Part 11

„Au"

Der nächste Tag rächte sich.

„Au, au, au, au, AU!", jammerte Ashley, als sie versuchte sich im Bett umzudrehen und aufzusetzen. Jeder einzelne Muskel tat weh als hätte sie für den Iron Man trainiert.

Eric in ihrem Rücken brummte und zog sie enger - was kaum möglich war, denn ihre Körper waren noch immer zu einem einzigen Knoten verschlungen. Es hätte unbequem sein müssen, doch sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so tief weg gewesen war. Auch Eric strich ihr noch halb verschlafen ihre weiche Haut entlang. Ihr Körper, der sich in der kleinen Verschnaufpause (oder auch Sexkoma) erholen konnte, forderte wie in einem Selbstmordkommando nach mehr.

„Ich muss den Verstand verloren haben...", murmelte sie mehr zu sich selbst und machte anstalten, sich aus Erics Umarmung zu entwinden – bis seine Hand von ihrem Bauch über ihre Hüften nach vorne zu ihrer Mitte wanderte und er begann, sie zu streicheln.

Oh.

Vielleicht war er doch nicht ganz so weggetreten, wie sie angenommen hatte. Sie schnappte nach Luft.

„Ich war gestern wohl etwas zu grob mit dir.", gab Eric zu, wobei sie nicht unbedingt Reue in seiner Stimme vernahm. Eher Belustigung. Er rieb über ihre Perle und entfachte ihre Feuer in Sekunden, während er ihr von hinten an ihrem Ohrläppchen saugte. Ihren Körper umspielte eine Gänsehaut.

„Darf ich es zum Morgen wieder gut machen?", raunte er. Als Antwort bog sie sich ihm entgegen und sein Mund verzog sich zu einem Grinsen. „Süße Ashley..."

Er schob zwei Finger in sie und sie hätte am liebsten vor Wonne aber auch Schmerzen aufgeschrien. Sie holte keuchend Luft und streckte den Körper durch. Er musste ihre widersprüchlichen Gefühle auf seine Berührung über ihr nun noch weiter gefestigten Blutbund spüren. „Du bist wund", mutmaßte er richtig und zog seine Hand von ihr zurück, was sie zum Wimmern brachte: „Nicht, weiter!"

Statt sein Spiel hier zu beenden, schnitt er seinen Mittel- und Zeigefinger an seinem Zahn an. Dann waren seine Finger wieder, wo sie ihn brauchte und er verteilte sein heilbringendes Blut in ihr.

Wie kleine Lichtimpulse verteilte sich das kribbelnde Gefühl und entzündete ihren Unterleib weiter. „Eric!", ihre Stimme war ein Hauchen. Er brummte zufrieden „Gut, das ich das passende Gegenmittel mit mir herum trage, was..."

Sie erschauderte. „Wir sollten damit aufhören. Mit dem Bluttausch..."

Kurz hielt er inne. „Hab ich gestern zu viel genommen?" Er streichelte, massierte sie weiter. Baute langsam das Lustgefühl auf, aber schien auch mit ihr reden zu wollen. „Mein Blut hätte dein Defizit von meinem Trinken mehr als ausgleichen sollen.", er sah sie an, betrachtete ihre Haut. „Du bist rosig, siehst gesund aus..." er bot seine Finger in ihr und sie schnappte nach Luft. „Aber du bist fast ohnmächtig geworden Ashley!"

„Müssen wir das Gespräch wirklich jetzt führen?", japste sie als ein Schauer sie erfasst. Eric blinzelte. Dann sah er sie noch einmal eindringlich an und schüttelte dann den Kopf.

„Du hast recht. Das hier war nur für dich gedacht..."
Er küsste sie liebevoll und sie gab sich ihm hin.
„Es ist so unglaublich scharf, wie schnell du feucht für mich wirst.", brummte Eric weiter.

Erneut bog er die Finger durch und ihre Gänsehaut kehrte auf ein neues zurück, das er kehlig lachte. „Was du wohl machst, wenn ich" - er zog sie noch näher, klemmte ihre Fußfesseln nach hinten zwischen seine Waden, schob mit seinem Knie ihre Beine auseinander und griff durch die neue geöffnete Art, mit der sie sich ihm darbot um sie herum, das seine ganze Hand auf ihrem Geschlecht lag, die Finger sie weiter massierten, doch er noch Spielraum hatte. Als er andeutete, seinen kleinen Finger zusätzlich noch in tiefere Gefilde wandern zu lassen, zischte sie und bäumte sich auf um von ihm weg zu kommen. „Eric!"

„Interessant...", lachte er, kümmerte sich dann aber wieder hingebungsvoll um ihre Klit und umfasste unterstützend ihre Brust, wo er mit ihren Nippeln spielte wie mit einem Anti-Stress Ball.

„Dann bewahren wir uns deinen Arsch für einen besonderen Abend auf", raunte er und drehte sie unerwartet auf ihren Rücken, das er über ihr auftauchen konnte und sie von oben mit seinem Körper und seinem Blick unter Kontrolle hatte.

