren würde. Er urteile fällte, mit denen sie nicht einverstanden war... 

"Wie sind wir nur hier angekommen..." 

Sein Plan war bis ins letzte Detail aufgegangen: Er hatte sie gesucht, weil sie wertvoll für ihn gewesen war.  Bei ihr hatte er sein All-he-could-eat Buffet. Wortwörtlich. Es gab Schnee und einen Wellnessbereich, Massagen, Blut und Sex. Bis zu dem Zeitpunkt wo er sich ihrer überdrüssig werden würde, hätte er sich seine eigene Sex-Puppe geschaffen, sie als seinen Preis, seine Machtsicherheit gewonnen. Es musste ein leichtes für ihn gewesen sein, sie durch Blut und Sex und vorgegaukelte Gefühle zu einer Verbündeten zu formen – Ja, es hätte besser nicht funktionieren können, denn er hatte erreicht, was er von Anfang an gewollt hatte: Sie hatte sich in ihn verliebt. Gerne hätte sie behauptet, dass es keinen Unterschied gemacht hätte und sie ihrer Prinzipien treu geblieben wäre, aber war das so? Eric war gerissen. Wenn er sie eines Nachts gebeten hätte, ihm in seiner Vampirpolitik zu helfen, nur ein bisschen, um einen anderen Sheriff in einer Entscheidungsfrage umzustimmen, hätte sie sich geweigert? 

Vielleicht. Doch in gerade einmal ein paar Wochen hatte Eric bei ihr in Schweden jegliche Mauern, die sie um sich über Jahre aufgebaut hatte herunter gerissen, wer weiß wie weit er ohne Unterbrechung gekommen wäre?

Doch dann war sie doof gewesen und hatte ihm ein Stück ihrer Wesens, ihrer Seele geschenkt und mit einem Mal war sie es, die ihn verändert hatte. Die Macht über ihn bekommen hatte. Ashley zweifelte nicht, das Eric ihrer wenigstens bis zu einem gewissen Maß zugetan war. Oder zumindest hielt sie verzweifelt an der Vorstellung fest, um nicht vollkommen den Verstand zu verlieren. Aber er würde sie und ihre Macht nicht freiwillig wieder gehen lassen und sie schon gar nicht über seine eigene  Macht stellen: Machtverlust war etwas, womit Eric Northman nicht leben würde.

Egal wie sie zueinander standen, wenn es hieß er oder sie, würde Eric Northman immer sich selbst wählen. Und an diesem Punkt schienen sie angekommen zu sein, unabhängig davon, wie sie zueinander standen. 

Die Zurückweisung und der Verrat, dessen sie sich in seiner Gänze erst bewusst wurde, tat so weh, das sie sich am liebsten auf den Boden gesetzt und geheult hätte. Eric war mit seiner untoten Vampirblässe unter seinem schwarzen Ruß noch blasser geworden, sein Knurren noch lauter, animalischer. Ashley schloss die Augen und holte tief Luft.

„Nein."

Thor und Eric blickten sie beide an.

„Nein?"

Ashley schüttelte den Kopf.

„Nein Thor bitte.", sie holte zitternd Luft, die ihre Lungen nicht wirklich zu erreichen schien. Die Ränder ihres Blickes verschwammen erneut. Selbst sprechen tat ihr weh. „Tu ihm nichts. Lass ihn... einfach gehen."

Thor sah sie an als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen. Eric schloss mit zusammengezogenen Augenbrauen die Augen. Ihre Stimme kam erstickt als sie die Schultern hob und entkräftet traurig flüsterte. „Ich liebe ihn."

Sie schluckte. Es war sowieso zu spät. Jetzt konnte sie es auch zugeben, wenn es eh nichts mehr ändern würde. Erics Blick flackerte. „Schau mich nicht so an.", flüsterte sie. „Du weißt es. Du spürst es. Ich hab es nur ausgesprochen.", verdrehte sie seine Worte von vor zwei Abenden.Sie drehte sich weg, wollte nicht sehen und interpretieren, was sie auf seinem Gesicht nach den Worten zu lesen glaubte. Stattdessen wandte sie sich an Thor.

„Er mag mir nach dem Leben trachten und in mir eine Bedrohung sehen. Ich sollte dich ihn mir abnehmen lassen, aber", sie ließ die hochgezogenen Schultern sinken und sah Thor flehentlich an. „Ich liebe ihn."

