Kimmich x Goretzka (mpreg) - Kinderwunsch (Teil 4)

Joshuas PoV

Entspannt schaute ich Dr. Braun bei seinen Vorbereitungen für den Ultraschall zu. Da es sich um eine Risikoschwangerschaft handelte, sollte ich alle zwei Wochen zur Kontrolle vorbeischauen. Es war inzwischen schon Routine für mich geworden. 

Dieses Mal war jedoch zum ersten Mal Leon dabei, der auf seinem Stuhl neben der Liege nervös hin und her rutschte. Schmunzelnd musterte ich meinen Freund, der jede Bewegung vom Mannschaftsarzt genau beobachtete, während seine Hand auf meinem Bauch lag. Mit dem Daumen strich er immer wieder über meine Haut. In der zweiten Hand hielt er meine Hand, die er fest umklammerte.

  "Leon", sprach ich ihn an. Er brummte als Zeichen, dass er mir zuhörte, ließ Dr. Braun jedoch nicht aus den Augen. "Vergiss das Atmen nicht." Der Brünette nahm die Hand kurz von meinem Bauch, um sich einmal seufzend durch die Haare zu streichen. An der Hand, die ich in meiner hielt, zog ich ihn sanft zu mir runter und küsste ihn kurz. 

Kurz hatte ich die Hoffnung, dass ich ihn dadurch etwas beruhigen konnte, dann wandte sich jedoch Dr. Braun uns zu und Leon saß sofort wieder aufrecht auf seinem Stuhl. Grinsend schüttelte ich den Kopf und auch der Arzt betrachtete meinen Freund schmunzelnd. 

  "Dagegen war deine Schwester ja schon beinahe tiefen entspannt", wandte er sich mir zu. Ich zog eine Augenbraue hoch. "Ja, okay, tiefen entspannt war vielleicht etwas übertrieben. Wenn du irgendwann mal vorhaben solltest, beide gleichzeitigt mitzubringen, warnst du mich bitte vor, ja?"

  "Ich glaube nicht, dass ich mir das irgendwann antun werde." 

  "Hab ich Verständnis für", lachte Dr. Braun, während er etwas Gel auf meinem Bauch verteilte und anschließend das Ultraschallgerät platzierte. Er bewegte es etwas hin und her bis er scheinbar zufrieden war mit dem Bild und den Monitor weiter in unsere Richtung drehte. "Das Baby ist in den letzten zwei Wochen ganz schön gewachsen. Soweit hat sich alles gut entwickelt." Mein Blick glitt zu meinem Freund, der plötzlich komplett ruhig dort saß und fasziniert auf den Monitor starrte. Er lächelte glücklich und seine Augen schimmerten verdächtigt. Allein dieser Anblick zeigte mir, dass es richtig war, ihn endlich mitzunehmen. Ich hatte meine Probleme damit die Schwangerschaft zu akzeptieren, doch ich wollte Leon solche Momente nicht länger verweigern. 

  "Möchtet ihr wissen, was es wird?" Ohne den Blick vom Monitor zu lösen, nickte Leon. Dr. Braun wartete noch meine Bestätigung ab, bevor er weitersprach. "Es wird ein Junge."


Leons PoV - einige Wochen später (Ende 7. Monat)

Eilig lief ich von meinem Auto zur Eingangstür, schloss diese auf und betrat das Haus. Im Flur stand eine Reisetasche, die ich dort bereits für den Notfall platziert hatte. Ich ließ meine Sporttasche daneben fallen, ehe ich einen Moment lauschte, jedoch nichts hören könnte. 

  "Josh?", rief ich. Es kam keine Antwort. Ich begann die einzelnen Räume abzusuchen und wurde schließlich im zukünftigen Kinderzimmer fündig. Mein Freund stand mit dem Rücken zu mir und war damit beschäftigt Spielzeug ins Regal zu räumen. Bevor ich auf mich aufmerksam machen konnte, drehte er sich in meine Richtung und zuckte erschrocken zusammen. Ich ging zu ihm. 

  "Seit wann stehst du da? Sag doch was."

  "Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Bin gerade erst reingekommen." Versöhnlich hauchte ich ihm einen Kuss auf die Lippen, während ich eine Hand auf seinen Bauch legte. Sofort musste ich lächeln. "Ist alles in Ordnung? Du klangst vorhin beim Telefonieren so komisch." 

  "Alles gut, hier war vorhin nur etwas Chaos. Die Kinder hatten Streit und Deborah hat verlangt, dass sie den Namen ihrer Nichte mit aussuchen darf."

  "Nichte? Hatte Dr. Braun nicht gesagt, dass es ein Junge wird?", hakte ich sofort nach. 

  "Aber wenn Deborah sagt, dass es ein Mädchen wird, muss es ja stimmen." Kopfschüttelnd kniete ich mich hin, schob Joshs Shirt etwas höher und drückte einen Kuss auf seinen runden Babybauch. 