Erneut stieß er mit seinem kleinen Finger gegen den angespannten Muskelring und ließ Ashley dabei keine Sekunde aus den Augen.

Ihre Unsicherheit musste ihr im Gesicht abzulesen gewesen sein, denn nach einem weiterem intensiven Blick verschloss er ihre Lippen überraschend sanft mit seinen, ehe er tief flüsterte: „Es wird dir gefallen, wenn es soweit ist. Aber keine Sorge kleine Ashley. Für den Moment..." Seine Finger bogen sich gezielt nach oben, seine Bewegungen wurden schnell. Stoß für Stoß für Stoß „Ist dein Arsch vor mir sicher."

Ashley spürte Erics Zähne, wie sie sich einen Weg über ihren Kiefer bahnten, spürte seine Hände, seine kühle Haut, seine Energie, wie sie von ihr umschlossen wurde. Alles war Eric. Was sie sah, wenn sie die Augen öffnete, was sie spürte, wenn sie diese schloss. Was sie roch, was sie schmeckte, wie sie ihn stöhnen, grummeln und knurren hörte.

Selbst wenn sie es versucht hätte, wäre sie in ihm verloren gewesen, also ließ sie sich in seine Handarbeit fallen. Gab ihm alles was er von ihr wollte und ließ sich mit der Hand befriedigen, wie Eric es schon lange unter Beweis gestellt hatte, das er fähig war. Oh, so fähig!

„Stöhn meinen Namen Liebste!", forderte er tief.

„Eric."

„Hmmm, so ist es gut. Mehr Ash. Gib mir mehr."

„Oh Gott. Tiefer!"

„Wir sind am Ende", raunte er tief, erregt. „Aber gut zu hören, dass sich dein Körper endlich an die Maße von mir gewöhnt hat!"

Mit einem Klicken fuhren seine Zähne gänzlich aus. Ashley Augen flogen auf, sahen verhangen den gierigen Vampir an, der sie mit einem Besitzanspruch ansah, bei dem sie normalerweise die Beine in die Hand genommen hätte. Nur... gefiel es ihr.

„Oh GOTT!", ihr Kopf fiel nach hinten, bot ihm ganz automatisch den Hals, ihre Pulsader an. Zunehmender Druck baute sich in ihr auf, aber etwas fehlte... Die Fülle, die Tiefe, einfach... Er. Er fehlte ihr.

„Nimm deinen Schwanz!", keuchte sie, dem kontinuierlich steigendem Druck ausgesetzt. Ein Schweißfilm sammelte sich auf ihrer Haut.

Er knurrte.

„Das war nicht der Sinn der Übung."

Vielleicht nicht, aber seine steinharte, an sie gepresste Erektion schien da anderer Überzeugung zu sein. Jede ihrer leeren Beckenbewegungen, mit denen sie lediglich seine Hand, nicht aber sein empfindlichsten Körperteil ritt, schien ihn angespannter werden zu lassen. Er entsagte sich selbst ihren Körper. Das war schon das zweite Mal, wenn man die ersten Runden gestern Abend mitzählte. Wieso?

Sie wollte ihn. Schlimmer. Sie brauchte ihn. Ein Wimmern entkam ihren Lippen, zusammen mit einem fast kläglichen „Bitte!"

Eric biss hart den Kiefer aufeinander.

„Verdammt, ich wollte dich in eine gute Stimmung bringen, bevor du mir für gestern den Kopf abreißt.", stöhnte er.

Aha! Daher wehte der Wind. Nun, den Vorteil würde sie ihm nicht geben. Er knirschte hörbar mit den Zähnen, als sie nach ihm griff und ihn zu massieren begann. Ihre Finger konnten sich nicht ganz um ihn schließen, so groß war er.

„Vielleicht bin ich ja noch besserer Stimmung, wenn ich dich endlich in mir habe!", schnurrte sie, und führte ihn zu ihrem Eingang. Er schloss zischend die Augen.

„Du kostest mich so viel Kontrolle!", knurrte er und verlor sich dann in einem Stöhnen, als er geradezu weich in sie glitt „Fuck!"

Sie bog sich ihm entgegen um ihn so tief wie möglich aufzunehmen. Fuck reichte nicht aus um zu beschreiben, wie sie sich fühlte. Wieder passte er so gut, so perfekt. Als wäre sie nur für ihn geschaffen worden - etwas derart kitschiges, das sie beinahe über ihre eigenen Gedanken gelacht hätte – Wenn sie dafür noch den Sauerstoff oder die Stimmung gehabt hätte. Stattdessen warf sie den Kopf in den Nacken, bog sich durch und stöhnte. „Ja. Danke!"

„Danke?" Eric bewegte sich in ihr und sein Stöhnen wurde mit zunehmendem Tempo schnell zu einem Knurren. „Das wird eine schnelle Runde Ash.", warnte er sie. Das Funkeln in seinen Augen war animalisch und sein Atem ging flach.

Das kam ihr gerade recht. Sie nickte atemlos und zog ihn an seinem Becken näher. „Ich bin sowieso wund und muss zur Arbeit." Ihre Stimme verlor sich in einem Stöhnen. „Mach mit mir was du willst, solange wir in fünf Minuten fertig sind."

