Felix Götze x Joshua Kimmich

*Felix P.o.V.*

Ich bin traurig. Unglaublich traurig darüber, dass mein Bruder jetzt wieder in Dortmund spielt. Ich bin damals doch extra wegen ihm hierher gewechselt, um einfach meine Brüder um mich zu haben und jetzt? Jetzt wohnt Mario wieder in Dortmund, meine Mutter zieht auch wieder zurück und Fabian ist so vertieft in sein Studium, dass ich ihn seit 3 Tagen nicht mehr gesehen habe. Und das gerade jetzt; jetzt, wo ich auf dem Sprung in die Profimannschaft bin und echt Unterstützung brauche! Ich fühle mich alleine, wünsche mir einfach nur, dass es jemanden gibt, der sich um mich kümmert.In der Mannschaft kenne ich fast niemanden. Ich bin einer der Wenigen, die aus der U19 hochgezogen werden und von den Profis kenne ich eigentlich nur Mats aus Dortmund und die Profis, die schon wieder aus dem Urlaub zurück sind. Und die sind alle 30 und älter, also auch nicht das ideale Alter, um mit ihnen abzuhängen.

*Joshua P.o.V.*

Meine zwei besten Freunde hier haben mich verlassen! Sie sind einfach weg, beide nun in Dortmund. Nachdem mich der Wechsel von Sebastian nicht weiter überrascht hat, hatte ich meine Hoffnung auf Mario gesetzt, dass wir vielleicht in der nächsten Saison zusammen auf der rechten Seite für Trubel sorgen. Und nun ist auch Mario weg. Zurück zu seinen allerbesten Freunden nach Dortmund.

Enttäuscht seufze ich auf. Ich werde nie sein bester Freund werden. Dafür hat er ja Marco und irgendwie auch André. Für mich war er vielleicht mein bester Freund in München, doch ich war für ihn nie mehr als nur ein Freund.

Und jetzt? Was soll ich in der nächsten Saison machen? Wird mein Ansprechpartner hier auch Manu werden? Oder will er nichts mehr von mir wissen, wenn er wieder hier in München ist? Ich will ihm schließlich auch nicht auf der Pelle hängen und ihn davon abhalten, mit seinen anderen Freunden hier etwas zu machen.

Für heute sollte ich meine Trauer etwas verbergen, da ich Mario heute ein wenig beim Umzug helfe. Als ich in seiner Wohnung ankomme, sind auch schon David, Marios Bruder Fabian, seine Freundin und ein blonder, junger, mir unbekannter Mann da. „Hey Josh, schön, dass du noch gekommen bist", begrüßt mich Mario lächelnd. Ich erwidere sein Lächeln gezwungen und packe mit an. Um die Mittagszeit sind wir fertig und essen noch gemeinsam, bevor sich Mario und seine Freundin auf den Weg nach Dortmund machen. Mario umarmt David und mich und widmet sich dann seinem Bruder und dem Blondschopf. Nach der Verabschiedung steigen beide ins Auto und fahren weg. Der unbekannte Blonde bittet uns noch hinein, um FIFA zu zocken. Als Fabian und David gerade gegeneinander spielen, kommen wir ins Gespräch. „Du bist Joshua, richtig?", fragt er mich schüchtern. Ich nicke nur und frage auch ihn nach seinem Namen. „Felix", antwortet er, „ich bin Marios Bruder". Ich sehe ihn überrascht an, doch er grinst nur. Wir reden noch länger und tauschen abends die Nummern aus. Ich habe erfahren, dass er vorübergehend den Sprung in die erste Mannschaft geschafft hat und bereits seit mehreren Tagen trainiert.

Auch wenn Felix jetzt doch nur in der U19 spielt, treffen wir uns öfter, unternehmen viel zusammen, besuchen Mario in Dortmund und trainieren in unserer Freizeit. Mittlerweile ist er mein bester Freund hier in München, obwohl er drei Jahre jünger ist.

*Felix P.o.V.*

Ja, jetzt habe ich endlich jemanden gefunden. Josh ist einfach mein bester Freund geworden, auch wenn ich mehr für ihn empfinde. Er ist ein super Typ mit viel Humor, einem tollen Körper und einem unglaublich süßen Lächeln. Unbewusst schwärme ich schon wieder für ihn, aber das muss aufhören! Er ist mein bester Freund und ich bin nicht schwul! Okay, wahrscheinlich bin ich schwul und habe mich in meinen besten Freund verliebt, aber da er mich nie lieben wird, kann ich mir diese Gedanken auch aus dem Kopf schlagen.