Sie bekam Schluckauf.

Davon würde sie sich nicht mehr erholen.

Herzschmerz kannte sie. Aber was auch immer sich jetzt in ihrem inneren durch ihre Organe frass und brennend die letzten Zellen der Zurückhaltung auslöschte würde eine leere Hülle zurück lassen. Wieso tat es so weh? „Beleg mich mit einem Schutzzauber. Nimm mich mit nach Valhalla, dass er mich nicht mehr erreichen kann.", sie drehte sich zu Eric, ließ die Macht in ihrem Inneren anschwellen und spürte wie auch die Farbe ihrer Augen wieder zu leuchten begann. "Du darfst nicht nach mir suchen, mich nicht töten." Eric erschauderte, als sie ihn mit der weiteren Beschwörung belegte. Sie legte ihm eine Hand an die Wange, was Thor wieder angespannt werden ließ. "Aber lass ihn am Leben."

Thor sah sie lange an, als ihr die Tränen die Wangen hinunter zu laufen begannen. Dann drehte sie sich zu ihm und hielt seinen Blick stand, flehte ihn mit allem was sie besaß an, ihr zuzuhören und nach ihren Wünschen zu handeln.

„Ich weiß wie geisteskrank das klingt.", flüsterte sie  "Aber es ist mein Leben. Meine Entscheidung und in aller Konsequenz, wenn es so kommen sollte", jetzt sah sie doch zu Eric, der weiter starr in Thors Richtung schaute. „Auch mein Tod."

Thor schwieg, sein Körper glühend unter Anspannung stehend, bereit jeden Moment zuzuschlagen. Sie würde schnell handeln müssen.

"Lass es mich nicht direkt bereuen.", schluckte sie in Erics Richtung, das Glühen in ihren Adern wieder sichtbar präsent. "Aber ich geb dich frei". Beinahe augenblicklich sackte Eric unter dem Gewicht ihrer Entscheidung ein wenig zusammen, ihr Freispruch wie unsichtbare Seile, die durchgeschnitten worden waren. Mit dem Ende ihrer Ansprache geschahen mehrere Dinge gleichzeitig.



Sie zitterte am ganzen Körper. Alles, aber auch wirklich alles tat ihr weh. Ihre Knochen, ihre Muskeln, ihre Haut, ihre Seele. Gott, sogar ihre Haare schienen Nervenden entwickelt zu haben. Sie kreiste die Schultern und blinzelte gegen das unnatürliche Licht gegen an.

„Was zum-"

Das unnatürliche Licht war sie. Sie beide, Eric und Ashley standen in einer runden Kuppel aus Elektrizität, knisternd und zischend wobei starke helle Blitze um sie herum sausten und laut knallend in ihren Ohren wehtaten. Doch alles was sie sah waren Erics Augen, die ihren Blick festhielten, in denen sich das Licht spiegelte, als er ihren Kopf sanft zwischen den Fingern hielt.

„Ich liebe dich!", flüsterte er bedächtig und strich ihre Tränen von den Wangen. „Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich."

Aufgebracht stieß sie ihm vor die Brust, hämmerte gegen seinen harten Körper um ihn zurück zu drängen. "Nein. NEIN. Sag das nicht. Mach dich nicht lächerlich über das, was mit uns war.", fehlte sie fast, der Schmerz kaum zu ertragen. So gut. Er spielte seine Rolle so unglaublich überzeugend gut. Fest hielt er sie und sah ihr in die Augen, den Blick voller Pein und Schmerz seinerseits.

Und dann, als ein letzter lauter Knall ihr Kraftfeld zerbarst, erkannte Ashley, das Eric eine Träne, eine echte Träne aus Wasser und Salz, nicht aus Blut seine Wange entlang lief.

Thor in Erics Rücken schrie wutentbrannt als er Erics Hände an ihren Wangen um ihren Kopf liegen sah und sprang auf sie beide zu, packte ihn am Nacken und zerrte ihn von ihr weg. In drei Schritten war er draußen auf der Verander und schleuderte ihn in den Schnee, wo Eric erschreckend unbehände aufkam. Ashley lief hinterher, warf sich dazwischen.