Das glänzen in seinen Augen wurde gefährlich.

„Oooh, das darfst du niemals sagen, wenn du es nicht so meinst...", erinnerte er sie, ehe er sie umdrehte, das Ashley auf ihm saß. Sie quiekte über die plötzlich neue tiefe auf, die begleitet wurde von einem wohligen Schauer. „Wenn ich mit dir nicht schon in Teufelsküche wäre, würde ich dir für den Spruch jetzt genau zeigen, wie erfindungsreich und schnell ich im Bett sein kann, wenn es drauf ankommt." Er kniff in ihre aufgerichteten Brustwarzen und lachte über ihren Gesichtsausdruck.

„Oh, das gefällt dir?"

„Du gefällst mir!", rutschte es ihr raus. Seine Bewegungen kamen bei dem unerwarteten Geständnis aus dem Takt. Nun änderte sich sein Ausdruck zu etwas dunklerem, ernsthafteren.

„Du gefällst mir auch Ashley.", gab er zu. „Sehr sogar."

Dabei sah er ihre Brüste, ihre Rundungen, ihre beiden vereinten Körper an, aber blieb schlussendlich an ihrem Gesicht hängen mit seinen Augen bevor er sich vorbeugte und küsste, als wolle er noch so viel mehr sagen, das er sich mit seinen auf ihren versiegelten Lippen jedoch verbot. Seine Zähne waren vollends ausgefahren, beinahe im Weg, doch Eric manövrierte sich geschickt, das sie sich nicht an ihnen schneiden würde – selbst, wenn das tiefe animalische brummen in seiner Brust, wenn sie die mit ihrer Zunge doch mal streifte, ihr verrieten, wie sehr er sich noch weiter in ihr versinken wollte.

Er liebt dich!, flüsterten ihre Erinnerungen an letzte Nacht. Die Gänsehaut die sie jetzt befiel hatte nichts mit den körperlichen Reizen zu tun, die Eric ihr zu schenken wusste. Sie ging tiefer.

Statt ihm zu antworten ließ sie ihre Hände aktiv werden und massierte seine Hoden, das ihm die Augen in dem Kopf zurück rollten. Er packte sie erneut, warf sie neben sich aufs Bett und legte sich ihre Wade über seine Schulter, ehe er sein Tempo erhöhte, das es das menschenmögliche verließ.

„Das... oh.", Ashley schnappte nach Luft. „Oh wow. Oh. OH!"

Jeder. Einzelner. Stoß. Er traf diesen einen Punkt, jedes einzelne Mal, bis es wie ein kontinuierlicher Fluß aus Stimulation war.

Ashley dachte nicht mehr. Sie fühlte und handelte nur noch. Sie kannten einander gut, ihre Körper reagierten aufeinander mit einem eingespielten Rhythmus, das schnell das richtige Maß an Händen und Reibung gefunden war. Ashley kam hart gegen Eric gelehnt, wobei er sich von ihren Krämpfen mitreißen ließ, ehe er die Wellen mit ihr zu Ende ausritt, ihren Gummi-ähnlichen Körper in eine andere Position legte und sie dann in eine enge Umarmung zog ohne sich aus ihr heraus zu ziehen. Ihr hämmerndes Herz und schwerer Atem waren die einzigen Geräusche, die die Stille durchbrachen.

„Shit", murmelte sie irgendwann als sie wieder denken konnte „Wie kann es jedes Mal noch besser werden? Das ist doch nicht..", sie legte den Kopf in den Nacken um ihm ins Gesicht zu sehen. Eric sah über ihren Kopf hinweg mit in Falten gelegte Stirn nach etwas, das Jahrhunderte entfernt zu sein schien.

Ashley strich sanft über seine Wange. „Eric?"

Sein Kopf schoss nach unten und sah sie an. „Alles okay bei dir?"

Er sah ihr direkt in die Augen. Von der Oberfläche in ihren Körper über ihre Augen direkt in ihre Seele. Eric küsste sie erneut, nicht von der Hitze gejagt, aber doch leidenschaftlich genug, das sie es nicht unterbrechen wollte. Seine drängenden Lippen, seine tastende Zunge, seine knabbernden Zähne...

„Du musst zur Arbeit!", unterbrach er sie irgendwann, wobei er wieder dabei gewesen war, in ihr hart zu werden, doch er setzte sich auf, wobei er sie in seiner Bewegung mitzog, sein halb harter Penis noch immer in ihr. Über ihr widerwilliges Stöhnen musste er grinsen.

„Ich will auch lieber den Tag mit dir im Bett verbringen liebste - glaub mir.", versicherte er ihr, ließ noch einmal sein Becken kreisen, doch hob sie gleichzeitig von sich runter. „Aber solange ich im Urlaub bin, muss ja wenigstens einer von uns die Brötchen verdienen!". Er sprang auf um sie aus dem Bett zu ziehen und ihr in den Hintern zu kneifen.

