Kimmich x Goretzka (mpreg) - Kinderwunsch (Teil 27)
Leons PoV
Breit grinsend ließ ich meinen Blick über die Tribünen der Allianz Arena gleiten. Die Fans feierten mit uns den Sieg. Es war ein weiterer Schritt zum Deutschen Meister. Leroy trat an meine Seite und deutet auf ein Plakat.
Leon, wir haben ein Geschenk für euch
Ohne Anstalt zu machen, in die Richtung zu gehen, schaute ich zurück zu Leroy.
"Bist du nicht neugierig?", hakte er verständnislos nach.
"Du darfst es gerne haben", erwiderte ich lediglich, ehe ich mich auf den Weg zu Jamal machte. Seit dem Outing hatte ich Abstand zu den Fans genommen. Aus Angst vor ihren Reaktionen. Es gab sicherlich ein paar Fans, die sich für uns freuten, aber das traf niemals auf alle zu. Ich war emotional einfach noch zu angeschlagen, um mich auf negative Begegnungen einzulassen. Gerne würde ich mich einfach darauf konzentrieren, dass es Joshua und Louis gut ging, aber die Angst der letzten Wochen, die Beiden zu verlieren, hatte Spuren hinterlassen. Ich hasste es, wenn sie nicht in meiner Nähe waren.
Jonas schien es nicht anders zu gehen. Es war für ihn in Ordnung, wenn Joshua für einige Minuten den Raum verließ, aber sobald Josh das Haus verließ, auch wenn es nur war, um die Post reinzuholen, musste Jonas mit. Gleichzeitig versuchte er jedoch auch in Louis Nähe zu bleiben. Wenn nicht beides gleichzeitig möglich war, versuchte er Louis in meine Nähe zu bekommen, um dann Josh hinterher zu eilen.
Ich wollte gar nicht wissen, was geschah, wenn Josh wieder aktiv am Mannschaftsleben teilnahm. Derzeit befand er sich in der Reha-Phase, wohin er Louis und Jonas mitnehmen konnte. Während er trainierte, wurden unsere beiden Jungs von einer Mitarbeiterin des FCB betreut. Es war eine Lösung für den Moment, jedoch keine dauerhafte.
"Schau mal", riss Leroy mich aus meinen Gedanken, als er sich mir grinsend in den Weg stellte und dabei einen Baby-Body hochhielt. Er hatte das gleiche Designe wie unser Heimtrikots nur ohne die Sponsoren. Auf der Rückseite, die Leroy mir so stolz präsentierte, als hätte er den Body gestaltet und nicht die Fans, stand als Rückennummer 6&8 und darunter Kimetzka. "Soll ich den immer noch behalten?", fragte meine Gegenüber mich grinsend.
"Ich glaube nicht, dass dir der passt", zweifelte ich lächelnd an, während ich über den Stoff des Bodys strich.
"Leon", ertönte Serges Stimme aus etwas Entfernung. Etwas seltsames schwang in seiner Stimmt mit, beinahe als wäre er aufgeregt oder nervös. Als ich aufsah, erblickte ich Serge, welcher mit seinem Handy in unsere Richtung stürmte. Aus Reflex griff ich nach Leroys Arm und klammerte mich an diesem fest.
Ich würde keine weitere schlechte Nachricht überstehen. Es war doch gerade erst alles wieder in Ordnung. Musste das Schicksal unser Glück schon wieder zerstören?
"Was ist passiert?", fragte Leroy panisch, während ich kein Wort rausbrachte.
Ich dachte zurück an den Moment im Spielertunnel, als Serge mit meinem Handy in der Hand auf mich zukam und mir von Joshuas Autounfall erzählte.
Als nächstes tauchte die Szene wenige Tage später in meinem Kopf auf, wie Serge quer übers Spielfeld stürmte, um vom Notfallkaiserschnitt und davon, dass Louis oder Josh diesen vielleicht nicht überleben würden, zu erzählen.
Serge war zwei Mal die Person gewesen, die mir beibringen musste, dass ich einen Teil meiner Familie verlieren könnte und zwei Mal war es im Stadion passiert. Vielleicht war es dadurch auch Routine geworden, dass ich, bevor ich die Kabine kurz vorm Anpfiff verließ, Josh anrief, um seine Stimme zu hören und die Gewissheit zu haben, dass alles in Ordnung bei ihm und unseren Kindern war. In jeder Halbzeit schrieb ich meinem Freund. Wenn er nicht antwortete, rief ich ihn erneut an. Sobald ich die Kabine nach dem Spiel betrat, griff ich sofort nach meinem Handy. Seit dem Unfall war ich jedes Mal direkt Richtung Kabine gegangen. Es war das erste Mal seit Wochen, dass ich mich hatte überreden lassen, den Sieg zumindest für einen Moment mit der Mannschaft und den Fans aufm Rasen zu feiern.
Serge kam vor uns zum Stehen. Mein Griff um Leroys Arm verfestigte sich.
"Als Familienfotograf muss ich doch vor Ort sein", berichtete Serge, wobei er lächelte. Dennoch wirkte er aufgeregt. Gemischt mit dem Lächeln wirkte es jedoch eher wie eine positive Aufregung. Ich wollte gerade weiter nachfragen, als es plötzlich laut im Stadion wurde. Die Fans jubelten wegen irgendwas noch lauter als zuvor. Es dauerte einen Moment bis ich Joshuas Namen heraushörte.
