Ankunft und Unterricht
Es war Freitag Nachmittag und ich wippte ungeduldig mit dem Fuß, meine Taschen waren gepackt und ich wartete auf den Fahrer.
Um Punkt vier Uhr kam ein weißer Jeep mit dreckverschmierten Reifen auf den Hof gefahren.
Es stieg ein etwas pummeliger Mann aus dem Auto.
Er fragte: „Hallo, ich bin Daniel Scrooge, bist du Rayna?" Ich bejahte.
Nachdem wir meine Sachen auf die hintere Sitzreihe des Jeeps gepackt hatten, rannte ich zu meinen Eltern und verabschiedete mich, dann fuhren wir los. Es saß noch jemand im Auto, ein Junge mit dunkelblonden Haaren. Er lächelte schief und sagte:„Hi, ich bin Leo." „Rayna." Dann schwiegen wir den Rest der Fahrt. Als wir angekommen waren, sprang der Junge, der Leo hieß, schnell aus dem Auto und lief weg. Daniel entschuldigte sich für sein Benehmen:„Er hat es nicht so mit Beutegreifern, nicht nur weil er ein Kaninchenwandler ist, sondern auch weil er seine Mutter verloren hat, wegen einem Löwenwandler, der einen Anfall hatte. Und jetzt komm, ich zeig dir dein Zimmer." Als wir die Eingangshalle betraten, kam eine schlanke Frau mit dunklen Haaren auf uns zu:„Hallo, ich bin Miss Wood, die Schulleiterin und du bist...?" „Rayna Red." Ich fand meine Stimme klang etwas piepsig, aber das schien niemand zu bemerken. Wir gingen eine Treppe nach oben und einen Flur entlang. Schließlich blieben wir vor einer Tür mit der Nummer 05 stehen. Miss Wood öffnete die Tür, das Zimmer war noch geräumiger als ich erwartet hatte. Auf dem linken Bett saß das Mädchen mit den weißblonden Haaren, sie lächelte freundlich. „Hallo ich bin Esmee." Ich lächelte zurück und wunderte mich, warum das Mädchen ihr T-Shirt verkehrt herum trug. Die Erwachsenen zogen sich zurück und ich fragte sie, was mit ihrem T-Shirt wäre:„Oh, sorry, ich vergesse immer welche Seite die Vorderseite ist" Sie schlug sich die Hand vor die Stirn. „Und jetzt komm, wir müssen in die Cafeteria und... oh, du konntest dich ja noch gar nicht vorstellen, also du bist?" „Rayna",sagte ich und grinste. Sie grinste zurück und wir gingen zum Essen.
An der Theke stand eine kräftig gebaute Frau mit dunkler Haut und indianischen Haaren. Esmee flüsterte mir zu:„Das ist Miss Blackheart, eine Araberpferdewandlerin. Die Köchin." Wir gingen zur Essensausgabe und holten uns Pfannkuchen; Esmee mit Apfelstücken und ich mit Speck, lecker. Als wir unsere Teller hatten, ging Esmee zielstrebig zu einem Tisch, an dem ein breiter Junge, Leo, der Hasenwandler, ein Mädchen mit langen graubraunen Haaren und ein Mädchen mit lila gefärbten Haaren saßen. Esmee stellte mich den anderen vor :„Das ist Rayna, meine neue Freundin, wir wohnen im gleichen Zimmer." Die anderen stellten sich mir vor: Die mit den langen graubraunen Haaren hieß Lina und war eine Waschbärwandlerin. Der braunhaarige Junge hieß Erik und war ein Grizzly. Die Habichtwandlerin mit den lila Haaren hieß Krümel, und alle waren nett, bloß Leo blieb auf Abstand und misstrauisch mir gegenüber. Die anderen, die mir als Fuchs als Beute dienen würden, hatten aber keine Angst vor mir.
Der Samstag verging und es wurde wärmer. Beim Mittagessen am Sonntag schlug Erik vor:„Lass uns zum See gehen, es ist warm und außerdem haben wir frei! Wer kommt mit?" Wir kamen alle mit. Nach dem Mittagessen packten wir unsere Sachen zusammen und gingen los, nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir an und das Laufen hatte sich gelohnt. Wir hatten den gesamten See für uns allein. Wir waren den ganzen Nachmittag dort und als wir abends in unsere Betten fielen, waren wir glücklich und zufrieden.
Am Morgen darauf wurde ich schon früh wach und schaute auf den Wecker: Es war höchste Zeit aufzustehen! Ich schmiss eine Packung Taschentücher in Esmees Gesicht und machte mich fertig. Nach dem Frühstück führte Esmee mich nach draußen in den Innenhof. Dort wartete Miss Evergreen, so hatte Esmee sie genannt,
uns zu:„Hallo, du bist bestimmt Rayna,
oder? Ich bin Miss Evergreen"
Ich lächelte zurück und wir setzen uns auf
den Boden. Als wir schließlich vollzählig
waren, sagte Miss Evergreen:„So, Ich
bin Miss Evergreen und eure Verwandlungs-
und Deutschlehrerin. Weil ich euch noch nicht
so lange kenne, sagt ihr mir bitte, wenn ich euch aufrufe, immer eure Tiergestalt.
Und jetzt bitte alle einmal verwandeln!" Rief sie und klatschte in die Hände. Ich konzentrierte mich und schloss die Augen. Und spürte das elektrische Kribbeln, das einen immer durchfährt wenn man sich verwandelt. Als ich meine Augen wieder öffnete, war ich ein Fuchs, ein Rotfuchs um genau zu sein. Ich blickte nach links und rechts; ich sah einige Bären, zwei Hunde, mehrere Katzen, ein Pferd, Waschbären und noch viele Tiere mehr. Drei verschiedene Vögel, einer davon (der Habicht) drehte seinen Kopf zu mir und ich hörte Krümels Stimme in meinem Kopf:„Wow, ich habe noch nie einen Fuchs so nah gesehen!" Sie flatterte auf meinen Rücken und tat so, als wäre sie ein Reiter und rief:„Heya, mein wildes Pferdchen!" Ich fing an zu bocken und sie musste wieder von meinem Rücken runter. Wir lachten beide. „So jetzt bitte immer ein Raubtier und ein Beutetier zusammen, und versucht den Anfall zu unterdrücken, wenn ihr merkt, dass ihr anfangt euch in eurer Tiergestalt zu verlieren, dann ruft: Achtung. Oder ihr verwandelt euch zurück. Also: Rayna mit Lina, Esmee mit Erik, Krümel mit Darian, Leo mit Eva, Tom mit Raffael, Alan mit Wotan und Marielle mit Greta" Also, ich sollte mich davon abhalten in den "Tierrausch" zu verfallen; also immer die Kontrolle über mich behalten. Gar nicht mal so einfach, denn ich aß sehr gerne Waschbär; natürlich nur Tiere, keine Wandler Es gab zwei Zwischenfälle -einmal bei Esmee und Erik und einmal bei Alan und Wotan, denn Wotan wollte als Anakonda Alan als Ratte erwürgen. Alan wurde zum Glück nur leicht verletzt und ohnmächtig.
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