„Hey!", lachte sie und versuchte Eric zu erwischen, aber er war schon wieder außer Reichweite um in einer einzigen schnellen Bewegung eine Bluse aus dem Schrank zu suchen, die er ihr, neben einem viel zu kurzem Rock aus dem Schrank, zuwarf.

Ashley sah die Sachen verwirrt an. „Du weißt, das ich aus dem Home Office arbeite und genau so gut in Jogginghose vor dem Laptop sitzen kann, richtig?", fragte sie und hob mit gerunzelter Stirn das Stückchen Stoff hoch, das sich als Kleidungsstück zu tarnen versuchte.

Er schnaubte. „Wenn du das zur Arbeit außerhalb dieses Hauses tragen würdest, würde ich versuchen dich als Stripperin für meinen Club abzuwerben."

Ashley warf den Rock nach ihm.

„Mit solchen Sprüchen brauchst du bei mir gar nicht erst anfangen, Freundchen!", warnte sie. „Kleidung sagt weder was über meinen Berufsstand, noch über meine Intentionen aus. Es ist und bleibt ein Stück Stoff, dass ich nach Launen der Mode anziehen kann wie und wann ich will!"

Erics Augen begannen zu glühen und schneller als sie gucken konnte war er bei ihr gewesen und hatte ihr einen schnellen Kuss auf den Mund gestohlen.

„Du könntest nackt auf die Straßen gehen und jeder würde vor dir und deiner Ausstrahlung anbetend auf die Knie fallen.", brummte er. „Aber in dem Rock", in seinen Augen blinzelte der Schalk „Würde ich dich trotzdem gerne mal tanzen sehen."

Ashley sah ihn mit unbewegter Miene an.

„Was? Ich würde dir das doppelte bezahlen, von dem was du jetzt bekommst. Und private Sessions anfragen!", setzte er nach und hielt den dunkelroten Glattlederrock mit gehobener Augenbraue hoch. „Wofür genau hast du den nochmal gebraucht?"

„Du hast mich doch mal nach meinem Nebengeschäft gefragt...", stichelte sie und wartete, bis sein Gesicht sich in Erinnerung an seine Anspielung auf ihr Nebengeschäft als Edel-Prostituierte ihm wieder einfiel. Er legte den Kopf neugierig schief.

„So langsam frage ich mich, ob ich weiß, worauf ich mich da mit dir eingelassen habe...", murmelte er und ließ seinen Blick über ihren nackten Körper wandern, den sie nun während ihres Gesprächs begonnen hatte in Unterwäsche und die Bluse zu hüllen. Ihre Haare standen in alle Richtungen zu berge, so zerwühlt hatte er sie in ihrer intensiven Liebesnacht. Die wieder runter zu kämmen würde sie bestimmt ne Stunde kosten. Sie sah sich über die Schulter und betrachtete ihren, durch ihre Anspielungen heraufbeschwörenen, langsam eifersüchtig werdenden Wikinger mit einem kessen Lächeln an.

„Dich nehm ich mit auf die Achterbahnfahrt auf die du mich geschickt hast Junge!", warnte sie ihn und wackelte frech mit dem Hintern, den er begonnen hatte anzustarren, wie ein Löwe sein Steak. Doch auch wenn Eric den üblichen Jäger und BadBoy mimte, war heute morgen irgendwas anders. Sie bekam es nicht zu fassen.

„Verdammt, ich brauch dich nochmal!", brummte er tief und kehlig, dann war er in einer Bewegung, welche für ihre menschlichen Augen zu schnell war, wieder bei ihr und sorgte dafür, dass auch ihr Tangle Teaser die Frisur nicht mehr würde retten können.

Egal, das war es wert.








Tatsächlich war sie spät dran für die Arbeit, als sie sich endlich von Eric loseisen und ihre wackeligen Beine Richtung Wohnzimmer bewegen konnte. Sie war sich nicht sicher, ob es der fantastische Sex mit Eric war oder ob er tatsächlich zu viel Blut am vorherigen Abend genommen hatte, aber sie war nicht ganz sicher auf ihren Beinen.

Fast verpasste sie den morgendlichen Call, deshalb blieb ihr keine Zeit, sein Verhalten oder ihre körperliche Beschaffenheit bis ins kleinste Detail zu analysieren - oder zu duschen. Gott, war sie froh, das man seine Mitmenschen über Videocall noch nicht in der Lage war zu riechen. Sie roch nach Schweiß und Sex. Ganz egal, was Eric ihr mit seinem Süßholzgeraspel über Honig am Abend zuvor zu vermitteln versucht hatte.

Eric machte sich noch einen Spaß daraus, ihr den Zugang zu ihrem Kleiderschrank zu versperren und sich ihr immer wieder in den Weg zu stellen, das sie schlussendlich aus Zeitmangel-Gründen tatsächlich in den viel zu kurzen Rock schlüpfte um zum morgendlichen Call nicht komplett ohne Unterteil vor dem Laptop im Live-Chat sitzen zu müssen. Er wirkte darüber zufriedener als so mancher, der erfahren hatte, das er im Lotto gewonnen hatte.