Einige Meter hinter Serge entdeckte ich dann Jonas, welcher im Bayern-Trikot in unsere Richtung gerannt kam. Ein Stück hinter ihm lief Josh, ebenfalls im Trikot. Beiden hatten Jacken an, wodurch der Rückenaufdruck verborgen blieb. Sofort verzogen sich meine Lippen zu einem Lächeln und mein Griff um Leroys Arm lockerte sich. Serge, der offenbar gewusst hatte, dass Josh und Jonas im Stadion waren, grinste mich an, ehe er seinem Job als selbst ernannter Familien-Fotograf nachkam.
"Ihr habt gewonnen!", rief Jonas strahlend, als er vor mir stehen blieb und die Arme nach mir ausstreckte. Grinsend nahm ich ihn auf den Arm.
"Natürlich haben wir gewonnen", schnaubte Leroy, ehe er sich zu Jonas vorbeugte. "Sonst hätten wir auch Ärger mit deinem Papa bekommen", ergänzte er seinen Satz etwas leiser.
"Korrekt", lachte Joshua, der uns nun ebenfalls erreicht hatte und Leroy scheinbar trotz gesenkter Stimme gehört hatte.
"Ich möchte nur mal kurz erwähnen, dass ihr noch ein Statement veröffentlichen wolltet und es gerade ein sehr guter Moment für ein Kuss wäre", merkte Serge grinsend an.
"Bist du neben Fotograf jetzt auch noch PR-Berater geworden", erkundigte sich Josh bei seinem besten Freund.
"Ich helfe, wo ich nur kann", gab dieser zurück.
"Der schleimt sich nur ein, damit ihr ihn nochmal zum Patenonkel macht", kam es von Leroy.
"Weil es keinen besseren Patenonkel gibt als mich", erwiderte Serge. "Richtig, Jonas?"
"Papi hat gesagt, wenn du mich sowas fragst, soll ich dir nicht antworten." Während Leroy in Gelächter ausbrach, sah Serge mich entsetzt an.
"Wir wollen doch nicht, dass du zu überheblich wirst", erklärte ich grinsend.
"Leon Goretzka, du bist ..."
"Keine Beleidigungen vor Jonas", unterbrach Josh Serge grinsend. Tatsächlich beendete Serge seinen Satz nicht, weswegen ich ihn angrinste, was ihn nur noch mehr auf die Palme brachte.
"Aber Serge hat Recht", beteiligte sich Leroy wieder am Gespräch, woraufhin ich ihn überrascht ansah. "Nicht wegen der Patenonkel-Geschichte, da liegt er komplett falsch. Ich meine wegen eurem Statement. Ihr schiebt das seit Wochen vor euch her. Wieso nicht hier und jetzt ganz unkompliziert. Ihr müsst kein passendes Bild auswählen und keinen aufwendigen Text schreiben." Mein Blick glitt zu Josh.
"Klingt schon logisch", stimmte Josh zu. Ich stellte Jonas ab und machte einen Schritt auf Joshua zu.
"Das werden wir uns ewig von Serge anhören müssen?", merkte ich an.
"Wieso? Das war doch unsere Idee", behauptete mein Freund grinsend, weswegen Serge sich beschwerte, was ich jedoch ignoriert. Sanft umschloss ich Joshs Gesicht mit beiden Händen, während sich seine Arme um meinen Nacken legten. Am Rande nahm ich wahr, dass es leiser im Stadion geworden war. "Ich liebe dich, Leon", flüsterte Joshua mir zu, ehe er sich mir etwas entgegenstreckte und mich zärtlich küsste. In dem Moment, in dem sich unsere Lippen berührten, brach ein weiteres Mal an diesem Abend Jubel im Stadion aus. Sollte irgend Jemand im Stadion gegen unsere Beziehung gewesen sein, war er zumindest nicht zu hören gewesen.
"Ich liebe dich auch", lächelte ich glücklich und platzierte noch einen kurzen Kuss auf den Lippen des Kleineren.
"Können wir Fußball spielen?", unterbrach Jonas unseren Moment, wobei er ungeduldig an meinem Trikot zupfte.
"Dein Papa könnte auch mal wieder was tun, bevor er das Fußball spielen noch komplett verlernt", kam es grinsend von Leroy. Tatsächlich hörte Jonas auf an meinen Trikot zu zupfen und wandte sich Joshua zu.
"Bitteeeee", bettelte der Lockenkopf, wobei er sich an Josh lehnte und mit Hundeblick zu ihm hochsah.
"Wer zu erst beim Ball ist", sagte Josh, woraufhin Jonas sofort losrannte. Sanft hielt ich meinen Freund fest.
"Übertreib es nicht", ermahnte ich ihn.
"Keine Sorge, ich hatte nicht vor unseren Sohn um zu grätschen und vom Tempo her sollte ich gerade noch mit einem 3-Jährigen mithalten können", erwiderte er grinsend.
"Ich meine es ernst."
"Dann wird der Patenonkel wohl zum Sprint ansetzen müssen, um das Tor zu verhindern."
"Verhindern? Ich unterstütze mein Patenkind", meinte Serge.
"Und ich werde nicht zulassen, dass du gewinnst. Auf mich kannst du dich verlassen, Jo", kam es von Leroy, welcher daraufhin losrannte. Serge nahm sofort die Verfolgung auf. Josh drückte mir noch einen Kuss auf die Lippen, ehe er sich ebenfalls auf den Weg zum Ball machte. Unterwegs befreite er sich von seiner Jacke.
Die Sorge war für einen Moment vergessen, als ich erkannte, dass er ein Trikot von mir trug. Ich konnte nicht anders als zu lächeln.
Einen Moment schaute ich den Vieren zu, ehe ich mich ihnen anschloss und die Rolle des Torwarts übernahm.
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