  "Hör nicht auf deine Tante, Krümel. Ich habe dir schon einen Platz in der Startelf vom FC Bayern für das Jahr 2039 reserviert. Wenn du jetzt ein Mädchen wirst, müsste ich mit meinen Verhandlungen von vorne beginnen ... Allerdings habe ich den Deal mit Nagelsmann gemacht, der müsste also noch 18 Jahre lang Trainer bleiben, damit das alles klappt."

  "Leon?" Fragend sah ich zu Josh hoch. "Du bist ein Spinner." Grinsend schüttelte er den Kopf. Ich wandte mich wieder seinem Bauch zu. 

  "Aber fang bitte aufm Spielfeld nicht so oft Streit an wie dein Papa. Ich bin mir unsicher, ob sie mich aufs Feld lassen würden, um dazwischen zu gehen. Und wenn dir bei einem Spiel irgendwas Haaland-mäßiges übern Weg laufen sollte, lass es mit dem foulen. Das kann nach hinten losgehen." Ich bekam einen sanften Schlag gegen den Hinterkopf, weswegen ich lachte und noch einen Kuss auf Joshs Bauch platzierte, bevor ich aufstand. "Ich liebe dich." Zärtlich küsste ich meinen Freund, wobei ich eine Hand zurück auf seinen Bauch legte. 

Plötzlich spürte ich eine leichte Bewegung unter meiner Hand, woraufhin ich sofort den Kuss löste und runter zu meiner Hand sah. 

  "War das das Baby?", murmelte ich und sah zurück zu Josh, der lächelnd nickte. Ich wusste, dass Joshua die Bewegungen des Babys schon seit einiger Zeit spüren konnte. Doch es war das erste Mal gewesen, dass ich es von außen spüren durfte. Strahlend drückte ich dem Kleineren noch einen Kuss auf die Lippen, bevor ich mich wieder hinkniete, um den nächsten Kuss auf seinem Bauch zu platzieren. "Noch sechs Wochen." 

  "Wenn du Glück hast, hast du dann auch ein fertiges Kinderzimmer und keine Baustelle, weil zum vierten Mal alles umgebaut wird", meinte Josh, der eine Hand an seinen Bauch legte. Seitdem der Kleine angefangen hatte sich zu bewegen, wurde dieser Anblick immer häufiger. Endlich schien Josh sich mit der Schwangerschaft anzufreunden oder sie zumindest zu akzeptieren. 

  "Es soll halt alles perfekt sein, wenn unser Krümel kommt."

  "Und das ist davon abhängig, ob das Regal rechts oder links von der Tür steht?"

  "Ich habe überlegt, ob wir es vielleicht ..." Josh unterbrach mich. 

  "Das Regal bleibt da, wo es ist. Ich bin fast fertig mit dem Einräumen."

  "Aber ..." 

  "Leon, lass das Regal in Ruhe. Wenn dir langweilig ist, kannst du deine Freizeit lieber mit mir als mit einem Regal verbringen." Kurz schielte ich zum Regal rüber, stand dann jedoch auf. Josh legte seufzend seine Arme um meinen Nacken. "Es steht spätestens übermorgen sowieso irgendwo anders." Schmunzelnd drückte ich ihm einen Kuss auf die Lippen. 

  "Ich liebe dich, Josh." 



2 Wochen später

  "Leon?", nahm ich Joshs Stimme neben mir wahr, wobei er etwas an mir rüttelte. Ich brummte als Antwort und zog gleichzeitig die warme Bettdecke etwas höher. "Steh auf."

  "Muss ich schon los zum Training? Kann ich nicht noch fünf Minuten liegen bleiben?", fragte ich in der Hoffnung wirklich noch einen Moment liegen bleiben zu dürfen. 

  "Bis zum Training hast du noch genug Zeit." Während seiner Antwort, bewegte Josh sich. Kurze Zeit später hörte ich seine Schritte auf dem Holzfußboden. 

  "Bleib hier", bat ich ihn und streckte eine Hand nach ihm aus, wobei ich die Augen öffnete. Draußen war es stockdunkel. Das einzige Licht im Schlafzimmer stammte von Joshuas Nachttischlampe. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass es zwei Uhr morgens war. Meinen Freund entdeckte ich vorm Kleiderschrank, wo er dabei war sich anzuziehen. "Was machst du? Es ist mitten in der Nacht." Josh hielt in seiner Bewegung inne und sah mich einen Moment lang abwartend ab. Dann wurde mir klar, dass es nur einen Grund geben konnte, warum er mich bitten in der Nacht weckte und wollte, dass ich das Bett verließ. "Unser Krümel", hauchte ich. Eilig stand ich auf. "Okay, die Tasche steht unten im Flur, die bring ich ins Auto ... Wo ist der Autoschlüssel?!" Ich lief zur Treppe, wo ich jedoch nach der Hälfte der Stufen wieder umdrehte und in Schlafzimmer zurückkehrte. "Ich sollte mir etwas anziehen." Wahllos griff ich mir irgendwelche Klamotten, die ich überzog. Gerade als ich wieder nach unten stürmen wollte, hielt Josh mich fest. 

