Mario Götze x Marco Reus

November 2015

Es war ein kalter Novembermorgen. Mario Götze war wieder einmal alleine draußen unterwegs. Er dachte nach. Über sich, seine Freundin, seine Familie, seine Freunde und über seine Arbeit. Er hatte sich verletzt. Gerade in dem Jahr, wo es für ihn um alles ging. Um alles oder nichts.

Diese Saison wollte er nutzen, um seinen Trainer von sich zu überzeugen, der Welt zu zeigen, dass er wirklich besser ist als Messi. Am Anfang hatte alles noch geklappt. Er war wie ein Stehaufmännchen, in jeder brenzligen Situation vor Ort und immer für ein Tor zu haben.

Und dann kam diese Pause... Die Länderspielpause, auf die er sich eigentlich jedes Jahr freute! Dieses Jahr hatte sich ihm kein Glück gebracht. Er war verletzt, raus bis mindestens Januar!

Doch das war nicht sein einziges Problem. Er war sich über seine Gefühle nicht mehr im Klaren. Klar, er sagte immer, dass er seine Freundin über alles liebte und redete sich das auch selber immer ein, aber war es wirklich so? Seit längerem kommen bei ihm seltsame Gefühle auf. Er fand Männer attraktiv. Männer, die er beim feiern im Club sah, Männer, die er vom sehen kannte, Männer aus seiner eigenen Mannschaft und sogar seinen besten Freund, Marco Reus.

Marco ging es zur selben Zeit nicht viel besser. Er war zwar nicht verletzt, aber sein bester Freund war es und Marco machte sich Sorgen! Klar, es ist wohl normal, dass man sich um seinen besten Freund Sorgen macht, aber bei Marco waren diese Sorgen alles andere als nur freundschaftlich. Als er Mario weinen sah, weil dieser die schmerzliche Lage erkannt hatte, fühlte Marco tief in sich das Verlangen, seinen besten Freund zu umarmen, ihm sanft die Tränen wegzustreichen und ihn zärtlich zu küssen. Bis auf den letzten Punkt hatte er dies auch getan und sein Bauch hatte gekribbelt, als flögen tausende Schmetterlinge in ihm herum. Er war sich sicher: er hatte sich in seinen besten Freund, in Mario, verliebt.

Auch Mario hatte das realisiert. Er hatte es unglaublich genossen, in Marcos Armen zu liegen und getröstet zu werden. Er wusste nur nicht, was er machen sollte. Und genau deshalb lief er nun schon ruhelos seit knapp 2 Stunden auf und ab, einfach um seine Gefühle in den Griff zu kriegen und sich zu entscheiden, wie es mit ihm, seiner Freundin und Marco weitergehen sollte.

Auch Marco war schon wach. Es war zwar noch früh, 7 Uhr, aber er konnte einfach nicht mehr schlafen! Zu sehr lag die Last auf ihm, dass er sich in Mario verliebt hatte. Dabei hatte dieser doch eine Freundin und Marco konnte sich beim besten Willen nicht zwischen die beiden stellen, schließlich wollte er doch nur das Beste für Mario.

In München hatte es währenddessen begonnen zu regnen. Mario begab sich auf den Heimweg, in die WG zu seinen zwei Brüdern. Es war Samstagmorgen. Die Bundesliga stand wieder an und er konnte nicht spielen. Nachdem er zuhause angekommen war, zog er sich um und richtete das Frühstück. Er musste sich einfach ablenken, musste einfach seinen Kopf frei kriegen, um zu entscheiden, wie es mit ihm weitergehen sollte!

Wenige Stunden später, als alle gefrühstückt hatten und seine Brüder aus dem Haus gegangen waren, hatte er seinen Entschluss gefasst: Er würde sich noch heute von seiner Freundin trennen! Er hatte Angst, so viel stand fest, doch er wollte seine Gefühle nicht mehr ignorieren. Die beiden waren allein zuhause und so machte Mario Schluss. Seine Freundin nahm das zwar nicht so gut auf und auch Mario verspürte einen Funken Trauer, doch gleichzeitig war ihm ein Stein vom Herzen gefallen. Jetzt war der Weg frei. Für ihn und Marco. Sein Problem war, dass er nicht wusste, ob Marco ihn auch liebte, ob dieser überhaupt schwul war oder ob er ihn wirklich nur als besten Freund ansah.