„Oooh, du gehst mir auf den Keks, du bevormundender, selbstverliebter, perverser..."

Er war ihr nur in seiner Jeans in die Küche gefolgt und sprühte neben ihr vor Energie wie ein Kind auf Schokoriegeln. Während sie ihren Computer zum Hochfahren angestellt hatte, brachte Eric sich grinsend vor ihr in Position, packte sie bei ihren Worten an der Hüfte und zog sie an sich.

„Du liebst jeden bevormundenden, selbstverliebten und vor allem perversen Zentimeter von mir!", raunte er und streifte ihre Lippen, ohne sie zu küssen. „Vor allem wenn sie in dir sind!"

Sie erfasste ein Schauer. Dann kam der Anruf auf ihrem Laptop rein und sie schubste Eric schnell aus dem Bild, setzte sich vor den Laptop und richtete in einem letzten verzweifelten Versuch ihre Haare so, das nicht jedem sofort auffallen würde, was sie die letzten Stunden getrieben hatte.

Drei Gesichter tauchten auf ihrem Bildschirm auf und Ashley bemühte sich um ein souveränes Auftreten.

„Guten Morgen!", grinste sie und hatte damit wahrscheinlich direkt den ersten Fehler begannen. Sie war ein Morgenmuffel. Sie grinste eigentlich nie in die Kamera. Das fand auch Hendrik und runzelte die Stirn.

„Guten Morgen Ashley. Alles gut bei Ihnen?"

Ashley blinzelte und versuchte das radioaktive Strahlen, das auf ihren Gesichtszügen lag ein wenig zu dämpfen. Erfolglos, wie es schien.

„Bestens Hendrik, danke. Und wie geht es Ihnen?"

Das Stirnrunzeln wurde tiefer. „Auch gut, vielen Dank..."Sie tauschten noch ein paar oberflächliche Floskeln aus, begrüßten sich und die Mitarbeiter und langsam fand sich Ashley in ihrer Rolle als Angestellte wieder ein und entspannte sich, als sie über ihren letzten Job und die Sicherheitslücken im Banksystem reden sollte. Sie war gerade dabei die Problematik der Java-Codierung durchzusprechen, als ihr Blick vom Laptop weg zu Eric gelenkt wurde, der mit überschlagenen Beinen an ihrer Theke lehnte und sie beobachtete.

Mit einem verdammt niedlichen, verzauberten Ausdruck im Gesicht. Vorsichtig tastete sie nach der neu gefestigten Blutsverbindung zwischen ihnen und spürte etwas wie... stolz? Sie geriet ins Stocken und bekam rote Ohren.

Er bemerkte ihren schüchternen Blick und der Ausdruck in seinen Augen intensivierte sich.

„Ashley?"

Das Bellen des Computers ließ sie den Kopf zurück reißen.

„Sie haben gerade mitten im Satz aufgehört zu reden. Ist ihre Verbindung stabil?"

Sie meinten die Internetverbindung. Trotzdem musste Ashley an das Gefühl in ihrem inneren denken und schluckte. Eric spürte ihre aufkommende Sorge und sandte Ruhe und Gelassenheit zu ihr. Oh ja, ihrer beider Verbindung war auf jeden Fall stabil.



Nach dem Call klappte sie atemlos den Laptop zu. Sie würde heute noch arbeiten müssen, es gab einiges zu erledigen, aber erstmal? Erstmal brauchte sie eine Dusche und einen Kaffee.

Eric hielt ihr wortlos die warme Tasse hin, bevor sie danach hatte fragen können. Sie sah ihn nur lächelnd an und nahm einen großen Schluck.

„Eigentlich dachte ich erst Dusche, dann Kaffee, aber so rum ist es vielleicht besser.", sie nahm noch einen Schluck und seufzte. „Ja. Eindeutig besser."

Eric trat hinter sie, fuhr ihr mit den Händen in die Haare und massierte ihre Kopfhaut. So gut, das sie sich ihm zufrieden noch mehr entgegen lehnte. „Hmm..."

Auf ihre Zustimmung brummte er ebenfalls tief.

„Wieso bist du nur so süß?", murmelte sie und schloss die Augen.

„Bitte, nenn mich nicht süß! Ich hab einen Ruf zu verlieren!", raunte er nur bei dem Wort, was Ashley leise zum Lachen brachte.

Gott, sie war so... glücklich.

Kurz stockte ihr der Atem bei der Erkenntnis, doch dann war sie bereit einzugestehen: Wie auch immer sie an diesen Punkt gekommen war, mit Eric als ihrem Liebhaber in einer Hütte in Schweden, wo er sie mit Orgasmen und Kaffee und Kopfmassagen beschenkte – Sie war froh hier zu sein.

Seufzend lehnte sie sich noch mehr in Erics Berührung und trank einen großen Schluck des heißen Getränks, als sie bemerkte, dass Eric ihr gar nicht den Kopf massierte, sondern ihr sämtliche Knoten die sich in ihren Haaren festgesetzt hatten, enttüddelte.