Dass ich nur in der U19 spiele hat wahrscheinlich damit zu tun, dass mit Mats und Jerome die beiden besten Innenverteidiger der Welt beim FCB spielen und mich leider verdrängt haben. Wirklich schlimm finde ich das nicht, ich würde nur gerne mehr Zeit mit Josh verbringen...

Im Dezember sollte es dann doch soweit sein: Mats hatte sich verletzt und Carlo Ancelotti hatte mich in die erste Mannschaft berufen. Dieses Wochenende stand ein Auswärtsspiel an und ich teilte mir mit Josh das Zimmer. Ich freute mich, da ich es liebte, mit ihm Zeit zu verbringen.

*Joshua P.o.V.*

Endlich hat Felix es geschafft! Ich gönne es ihm von ganzem Herzen, denn das Talent hat er definitiv. Heute dürfen wir uns ein Zimmer teilen, was mich freut, da ich mich in ihn verliebt habe. Ja, ich habe gemerkt, dass ich schwul bin und mich in ihn verliebt. Mit meiner Familie stehe ich in intensivem Kontakt, da sie gemerkt haben, wie schwer es mir fällt, diesen Fakt anzuerkennen und dazu zustehen. Zudem komme ich nicht damit klar, dass er nur mein bester Freund ist und mich niemals lieben wird.

Am Abend gehen wir früh ins Zimmer und quatschen noch ein wenig, bevor wir ins Bett legen und einschlafen. In der Nacht werde ich plötzlich wach, da Felix wimmernd in seinem Bett liegt und um sich schlägt. „Nein, lassen Sie mich zu ihm", schreit er, „lassen Sie mich los!". „Hey Felix, alles ist gut", versuche ich ihn zu beruhigen, doch Felix schläft immer noch tief und schlägt weiter um sich. „Du darfst nicht sterben, Josh", aufmerksam spitze ich die Ohren, „nein, ich brauche dich doch!". Sanft umarme ich ihn. „Ich brauche dich auch, Felix", flüstere ich leise und streiche ihm beruhigend über den Kopf. „Nein, nicht sterben! Ich liebe dich doch, Josh! Bitte, ich brauche dich doch!", er schlägt um sich und dreht sich wild hin und her.

Ich habe ihn losgelassen und starre ungläubig vor mich her. Er liebt mich? Klar, er hat geschlafen, aber es klang trotzdem sehr glaubwürdig. Ich gehe wieder auf ihn zu und nehme ihn in den Arm. Mittlerweile laufen ihm Tränen über die Wangen und seine Atmung geht schnell. Ich rüttle an ihm, um ihn aufzuwecken, was mir auch nach mehreren Versuchen gelingt. Er schaut mich aus verweinten Augen an und umarmt mich heftig. „Ich hatte so Angst um dich", schluchzt er und klammert sich an mich. Sanft streiche ich über die Haaren und den Rücken, bis er sich langsam beruhigt.

*Felix P.o.V.*

Nun ist es mir wieder klar und deutlich bewusst geworden. Ich habe mich in Josh verliebt und das muss ich ihm sagen! Der Traum steckt mir noch in den Knochen und ich habe Angst, dass er wahr wird und Josh stirbt, bevor ich ihm meine Liebe gestehen kann. „Josh? Ich muss mit dir reden!", sage ich und setze mich aufrecht hin. „Ja klar, was gibt's denn?", fragt er besorgt. „Bitte höre mir zu. Wahrscheinlich wirst du mich gleich hasse oder dich vor mir ekeln, aber es muss einfach raus". Ich atme nochmals tief ein und aus. „Ich bin schwul, Josh. Und ich habe mich in dich verliebt", gebe ich zu. Nur wenige Sekunden später spüre ich einen Arm um meine Schultern und eine Hand auf meiner Wange. „Aber das ist doch nicht schlimm Felix! Ich bin auch schwul und habe mich in dich verliebt. Also ist alles gut!", meint er leise und streicht mir leicht mit der Hand über meine Wange. Ich schließe meine Augen und schmiege mich in seine Hand, um seine Nähe zu spüren. Das Streicheln hört auf und im selben Augenblick spüre ich weiche Lippen auf meinen. Ich erwidere den sanften Kuss uns muss lächeln. „Du bist mein Leben, Josh".

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