„Stopp!", flehte sie. „Stopp, stopp, stopp! Nur einen Moment. Lass mir nur einen Moment um-"

„Er hat dich angriffen Kind!" Er sah hasserfüllt zu Eric, ein weiterer Blitz sauste vom Himmel und kam knallend auf ihn niedergesaust. Ein normaler Mensch wäre Tod gewesen, doch Erics Vampirgeschwindigkeit ließ ihn aus dem Weg springen. Sich jedoch nicht rechtzeitig wieder mit Gleichgewicht fangen.

„Du bist blind vor Liebe! Krank.", ließ er sie wissen, und holte erneut aus, um seine Kraft nieder fallen zu lassen.

„Das ist es nicht!", wand sie ein, schrie, doch wurde ignoriert.

Eric - das war für sie eindeutig - war nicht auf seiner Höhe. Seine Gefühle, seine Mimik, seine warmen Hände an ihrem Gesicht, die Träne aus Salzwasser und jetzt das. Er bewegte sich... beinahe menschlich.

„Es tut mir leid Kleines, aufrichtig. Du wirst es mir danken – irgendwann.", in Thors Stimme schwang Mitleid mit, als die Luft um sie herum sich statisch auflud.

Den nächsten Angriff würde er nicht überleben!, wusste sie plötzlich mit einer gruseligen Gewissheit. Eric ist zu menschlich! Aus ihrer Verzweiflung tat sie etwas dummes. Sie sammelte ihre Kraft, bündelte sie und warf sie Thor entgegen. Instinktiv verteidigte er sich und hob seinen Arm gegen sie.

Wie ein Stromstoß mit tausenden Volt durchschoss es sie, ließ sie durch die Luft wirbeln und Farben sehen, die sie auf ihrem menschlichen Farbspektrum noch nicht gekannt hatte. Sie hörte Schreie, Rufe die eher klangen wie friedliche Musik, fühlte ein welches Streicheln und gemütliches gebettet werden zwischen lieblichen Düften aus süßlichen Honig und einer frischen Meeresbrise. Dann war alles dunkel.


Als sie erwachte hatte sie einen metallischen Geschmack im Mund. Sie räusperte sich, verzog das Gesicht und drehte sich noch einmal um. Gott, sie war so müde. Es musste noch früh sein. Sie sollte noch eine Runde schlafen.

„Sie wacht auf.", murmelte eine tiefe Stimme.

„Oh, Odin sei Dank!", kam es aus einer anderen Ecke.

Ein Lufthauch streichelte ihr Gesicht, dann war eine Hand auf ihrer Stirn. „Ashley?"

Sie grummelte.

„Ashley Liebes, kannst du die Augen aufmachen?"

„Nein!", pampte sie und zog die Decke höher.

„Oh nein, ist sie erblindet?", fragte die Stimme besorgt. Ein Schnauben.

„Nein, nur ein Morgenmuffel.", erklärte die andere, doch sie hörte die Erleichterung bei den Worten. Dann näher an ihrem Ohr, sodass sie den kalten Atem spürte, hörte sie Eric flüstern: „Was müsste ich denn tun, damit du für mich deine süßen blauen Augen öffnest?"

Ihr träges Hirn kitzelte sie wach, erkannte Erics Stimme und seine gehauchten Verheißungen und motivierte Ash genug, doch einen kleinen Blick zu riskieren, um möglicherweise mit dem herrlichen Anblick ihres wunderschönen Wikingers in einer vorteilhaften Lage belohnt zu werden. Sich gegen die Dunkelheit durchkämpfend öffnete sie mühsam ein Auge und blinzelte gegen das grelle Licht.

Es war nicht ein, sondern gleich zwei Blonde Silluetten, die ihr gegenüber saßen und sie aus schönen, gleichmäßigen Zügen vorbeugten, und sie besorgt beobachteten. Doch sie waren noch verschwommen und unscharf. Ihr Kopf fühlte sich schwer und dumpf an, Gedanken ließen sich nicht festhalten.

„Ja hab ich denn Geburtstag?", murmelte sie und brachte damit den einen zum Stirnrunzeln und den anderen zum Lachen. Erics Lachen war eindeutig eines ihrer Lieblingsgeräusche und legte sich wie ein warmer Mantel über ihre aufgewühlten Nerven. Sie lächelte schwach.

„Sie wird wieder in Ordnung!", erklärte er erleichtert dem anderen Schatten, der langsam vor ihren Augen eine Form annahm und legte doch tatsächlich Thor, einen Arm auf die Schulter.