Trotzdem süß und überaus hilfreich und zuvorkommend, befand sie. Ihr Kopf musste aussehen wie ein Vogelnest, herrje.

„Ein sehr süßes, sehr niedliches Vogelnest.", bestätigte Eric und zupfte tatsächlich eine Feder aus ihren Haaren. An welchem Punkt genau die sich dort festgesetzt hatte oder wo die überhaupt her kam, wollte sie lieber nicht drüber nachdenken. Hoffentlich sah es nur von hinten so schlimm aus, sonst hätte eben beim Call...

Stopp.
„Was hast du gerade gesagt?", sie drehte sich in seinen Armen um und schob ihn von sich weg.

„Ich sagte ein niedliches" er küsste ihre Nasenspitze, „kleines Vogelnest."

Seine Lippen trafen ihren Mundwinkel ehe sie ihren Mund entlang strichen und mit der Zunge ihre Lippen entlang fuhren. Als sie nicht darauf reagierte, lehnte er sich zurück und sah ihr ins Gesicht. Sie hatte die Augen weit aufgerissen und war blass geworden.

„Ashley?"

„Wieso hast du das gesagt - mit dem Vogelnest?", fragte sie atemlos. Er runzelte verwirrt die Stirn.

„Du hattest vermutet, das dein Kopf aussieht wie ein Vogelnest und ich wollte nur-"

Sie stolperte einen Schritt zurück und streckte einen Arm aus um ihn auf Abstand zu halten.

„Nein.", sie schüttelte den Kopf. „Scheiße! Nein, nein NEIN!" Sie fuhr sich in ihre wirren Haare. Und blieb mit ihren Ringen in ihnen hängen. Mist.

Sie zog dran, ihr Herz rasend, als Eric seufzend näher an sie heran trat und ihr helfen wollte, ihre Hand wieder frei zu bekommen. Doch sie zuckte nur zurück und riss weiter an ihrer Hand, sah ihn mit großen Augen an.

„Ashley", eindringlich sprach er mit ihr. „Beruhig dich." Er musste ihre Panik spüren, runzelte die Stirn.

Es war passiert. Alles was sie hatte verhindern wollen, alles was sie hätte auf Abstand halten müssen. Jetzt war es zu spät. Sie waren verschmolzen.

Eric sah eindringlich an. „Wie meinst du das, verschmolzen.", raunte er bedrohlich. Scheiß auf die Haare. Scheiß auf den Ring. Sie schaffte es, ihre Hand irgendwie aus dem Knotennest zu bekommen, indem sie den Ring abstreifte (und ein paar Haare opferte). Dann sah sie Eric an, der sie mit einem dieser „Erzähl mir was los ist oder ich schüttle es aus dir heraus!" Blicke ansah.

Jedes letzte bisschen Hoffnung, das sie bis zu dem Zeitpunkt noch aufrecht erhalten hatte, zerbarst in tausend Einzelteile als Eric sich genau die Worte aus ihrem Hirn gepickt hatte, die sie gerade noch gedachte hatte. Sie hatte das mit dem Vogelnest nicht erwähnt oder es unüberlegt gesagt, nein. Er hatte es in ihren Gedanken gehört und darauf geantwortet.

Wie auch ihre Erkenntnis, das sie beim letzten Mal einen entschiedenen Schritt zu weit gegangen waren - Sie hatte ihn gebissen. Und er hatte... Fuck... FUCK.

Sie zog die Mauern hoch, versuchte sich mit allem was sie war, allem was sie in den letzten Jahren über sich und ihre Person gelernt hatte aufzubringen und die Seelenverbindung wieder zu kappen - doch es ging nicht.

Sie fand das Band nicht, an dem sie hätte ziehen können. Es fühlte sich mehr an, wie eine feste gepflasterte Straße, auf der sie jetzt nicht nur Gefühle sondern allem Anschein nach auch noch Gedanken einander hin und her schicken konnten. Vielleicht, wenn sie sich emotional wieder komplett abschotten, ja erkalten würde...

Eric hatte sie an den Schultern gepackt und hielt sie mit glühenden Augen fest vor sich, knurrte ihr aufgebracht ins Gesicht.

„Wag es ja nicht!", bellte er und schüttelte sie leicht, war verzweifelt. Er musste gespürt haben, wie sie sich an ihrem Band vorgetastet hatte, nach Ecken und Kanten gesucht hatte. Oder einfach ihren Gedanken gehört haben, das sie darüber nachgedacht hatte, wie sie alles wieder würde rückgängig machen können. Und er war eindeutig nicht einverstanden.

Sie schluchzte auf. Tränen sammelten sich in ihren Augen, als sie zu Eric aufsah. Tatsächlich entspannte sich sein Griff darauf hin ein wenig, seine Augenbrauen zogen sich besorgt zusammen. „Tue das nicht ... bitte!"

Sie schniefte. „Hm?"

„Das... weinen." Er rümpfte die Nase. „Das gefällt mir nicht."

„Mir auch nicht!", bellte sie. Er nickte streng. „Gut. Red mit mir.", bat er und strich ihr stumm die Tränen von den Wangen, die nun kontinuierlich flossen. Seine Fürsorglichkeit versetzte ihr einen Stich – und er zuckte zusammen.