  "Beruhig dich oder ich rufe Deborah an, damit sie uns fährt. So lass ich dich nämlich kein Auto fahren."

  "Aber bis Deborah hier ist ..." Ich brach meinen Satz ab, da mir plötzlich Joshs Worte von vor einigen Wochen wieder einfielen. Wenn die Wehen einsetzen, kann es für unser Baby, aber auch für Joshua gefährlich werden. Es ging gerade nicht nur darum, dass der Kaiserschnitt vorgezogen werden musste, sondern auch darum, dass ich die Beiden verlieren könnte. Sanft zog Josh mich zu sich runter und küsste mich kurz. 

  "Atmen, Leon." 

  "Ich ... Josh ..." Er zog mich wieder zu sich, um mich zärtlich zu küssen. Gleichzeitig griff er nach meiner Hand, welche er auf dem Babybauch ablegte. Tatsächlich schaffte ich es dadurch zumindest wieder vernünftig zu atmen, doch meine Angst blieb. 

  "Es ist alles in Ordnung. Wir haben Zeit."

  "Aber du hast gesagt, dass es gefährlich für euch wird, wenn die Wehen anfangen." 

  "Die Wehen an sich sind egal. Es geht doch nur darum, dass eine natürliche Geburt unmöglich ist und eben nicht vorhersehbar ist, was beim Versuch einer natürlichen Geburt passieren kann. Ich bin gerade aufgewacht, weil mein Handy ständig vibriert hat, sonst hätte ich das leichte Ziehen vielleicht gar nicht gespürt. Kann auch sein, dass es nur eine Übungswehe war. So oder so besteht noch kein Grund zur Panik. Wir machen uns jetzt ganz in Ruhe fertig, okay?" Ich atmete einmal tief durch, nickte dann jedoch. "Aber gut zu wissen, dass du mich hier stehen lassen würdest, wenn wir uns beeilen müssten."

  "Spätestens im Krankenhaus wäre mir schon aufgefallen, dass etwas fehlt." Josh schlug mir gegen die Brust und löste sich von mir, um Richtung Tür zu gehen. Grinsend umarmte ich ihn von hinten, legte eine Hand auf seinen Bauch und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

  "Möchtest du noch eben das Regal wieder umstellen?", fragte mein Freund, wobei er sich gegen mich lehnte. 

  "Nein, habe ich gestern Abend schon gemacht. Es steht jetzt doch wieder rechts neben der Tür."

  "Ich spar mir den Kommentar dazu jetzt einfach." Josh legte seine Hand auf meine. "Wollen wir los?"

  "Warte ..."

  "Wie warte? Eben bist du hier noch herum gerannt und jetzt willst du warten?" Ich löste mich von Joshua, um um ihn herum zu gehen und mich vor ihn zu knien. 

  "Es ist wahrscheinlich das letzte Mal, dass ich das machen kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir im Krankenhaus noch die Ruhe dafür haben werden." Ich schob Joshs Shirt etwas hoch und platzierte einen kleinen Kuss auf seinen Bauch. "Irgendwie wir mir das hier auch fehlen, aber ich freu mich dich bald in meinen Armen halten zu können, Krümel. Freuen ist untertrieben, ich kann es kaum erwarten. Ich liebe dich, obwohl wir uns gar nicht wirklich kennen und ich weiß, dass ganz egal was passiert, ich dich immer über alles lieben werde."

  "Außer du willst irgendwann beim BVB spielen. Irgendwo gibt es auch Grenzen", warf Joshua ein, wobei er jedoch lächelnd zu mir hinabsah. 

  "Nein, hör nicht auf deinen Papa, dann würden wir dich auch noch lieben ... aber wir müssten dich halt Zuhause einsperren, um das zu verhindern." Ich drückte noch einen Kuss auf den Babybauch. "Bis gleich, Krümel." Einen Moment blieb ich still aufm Boden knien. 

  "Alles okay?", fragte Josh, wobei er mit einer Hand durch meine Locken fuhr. 

  "Das fühlt sich irgendwie so nach Abschied an. Es ist das letzte Mal, dass ich die Möglichkeit hierzu habe und ich werde es halt schon irgendwie vermissen." 

  "Du kannst das Baby auch zukünftig vollquatschen bloß mit dem Unterschied, dass du den Kleinen dabei im Arm halten kannst. Es liegen viel schönere Moment vor uns, als Gespräche mit meinem Bauch." Ich platzierte noch einen aller letzten Kuss auf Joshs Bauch. 

  "Ich liebe dich, Krümel." Bevor ich es mir anders überlegen konnte, stand ich vom Boden auf und küsste anschließend Joshua sanft. "Lass uns los." Ich kontrollierte noch einmal, ob wir wirklich alles hatten und dann machten wir uns gemeinsam auf den Weg zum Krankenhaus. 


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Habt ihr Namensvorschläge?

Und welchen Nachnamen sollte das Kind bekommen?

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