„Sicher, das ich keinen Hirnschaden habe?", sie runzelte die Stirn über das Geräusch – ihre Stimme. Sie klang, als hätte sie zwei Packungen Zigaretten geraucht und dann auf einem Konzert geschrien.

Vielleicht sollte sie beide Augen aufmachen, dann würde das vielleicht mehr Sinn ergeben. Sie probierte es. Ihre Augenlider waren schwer wie Blei. Als sie versuchte sich aufzusetzen schossen Thors Arme direkt vor, um ihr in eine aufrechte Position helfen zu wollen, doch hielten inne bevor er sie berührte. Stattdessen war es Eric, der sich stützte. Ihr war schwindelig. Sonst konnte sie sich nicht beschweren. Als beide sie nur mit merkwürdigen Blicken wortlos anstarrten, seufzte sie.

„Okay, was ist los Jungs?", sie räusperte sich, um den Frosch im Hals los zu werden. „In meinem Kopf ist alles noch wirr und...", sie versuchte durch den dicken Nebel einen Gedanken zu fassen, aber alles was es bewirkte war, das ihr schlecht wurde und ein heftiges Pochen hinter ihren Augen begann. Sie wollte sich an die Stirn fassen, doch Erics Hand war schneller, seine kühlen Finger in ihrem Nacken und an ihrer Stirn. Ein dankbares Seufzen stahl sich über ihre Lippen. "Ich bin oft genug in diesem Zustand aufgewacht um zu wissen, dass irgendwas schief gegangen ist. Das ist nicht mein erstes Rodeo, also spuckt's aus!"

Thor sah verwirrt aus, drehte sich zu Eric. „Was ist ein Rodeo? Wohin sollen wir das spuken?"

Eric sah ihn nur an. „Du kommst nicht oft runter auf die Erde, oder?" 

Thor funkelte Eric erzürnt an, was diesen nicht beeindruckte. Stattdessen legte sich ein Herausforderndes Grinsen auf seine Lippen und er hob eine Augenbraue, wie um zu fragen: Was willst du machen alter Mann! Sie kannte diese Blicke. Nicht selten war sie angesprungen auf diese Blicke und hatte sich von Eric damit zur Weißglut treiben lassen. Um Thors Temperament stand es keineswegs besser, als um ihr eigenes...

„Hey, hey, hey!", hob sie beschwichtigend die Arme... und sah die verkokelten Ärmel. „Hey?"

Sie sah zurück zu Thor. Der den Mund öffnete und dann wieder schloss. Dann sah hilfesuchend er zu Eric.

Hilfesuchend?!

„Ups?", bot Eric an.

„Ups?!"

„Um es mal mit deinen Worten von zuvor zu sagen, dachte ich.", er grinste schief.

Sie sah wieder zu ihren Armen, dem, verkohlten Stoff und höher hinaus, zu ihrem Bauch, ihren Beinen, ihren Schuhen.

Alles war komplett schwarz und verrußt.

Sie riss empört die Arme hoch und starrte zu Thor. „UPS?!"

„Ich hab mich verteidigt!", brach es auch ihm hervor. Immer noch im Ton der arroganten Gottheit und doch... erschrocken. Ein Bild von Thor, golden glühend und riesig vor einem nachtschwarzen Hintergrund tauchte vor ihren inneren Augen auf. Langsam erinnerte sie sich. Er und Eric hatten gekämpft.

Wirklich auf Leben und Tod gekämpft. Die Idioten

Für sie.

Für ihr Leben, ihre Zukunft..?

Eines dieser dämlichen Sachen bestimmt. Ohne sich auch nur einen Dreck darum zu scheren, wo sie bei der ganzen Sache überhaupt stand – wortwörtlich, denn sie war, wie es schien, ins Kreuzfeuer geraten und hatte sich am Ende schwer verletzt?

Ihre Augen wanderten weiter über Erscheinung, ihre ruinierte Kleidung... Hier und dort waren Löcher in den Stoff gebrannt, dass sie ihre unversehrte Haut darunter leicht schimmern sehen konnte. Erics rechte Hand lag noch immer in ihrem Nacken, massierte sanft kleine Knoten aus ihren verspannten Muskeln und wirkte weiter beruhigend als Ankerpunkt um sie zu Erden. Schwer atmete sie durch, als weitere Erinnerung um ihre Aufmerksamkeit kämpften...