„Ich glaube ich habe Mist gebaut.", gab sie zu und wich seinem Blick aus. „Das mit uns ist um einiges ernster geworden, als wir vereinbart hatten."
Erics Hand schob sich unter ihr Kinn und er hob es sanft an. Er sah ihr in die Augen, suchte etwas auf ihrem Gesicht. Was auch immer es war, er fand es wohl. Denn er legte ihre Hand auf seine Brust und flüsterte. „Ich weiß. Ich kann dich spüren."

Ashley schniefte, runzelte die Stirn. „Nein, das mein ich nicht, nicht emotional, ich mein-"

Eric unterbrach sie indem er sie küsste, dann ihren Kopf zwischen seine Hände nahm und ihn an seine Brust legte.

„Nun hör doch mal zu du stures Weib.", grummelte er liebevoll, das sie die Vibration seiner Stimme über seinen Brustkorb hören konnte. Seine Stimme und...

Es war gut, das er seine Hand auf ihrer hatte liegen lassen. So stolperte sie nur ein wenig zurück und fing sich dann wieder, bevor sie das Gleichgewicht verlieren und vielleicht vor Schreck auf dem Hintern hätte landen können.

Der Herzschlag, den sie unter ihren Fingern gespürt hatte war so sanft, leise und gleichzeitig so laut, das ihr eigenes Herz ins stolpern geriet.

Sie riss sich los. Sah ihn an. Sah wieder auf seine Brust. Auf ihre eigene. Hielt eine Hand über ihr Herz und legte ihren Kopf wieder über seins.

Lange Zeit blieb es still und als sie schon dachte sich alles nur eingebildet zu haben, da hörte sie es wieder. Ein einziges, leises, unmögliches klopfen.

Sie taumelte zurück und ließ sich auf den Stuhl fallen. „Ist nicht wahr.", keuchte sie. „Seit wann?"

Eric sah sie mit unergründlichem Blick an. Dann ließ er seufzend die Luft aus seinen Lungen entweichen und setze sich ihr gegenüber. Oh Gott, brauchte er jetzt auch Sauerstoff?

„Soweit habe ich das ganze noch nicht getestet, das ist tatsächlich auch für mich neu.", beantwortete er ihre unausgesprochene Frage trocken und ignorierte ihr zusammen zucken als er einfach auf ihre Gedanken antwortete ohne sie zu schonen.

„Ich habe es heute morgen das erste Mal bemerkt.", gab er zu. „Nach dem Sex."

Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und zum ersten Mal seit sie ihn kannte, wirkte er in der Tat ein wenig zerstreut und die Haare blieben wirr in unterschiedliche Richtungen stehen. Er war auch etwas zerstreut gewesen heute morgen, fiel ihr ein. Sie hatte es nur auf eine Nacht und einen morgen unglaublichen, also wirklich göttlichen Sex geschoben... zumindest war es das für sie gewesen, aber vielleicht hatte sie ihre eigenen Fähigkeiten überschätzt...

Eric ihr gegenüber schnaubte lachend.

„Wie kannst du so unglaublich scharfzüngig und schlau sein und doch so...", er zeigte auf sie, legte den Kopf schief und lachte. Dann seufzte er.

„Wenn mich nicht alles täuscht, hast du mich so durch die Mangel genommen, dass das Herz eines Untoten wieder zum schlagen begonnen hat!", schnurrte er in ihr Gesicht und kniete sich dann ihr gegenüber, küsste sie auf seine sanfte fast schon schonende Art, die ihr Herz stolpern ließ. „Das soll dir erstmal jemand nachmachen!"

Ihr Gesicht wurde warm. Nun, wenn er das so formulierte...„Schleimer", murmelte sie, freute sich jedoch, das zu hören. Sie musste nicht der beste Sex sein, den er jemals gehabt hatte, auch wenn er auf jeden Fall für sie in diese Kategorie fallen mochte - Himmel, sie hatte mit der Bewusstlosigkeit zu kämpfen gehabt! - doch zu hören, das es ihm wenigstens auch etwas bedeutet hatte war schon gut genug gewesen.

Eric schüttelte nur den Kopf und schnalzte mit der Zunge. „Deine Selbstzweifel sind echt unübertroffen. Ich bin ein seit Jahrtausenden aktiver Serienmörder mit einer unheilbaren Blutsucht und selbst ich erkenne, das du in deinen jungen Jahren noch dringend Therapie brauchst."

Ouch.

Er zuckte die Schultern.

Ashley rutschte an ihre Stuhlkante, ging ebenfalls auf die Knie. „Darf ich...", sie flatterte unsicher vor seiner Brust mit der Hand. Er legte den Kopf schief, zog sanft ihren Kopf an sich und legte ihr Ohr wieder an seine Brust, wo sie sich nochmal überzeugen konnte. Es war unglaublich leise, viel zu langsam, das ein Mensch mit solch einem Puls überleben konnte, vielleicht 1x alle 30 Sekunden, wenn nicht noch seltener und dennoch...