Marco stand im Tunnel. Sie hatten heute ein Heimspiel und er freute sich unglaublich, wieder zu spielen. Schon in der Kabine hatte er sich fest vorgenommen, Mario heute Abend noch anzurufen und ihn nach einem Treffen zu fragen. Er musste den Kleinen einfach wiedersehen!

Was er nicht wusste, war, dass Mario bereits auf dem Weg nach Dortmund war. Die Trennung hatte ihm doch mehr zugesetzt, als er vorerst geahnt hatte, und er vermisste seinen besten Freund. Er wollte ihn einfach wiedersehen, ihn umarmen und mit ihm über seine Gefühle sprechen.

Das Spiel war aus und Dortmund hatte gewonnen. Mit einem leichten Lächeln feierte Marco noch kurz mit den Fans, dann begab er sich schleunigst zur Kabine und zog sich um. Er wollte einfach nur noch nach Hause und mit Mario telefonieren!

Währenddessen hatte Mario sich in München in sein Auto gesetzt und war Richtung Dortmund gefahren. Er wollte Marco überraschen, wenn er heute Abend nach dem Spiel wieder nach Hause kam. Glücklicherweise besaß er einen Schlüssel zu Marcos Haus, denn so fiel es ihm leicht, sich zu verstecken, um die Überraschung perfekt zu machen. In Dortmund angekommen, legte er sich sofort auf Marcos riesige Coach und dachte nach. Er dachte über einen Wechsel nach. Über einen Wechsel zurück in seine Heimat. Nach Dortmund. Und zu seinem noch besten Freund. Marco. Müde von der Autofahrt und den Kopf voller Gedanken, Probleme und Hoffnungen, schlief er schnell ein.

Als Marco nach Hause kam, wunderte er sich. Heute Nachmittag, als er gegangen war, hatte er doch gar kein Licht angemacht! Er war sich nicht sicher, was er machen sollte. Hatte er so ein schlechtes Gedächtnis oder war jemand in seinem Haus? Marco zögerte nicht mehr lange, sondern beschloss, selber nachzusehen und den vermeintlichen Eindringling rauszuschmeißen. Er schloss leise die Tür auf, zog seine Schuhe aus und schlich ins Wohnzimmer. Was er dort sah, ließ seine Herz erweichen!

An diesem Tag sprachen sie sich aus. Sie gestanden sich ihre Liebe, kamen zusammen und lachten endlich mal wieder. Mario vergaß fast seine Verletzung und blieb bis zum Beginn seiner Reha in Dortmund bei Marco.

Das neue Jahr brach an, Marios Genesung ging weiter voran und auch Marco blieb gesund. Allerdings fand Mario nie wieder zu seiner alten Form zurück, er durfte nur selten spielen und war ein heiß diskutierter Punkt in der deutschen Presse. Das alles machte ihn fertig, doch er wollte München nicht aufgeben. Nach der EM, die für ihn auch nicht optimal gelaufen war, drängte sich immer wieder dieser Wechselgedanke in seinen Kopf. Der Gedanke, nach Hause zurückzukehren. Zu SEINEM Marco. Die Verhandlungen liefen eine Weile, doch Mario setzte alles daran, wieder für den BVB auflaufen zu dürfen. Am 21.07.2016 folgte dann schließlich die offizielle Bestätigung. Mario Götze würde endlich wieder in Dortmund spielen!

Von diesem Tag an waren Mario und Marco unzertrennlich. Ihre Liebe hielt allem stand, seien es Verletzungen, Anfeindungen oder Zweifel. Die beiden standen zusammen einfach alles durch!

Und heute, 30 Jahre später, schauen beide zufrieden und glücklich auf diese Zeit zurück. Eine Zeit mit Höhen und Tiefen, eine Zeit, die sie endlich zusammengebracht hat!

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