Bevor sich die beiden in ihre Einzelteile hatten zerlegen können war sie dazwischen gegangen und...

Sie sah sich um. Und sah den erbärmlichen Zustand ihres schönes Wohnzimmers.

„Oh nein."

„Ah, ich glaub die Erinnerung formt sich langsam. War nett, dich gekannt zu haben Thor."

Eric stand auf. Ihr Körper wurde sich des Verlustes seiner Nähe augenblicklich bewusst, ihr Herz schlug panisch schneller. Eric, der sich wie es schien, hatte zurückziehen wollen, hielt bei der hörbaren Veränderung inne. 

Ohne sie anzusehen sagte er: "Ashley, ich sollte gehen."

Doch er blieb stehen. Die Spannung im Raum baute sich auf, die Atmosphäre knisterte. Ashley schluckte. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass er recht hatte. Ihr schnell schlagendes Herz hingegen verfiel in Panik. Sie sah zu Thor, der sie beide intensiv beobachtete. 

Dann, ohne ein Wort zu sagen oder sie auch nur anzusehen, wich die Anspannung aus Erics Schultern und er setzte sich wieder neben sie. Seine Finger verschränkten sich mit ihren und beinahe augenblicklich beruhigte sich ihr Herzschlag wieder. 

Thor räusperte sich, die Stirn an Eric gerichtet streng in Falten gezogen, den Mund zu einer strengen Linie zusammen gepresst. "Das war nicht die Abmachung Junge..."

„Das weiß ich selber.", bellte er zu Thor. Der bleckte nur seine Zähne, bereit wieder mit Eric zu streiten. Doch jetzt war sie dran.

"Ihr habt mein Wohnzimmer zerstört!", zischte sie. Sie entwand Eric ihre Hand und begann aufzuzählen, an was sie sich erinnerte. Erics Hand legte sich augenblicklich auf ihren Oberschenkel, den Körperkontakt aufrechterhaltend.

„Thor, du hast mich geröstet!", warf sie ihm an den Kopf. Ruhig, doch in einem schneidenden Ton, das er den Kopf einzog. Eric schmunzelte, bis ihr Blick ihn traf.„Und du..."

„Ich hab dich gerettet!", versuchte er sie zu beschwichtigen.

„Du hast mich doch erst in diese dämliche Situation gebracht, du Idiot!", schrie sie und ließ eine Welle der Wut nach der nächsten über sich hinweg spülen. Ihre Haut knisterte, dabei den Raum erleuchten. Dann, noch während sie die beiden zusammenstauchte fielen ihr all die Dinge ein, die zu dem Moment geführt hatten - einschließlich der Tatsache, das Thor Eric aus dem Weg hatte räumen wollen, weil Eric sie und ihre Verbindung hinter ihrem Rücken hatte los werden wollen – notfalls auf Kosten ihres Lebens, welches er seit weit mehr Jahren als ihr bewusst war, zu beobachten schien. Um sie als seine Trophäe für sich zu gewinnen? 

Mitten in dem Satz durchschnitten ihre Erinnerungen und das damit einhergehende gebrochen Herz sie wie ein Eisen. Eric zuckte unter dem Schmerz zusammen.

„Oh."

Sie starrte auf ihre Hände und ihr glühen hörte auf. Ihr Licht war aus.

Eric wandte sich an Thor, der sie noch immer beobachtete, als sie schwer atmend nach vorne sackte. Es schien, als wolle er sie auffangen, vorsichtig wieder aufrichten, doch Eric kam ihm zuvor.

„Geh", murmelte er zu Thor und hielt sie an den Schultern. „Ich hab sie ab hier. Es wird wieder. Versprochen!"

Sie wollte eigentlich seine Hände wegschlagen. Wollte sich aus seinem Griff lösen, am liebsten nie wieder von ihm berührt werden. Doch ihr Körper hinterging sie.

Nur noch einen Moment!, bat er. Nimm noch mit was du kriegen kannst. Seinen Geruch, seine Berührung, seine Fürsorge. Sammle Erinnerungen für die dunklen Tage, die kommen werden.

Thor und Eric sprachen nicht miteinander, doch sie konnte geradezu spüren, wie sie über ihren Kopf hinweg mit Blicken stumme Drohungen aussprachen und Beschimpfungen austauschten. Dann, zu ihrer absoluten Überraschung, merkte sie das Thor gegangen war und sie mit Eric allein zurück gelassen hatte:  Weil ein Teil ihrer Kraft zu ihr zurückkehrte und sie sich wie an einem Faden gezogen, aufsetzte.