„Ich hab dir einen Herzschlag gegeben!", flüsterte sie ehrfürchtig. „Ich hab dir wahrhaftig einen Herzschlag gegeben!"

Sie erschauderte. Er fuhr ihr mit der Hand durch die Haare, streichelte ihren Kopf.

„Wie um alles in der Welt ist das möglich?"

Wieder zuckte er die Schultern. „Es waren ein paar verrückte Jahre. Ich bin sicher, hierfür gibt es auch eine Erklärung.", er ließ sie los und lehnte sich zurück, um ihr ins Gesicht zu sehen. „Aber falls das dein lang geplanter, ausgeklügelter und perfektionierter Plan für mein Ableben gewesen sein sollte.", Eric lachte auf. „Wow, dann kann ich dir an dieser Stelle nur applaudieren, dir einen Pflock reichen und mich dir als Opfergabe darbieten."

Erschrocken von seinen alleinigen Worten wich sie zurück. Sie könnte niemals...

„Ich weiß...", flüsterte er bevor sie ihn weiter anfallen konnte und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich wusste eigentlich, dass das nicht dein Plan ist. Du keine bösen Absichten dabei verfolgt hast. Nicht länger zumindest.", er hob eine Augenbraue und sie beide schienen sich an ihr ersten Aufeinandertreffen zu erinnern. Ashley dachte an den einen Besuch von Eric in ihrer alten Wohnung in Bon Temps, in ihrem Badezimmer wo er zu viel von ihrem zu dem Zeitpunkt noch nicht so unter Kontrolle gebrachtem Blut eingeatmet hatte und high durch ihr Wohnzimmer gestolpert war. Wo sie tatsächlich mit dem Gedanken für eine Sekunde gespielte hatte ihn kurzerhand...

Sie erschauderte erschrocken und Eric pfiff durch die Zähne. „Das hab ich gar nicht gewusst. Junge, das hätte wirklich schief gehen können."

Dann grinste er. „Aber du fandest mich wohl damals schon unwiderstehlich."

„Eher niedlich."

Er knirschte mit den Zähnen. „Du musst echt aufhören mich niedlich zu nennen. Was ist denn nur los mit dir. Wie kannst du mich niedlich finden?"

Er plusterte sich auf, streckte seine beachtliche, trainierte Brust raus, setzte ein grimmigen Gesichtsausdruck auf, ließ seine Zähne bedrohlich hervor schnellen und grummelte aufgebracht... und sein ganzes gebären und sie einschüchtern wollen fand sie einfach nur verdammt süß!

Eric schüttelte nur den Kopf und zeigte anklagend auf sie. „Therapie! Sag ich ja!"

„Du kannst froh sein, das ich gerade so dermaßen unter Schock stehe!", schnaubte sie. „Sonst würde mich dein ständiges in meinem Kopf herum wühlen wesentlich mehr aufregen. So ist es eher..."

„Niedlich?", gab er trocken.

Widerwillig musste sie lächeln.

„Ich dachte eher praktisch."

„Praktisch?"

Sie knirschte mit den Zähnen. „Ja."

„Ich nehme was ich kriegen kann.", er küsste ihre Wange. Sie seufzte. „Ich weiß."

Dann strich sie noch einmal zittrig über seinen Brustkorb unter dem sich jetzt ein schlagendes Herz befand und ließ ihre kalten Finger dort liegen. „Also bist du mir nicht böse?"

Eric schnaubte. „Würde das irgendwas an der Situation ändern?"

„Wahrscheinlich nicht."

Er zuckte die Schultern. „Dann nicht."

So einfach. Diese Art von Pragmatismus musste sie sich auch mal zulegen. Sie hatte die Fähigkeit alles bis ins kleinste Detail zu zerdenken und von allen Seiten betrachten zu wollen.

Ihre Gefühle waren deswegen ständig in Aufruhr, sie angespannt und nervös – wie auch jetzt. Doch Eric legte einfach nur eine Hand auf ihren Kopf, eine Hand auf ihren Rücken und hielt sie fest. Sanft. Ruhig. Voller Akzeptanz und Frieden, der sich schlussendlich auch auf sie übertrug, sie tief ausatmen ließ und schlussendlich dafür sorgte, dass sie sich von Eric in stützen ließ.

„Und was machen wir jetzt?", fragte Eric irgendwann über ihrem Kopf und legte sein Kinn auf ihrem Scheitel ab. Ashley seufzte tief und beugte sich vor um seine Brust, die Stelle über seinem Herzen ein letztes Mal zu küssen, ehe sie sich aufrichtete und Eric die Hände ausstreckte um auch ihm hochzuhelfen. Nicht das er die Hilfe gebraucht hätte - es war nur einfach... schön, ihm zu helfen und ihn um sich zu haben.

„Jetzt", murmelte Ashley und versuchte sich zu konzentrieren, das sie wenigstens bedingt nicht alle Gedanken in ausgesprochenen Worten direkt in ihrem Gehirn auf einem Silbertablett darlegte. „Holen wir uns Hilfe von einem Experten."

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