„Du hast ein Schutzschild gegen ihn oben gehalten!", erklärte Eric und sah um sie herum, wo um sie, wie in einem Kreis angeordnet, Stellen die den vermeintlichen Schutzkreis berührt hatten, eine rußige Verfärbung bekommen hatten.

"Ich hab...", ihr Couchtisch, die Lehne ihres Sofas, der Rand ihres Teppichs. In einem perfekten Kreis mit einem ungefähren Durchmesser von 2 Metern, war alles verrußt. "Wie?! Aber du hast doch..."

Sie blickte auf ihn, seine eine Hand die jetzt auf ihrem Knie lag und sie beruhigte. Er kniete noch immer vor ihr. Sein Stuhl war außerhalb des Kreises angeordnet gewesen, doch da wo Eric jetzt vor ihr war, hatte er sie berühren können.

„Mich hast du nie ausgeschlossen", murmelte er und strich ihr eine Strähne hinters Ohr. „Nicht als ich angegriffen wurde, nicht als du dachtest ich würde dich umbringen wollen – worüber wir übrigens nochmal reden müssen – nichtmal als du im sterben lagst."

Er wirkte überrascht. „Du hast Thor und sämtliche Elemente von dir gewiesen, aber mich zu dir gelassen Ash." Ashley blinzelte.

„Du hast mich zu dir gelassen –Und ich habe dir helfen können."

Sie war verwirrt. Wieso wollte er ihr helfen, wenn er sie doch los werden wollte? Eric runzelte die Stirn. Dann beugte er sich vor, dass sie ihren Atem teilten. Er war ihr so nah, das sie ihn an ihren Lippen spüren konnte, doch er berührte sie nicht.

„Wenn du mich nicht aufhältst, dann werd ich dich jetzt küssen!", erklärte er ihr, sah ihr fest in die Augen, wartete noch einen Moment um ihr die Möglichkeit zu geben zu reagieren und dann lagen seine Lippen auf ihren. Sanft, vorsichtig, liebevoll.

Sie wurde noch verwirrter.

„Du liebst mich!", flüsterte er, als er ihre Lippen wieder freigab. Er stahl ihr Geheimnis, legte es offen. Er war ihr noch so nah, das sie sein Lächeln spürte. Ihr Herz zog sich zusammen – seine liebevolle Art, nach allem was gewesen war, tat ihr weh. Er streifte ihre Lippen, strich mit seiner Nase gegen ihre, atmete sie ein.

"Eric...", Tränen traten ihr in die Augen. Halbherzig versuchte sie sich ihm zu entwinden. 

„Du liebst mich.", murmelte er nochmal, wie sie fand scheinbar grausam, weil es doch so offensichtlich und so einseitig war. Dann zog er sie in ihrem Nacken wieder an sich, riss ihren ganzen Körper mit sich, dass sie an ihn fiel und er sie in die Arme schließen konnte.

„Und ich liebe dich. Alles andere besprechen wir später.", er küsste ihren Hals. 

"Später?", es war lachhaft und peinlich, wie atemlos sie klang. Sie spürte Eric an ihrem Hals nicken, ehe er mit seinen Lippen zu ihrem Ohr fuhr und schwer flüsterte: "Ich habe beschlossen, heroische Taten und märtyrerhaftes Verhalten enden nur in Drama und Herzschmerz. Du bist jetzt mein und ich bin dein bis wir uns gegenseitig so auf die Nerven gehen, das wir uns gegenseitig umbringen."

Was?!

„Ich will noch nicht sterben!", murmelte sie verwirrt. Er nickte. „Gut. Ich auch nicht.", und küsste sie wieder.

Wieso küssten sie sich jetzt? Sie hassten sich! Trachteten dem anderen nach dem Tod! Und wieso fühlte es sich noch immer so gut an ihn zu küssen. So bittersüß, dass sie genauso gut lebendig gekocht werden könnte. Eric lehnte seinen Kopf zurück und sah sie an. Sah in ihr verwirrtes Gesicht das der Bedeutung einer Worte nicht folgen konnte. Das Leuchten in seinen Augen war entwaffnend. „Deal?"

„Du... Du willst mit mir zusammen sein?", versuchte sie es. Es klang lächerlich.

„Ich sage nicht bis das der Tod uns scheidet. Dann kann eine verdammt lange Zeit werden, so unter uns Unsterblichen und ich habe genug erlebt in meinem Leben, um zu wissen, das Zeit und Erfahrung einen manchmal auseinander bringen und zu anderen Menschen", er legte den Kopf schief. „Oder Wesen aus einem formen."

Dann zog er sie wieder ganz nah an sich. Legte seine Arme um ihre Taille, ihren Nacken, in ihre Haare bis er alles von ihr vereinnahmte.

„Aber ich habe auch lange genug gelebt um zu wissen, wenn sich etwas richtig anfühlt.", er strich ihr die Haare hinter die Ohren, aus dem Gesicht und sah sie an, als wolle er alles von ihr umfassen.„Und du fühlst dich richtig an, Ashley Johannsson-Simmons, Thor's Lieblingsverwandte und drittklassige Vampirjägerin."

Ashley schnappte nach Luft, doch seinen Körper schüttelte nur ein unterdrücktes Lachen und er hob sie kurzerhand hoch und fuhr mit seiner einen Hand an ihre Oberschenkel. Er hob sie hoch, das sie ihm die Beine um die Taille schlingen konnte - was ihr Körper ganz automatisch tat – das sie ihm noch näher war und auf seinem Schoß saß. "Wir können nachher über allles reden, aber jetzt brauche ich dich!", raunte er . 

„Aber...", sie musste sich sortieren. „Aber du willst mich nicht!"

„Bitte?", er ließ mit seinen Händen ihr Becken auf seinem Schoß kreisen, dass sie seine eindeutig wachsende Erektion spüren konnte. Sie verdrehte die Augen. „Du bist schwach!"

„Falsch.", er hob sie hoch, das sie in seinen Armen durch die Luft flog und fing sie wieder auf, lief mit ihr zur nächsten Wand und pinnte sie fest. Mit Leichtigkeit. Trotz allem musste sie lachen. Sein ernster Gesichtsausdruck wich, machte einem voller Zuneigung platz "Das habe ich vermisst..." Er küsste ihren gehobenen Mundwinkel. 

Sie verdrehte die Augen „Schwächer. Nicht schwach. Mein Blut, dein Herzschlag..."Sie verstummt, als sie seine Mimik vernahm. Oder genauer, das Fehlen einer Mimik. Seine Gesichtszüge waren zu Stein erstarrt und er war auffällig still unter ihr geworden. „Eric?"

Eric nahm ihre Hand in seine, welche in seinem Nacken verschränkt war und führte sie an ihrem Handgelenk zu seiner Brust. Bevor er sie jedoch ablegte, biss er sich auf die Lippe - etwas das so seltsam verunsichert auf sie wirkte, dass ihr Herz vor Aufregung schneller zu schlagen begann – und suchte ihren Blick mit seinem.

„Es ändert nichts!" Er sah sie prüfend an, dann nickte er knapp. „Lass mich gleich erst zu Ende sprechen!", bat er.

Sie sah ihn skeptisch an. Eric nervös war angsteinflössend.

Tief holte er Luft und legte ihre Hand auf seine Brust.

Sie zuckte zurück und sah mit großen Augen in sein Gesicht. Sein Herzschlag, er...

Er war verschwunden.

„Das ändert alles!", keuchte sie.

„Es ändert nichts!", wiederholte er schwer mit tiefer Stimme und küsste sie noch einmal. „Absolut gar nichts. Du. Bist. Mein."

Und die Art wie er sie küsste ließ keinen Raum für Widerworte, Gedanken - Oder Sauerstoff.

Eric drängte sich vor, nahm erst ihren Mund und mit jeder verstreichenden Minute auch ihren Körper mehr ein, bis sie lediglich nur noch von seinen Händen und seinem Körper an der Wand aufrecht gehalten wurde, weil der Rest ihrer Muskeln unter ihm dahingeschmolzen waren. „Eric...", keuchte sie. Sie hatten so viel zu besprechen, so viele Dinge zu klären. Himmel, sie sollte ihn vor die Tür setzen und ihre Sachen packen um über alle Berge zu fliehen. Stattdessen krallte sie sich an ihn fest, als sei er die Lösung all ihrer Probleme und nicht der Ursprung.

Sie brauchte ihn – das was sie taten – in diesem Moment wie die Luft zum Atmen. All der Schmerz, die Ängste und weiteren schmerzhaften Gefühle lagen begraben unter dem Begehren und dem explosiven Knistern in ihren Adern, wenn Eric sie berührte.

Eric schien gedanklich ganz bei ihr zu sein. Seinen Mund lag auf ihrem Ohr.„Hatten wir schon einmal Sex an der Wand? Ich finde wir haben jetzt Sex an der Wand."

Sie seufzte nur verzückt und beugte ihm bettelnd ihr Becken entgegen. Dreißig Sekunden später waren ihre Hosen verschwunden und Eric in ihr, wobei ihr mit jedem Stoß der Rücken über die Wand glitt. „Hängst du sehr an dem Shirt?", raunte Eric mit gehobener Augenbraue, den Händen an ihrer Hüfte, wo er ihr Fleisch knetete und sie streichelte.

Sie versuchte ihn anzusehen, ohne das unter seinen Berührungen ihre Augen zurück in den Kopf rollten. Alles war so... intensiv!

„Nur zu!", keuchte sie.

Es war vorne zerrissen, bevor der Satz zu Ende gesprochen war. Zufrieden grinste er auf ihre Brüste wie ein Kind, das sein Spielzeug an Weihnachten hatte auspacken dürfen.

„Großartig!"

Gierig beugte er sich vor und saugte an ihrem Nippel, wobei ihr der kalte Schweiß ausbrach. Fluchend krallte sie sich in seine Haut, den Körper überstreckt, die Zähne zusammengebissen. In diesem Winkel glitt er noch tiefer in sie und sie schnappte erschrocken nach Luft.

Er war nur zwei Tage weg gewesen, doch nach all dem regelmäßigen Sex, den sie die letzten Wochen gehabt hatten, schien ihr Körper sich bereits nach zwei Tagen erneut an seinen schier riesigen Umfang gewöhnen zu müssen.

„Ich schwöre, beim nächsten Mal bin ich sanfter!", knurrte er und gab ihr einen harten, gierigen Kuss ehe er das Tempo erhöhte.

„Nur gerade kann ich nicht...", er biss die Zähne zusammen, doch seine Fangzähne schossen trotzdem hervor. „Brauche ich...", fast strafend war sein Tempo. Ashley erzitterte, halb vor Lust halb vor Schmerz, während sie noch versuchte zu verstehen was los war. Ihr ging es wie Eric.

Sie brauchte mehr von ihm. Mehr. Mehr. MEHR!

Mit ihren Nägeln kratzte sie über seinen Rücken. Erics Finger in ihrer Hüfte packten sie so fest, dass sie morgen blaue Flecken in Handformat tragen würde, doch sie wollte nur noch härter gepackt werden. Mehr von Eric spüren, in der Hoffnung ihn in sich tragen zu können, ihn dadurch den Schmerz der letzten Stunden auslöschen lassen zu können. 

Als ihr erster Orgasmus sie überrollte, wurde sie haltlos durchgeschüttelt, doch Eric rammte sich weiter in sie, knabberte und saugte an ihrem Hals, leckte über ihren Körper, der von einem dünnen Schweißfilm überzogen war.

„Ashley!", er klang gequält, haltlos. „Ich brauch dich. Ich...", er schien an seinen Worten zu ersticken, der Blick gehetzt, verloren. „Du...", er schüttelte den Kopf.

„Was?" Er schüttelte den Kopf nur weiter, ließ ihn mit geschlossenen Augen sinken. Sie packte seine Haare im Nacken und zwang ihn, sie wieder anzusehen. „Eric?"

Doch was über sein Gesicht gehuscht war, war wieder verschwunden. Als sich seine Augen erneut öffneten, war der Ausdruck ausgelöscht, er wieder hinter seine Fassade gekrochen.

„Sag, wenn es zu viel wird!", raunte er nur und die teuflische Entschlossenheit blitzte in seinen Augen auf.

Dann küsste er sie, um weitere Unterhaltung zu unterbinden, ließ eine Hand zwischen sie wandern um sie gezielt zum nächsten Orgasmus zu treiben und ließ sie nicht mehr zu Wort kommen. Er war unermüdlich, ließ sie von Höhepunkt zu Höhepunkt schweben bis sie nach einer kleinen Ewigkeit ihren eigenen Namen vergessen hatte – und sie eine Unterhaltung aufs erste aufschieben mussten. 

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